Das Mädchen - ihr Vater

Hallo zusammen,

immer öfter liest man „das Mädchen und ihr Vater …“. Ist das Possessivpronomen „ihr“ mittlerweile akzeptiert in diesem Fall, in dem es sich ja eindeutig um eine weibliche Person handelt, trotz des Genus. Wenn es akzeptiert ist, ist es dann auch richtig?

Wie geht das vergleichsweise bei folgenden Sätzen?
Die Honigbiene und ihre Freundin. (Das ist richtig, klar);
Die Honigbiene Willi und seine/ihre Freundin Maja;
Willi war schon lange unterwegs. Die Honigbiene [gemeint ist Willi, das männliche Exemplar dieser Sorte] wollte wieder zurück zu seiner/ihrer Freundin.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Gruß
Marianne RW

Hossa :smile:

immer öfter liest man „das Mädchen und ihr Vater …“.

Das hört sich schlimm an, finde ich. Im Deutschen werden alle Wörter, die auf -chen enden [=Verniedlichung], mit dem Artikel „das“ versehen. Daher müsste es eigentlich heißen: „das Mädchen und sein Vater…“

Würde mich aber nicht wundern, wenn das selbst in der Tagesschau falsch gemacht wird. Die sagen z.B. bei der Formel 1 auch: „Er hat die schnellste Runde gefahren.“ Das tut genauso weh wie der Fall oben. In solchen Fällen würde ich den Moderator gerne mal fragen, wohin er denn in Urlaub gefahren hat…

Viele Grüße

Hasenfuß

Moin,

„Er hat die schnellste Runde gefahren.“

ich weiß gar nicht, was Du hast: ich habe ja auch kalt, warm und Hunger

Duckundweg :wink:

Gandalf

Hallo, Marianne,

immer öfter liest man „das Mädchen und ihr Vater …“. Ist das
Possessivpronomen „ihr“ mittlerweile akzeptiert in diesem
Fall, in dem es sich ja eindeutig um eine weibliche Person
handelt, trotz des Genus. Wenn es akzeptiert ist, ist es dann
auch richtig?

im Duden Richtiges und gutes Deutsch steht dazu:

"Wird heute ein Pronomen auf Mädchen bezogen, steht gewöhnlich die neutrale Form des Pronomens, d. h., das grammatische Genus ist ausschlaggebend:
Das Mädchen, das (n i c ht: die) ihm die Blumen überreichte, war völlig unbefangen. Was hatte das Mädchen von seinem (n i c h t: ihrem) Leben?

Nur wenn das Pronomen weiter entfernt steht, kommt dem natürlichen Geschlecht entsprechend auch die feminine Form des Pronomens vor:
Silke war ein aufgeschlossenes Mädchen, das guten Kontakt zu seinen Kameradinnen fand. Besonders bemühte sie sich auch um ihre Schwester."

(… wobei ich den letzten Beispielsatz ungeeignet finde, da sie und ihre sich m. E. ohnehin auf Silke beziehen.
In einer älteren Ausgabe steht das besser passende Beispiel: Vor der Tür stand ein Mädchen…und wollte nicht hereinkommen. Es/Sie war völlig durchnäßt.)

Gruß
Kreszenz