Das Leben unter Dummen

Wissenschaft Philosophie & Ethik
#1

Einen sehr guten, aber netten Morgen um 9 Uhr 29, meine ofters verehrten Experten.

Ich habe heute eine etwas heikle Frage. Wie geht man euer Meinung nach mit dummen Menschen um?
Und hiermit meine ich nicht irgendeine Situation im Einkaufszentrum, es ist viel eher ein Existenzproblem. Machen wir uns nicht vor, die meisten von uns, und damit meine ich nicht euch, liebe Expertoiten, sondern die menschliche Rasse allgemein, sind dumm. Wie man nun defferenzieren soll? Einfach und schmerzlos, und ich weiss wie sehr dieses Thema der Unterschiedung in Deutschland verpönt ist, sie widerspricht dem allgemeingültigen, konventionellen Gleichstell-und-um-Gottes-Willen-kleinlich-bleiben-Ideal unter welchen ich so oft zu leiden habe. Aber zurück zu dem Unterschied und zum Teufel mit der ganzen Psychologie,
Dumme streben nie nach der Erkenntnis, diese Menschen wollen keine. Sie denken nie tief und sehen nie weit.Ich leide unter meiner Unwissenheit um die Existenz, und ich weiss dass die meisten Menschen dieses Gefühl nie gekannt haben. Ich bin, seit ich 16 bin, gekränkt von ihnen, sie wollen nie etwas wissen, sie interessieren sich nur für Oberflächlichkeiten, schon die kleinste Abweichung von der Normalität bringt sie aus dem Konzept.Wie kann man so von Ignoranz durchtränkt sein, macht man sie so? Ja ich bin verärgert und frage mich…nein, frage euch liebe Experten, wie ich mit dummen Menschen weiterleben soll?

P.S. Ich liebe euch alle.

In Wirklichkeit heisse ich Michail.

#2

Gewohnheit
Hallo Mike,

ich weiss, dass die Meisten schon lügen, wenn sie „Guten Morgen“ sagen.

Aber ehrlich gesagt, ich habe mich daran gewöhnt mir die kleinen menschlichen Verfehlungen auch zu erlauben und es einfach als normal hinzunehmen.

Ansonsten helfe ich mir - dank Freiheit von Heiligen Kühen - mit äußerst gesundem Tumor - ehem - äußerst schwarzem Humor.

Hmm.

Treffen sich 2 Planeten.
Planet 1: „Wie geht’s“
Planet 2: „Schlecht, ich habe homo sapiens“
Planet 3: „Ja, das ist schlimm, aber das geht schnell vorüber“

Das war jetzt nicht schwarz.

Gruß

Stefan

#3

Hallo MIKE

Opening:

Wie geht man euer Meinung nach mit dummen Menschen um?

Story:

Ich bin seit ich 16 bin, gekränkt von ihnen …

Showdown:

ich frage euch … wie ich mit dummen Menschen weiterleben soll?

Meiner Meinung nach, und das hat nicht viel zu sagen,
ist es immer gut, sich um die Dinge zu kümmern, die
man mag und die einem gefallen.

Was genau ist der philosophische Hintergrund
Deiner Statements (ausser obiger Lamentiererei)?

Möglicherweise bist Du der, der Du bist, weil
sie Dich dazu gemacht haben? Oder wie?

Grüße

CMБ

#4

faellt auch mir schwer
Hallo MIKE

Ich habe heute eine etwas heikle Frage. Wie geht man euer
Meinung nach mit dummen Menschen um?

Du freust dich ihrer, denn sie lehren dich Gelassenheit.
Ansonsten begegnest du ihnen mit demselben Respekt und derselben
Freundlichkeit wie anderen Menschen auch.

Machen wir uns nicht vor, die meisten von uns, und damit
meine ich nicht euch, liebe Expertoiten , sondern
die menschliche Rasse allgemein, sind dumm.

Wie kommst du darauf? Woran misst du Dummheit? Gib doch mal eine
Definition.

Wie man nun defferenzieren soll? Einfach
und schmerzlos, und ich weiss wie sehr dieses Thema der
Unterschiedung in Deutschland verpönt ist, sie
widerspricht dem allgemeingültigen, konventionellen
Gleichstell-und-um-Gottes-Willen-kleinlich-bleiben-Ideal unter
welchen ich so oft zu leiden habe.

Differenzierungsfaehigkeit ist ein Zeichen von Klugheit. Du lehnst
Differenzierung ab, also bist du…

Aber zurück zu dem
Unterschied und zum Teufel mit der ganzen Psychologie,
Dumme streben nie nach der Erkenntnis,

Du pfeifst auf Psychologie, eine Wissenschaft, die Erkenntnis sucht
und findet, und verdammst gleichzeitig jene, die auf Erkenntnis
pfeifen. Solche Widerspruechlichkeit ist fuer mich eher ein Zeichen
von Dummheit - aber ich kenne deine Definition von Dummheit ja noch
nicht.

diese Menschen wollen
keine. Sie denken nie tief und sehen nie weit.

Diesen Eindruck vermittelst du mir auch. Und nun?

Ich leide unter
meiner Unwissenheit um die Existenz, und ich weiss dass die
meisten Menschen dieses Gefühl nie gekannt haben.

Woher weisst du das? Hast du die meisten Menschen gefragt?

Ich bin,
seit ich 16 bin, gekränkt von ihnen, sie wollen nie etwas
wissen, sie interessieren sich nur für Oberflächlichkeiten,
schon die kleinste Abweichung von der Normalität bringt sie
aus dem Konzept. Wie kann man so von Ignoranz durchtränkt sein,
macht man sie so? Ja ich bin verärgert und frage mich…nein,
frage euch liebe Experten, wie ich mit dummen Menschen
weiterleben soll?

  1. Uebung: Erkenne deine eigene Dummheit
  2. Uebung: Rege dich nicht ueber meine scheinbare Arroganz auf.
    Kehre dann zu Uebung 1 zurueck. Wenn du sie wirklich gut erledigt
    hast, wird dein Problem verschwunden sein.
    Danach beginne nach Weisheit zu streben. Nimm dir Sokrates zum
    Vorbild.

Im Uebrigen sind die Dummen notwendig. Ohne sie gaebe es keine
Klugen.

Gruss, Tychi

P.S. Ich liebe euch alle.

Das ist sehr nett, aber wie meinst du das? Zitierst du Erich Mielke?
Der Arme, so dumm und voll so guter Absichten *seufz*

#5

Guten Morgen Mike!

Mir persönlich sind Menschen mit Herzensbildung lieber, als diejenigen, die mit ihrem messerscharfen Verstand andere verletzen. Persönlichkeitsentwicklung besteht eben nicht nur aus der Weiterentwicklung des Intellekts. „Herzensbildung“ bezieht sich auf die mitmenschlichen Qualitäten wie Einfühlungsvermögen, sich selber gut zu kenne, andere zu respektieren, mitleiden zu können. Es geht darum ein soziales Wesen zu sein. Sie ist die notwendige Ergänzung zur reinen Wissensvermittlung.

Vielleicht solltest Du es mal versuchen, die Stärken der anderen (und auch bei Dir selber) zu suchen, die abseits dessen liegen, was Du als „klug dumm“ bezeichnest. Denn Werte wie Toleranz beispielsweise kannst Du auf einem Kontinuum, deren Endpunkte „klug und dumm“ sind, nicht finde.

Sonnige Grüße aus dem Norden von
Stefanie

#6

Tach MIKE,

also dann sollten wir uns erst mal auf eine Definition von ‚Dummheit‘ einigen.

Denn Du kannst schnell in Teufels Küche kommen, wenn Du Birnen mit Äpfeln vergleichst.

Wirklich Dumme Menschen (so wie ich sie für mich definiere) kenne ich eher wenige, denn viele formal wenig gebildete haben andere Qualitäten, die ich nicht habe.

Einige Handwerker z.B., die die Namen Goethe, Bach oder Kant nie gehört haben und überhaupt nichts damit anfangen können, sind in der Lage Sachen zu machen, die ich nie könnte.

Hochgebildete (wiederum formal betrachtet) haben Probleme, sich die Schuhe anzuziehen und ihr Leben zu organisieren.

Stutzer und Gecken findest Du in jeder Gesellschaftsschicht und die Quote der Arschlöcher ist überall konstant.

Gandalf

#7

Ja ich bin verärgert und frage mich…nein,

frage euch liebe Experten, wie ich mit dummen Menschen
weiterleben soll?

Hallo,

ich nehme an genauso wie du es bisher getan hast. Einfach Ignorieren.

Beste Grüße an alle.

#8

Huhu,

der Dumme lebt gelasse und weiß nicht warum;
der Kluge regt sich darüber auf;
der Weise lebt gelassen und weiß warum.

LG
Jochen

#9

Lieber Michail,

Ich habe mir darüber auch schon oft den Kopf zerbrochen. Sprechen wir es doch aus. es gibt Menschen, die sich über Sinnes- und Existenzfragen den Kopf zerbrechen und andere, die nicht einmal eine Sekunde ihres Lebens damit verbringen. Obwohl auch nicht alle, die sich als selbsternannte Philosphen ausgeben, diese sind.

Es ist falsch, sich darüber zu ärgern, denn diese Menschen können nichts dafür. Niemand kann estwas dafür, etwas nicht zu wissen oder sich keine Gedanken über etwas zu machen, von dem er/ sie nichts gehört hat. es wird bestimmt auch Dinge in deinem Leben geben, über die du bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nie nachgedacht hast. Im nachhinein fragst du dich dann wie du das nur bis jetzt ignorieren konntest.

ich habe für mich eine Erklärung gefunden, ob diese richtig ist oder nicht, bleibt jedoch dahin gestellt. Kennst du Platon? Er spricht in seiner Ideenlehre davon, dass jede Seele vor seiner Geburt durch den Kosmos „fliegt“ und auf verschiedene Ideen stößt. Manche Seelen sehen nur die Idee des Stuhls, fallen zur Erde und werden dann in dem jeweiligen Körper, ein Schreiner. Die höchsten aller Ideen sind die der Mathematik, der Gerechtigkeit und die des Guten und Schönen nur wer letztere sieht, wir Philosoph und muss dann andere Menschen „Zwingen“ das zu werden, was sie am besten können. Das heißt, sie müssen sich an das erinnern, was sie vor ihrer Geburt gesehen haben. Sie können aber niemals etwas werden, das sie nicht zuvor gesehen werden. Trotzdem sind sie genauso wichtig für die Gesellschaft, denn sie bilden die Basis. Lediglich die Philosophen stehen über allen. Dafür, dass manche Menschen also über bestimmte Dinge nachdenken und andere nicht, haben sie sich nicht unbedingt verdient. Sei dankbar, dass du diese Gabe hast, du hast bestimmt aber andere talente nicht und es ist wichtig, dass andere sie besitzen.

Lieben Gruß Frederike

#10

Positive Aspekte
Hallo,

weil es bisher noch nicht gesagt wurde, möchte ich doch darauf hinweisen, dass das Ganze auch einen sehr positiven Aspekt beinhaltet, nämlich die Tatsache, dass es sich erstens bei dem Begriff der Dummheit (jedenfalls so wie er hier verwendet wird) um einen relativen Begriff handelt, und dass es sich zweitens bei der Philosophie auch und vor allem um eine reflexive Wissenschaft handelt.

Wenn ich nun beides zusammendenke, dann komme ich dazu, dass ich mir als Philosoph immer auch selbst an die eigene Nase fassen muss, um meine eigene Dummheit als relativ anzuerkennen. Es wird ja hoffentlich niemand behaupten wollen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, woraus dann ganz deutlich folgt, dass auch ich als der vermeintlich nicht Dumme (aber das in Wirklichkeit natürlich nur in Relation zu den Dümmeren aus meiner Sicht) aus anderer Sicht durchaus eine gewisse Dummheit besitze, zwar vielleicht auf einer anderen Ebene, aber immerhin doch eine nachweisbare.
[Das deutet übrigens auch Platon im genannten Höhlengleichnis deutlich an, wenn er den Erkenntnisgewinn über mehrere Stufen laufen lässt.]

Und wenn ich das dann weiß, dann ist das doch eigentlich eine positive Sache, dass man selbst nicht der Dümmste ist (der Klügste natürlich auch nicht, aber das ist hier ja nicht entscheidend). Man muss also eigentlich Mitleid mit den [ohnehin nur in gewisser Hinsicht] Dümmeren haben und seine ganzen Kräfte darauf hinlenken, die Wissenwollenden in ihrer Absicht zu lernen zu unterstützen.

Die eigentlichen Dummen sind die, die nichts mehr lernen zu können glauben und sich auf die faule Haut legen (oder sich esoterisches Zeug ausdenken, weil es ihnen gerade so in den Kram passt). Und diese Dummen sind auch ärgerlich und im Grunde auch gefährlich. Allerdings sind diese „Dümmeren“ ja nicht gemeint, sie wären vermutlich auch besser „überheblich“ als „dumm“ genannt.

Freut euch also, wenn ihr meint, mehr zu wissen als andere, bedenkt aber gleichzeitig, dass es auch erheblich klügere Menschen gibt, von denen nicht nur die aus eurer Sicht Dummen, sondern ihr selbst als aus deren Sicht Dumme etwas lernen könnt.

Gruß

Bona

P. S. Ein bisschen lang geworden, sorry, aber ich kann jetzt leider nicht mehr kürzen, weil ich keine Zeit mehr habe. Ich habe recht schnell geschrieben, also verzeiht mir den einen oder anderen Verschreiber bitte. Danke.

#11

No time to be brief
Hallo, Bona,

P. S. Ein bisschen lang geworden, sorry, aber ich kann jetzt
leider nicht mehr kürzen, weil ich keine Zeit mehr habe.

Leider…
Das hätt’st du wirklich kürzer fassen können.
»No time to be brief«
ist übrigens, wenn ich richtig erinnere, ein Zitat Wolfgang Paulis,
das als Titel einer Biographie über ihn genommen wurde.
Aber schon von Pythagoras (?) gibt’s so einen Spruch, etwa:
Nicht mit vielen Worten wenig, sondern mit wenigen Worten viel sagen.
Aber jetzt mach’ ich lieber Schluss.

Gruss
Nescio

#12

Guten Abend lieber Tychi

Gute Argumente, genau nach meinem Geschmack. Für mich sind diejenigen Menschen heilig, welche mich selbst auf meine Dummheit aufmerksam machen können.
Zurück zum Thema. Ich habe befürchtet dass man sich an die Definition klammern würde, darum versuche ich anders auszudrücken. Ich ärgere mich über Menschen die ihre natürliche Neugier und das Stauen verloren haben. Über solche Seelen die mit 12 erloschen sind und ihre Lebensleere mit allerlei Unfug(Religion, Fussball, Alkohol, Fernsehen etc.) füllen, schmerzlich ahnend dass es Unfug ist und dennoch die Sache ignorierend. Solche Menschen haben sich selbst verraten, sie haben sich selbst aufgegeben. Ich beschrieb ledeglich mein Gefühl der Ohnmacht diesen Menschen gegenüber und die Wut, welche langsam daraus erwächst. Es fällt mir auch schwer dem Vorschlag von Markus zu folgen und sie zu ignorieren, was ja wohl verständlich ist. Im Übrigen nehme ich mir deine Ratschlage zu Herzen.

P.S. Ich pfeife nicht wirklich auf die Psychologie.
Wer ist Erich Mielke? Muss man den kennen?
„Ich liebe euch alle“ dafür kann ich nichts, ich empfinde nun mal Liebe zu all meinen Mitmenschen, so bin ich.

#13

Hallo,

Das hätt’st du wirklich kürzer fassen können.

stimmt, ich hätte eigentlich schweigen sollen. Si tacuisses …

Gruß (mit der Bitte um Nachsicht gerade um diese vorgerückte Stunde)

Bona

#14

Arroganz von Fundamentalisten
Hallo,

Gute Argumente, genau nach meinem Geschmack. Für mich sind
diejenigen Menschen heilig, welche mich selbst auf meine
Dummheit aufmerksam machen können.

und davon wird’s wohl nicht viele geben, da Du ja soooo darunter
leidest, unter den vielen dummen Menschen leben zu müssen.

Zurück zum Thema. Ich habe befürchtet dass man sich an die
Definition klammern würde, darum versuche ich anders
auszudrücken. Ich ärgere mich über Menschen die ihre
natürliche Neugier und das Stauen verloren haben. Über solche
Seelen die mit 12 erloschen sind und ihre Lebensleere mit
allerlei Unfug(Religion, Fussball, Alkohol, Fernsehen etc.)

Wider einer, der anderen Vorschreiben will, wie man richtig lebt.

Am besten Du wanderst in den Iran aus, da gib’s eine Menge
Leute, welche zwar auch nicht schlauer sind, die aber zumindest
ganz genau wissen, wie man sein Leben zu leben hat.

füllen, schmerzlich ahnend dass es Unfug ist und dennoch die
Sache ignorierend. Solche Menschen haben sich selbst verraten,
sie haben sich selbst aufgegeben. Ich beschrieb ledeglich mein
Gefühl der Ohnmacht diesen Menschen gegenüber und die Wut,
welche langsam daraus erwächst.

Toleranz muß man eben auch erst lernen.
Bei manchen kommt es mit den Jahren.
Andere bleiben ihr Leben lang Fundamentalisten.

P.S. Ich pfeife nicht wirklich auf die Psychologie.
Wer ist Erich Mielke? Muss man den kennen?
„Ich liebe euch alle“ dafür kann ich nichts, ich empfinde nun
mal Liebe zu all meinen Mitmenschen, so bin ich.

Eben, diese große Liebe empfand der olle Erich auch.
Deshalb hat er sein ganzes Leben dafür gekämpft, daß es allen
Menschen gut geht … außer den Leuten natürlich,
welche etwas anders leben wollten, als Erich M. es gut fand :wink:

Gruß Uwi

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#15

Hi Mike,
ganz ehrlich: wenn es Dir nicht um die Begegnungen im supermarkt geht, dann verstehe ich das Problem nicht so ganz:
Sein Umfeld sucht man sich doch größtenteils selbst.
Wenn Du über dem Durchschnitt begabt bist dann wirst Du Dich doch auch für andere Dinge interessieren, andere Dinge beruflich tun, andere Ausbildungen anstreben. Dort triffst Du auf Menschen die sich in Ihrer Begabung Deiner ähneln. Über gemeinsame Interessen und den Austausch untereinander entstehen Freundschaften und so ein Umfeld, das zu Dir passt.
(Was übrigens, wie bei uns, auch Nachteile haben kann: Wir sind mit lauter Journalisten, Hochschuldozenten, Lektoren, Anwälten und Apothekern befreundet - klingt super, aber manchmal wäre es echt richtig praktisch, wenn man auch mal nen Automechaniker oder einen Gas-Wasser-Installateur oder so kennen würde!! :wink:)
LG,
Norah
P.S.:
Kein Angriff auf Dich, Du bist vermutlich nicht so, aber ganz allgemein:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die sich über die mangelnde Intelligenz oder Aufgeschlossenheit anderer mokieren häufig Menschen sind, die von einem großen Missionierungseifer getrieben sind und alle Menschen von den großartigen Ideen Kants zum Völkerrecht o.ä. überzeugen wollen. Dabei neigen diese dann oft auch noch zum dozieren und langweilen so alle Zuhörer von Anfang an. Und leider habe ich es oft auch erlebt, dass diese Leute dann zwar Ahnung von ein paar Sachen haben, aber so richtig eingestiegen sind sie dann doch nicht. Klar, ich erwarte nicht, dass jemand, der sich in seiner Freizeit für Philosophie interessiert das gleiche Hintergrundwissen hat wie ich, die ich das einige Jahre studiert habe. Aber sie benehmen sich häufig so und… dozieren.
–> Manche Konflikte und negativen Gefühle anderen gegenüber können auch ganz einfach vermieden werden, in dem man sich mit anderen im Gespräch austauscht. Und Inhalte so „herunter“-holen zu können aus ihrem theoretischen Rahmen dass sie für (fast) alle Menschen praktisch relevant und interessant werden ist übrigens auch ein Zeichen des Verstehens und der Intelligenz. ,-)
Und wenn man sich so mal länger mit Leuten unterhält, dann: Klar, es gibt welche, die sind dumm wie Brot. Ist halt so. Aber es gibt viel mehr, die sind gar nicht so doof, Die sind nur vielleicht nicht so gebildet. Oder hielten Philosophie und Psychologie und Physik für abgehobene Wissenschaften die nichts mit dem Leben zu tun haben. Man wird oft überrascht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#16

Definition deines Problems
Hallo Michael

Ich ärgere mich über Menschen die ihre
natürliche Neugier und das Stauen verloren haben. Über solche
Seelen die mit 12 erloschen sind und ihre Lebensleere mit
allerlei Unfug(Religion, Fussball, Alkohol, Fernsehen etc.)
füllen, schmerzlich ahnend dass es Unfug ist und dennoch die
Sache ignorierend. Solche Menschen haben sich selbst verraten,
sie haben sich selbst aufgegeben. Ich beschrieb ledeglich mein
Gefühl der Ohnmacht diesen Menschen gegenüber und die Wut,
welche langsam daraus erwächst. Es fällt mir auch schwer dem
Vorschlag von Markus zu folgen und sie zu ignorieren, was ja
wohl verständlich ist.

Dann hast du eine psychische Allergie: Du reagierst auf natuerliche
Umweltreize (Gegenwart anderer Menschen) mit unangenehmen, heftigen
Gefuehlen. Ursache: Unangemessene Ansichten. In einem laengeren
Gespraech waere es wohl nicht allzu schwer, dir nachzuweisen, welche
Fuelle willkuerlicher und unbewiesener Voraussetzungen dein Weltbild
hat. Dies waere aber zu muehselig in einem schriftlichen Dialog hier
im Forum. Versuche jemanden zu finden, der gut diskutieren kann und
deine Ansichten nicht teilt. Er kann dir vielleicht helfen.

Der Kern deines Problems ist, dass du glaubst, es gebe eine erhabene,
absolut gute Art zu leben. Du aergerst dich darueber, dass andere
dies nicht erkennen wollen.

Wer ist Erich Mielke? Muss man den kennen?

Gute Frage. Soll ich dich jetzt fuer dumm halten, weil du den nicht
kennst? Oder waere es dir lieber, wenn ich die Ansicht haette, dass
du deine Staerken und Schwaechen hast und ich dich nicht
allgemein bewerte, weil du in Teilbereichen schwach
bist?
Erich Mielke war u.a. Chef der Stasi in der DDR. Dieser Apparat
bekaempfte all jene, die die erhabene, absolut gute DDR-Ideologie
nicht erkennen wollten. In den Tagen des Untergangs der DDR brachte
Mielke den Satz „Ich liebe alle Menschen“ verzweifelt hervor. Seine
Zeit und damit die Zeit der erhabenen, absolut guten Ideologien war
abgelaufen. Verzeih, wenn ich in deinen Ansichten Parallelen zu der
grausam-tragischen Gestalt Mielkes sehe.
Naeheres zu dieser Person findest du hier (etwa Mitte):
http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mielke

„Ich liebe euch alle“ dafür kann ich nichts, ich empfinde nun
mal Liebe zu all meinen Mitmenschen, so bin ich.

Darum beneide ich dich. Nur glauben kann ich es nicht, denn du kamst
hierher mit der Aussage (sinngemaess): Mir gehen die meisten Menschen
tierisch auf die Nerven.

Gruss, Tychi

1 Like
#17

Hallo,

Dumme und Zyniker sind artverwandte Radikalliberale. Sie handeln zweckgerichtet. Beide haben einzig nur ihren eigenen Vorteil im Sinn. Der eine will seine Ruhe, der andere will Vorteilsmaximierung. Sie sind wie eine Emulsion bestenfalls wie ein Stück Seife.

Dummheit und Zynismus ist oft vermengt. Das Risiko, sich sittlich und moralisch ins Abseits zu stellen, wird irgend wie in Kauf genommen.

Wer sich nicht selbst ins Unrecht stellen will kommt nicht drum herum, sie so zu behandeln, wie sie es auch nur wollen: zu ´akzeptieren´, soweit die Folge ihres Handelns/Untrlassens nicht anderen schadet.

Respekt-, Solidar- oder gar Toleranzbeziehungen sind das jedenfalls nicht. Die sollte man sich wo anders suchen.

guvo

#18

Einen sehr guten, aber netten Morgen um 9 Uhr 29, meine ofters
verehrten Experten.

Ich habe heute eine etwas heikle Frage. Wie geht man euer
Meinung nach mit dummen Menschen um?

Hallo Michail,
Dein schöner Name verdient es nicht, mit dem MIKE amerikanisiert zu werden.
Zur Dummheit der Menschen mal eine Feststellung: So richtig dumm wird der Mensch erst in der Masse. Wenn Tausende zusammenströmen und nicht mal wissen warum - dann werden alle dumm !! Beispiele gibt es genung.
Gruss: hardy

#19

Hallo,

wie hier bereits mehrfach erwähnt finde ich, dass man dumm erstmal definieren muss. Hierzu eignet sich m.E. jedoch keine Standpunktdefinition (von mir ausgehend), sondern eher eine Definition per Umkehrschluss. Hierzu sollten wir definieren, was überhaupt Intelligenz ist und was diese auszeichnet.

"Intelligenz (lat.: intelligentia „Einsicht, Erkenntnisvermögen“, intellegere „verstehen“) bezeichnet im weitesten Sinne die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden von optimalen Problemlösungen.

Hinsichtlich der unterschiedlichen Bereiche der Problemstellungen werden auch unterschiedliche Arten von Intelligenz unterschieden. Eine gute allgemeine Definition gibt Thurstone, der mit der Multiple-Faktoren-Theorie folgende Einzelfaktoren nennt: Räumliches Vorstellungsvermögen, Rechenfähigkeit, Sprachverständnis, Wortflüssigkeit, Gedächtnis, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, logisches Denken." (http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz)

Nachdem dies geklärt ist (will nun keine Diskussion vom Zaun brechen, ob Thurstone damit 100% richtig liegt.), muss man sich jedoch fragen, ob die Intelligenz als solche nicht dumm ist.

Der Mensch (wie auch alles andere) bewegt sich auf einem Pfad durch´s Leben, der im Grundsatz als „Der Weg des geringsten Widerstand“ bezeichnet werden kann, somit würden grade die hier angesprochenen „Dummen“ doch den von der Natur vorgesehenen richtigen und auch intelligenten Weg beschreiten, indem sie sich halt nicht mit Dingen befassen, die für das „Leben“ im weiteren Sinne wichtig sind. ich denke man könnte sogar soweit gehen, dass diese Gruppe der Menschen, die sich eigentlich (im Sinne der Diskussion) nichts bewusst sind, ggf. eher als die intelligenteren zu Bezeichnen währen, da diese sich doch erheblich weniger über „überlebensunnotwendigen Tatsachen“ (i.e.S.) Gedanken machen und somit natürlich weniger Probleme in dieser Hinsicht haben. Dafür beherbergen sie andere Probleme (die aus meiner Sicht meißt lapidar und unproblematisch sind), diese Personen jedoch genau so beschäftigen wie mich eine Frage der Physik. Inwieweit nun die Frage, ob zu den schwarzen Stiefeln nun auch der blaue Rock passt oder ob die Bierflasche auch mit dem Mund zu öffnen sei, eine Frage zur Beschaffenheit des Universums intelligenter ist lasse ich mal dahingestellt, denn um das zu beantworten müßten wir eine Lösung zur Frage nach dem Sinn (Endziel) des Lebens in petto haben, da nur eine Frage, die uns dann zur Erreichung dieses Zieles gereicht eine intelligente Frage sein kann und nur ein Verhalten, welches dieses Ziel näherkommen lässt als intelligentes Verhalten gewertet werden kann.

Natürlich verstehe ich viele Menschen nicht, die durch die Umwelt gehen, ohne zu Fragen „Warum?“. Aber ich habe mich damit abgefunden aber widme gerne meine Zeit jemandem, der mich fragt.

Andererseits kann auch ich dumm sein und alles zuvor gesagte relativiert sich wieder.

Gruß
Lu-Bot

#20

frage euch liebe Experten, wie ich mit dummen Menschen
weiterleben soll?

Eröffne einen TV-Sender namens „live 7“ oder so ähnlich und sende die ganze Nacht per se unlösbare Rätsel, bei denen man für 5 Euro anrufen muß und 50.000 Euro gewinnen kann, präsentiert von ein paar Blondinen mit dicken Möpsen.

Das finde ich eine glänzende Möglichkeit mit Dummen zu leben. :smile:

Gruß
dataf0x