Das letzte Manöver der Titanic

Wissenschaft Geschichte
#1

Grüße Euch,

also, als die Titanic 1912 auf einen Eisberg zulief, gab der 1. Offizier Murdock den Befehl das Schiff abzubremsen und nach backbord (links in Fahrrichtung)
zu steuern. Wie man weiß, ist das Manöver fehlgeschlagen. Zu den einfachsten Regeln der Kunst gehört aber doch eigentlich, dass ein Schiff schneller zu steuern ist, wenn es auch schneller fährt. Deshalb stoßt das Verhalten des Offiziers (der später heldenmütig vielen Passagieren das Leben rettete) bei mir auf Unverständnis.
Also hierzu meine Frage:

Ist der Befehl Murdocks mit irgendeinem vernünftigen Grund zu rechtfertigen oder hat er einfach instinktmäßig gehandelt, nämlich beim Auftreten einer Gefahr nicht noch weitervorzupreschen?

Danke für Eure Ideen!!!

#2

Also, zu Murdochs Verhalten gibt es im Wikipedia-Artikel über die ‚Titanic‘ einen längeren Abschnitt. Danach ist es wohl nicht erwiesen, ob er tatsächlich das Umsteuern der Maschinen befahl, und selbst wenn, hätte es keinen Unterschied mehr gemacht, die Zeit bis zur Kollision war einfach zu kurz. Offenbar wollte Murdoch ein lehrbuchmäßiges Ausweichmanöver einleiten und konnte, da er keinen Entfernungsmesser hatte, nicht wissen, dass es dafür zu spät war. Einzige Chance der ‚Titanic‘ wäre wohl gewesen, den Eisberg frontal zu rammen, dann wäre sie schwimmfähig geblieben und die meisten an Bord gerettet worden. Nur konnte Murdoch dies in den Sekunden, in denen er entscheiden mußte, nicht wissen, und so tat er das, was die meisten von uns getan hätten, eben das, was man ihm beigebracht hatte.

Eine klassisch tragische Entscheidung also, wenn jemand im Bemühen, das Richtige zu tun, einen katastrophalen Fehler macht.

#3

Hallo,

das ausgeführte Manöver war voll korrekt…

Zum Zeitpunkt der Katastrophe war dieser Nautische Befehl vollkommen richtig,da die Steuerung der Ruderanlage diesen Steuerbefehl korrekt in eine Linkskurve übersetzte.
Nur reichte die Zeit leider nicht mehr dafür aus…

Man darf schließlich nicht vergessen, das eine so große Masse wie die Titanic nun einmal ein großes Beharrungsvermögen innehat…
So ein Schiff kann man nicht so einfach wie einen Pkw zum Stillstand bringen…deswegen ist das Standard-Procedere bei einer drohen Kollision auch das Abdrehen vom Gegner,
Dieses Manöver hat wesentlich mehr Erfolgsaussichten,da daß sich bewegende Schiff einer Kursänderung schneller folgt als es einer Fahrverringerung folgen würde…

#4

Man merkt, daß im Fernsehen wieder einige Titanic-Filme liefen…