Das Land Niedersachsen verklagen

Hallo, und zwar hätte ich eine Frage. Ich bin Sven bin Azubi im 2 Lehrjahr und habe am 5.Mai meine erste Prüfung. Nun sehe ich das aber alles in Gefahr da die Schulen in Niedersachsen ja geschlossen bzw schon fast 2 Monate zu sind und beim Homeschooling kaum was lernen kann. Wir sind teilweise noch bei Themen aus den ersten Lehrjahr durch den ersten Lockdown. Wo ich für mich auch schon so gut wie möglich versucht habe mir selber beizubringen. Aber das kann ja nicht der Sinn und Zweck sein. Wäre das es denkbar das Land Niedersachsen zu verklagen auf Schulöffnung ? Schließlich habe ich ja das Recht auf Bildung. Es hört sich etwas doof an, aber es ist echt an der Zeit das ich mir darüber Gedanken mache. Es geht aber um meine Zukunft.

LG Sven

LOL, Nein.

Gibt es auch so was wie eine Pflicht für Eigeninitiative?

Nein?

Schade.

Immer diese enthusiastischen Rechtewahrnehmer … !

Kann man unterstellen, dass die Schule ihre Verpflichtung zum Unterricht auf andere Art und Weise (Homeschooling) erfüllt hat?

Haben wir es hier mit einer Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz zu tun? Welche Ausbildungsinhalte muss der Betrieb vermitteln? Was steht dazu im Ausbildungsvertrag?

Gruss
Jörg Zabel

Moin,

Keine Frage, aber nicht jedes Recht erzwingt automatisch eine all inclusive Pflicht eines anderen. Der Zugang ist de facto sehr erschwert, unser Azubi leidet auch darunter. Dein Problem kann ich somit sehr gut nachvollziehen, aber die Alternative „Öffnung“ verletzt evtl. die Rechte anderer Menschen.

-Luno

Verklagen kann man grundsätzlich natürlich zunächst mal jeden auf alles. Stellt sich eben nur die Frage, wie weit man damit kommt, und was der Spaß unter dem Strich kostet. Kommt halt gerne mal vor, dass man sich mit aussichtslosen Klagen nur um die lieben Talerchen bringt, aber sonst nichts erreicht.

Hier sehe ich nicht, dass eine solche Klage Aussicht auf Erfolg haben könnte.

Und was deine Zukunft angeht: Ich kann den ganzen Quatsch einer „verlorenen Generation“ durch Corona einfach nicht mehr hören! Auch ohne Corona gab es immer schon mehr als genug Leute mit einer durch das ein oder andere Ereignis etwas außerplanmäßig verlaufenden Schullaufbahn und Ausbildung. Sei es pubertäre Unlust, sei es Krankheit, sei es die falsch gewählte Schulform oder die aus irgendwelchen Gründen abgebrochene erste Ausbildung/der erste Studiengang, seien es früher Wehr- und Zivildienst, heute freiwillige Einsätze, Wartezeiten auf Studienplätze, nachgeholte Schulabschlüsse und spätes Studium, …

Sind diese Menschen bislang alle in der Gosse gelandet, oder haben die das ein oder andere verlorene Jahr üblicherweise recht schnell wieder vergessen gemacht, wenn sie zu eigenen Anstrengungen bereit waren?

Natürlich kann ich deine Befürchtungen nachvollziehen und verstehe, dass Dir diese Situation Sorgen macht. Aber vielleicht trägt es etwas zu deiner Beruhigung bei, dass ich jede Menge Leute kenne, die das ein oder andere Jahr „verloren“ haben, und insbesondere auch die Dramen, die darum zunächst häufig veranstaltet worden sind. Keiner von denen ist aber längerfristig in seinem weiteren Lebensweg dadurch negativ beeinflusst worden.

Ich selbst könnte auch mehrere Jahre als „verlorene“ Jahre in meiner Biographie bezeichnen, wenn ich das wollte. Will ich aber nicht, denn ich habe diese Zeit gut genutzt. Und wie lange haben da welche Hähne noch nach gekräht? Kein einziger hat da jemals noch nach gekräht!

Im ersten Job habe ich schon angefangen bevor das Examenszeugnis überhaupt geschrieben war. Nie Probleme auf dem weiteren Weg gehabt, mehrfach abgeworben worden bzw. problemlos in der Lage gewesen eine neue Stelle zu bekommen, wenn ich eine haben wollte, und dabei jedes Mal einen guten Schluck aus der Pulle genommen. Inzwischen scheitern Abwerbeversuche regelmäßig an meinen Forderungen. Nicht, weil die übertrieben wären, sondern weil ich auf einem Niveau angekommen bin, in dem die Luft recht dünn ist, und sich nicht mehr jedes Unternehmen Leute zu diesen Konditionen gönnen kann oder will.

Also mach das Beste draus!

5 Like