Hallo Metapher,
Aber was deine Erläuterungen zu den Zitaten nun mit deren
Inhalt zu tun hat, bleibt mir völlig verschlossen.
ich hatte an folgendes gedacht: Stefan hatte Probleme mit den Passagen
>Der Tod der Natur ist das Erwachen des Geistes.
>Daß der mutige Blick ins Entsetzen dazugehört, sagt er an
>anderer Stelle genauer, allerdings in nicht ganz so einfacher
>Sprache. Dieses Zitat ist für mich eine der wichtigsten und
>weitestreichen Sätze von ihm (kürzlich wurde er mir nochmal
>als Widmung im Plauderbrett geschrieben). Vielleicht erkennst
>du deinen Gedanken darin ja wieder - und bestätigt:
>Aber nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und von
>der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in
>ihm sich erhält, ist das Leben des Geistes. Er gewinnt seine
>Wahrheit nur, indem er in der absoluten Zerrissenheit sich
>selbst findet."
>"Diese Macht ist er nicht als das Positive, welches von dem
>Negativen wegsieht, sondern er ist diese Macht nur, indem er
>dem Negativen ins Angesicht schaut, bei ihm verweilt. Dieses
>Verweilen ist die Zauberkraft, die es in das Sein umkehrt.
Ich habe mir erlaubt, das so zu interpretieren, dass ein Etwas im dialektischen Sinne auch immer ein Nicht-Etwas mitsetzt (jetzt im Hegelschen Sinne gedacht), aber dadurch, dass es dieses Nicht-Etwas setzt, sich gleichzeitig negieren muss (als Antithese). Und die Setzung dieses Negativen ist (im psychologischen Sinn) besser zu ertragen, wenn man die höhere Perspektive der Synthese einnimmt, die aber im Hegelschen Sinne ja wiederum eine neue These ist, zu der es auch wieder eine Antithese geben muss usw.
Wenn du vom „Verweilen“ sprichst, dann hatte ich das so verstanden, dass der Aufenthalt auf einer Stufe (ohne den Sprung zur nächsthöheren) immer mit dem Entsetzen vor der (möglichen) Antithese konfrontiert wird. Durch die Einsicht, dass auch diese These mit ihrer unvermeidlichen Antithese sich wieder in irgend einem Sinn synthetisieren lassen muss (auch wenn wir vielleicht nicht in der Lage sind, diese Synthese zu überblicken). Platt gesagt hat der Tod vielleicht einen Sinn, den wir nicht kennen, weil wir nicht in der Lage sind, die Ganzheit des Seins zu überblicken.
Ich hatte es so verstanden. Aber vielleicht hast du ja etwas ganz anderes gemeint?
Herzliche Grüße
Thomas