Das Nichts

Hallo Frank

Bei den filigranen Denkstrukturen eines Dialektikers
(„gg“) fällt allerdings sofort auf, dass der Antagonismus zu
Angst angstfrei ist, zu Furcht aber furchtlos, gleichsetzbar
ähnlich übermütig und angriffslustig.

Hoho, genausogut könnte man auch sagen eine Blindheit gegenüber der Angst! Oder ein Mangel an Phantasie! Oder Dummheit…
Ist der Antagonismus zu Angst nicht Mut? Und der zu Furcht nicht Tapferkeit? Denn Mut und Tapferkeit wären ohne Angst und Furcht undenkbar.

Angst also nur Zustand,
Furcht Prozeß des fürchtens (zittern, schweißtreibend…).
Hier ist die Unterscheidung zwischen Zustand und Prozeß
maßgeblich, denke ich.

Angst ist eine Emotion ein feste Größe, da sie nicht subjektiv oder individuell ist aber kein Zustand, besoffen sein ist ein Zustand. Und der Prozeß den du beschreibst ist Stress, ausgelöst durch Furcht. Wenn du schon so exakt sein willst, dann richtig.

Gruß

Junktor

Das Nichts (mit Heidegger-Linkliste)
Hallo Junktor,

(Laien weggucken: …

das müsste ich mir noch einmal durchdenken, wofür ich Zeit brauche. Das „Sich-zeigen“ ist meines Erachten eher mit dem Wahrheitsbegriff verbunden („Lichtung des Seins“). Aber ich möchte mich da noch nicht festlegen, weil mir der Ansatz nicht uninteressant erscheint.

Meinst du der Google gibt was her?

Hier ein paar meiner Heidegger-Links (besonders die zum Thema):

Zunächst eine Zusammenfassung von „Sein und Zeit“ (für alle, die mitdenken wollen): http://www.capurro.de/heidegger.htm .

Und ein Überblick über das Schaffen Heideggers:
http://www.sicetnon.cogito.de/artikel/historie/hoeld… .

Dieses Buch http://www.boerverlag.de/GONDEK.HTM ist vergriffen, aber online für acht Euro zu bekommen.

Andeutungen zu deiner Theorie findest du z. B. in diesem Text:
http://home.t-online.de/home/mackenthun/lect/keyword… .

Verschiedene Definitionen der Angst findet man hier:
http://www.wissenschaft-online.de/abo/lexikon/neuro/641 .

Die Deutung von M. Boss hat es sogar auf eine Esoterikseite geschafft:
http://www.sphinx-suche.de/traumdeu/boss.htm

Zu Binswanger: http://mind-brain.com/personality/binswanger.html .
und http://www.schrimpf.com/su/bw/ra.html .

Zur Daseinanalytischen Schule:
http://www.psychotherapie-bsbl.ch/psychotherapie/das… .

Eine andere interessante Deutung: http://homepages.utoledo.edu/enelson5/heidegger2.htm .

Eine kleine Literaturliste: http://www.daseinsanalyse.com/deutsch/literat.html .

Angst im Kontext von „Man“ und „Eigentlichkeit“:
http://www.sicetnon.cogito.de/artikel/historie/orake… .

Zum Tod esbegriff: http://www2.uni-jena.de/philosophie/phil/tr/6/gross1… .

Zum Begriff des Nichts : http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/phg… .

Zur Unterscheidung von philosophischer und psychologischer Angst:
http://www.information-philosophie.de/philosophie/pr… (weiter unten: „Die Grenze zur Psychotherapie“).

Einzelne Suchbegriffe kann ich nicht nennen, es sei denn die einzelnen Namen der erwähnten Personen und die Fachbegriffe. Aber dafür braucht man viel Zeit.

Ach ja! Mein Lieblingslink zu Heidegger (Lautsprecher anschalten!):
http://ontology.buffalo.edu/smith/heidegger/lied.mp3 :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Tut mir leid …
Hallo Frank,

dafür habe ich keine Schublade. :smile:

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Frank

Bei den filigranen Denkstrukturen eines Dialektikers
(„gg“) fällt allerdings sofort auf, dass der Antagonismus zu
Angst angstfrei ist, zu Furcht aber furchtlos, gleichsetzbar
ähnlich übermütig und angriffslustig.

Hoho, genausogut könnte man auch sagen eine Blindheit
gegenüber der Angst! Oder ein Mangel an Phantasie! Oder
Dummheit…
Ist der Antagonismus zu Angst nicht Mut? Und der zu Furcht
nicht Tapferkeit? Denn Mut und Tapferkeit wären ohne Angst und
Furcht undenkbar.

Furcht und Tapferkeit gebe ich dir recht, aber Angst und Mut? Gebe zu, darüber noch nicht nachgedacht zu haben, deshalb fehlen mir die Begriffe.
Ist Mut und Tapferkeit nicht dasselbe? Als Antagonismus zu Angst sehe ich Mut nicht. Wenn ich keine Angst habe, bin ich doch nicht zwingend mutig. Genausogut kann ich angstfrei weil unwissend sein. Ebenso kann ich Mut und Angst gleichzeitig haben, das ergibt Vorsicht. Oder nicht?

Angst also nur Zustand,
Furcht Prozeß des fürchtens (zittern, schweißtreibend…).
Hier ist die Unterscheidung zwischen Zustand und Prozeß
maßgeblich, denke ich.

Angst ist eine Emotion ein feste Größe, da sie nicht subjektiv
oder individuell ist aber kein Zustand, besoffen sein ist ein
Zustand. Und der Prozeß den du beschreibst ist Stress,
ausgelöst durch Furcht. Wenn du schon so exakt sein willst,
dann richtig.

Nur mal ber wiki geguggt: http://de.wikipedia.org/wiki/Angst
Wieso ist Angst nicht subjektiv? Ist es nicht ein Seelenzustand? Furcht tritt dagegen in einer direkten Auseinandersetzung auf, also Prozeß? :smile:
Wer hat sich nach welöcher Philosophie noch alles über den Seelenzustand ausgelassen?

fragt:
Frank

.

Ein Teilaspekt, als solcher nicht falsch! Woher aber speist sich die Feigheit? Antworte dir selbst…

Hi Frank!

Über Sprache und Begriff kann man viel diskutieren und streiten, das ist eine alte Geschichte, aber noch ein wenig inputs.

Ist Mut und Tapferkeit nicht dasselbe?

Nein, Mut ist eine Geisteshaltung. Tapferkeit zeigt sich im Tun. Jemand kämpft tapfer z.B. Man kann aber auch ohne tun mutig sein.
Z.B. Etwas ins Auge schauen.

Als Antagonismus zu
Angst sehe ich Mut nicht. Wenn ich keine Angst habe, bin ich
doch nicht zwingend mutig.

Eben, Mut kann nur in Einheit mit Angst existieren, sonst wäre sie nicht. Jeder Antagonismus kann nur in Relativität zu etwas anderem bestehen. Tot - lebendig. Du kannst nur tot sein, wenn du gelebt hast.
Du kannst nur mutig sein, wenn du Angst fühlst. Ein Ding kann nur groß sein, wenn es kleines gibt usw.

Genausogut kann ich angstfrei weil
unwissend sein.

Ja das sagte ich schon. Das ist aber kein Antagonismus, sonst wäre Debilität auch mutig.

Ebenso kann ich Mut und Angst gleichzeitig
haben, das ergibt Vorsicht. Oder nicht?

Der Antagonismus zu Vorsicht wäre Leichtsinn dreh das um, stimmts noch?

Wieso ist Angst nicht subjektiv? Ist es nicht ein
Seelenzustand?

Angst ist eine objektive Emotion, das was du als Angst fühlst ist subjektiv.

Furcht tritt dagegen in einer direkten
Auseinandersetzung auf, also Prozeß? :smile:

Ah so meinst du das! Das wäre ein Impuls! :smile:

Wer hat sich nach welöcher Philosophie noch alles über den
Seelenzustand ausgelassen?

z.B. Angst: Kierkegaard, Der Begriff Angst; Freud: Hemmung, Symptom, Angst, Silva-Tarouca, Die Logik der Angst.

Vielleicht hat noch jemand ein paar links?

Sei gegrüßt
Junktor

Viel Stoff zum Denken - Danke Euch Allen owT

-)) Ich freue mich, dass es Euch gibt

Anja

In seiner Art der Sprache hat das Hegel (der ist zwar tot,
aber du wolltest ja Aussagen dazu hören, und ich denke, nicht
nur von Lebenden) so ausgedrückt:

Der Tod der Natur ist das Erwachen des Geistes“.

Daß der mutige Blick ins Entsetzen dazugehört, sagt er an
anderer Stelle genauer, allerdings in nicht ganz so einfacher
Sprache. Dieses Zitat ist für mich eine der wichtigsten und
weitestreichen Sätze von ihm (kürzlich wurde er mir nochmal
als Widmung im Plauderbrett geschrieben). Vielleicht erkennst
du deinen Gedanken darin ja wieder - und bestätigt:

"Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von
der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in
ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine
Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich
selbst findet.
"

Und dann weiter:

"Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem
Negativen wegsieht, sondern er ist diese Macht nur, indem er
dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses
Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.
"

Ich versteh nur Bahnhof, kann mir das mal jemand in normale Sprache übersetzten oder zumindest etwas anschaulicher erklären was es bedeutet (bedeuten soll)? Es ist doch jetzt nicht gar einfach die Frage und das Fragen und Forschen an sich gemeint oder?

Piep, ich bin ein Hühnerküken. (kam mir gerade so, bitte nicht überbewerten)

Hallo Stefan,

Ich versteh nur Bahnhof, kann mir das mal jemand in normale
Sprache übersetzten oder zumindest etwas anschaulicher
erklären was es bedeutet (bedeuten soll)?

gerne.

Kurz gesagt bedeutet das, dass man sich von dem Gegenstand, den man interpretiert, gelöst haben muss, um ihn sinnvoll (!) interpretieren zu können. Man darf nicht selbst in das Geschehen des Dialogs involviert sein, um ein Urteil abgeben zu können.

Diese Einstellung beinhaltet natürlich ein Problem, nämlich das, ob es überhaupt möglich ist, uninvolviert zu sein. Die Frage also ist, ob man sich bei der Betrachtung eines Gegenstandes gegenüber der Untersuchung dieses Gegenstandes überhaupt frei machen kann von der Vorurteilen, die man diesem Gegenstand gegenüber hat.

Ist das klarer als der Urtext?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Kurz gesagt bedeutet das, dass man sich von dem Gegenstand,
den man interpretiert, gelöst haben muss, um ihn sinnvoll (!)
interpretieren zu können. Man darf nicht selbst in das
Geschehen des Dialogs involviert sein, um ein Urteil abgeben
zu können.

Diese Einstellung beinhaltet natürlich ein Problem, nämlich
das, ob es überhaupt möglich ist, uninvolviert zu sein. Die
Frage also ist, ob man sich bei der Betrachtung eines
Gegenstandes gegenüber der Untersuchung dieses Gegenstandes
überhaupt frei machen kann von der Vorurteilen, die man diesem
Gegenstand gegenüber hat.

Ist das klarer als der Urtext?

Um Einiges, ich kann dem aber wieder mal nicht zustimmen bzw. es nicht nachvollziehen (seufz). Dies stellt den menschlichen Geist wieder als einstufig dar, das wiederspricht meiner Erfahrung, ich glaube behaupten zu können in etwas involviert sein zu können und gleichzeitig genug Abstand haben zu können, um die notwendige Objektivität für eine Betrachtung zu erhalten. Auch ohne in Schauspiel und Lügen abzudriften (ich mag dieses relative, ich mag es wirklich). Das Ganze scheint mir auch eine etwas seltsame Version der Erkenntnis zu sein, dass man auf die wahren Vorgänge nicht zugreifen kann, weil man ein Teil des Systems ist und Teile niemals das Ganze 100%ig objektiv erfassen können und auch schon auf kürzeren Strecken scheitern müssen. Das könnte wohl nur ein übergeordnetes System, in unserem Fall also ein Gott (sofern die Wissenschaft nicht ganz fürchterlich was übersehen hat). Wobei ich aber einen Rückzug aus der Schöpfung zwar für eine schöne Idee halte, allerdings nicht als Zwingend empfinde. Meine erste Assoziation als ich den Beitrag las war übrigens ‚objektiver Elfenbeinturm‘.

Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

Ist das klarer als der Urtext?

Um Einiges, ich kann dem aber wieder mal nicht zustimmen bzw.
es nicht nachvollziehen (seufz). Dies stellt den menschlichen
Geist wieder als einstufig dar, das wiederspricht meiner
Erfahrung, ich glaube behaupten zu können in etwas involviert
sein zu können und gleichzeitig genug Abstand haben zu können.

Das ist das Problem mit der Denkweise. Wenn wir uns unsere Welt am MKodell einer Kugel vorstellen, kannst du diese geistig so betrachten, als wenn du in ihr sitzt (idealistisch, subjektive Betrachtung) oder von außen (materialistisch, subjektive Widerspiegelung). Beide sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus, sind dennoch unterschiedlich. Vielleicht ähnlich konvex konkav.
Wenn du in der Kugel sitzt, mußt du zwangsläufig deinen Geist stets mit einbeziehen, ausserhalb nicht.

Gruß
Frank

Hallo Frank,

Ist das klarer als der Urtext?

Um Einiges, ich kann dem aber wieder mal nicht zustimmen bzw.
es nicht nachvollziehen (seufz). Dies stellt den menschlichen
Geist wieder als einstufig dar, das wiederspricht meiner
Erfahrung, ich glaube behaupten zu können in etwas involviert
sein zu können und gleichzeitig genug Abstand haben zu können.

Das ist das Problem mit der Denkweise. Wenn wir uns unsere
Welt am MKodell einer Kugel vorstellen, kannst du diese
geistig so betrachten, als wenn du in ihr sitzt (idealistisch,
subjektive Betrachtung) oder von außen (materialistisch,
subjektive Widerspiegelung). Beide sehen auf den ersten Blick
sehr ähnlich aus, sind dennoch unterschiedlich. Vielleicht
ähnlich konvex konkav.
Wenn du in der Kugel sitzt, mußt du zwangsläufig deinen Geist
stets mit einbeziehen, ausserhalb nicht.

Ich kommen mit dem Begriff der ‚Wiederspiegelung‘ nicht klar, soll heißen ich kann mir nichts vernünftiges darunter vorstellen. Wäre nett wenn du mir das etwas genauer darstellen könntest. Im Moment wurschtelt mein Hirn mit irgendwelchen Kopien (Spiegelungen) der Realität herum und kommt auf keinen vernünftigen Nenner, ich verstehs einfach nicht. Kleiner Versuch noch: idealistisch -> mein Geist ist ein Werkzeug, materialistisch -> mein Geist projeziert sich in die Realität ??? Das kommt mir eher suspekt vor. Gehört zum Materialismus nicht auch die Erwähnung der Reichweite?

Fragen über Fragen.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

Ich kommen mit dem Begriff der ‚Wiederspiegelung‘ nicht klar,
soll heißen ich kann mir nichts vernünftiges darunter
vorstellen. Wäre nett wenn du mir das etwas genauer darstellen
könntest. Im Moment wurschtelt mein Hirn mit irgendwelchen
Kopien (Spiegelungen) der Realität herum und kommt auf keinen
vernünftigen Nenner, ich verstehs einfach nicht. Kleiner
Versuch noch: idealistisch -> mein Geist ist ein Werkzeug,
materialistisch -> mein Geist projeziert sich in die
Realität ???

Nein, auch letzters ist Idealismus. Typisch für Hegel, der mitt dem Geist die Welt zu verändern gedachte.
Überdies hast du „Widerspiegelung“ falsch geschrieben. Ich spiegele nichts wieder sondern wider, lasse also vor meinem geistigen Auge ein Modell der von mir erkannten, in ihrer Form recht abstrakten Abläufe der objektiven Realität ablaufen. Dadurch ist es mir möglich, aus Erfahrungen der Vergangenheit Prognosen für die Zukunft zu ziehen.
Der Unterschied ist, das die Logik dabei vom Materialisten während der Erkenntnisgewinung negiert wird, daraus resultiert eine Abbildung vorm geistigen Auge, welche rixchtig rum funktioniert.
Ich habs versucht, hier darzustellen, wenn noch etwas unvollständig:
http://kds-nano.de/physik-live/physik/zeitbegriff.htm
http://kds-nano.de/physik-live/physik/der%20antagoni…

Das kommt mir eher suspekt vor. Gehört zum
Materialismus nicht auch die Erwähnung der Reichweite?

Ja, plus/minus c :smile:

Gruß
Frank

Interpretattion??
Hi Thomas,

wenn ich Stefan richtig verstanden habe, hatte er Probleme mit den Zitaten aus Hegels Naturphilosophie und Phänomenologie des Geistes, die ich als andere bzw. kompaktere Formulierung meiner anderen Aussagen herbeiholte.

Ich weiß allerdings nicht, was genau Stefan darin unverständlich fand.

Aber was deine Erläuterungen zu den Zitaten nun mit deren Inhalt zu tun hat, bleibt mir völlig verschlossen. Insbesondere, was hat das mit der Interpretation von Gegenständen zu tun hat.

Ich bezog mich doch in den Ausführungen auf Anjas Problemstellung!

Grüße

Metapher

Hallo Metapher,

Aber was deine Erläuterungen zu den Zitaten nun mit deren
Inhalt zu tun hat, bleibt mir völlig verschlossen.

ich hatte an folgendes gedacht: Stefan hatte Probleme mit den Passagen

>Der Tod der Natur ist das Erwachen des Geistes.

>Daß der mutige Blick ins Entsetzen dazugehört, sagt er an
>anderer Stelle genauer, allerdings in nicht ganz so einfacher
>Sprache. Dieses Zitat ist für mich eine der wichtigsten und
>weitestreichen Sätze von ihm (kürzlich wurde er mir nochmal
>als Widmung im Plauderbrett geschrieben). Vielleicht erkennst
>du deinen Gedanken darin ja wieder - und bestätigt:

>Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von
>der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in
>ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine
>Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich
>selbst findet."

>"Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem
>Negativen wegsieht, sondern er ist diese Macht nur, indem er
>dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses
>Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.

Ich habe mir erlaubt, das so zu interpretieren, dass ein Etwas im dialektischen Sinne auch immer ein Nicht-Etwas mitsetzt (jetzt im Hegelschen Sinne gedacht), aber dadurch, dass es dieses Nicht-Etwas setzt, sich gleichzeitig negieren muss (als Antithese). Und die Setzung dieses Negativen ist (im psychologischen Sinn) besser zu ertragen, wenn man die höhere Perspektive der Synthese einnimmt, die aber im Hegelschen Sinne ja wiederum eine neue These ist, zu der es auch wieder eine Antithese geben muss usw.

Wenn du vom „Verweilen“ sprichst, dann hatte ich das so verstanden, dass der Aufenthalt auf einer Stufe (ohne den Sprung zur nächsthöheren) immer mit dem Entsetzen vor der (möglichen) Antithese konfrontiert wird. Durch die Einsicht, dass auch diese These mit ihrer unvermeidlichen Antithese sich wieder in irgend einem Sinn synthetisieren lassen muss (auch wenn wir vielleicht nicht in der Lage sind, diese Synthese zu überblicken). Platt gesagt hat der Tod vielleicht einen Sinn, den wir nicht kennen, weil wir nicht in der Lage sind, die Ganzheit des Seins zu überblicken.

Ich hatte es so verstanden. Aber vielleicht hast du ja etwas ganz anderes gemeint?

Herzliche Grüße

Thomas