Im mittelhochdeutschen Raum
Hallo Ina,
Hallo Geli
Das Mädchen ist ein Neutrum.
Genau wie das Frauenzimmer.
Und das Individuum, das Mannsbild, das Menschenwesen, das Dasein.
hmpf. Sicherlich wird Dir einer der Spezialisten hier mit den
passenden mittelhochdeutschen Wörterbüchern erklären können,
wie es zu dem heutigen Wort Mädchen kam.
Mägdelein/Magd genau wie Knabe/Knecht.
Jedoch auch ohne ein WB kann ich Dir sagen, dass ein nicht
heiratsfähiges weibliches Wesen der Gattung Mensch eben als
Nicht-Weib, damit als Neutrum angesehen wurde.
Es gibt Gegenden, in denen das Mittelhochdeutsch noch Spuren hinterlassen hat. So etwa in meiner Nähe auf dem „Alpenhauptkamm“ in der Schweiz. Man spricht dort den Vater oder den Mann mit „Es“ an.
immer noch streng grammatisch „sein“ Hund, wenn ein Mädchen
mit einem ebensolchen Tier spazieren geht.
Unabhängig davon wird dies immer seltener so gebraucht, weil
der ursprüngliche Gebrauch des Wortes Mädchen auch nicht mehr
gegeben ist.
Das wäre etwas vom Traurigsten der Welt, wenn ein Mädchen kein Mädchen mehr wäre bzw. sein möchte. Was um Himmels Willen haben wir Männer verbrochen, dass Leute so borniert feministisch denken bis hinein in die sprachlichen Finessen.
Anmerkung am Rand: „Kind“ - noch ein grammatisches Neutrum -
bedeutete ursprünglich nur das männliche Kind.
In wenigen Gegenden.
Und noch heute kann man in manchen ländlich geprägten Regionen
auf die Frage nach dem Nachwuchs von stolzen Bauernvätern
hören:
Ich habe zwei Kinder … und ein Mädchen.
Und schuld daran sind wie immer alle Männer, alle Paschas (das sind ja auch wieder alle Männer) und alle Verbrecher.
viele grüße
geli
Nix für Ungut
Mike