Das Reinheitsgebot (rein und unrein)

Hallo Viktor,

Ist Gott, wenn er IST, wirklich so ein billiger
Kleinlichkeitskrämer
welcher unser Heil von der Erfüllung 100ter nicht einsehbarer
Vorschriften abhängig macht ?
Einen solchen Gott kennen wir nicht, weder Christen noch
Juden.

Und worin bestand dann bitte die Erbsünde (wenn es sie gab - wenn es sie nicht gab, was sollte dann die Opferung Jesu)?

Gott gab Adam und Eva ein einziges „Reinheitsgebot“: Diese Frucht sollt ihr nicht essen.
Die beiden waren nicht imstande, sich daran zu halten und dadurch zu beweisen, dass ihnen Gott am Herzen liegt. Deshalb durften sie nicht im Paradies bleiben.

Die weiteren „Hunderte von Geboten“ sehe ich im gleichen Kontext, und wenn ich mich richtig erinnere, behauptet Jesus nirgends, sie seien von Menschen gemacht, sondern für die (damaligen) Menschen, die noch nicht reif dafür waren, einem Gott quasi ohne Gebrauchsanweisung zu folgen.

Schließlich waren die Israeliten im ägyptischen Exil weitgehend von ihren althergebrachten Gebräuchen entfernt, kannten jedoch die ägyptische Religion aus ihrem Umfeld sehr gut. Diese war weitgehend rituell organisiert.
Darauf nahm der Herr Rücksicht und trug ihnen auf, als Zeichen dafür, dass sie nun Ihn annehmen, nach einigen Geboten zu handeln - welche praktischerweise zum größten Teile das friedliche Zusammenleben sichern!

Die Rolle Jesu (als Prophet - nicht als Opfer für die Befreiung von der Erbsünde) war dann, dem gereiften Volk mitzuteilen, das eigentlich Entscheidende an den Geboten sei die Nächstenliebe; und alles andere diente halt nur dazu, dem Volk etwas zu geben, woran sie sich halten können.

(Dass das Volk in der Wüste unter der Führung Moses nicht einmal dafür reif genug war, erkennt man ja daran, dass sie sich das goldene Kalb bastelten. Ihnen genügten nicht nur Handlungsvorschriften, sie wollten ein Objekt haben, an dem sie sich orientieren können.)

Und auch, wenn jetzt wieder Proteste kommen werden, weil ich Glauben mit Naturwissenschaft vergleiche:
Ich verstehe die Handlung Gottes gegenüber seinem Volk wie die eines Physiklehrers gegenüber seiner Schulklasse:

Zuerst lernen die Schüler, Licht breite sich geradlinig in Strahlen aus. Dies können sie beobachten, damit können sie umgehen, das kennen sie aus dem Alltag.
Später ist Licht eine Welle, weil es Beugungserscheinungen gibt. Da ist also noch etwas dazugekommen, aber nichts essentiell Neues.
Und schließlich gibt es auch Situationen, in denen man Licht als Teilchen betrachten muss, und das ist ja in der Vorstellung etwas ganz Anderes als eine Welle.

Hätte der Lehrer nun bereits seiner 6. Klasse erzählen sollen, dass Licht sich manchmal wie eine Welle und manchmal wie ein Teilchen verhält? Das hätten die doch gar nicht verstanden.

Ebensowenig hätte das Volk Israel einem Gott gehorchen können, der ihnen sagt: „Liebe deine Feinde.“ Das hätten die gar nicht verstanden.

Liebe Grüße
Immo

Hallo

wie kannst Du dies behaupten.

Das ist keine Behauptung, sondern ein Fakt, weil die Katechumen umfassend auf ihren Taufgang vorbereitet wurden.

"In frühchristlicher Zeit bis ins 6. Jahrhundert traten vorwiegend erwachsene Heiden und Juden zum Christentum über, die vor ihrer Taufe für eine Zeit von zwei bis drei Jahren im Glauben unterwiesen wurden. […] Die Katechese erfolgte durch Vorträge. Grundlage war die Erläuterung des Glaubensbekenntnisses, das der Taufbewerber bei seiner Taufe ablegte. Hinzu kamen aber auch andere Inhalte wie die christliche Morallehre, die Grundgebete und die zehn Gebote.
http://de.wikipedia.org/wiki/Katechumene

Und das gerade Erläuterungen der Sendung Christi, sowie inhaltlich die 10 Gebote nicht ohne zu Hilfenahme von Schriften des AT zu bewerkstelligen sind, liegt auf der Hand. Un diese Unterweisungen sind auch in vielen Schriften von Kirchenvätern und andere außerbiblischen Quellen belegt.

Ja, für die Judenchristen war dies schon (teils)wichtig, aber
für die Neu-Christen aus den Heidentum ohne Bedeutung.

sie mußten Juden überzeugen, daß Jesus der
Messias ist.

Nicht nur für die Judenchristen, auch für die Heidenchristen.

Jesus Christus sagte:„Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie , alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.“ (Mt 28.19/20)

Und die Geschichte vom Phillipus und äthiopischen Kämmerer (Apg 8.30/31), der kein Jude war und dennoch im Buch Jesaja unterwiesen wurde belegt das ebenso, wie die alttestamentlichen Rückgriffe und Zitate im NT in einer heidenchristlichen Gemeinde wie Korinth oder Galatien.

Und gerade wenn Heidenchristen wie die Galater oder die Korinther von Paulus mit Passagen wie „denn es steht geschrieben“ oder „wie geschriebensteht“ konfrontiert werden, kann man auch sicher sein, das sie dazu auch die Kenntnisse hatten bzw. erworben hatten.

Das bedeutet nicht, daß dort zuerst die Heiden missioniert
wurden. Paulus hat sich immer zuerst an die bestehenden jüdischen
Gemeinden in der „Diaspora“ gewandt.

Falsch. Paulus wurde nicht zum Apostel der Heiden durch die Nachwelt, sondern weil er sich selbst so bezeichnet hat.

"Denn zu euch, den Heiden, rede ich: Weil ich Apostel der Heiden bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, (Röm 11.13)

Paulus Missionsreisen machen deutlich, das er sich hauptsächliche und fast ausschließlich um die Mission der Heiden bemüht hat. Er bereiste den gesamten kleinasischen Küstenbereich zwischen Thyrus und Thessalonich bis nach Ankara ninauf.

Richtig ist, das die Sendung Christi ursrünglich den Juden galt. Jesus selbst sagte: „Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ (vgl. dazu auch Röm 1.16) Doch schon im Missionsbefehl s.o. Mt 28.19/20, spricht Jesus von „allen Nationen“.

Die „Verstockung“ der Juden, war letztlich ein Grund für die Heidenmission. (vgl. dazu > Röm 11.15) Und noch vor den großen Missionsreisen des Paulus wurde mit Petrus die Heidenmission begonnen (Apg 10.9)

(auch naczulesen bei; Joachim Gnilka, Wie das Christentum entstand, Bd.3 „Pauslus von Tarsus“, WBG 1997 im Kapitel 8c „Altes und neues Gottesvolk“ S.281 ff.)

Ein wahrlich erschütterndes Zeugnis für die Botschaft Jesu,
frei vom „Gesetz“, die klare Darlegung des Neuen, was sich mit dem
Alten nicht verträgt. (s.auch Jesus:" … neuen Wein füllt man nicht :in alte Schläuche) —> Mt 9.17

Du gehst hier (Mt 9.17) von einem völlig falschem Kontext aus, denn noch immer stehen für dich die 10 Gebote mit dem Zeremonialgesetzt auf einer Stufe. Dem ist aber nicht so und das solltest du wissen.

Die Jerusalemer Bibel schreibt dazu im Kommentar; „Jesus lehnt Flickwerk und Ausbesserung ab, er will vollständig neu schaffen, indem er den Geist des Gesetztes läutert und erhöt vgl. Mt 5 .17“

Läuterung definiert sich als Reinigung und im biblischen Kontext bedeutet dies, das reinigen von Gold von minderwertigen Einschlüssen. d.h. das Reine hervorbringen, die Essenz des Reinen.

Und was sagt Jesus in Mt 5.17 … "Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.

Es geht Christus also nicht darum pauschal alle Gesetzte und Gebote zu tilgen, sondern deren Essenz, die 10 Gebote wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen und mit dem Geist Gottes wieder zu beleben.

Wäre das anders, hätten wir heute nicht die 10 Gebote im Zentrum der Lehren jeder christlichen Kirche oder Gemeinde.

zumal du noch immer nicht zwischen
dem Zehn Worten (Dekalog) und dem zeremonialen Gesetzt
unterscheidest.

Das ist richtig weil die Unterscheidung unnötig ist.

Nun dann stehst du hier im Widerspruch zu Christus, seinen Jüngern und der ganzen christlichen Tradition von dieser Zeit an. Aber es sei dir belassen.

Sicher tragen nicht die 10 Gebote das Heil, aber
auch die 10 Gebote tragen Heil. Das ist ein Unterschied
der nicht zu unterschätzen ist.

Dies Argumentation führt aber letztendlich in die Irre.
Die Aussage „Ich halte die „10 Gebote“ also bin ich ein
(guter)Christ“ und erlange das Heil(Erlösung)ist falsch.(s.auch
Matt.19.16-21)

Deine Schlußfolgerung ist schlicht falsch und es ist auch nicht meine Argumentation, weil ich nicht geschrieben habe „Ich halte die „10 Gebote“ also bin ich ein (guter)Christ“ und erlange das Heil(Erlösung)" Das ist dein Lesart, aber nicht meine Aussage.

Ich habe geschrieben, das sicher nicht das befolgen von 10 Geboten das Heil in sich trägt, aber das befolgen der 10 Gebote ist eine der Säulen die das Heil tragen. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu deiner Lesart.

Und nicht zuletzt deshalb, sind sie Bestandteil jedes Katechismus und jeder Katechumenunterweisung.

So ist es, das sind aber nicht die Gebote des AT.
Das sind die Gebote der „Bergpredigt“, der höheren
Gerechtigkeit
(nicht die der Pharisäer) welche in dem „einen Gebot“
enthalten sind.

Nun das solltets du mir doch belegkräftig nachweisen können.

Ich halte das für einen Irrtum, weil sich daraus fragen ergebn, die du mir sicher nicht baantworten kannst.

  1. Warum ist dann der Dekalog Bestandteil christlicher Lehre und Erläuterung, seit Jesus Christus ?

  2. Wie erklärst du dir denn alle biblischen und ausßerbiblischen Quellen, welche den Dekalog als festen Bestandteil der Lehre im Christentum offenbaren ?

  3. Warum ist der Dekalog fester Bestandteil aller heute bekannten christlichen Kirchen und Denominationen, (egal ob rk, ev oder orth) ?

Gruß Parzival

Hallo Eli,

Warum hat dann G’tt sie eingeführt deiner Meinung nach?

Siehste, genau das ist es. Die von Menschen gemachten
Vorschriften einfach Gott zuschieben.

Aha, die Essensvorschriften aus der Tora sind also deiner
Meinung nach nicht von G’tt?

mit Sicherheit nicht.

Einen solchen Gott kennen wir nicht, weder Christen noch
Juden.

Mh, wie kannst du hier für Juden sprechen, wo die jüdische
Religion darauf basiert?

(Du mußt hier mein volles Zitat dazu einbeziehen)
Das sehen eben nicht alle Juden so, Hillel hatte ich ja schon erwähnt.
Die verschiedenen Strömungen im Judentum kennst Du besser als ich,
also tu nicht so als ob nur Deine Auffassung der strengen Befolgung
aller „Gebote“ der Tora Judentum allein wäre.

Das Christen hingegen damit ihre
Probleme haben, ist mir bekannt, wobei mir bis heute deren
Verhältnis zum sogenannten AT und den darin enthaltenen
Vorschriften nicht klar geworden ist.

Wirklich nicht? Du bist hier lang genug im Forum dabei.
Keine Probleme mit den Vorschriften, sie sind für das Christentum
nicht relevant.
Das Christentum kann auch völlig ohne das AT leben denn die
Botschaft von Jesus steht auch für sich allein.

Das sind die Formulierungen der Gesinnung welche Frieden oder
Schaden bewirken können, sowohl nach innen wie nach außen.
Im speziellen Fall hat Jesus wohl den Schaden gemeint, welcher
der Mensch sich selbst durch „Lästerungen“ jeder Art zufügt.

Wohl gemeint? Wenn ich davon ausgehe, dass er damit sich an
die Juden seiner Zeit wandte, dann muss ich eben auch
annehmen, dass er sich genau darauf bezog, was hier über
„gutes Reden“ bekannt war. Das ist einiges und geht über
„Lästerungen“ weit hinaus.

„Lästerung“ steht hier etwa für das alles, was auch Du meinst.
Und Jesus hat nicht nur gemeint(wie ich formulierte) sondern hat
natürlich ausgesprochen, daß es dem Menschen schadet (unrein macht)

Wie dem auch sei, im Christentum wird dieses dann auf
Lästerungen bezogen, welche man vermeiden soll?
Im Judentum geht dieses soweit, dass man nie über Dritte
sprechen soll. Das man alles und jeden zum positiven
beurteilen soll. Das man nie schlecht über andere reden soll
usw. Letztlich wird Laschon Hara (solche schlechte Rede) dem
Götzendienst gleichgestellt.

Gut, jeder könnte hier seinen speziellen „Lästerungskatalog“
zusammenstellen.
Wir sind uns doch wohl einig, daß alles damit „gemeint“ ist, was
Gott oder die Menschen herabwürdigt, beleidigt oder verunglimpft
entsprechend meiner obigen Definition.
Gruß VIKTOR

Hallo Parzival

wie kannst Du dies behaupten.

Das ist keine Behauptung, sondern ein Fakt, weil die
Katechumen umfassend auf ihren Taufgang vorbereitet wurden.

weißt Du, welche Kenntnisse des AT frühen Christen vermittelt
wurden bevor sie getauft wurden ?
Mir geht es hier nur um die Frage:
Brauchten die (ersten ?)missionierten (Heiden-)Christen das AT und
die 10 Gebote oder nicht um von der Botschaft Jesu überzeugt zu sein
und danach zu leben ?
Du sagst ja.Da gibt es dafür aber keine Zeugnisse.
Für nein gibt sehr viele Belege dafür.

"In frühchristlicher Zeit bis ins 6. Jahrhundert
traten vorwiegend …

usw.

http://de.wikipedia.org/wiki/Katechumene

Weder Deine Ausführung noch dieser Link berühren hier meine Aussagen.

Und das gerade Erläuterungen der Sendung Christi, sowie
inhaltlich die 10 Gebote nicht ohne zu Hilfenahme von
Schriften des AT zu bewerkstelligen sind, liegt auf der Hand.

Dies ist reine Spekulation.
Ich habe jetzt nicht den Text der ganzen Apostelbriefe, auch nicht die
von Paulus im Kopf parat.
Aber kannst Du mir eine einzige, nur eine einzige Textstelle sagen,
in welcher das „halten der 10 Gebote“ explizit angemahnt wurde ?
Wenn diese 10 Gebote in der verkündeten Botschaft wenigsten einen
gewissen Stellenwert hätten, dann müßte diese Anmahnung doch einmal,
eigentlich häufiger erfolgen.
Meine Anmerkung zu Zitaten des AT in den Apostelbriefen

sie mußten Juden überzeugen, daß Jesus der
Messias ist.

und Deine Antwort

Nicht nur für die Judenchristen, auch für die Heidenchristen.

ist nicht richtig.
Wo waren die bekehrten Heiden in der Lehre oder Heilserwartung nach
dem AT involviert, daß sie aufgrund dessen von der Botschaft Jesu
überzeugt hätten werden müssen ?
Sie wurden meist „blank“ mit der Botschaft konfrontiert und bekehrten
sich aus Überzeugung - ohne daß sie vorher den Glauben an die
Lehren und Offenbarungen das AT vereinnahmt hatten.

Und die Geschichte vom Phillipus und äthiopischen Kämmerer
(Apg 8.30/31), der kein Jude war und dennoch im Buch
Jesaja unterwiesen wurde belegt das ebenso, wie die
alttestamentlichen Rückgriffe und Zitate im NT in einer
heidenchristlichen Gemeinde wie Korinth oder Galatien.

Und gerade wenn Heidenchristen wie die Galater oder die
Korinther von Paulus mit Passagen wie "denn es steht
geschrieben

Da hast Du Dir gerade das Falsche ausgesucht für Deine Argumentation.
Lies mal den ganzen Galater oder auch 4.21 und nicht nur 4.22.
Die Galater wurden von Irrlehrern (nach Paulus) heimgesucht, welche
sie dazu bewegen wollten,auch nach dem Gesetz des AT zu leben.
Dem ist Paulus mit großer Leidenschaft entgegen getreten.
Seine deshalb verwendeten Zitate aus dem AT kannst Du doch nicht
als Beleg dafür nehmen wollen,daß die Galater im AT involviert waren
und dieses als Grundlage (Voraussetzung gar)für den Glauben an die
Botschaft von Jesus brauchten.

Das bedeutet nicht, daß dort zuerst die Heiden missioniert
wurden. Paulus hat sich immer zuerst an die bestehenden jüdischen
Gemeinden in der „Diaspora“ gewandt.

Falsch. Paulus wurde nicht zum Apostel der Heiden durch die
Nachwelt, sondern weil er sich selbst so bezeichnet hat.

Das schließt meine vorige Einlassung nicht aus.

Ein wahrlich erschütterndes Zeugnis für die Botschaft Jesu,
frei vom „Gesetz“, die klare Darlegung des Neuen, was sich mit dem
Alten nicht verträgt. (s.auch Jesus:" … neuen Wein füllt man nicht :in alte Schläuche) —> Mt 9.17

Du gehst hier (Mt 9.17) von einem völlig falschem Kontext aus,
denn noch immer stehen für dich die 10 Gebote mit dem
Zeremonialgesetzt auf einer Stufe. Dem ist aber nicht so und
das solltest du wissen.

In dem Sinne, wie ich es dargelegt habe (wer die „Gebote“ erfüllt,
nur weil sie gegeben sind, kommt dadurch nicht zum Heil)sehrwohl.

Die Jerusalemer Bibel schreibt dazu im Kommentar…

Soll mich ein Kommentar in dieser Bibel überzeugen ?

Es geht Christus also nicht darum pauschal alle Gesetzte und
Gebote zu tilgen, sondern deren Essenz, die 10 Gebote wieder
vom Kopf auf die Füße zu stellen und mit dem Geist Gottes
wieder zu beleben.

Nein, er will nix wiederbeleben. Es will befreien vom „Gesetz“
vom Ballast der Vorschriften.
Richtig ist, daß er das, was im „Gesetz“ richtig ist, durch sein
eines Gebot auf den Punkt bringt.Und dieses eine Gebot IST die
Erfüllung aller Gesetze und es ersetzt dadurch alle „Gesetze“.
Du solltest Paulus wirklich mal richtig lesen, der konnte besser
argumentieren als ich.

Wäre das anders, hätten wir heute nicht die 10 Gebote im
Zentrum der Lehren jeder christlichen Kirche oder Gemeinde.

Das besagt gar nichts.Es zeigt nur unsere menschliche Schwäche,
daß wir meinen immer eine „Liste“ haben zu müssen, welche wir abhaken
können.Es hat mit der Freiheit der Botschaft Jesu, wie sie Paulus
durchgehend verkündet , nichts zu tun.
Wie schon gesagt, die Verkündigung der Apostel brauchte die
(formulierten) 10 Gebote nicht.
Dies 10 Gebote würden die Botschaft auch nur zum Teil abdecken.
Wenn sie in den Vordergrund gestellt werden(das werden sie leider oft)
verkürzen, ja verfälschen sie die Botschaft.

zumal du noch immer nicht zwischen
dem Zehn Worten (Dekalog) und dem zeremonialen Gesetzt
unterscheidest.

Das ist richtig weil die Unterscheidung unnötig ist.

Nun dann stehst du hier im Widerspruch zu Christus, seinen
Jüngern und der ganzen christlichen Tradition von dieser Zeit
an.

Daß ich da überhaupt nicht im Widerspruch stehe habe ich erläutert.

Ich habe geschrieben, das sicher nicht das befolgen von 10
Geboten das Heil in sich trägt, aber das befolgen der 10
Gebote ist eine der Säulen die das Heil tragen. Das ist ein
gewaltiger Unterschied zu deiner Lesart.

Warum haben dann die Apostel dies nicht gesagt bei ihrer Missionierung

So ist es, das sind aber nicht die Gebote des AT.
Das sind die Gebote der „Bergpredigt“, der höheren
Gerechtigkeit
(nicht die der Pharisäer) welche in dem „einen Gebot“
enthalten sind.

Nun das solltets du mir doch belegkräftig nachweisen können.

Jesus:„Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Pharisäer
und Schriftgelehrten, könnt ihr nicht in das Reich eingehen“.
Die Pharisäer haben sich strikt an das Gesetz einschl. der
10(7!) Gebote gehalten.

daraus fragen
ergebn, die du mir sicher nicht baantworten kannst.

  1. Warum ist dann der Dekalog Bestandteil christlicher Lehre
    und Erläuterung, seit Jesus Christus ?

Also nicht seit Jesus Christus.
Ich bin oben schon darauf eingegangen.

  1. Wie erklärst du dir denn alle biblischen und
    ausßerbiblischen Quellen, welche den Dekalog als festen
    Bestandteil der Lehre im Christentum offenbaren ?

Nein, nicht die biblischen Quellen.

  1. Warum ist der Dekalog fester Bestandteil aller heute
    bekannten christlichen Kirchen und Denominationen, (egal ob
    rk, ev oder orth) ?

Siehe oben weiter vorn.
Gruß VIKTOR
PS.
Vielleicht bringt Dir Röm 2.13-16 und auch fortlaufend das
näher, was ich rüber bringen will.
Paulus meint mit „Gesetzen“ auch nicht nur die Zeremonialgesetze
sondern sehr wohl die „Gebote“ des Sinai.

Hallo

weißt Du, welche Kenntnisse des AT frühen Christen vermittelt
wurden bevor sie getauft wurden ?

Ja, denn das ist in den Quellen nachzulesen und in den Traditionen erhalten geblieben. Natürlich sind das rekonstruierte Kenntnisse, da aus diesen Zeiten meist nur größe Schriften komplett erhalten sind. Dennoch gibt es gibt viele Außerbiblische Quellen dazu, z.Bsp. in den Verhörprotokollen von Christen, die Plinius des Jüngeren, an Kaiser Traja schicke.

Dort beschreibt Plinius die Handlungen der Christen und das sie „… unter sich wechselseitig ein Carmen Christus als wie einem Gott [zu Ehren] zu sagen und sich mit einem Gelübde […] zu verpflichten […] keinen Diebstahl, keine Räuberei, keinen Ehebruch zu begehen, und nicht das gegebene Wort zu brechen, nicht ein zurückgefordertes Gut abzuleugnen.““

Willy Rordorf, Sabbat und Sonntag in der alten Kirche, (Quellensammlung) Zürich 1972, S.137

Dies Zeugnis, das etwa in der Zeit von 110 n.Chr bis 113 n.Chr entstand, ist eines der frühesten weltlichen Zeugnisse für den Dekalog als festen Bestandteil christliches Lebens und als feste Größe im christlichen Alltag.

Mir geht es hier nur um die Frage:
Brauchten die (ersten ?)missionierten (Heiden-)Christen das AT
und die 10 Gebote oder nicht um von der Botschaft Jesu überzeugt
zu sein und danach zu leben ?

Ja natürlich! Und vor allem die heidenchristlichen Gemeinden brauchten sie. Denken wir nur daran, was das erste Gebot aussagt;

Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."

Waren es doch gerade die Heiden gewohnt einen neuen Gott einfach einzureihen in die Gemeinschaft ihrer Götter. So wurde es mit dem griechischen Gottheiten, den ägyptischen Gottheiten, den keltischen Göttern und den nordischn Göttern gemacht. Das war gängige Praxis in Rom.

Ohne dem Verständnis des ersten Gebotes und seines Hintergrundes, wäre das undenkbar im polytheistischen römischen Reich, ein monotheistisches Gottesbild glaubhaft zu vermitteln.

Du sagst ja.Da gibt es dafür aber keine Zeugnisse.

Wofür gibt es keine Zeugnisse ?
Du solltest dich schon verständicher ausdrücken, wenn du es versäumst den Bezug zu zitieren.

Weder Deine Ausführung noch dieser Link berühren hier meine
Aussagen.

Aber selbstverständlich. Deine Behautung basiert auf der Aussage, das Heidenchristen nicht mit dem AT vertraut waren, weil sie es nicht brauchten. „Du kannst Christ sein ohne das AT - und das waren dann auch die „Heidenchristen“ welche das AT nicht kannten und damit auch nichts anfangen konnten.“ (dein Wortlaut)

Und (nicht nur) damit (Link undAusführung) ist bewiesen, das in der frühchristlichen Unterweisung der Missionierten, sowohl die 10 Gebote inhaltlicher Bestandteil waren, als auch das AT inhaltlich eine Rolle gespielt hat.
q.e.d.

Aber kannst Du mir eine einzige, nur eine einzige Textstelle
sagen, in welcher das „halten der 10 Gebote“ explizit angemahnt wurde

So gar von Christus selbst.

„Guter Lehrer, was soll ich tun, auf dass ich ewiges Leben ererbe?“

"Jesus aber sprach zu ihm: Die Gebote weisst du: „Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter.“

" Eines fehlt dir ; gehe hin, verkaufe, was irgend du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach, das Kreuz aufnehmend."

(Mt 10.17 bis 21)

Und dies harmoniert ABSOLUT mit der Aussage Christi in der Offenbarung 14.12;

„Hier ist das Ausharren der Heiligen [nötig], die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“

Wenn diese 10 Gebote in der verkündeten Botschaft wenigsten
einen gewissen Stellenwert hätten, dann müßte diese Anmahnung doch
einmal, eigentlich häufiger erfolgen.

„Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.“
(Mt 5.17)

„Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reiche der Himmel; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reiche der Himmel.“
(Mt 5.19)

"Jesus aber sprach zu ihm: Die Gebote weisst du: „Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine Mutter.“
(Mt 10.17 --> vgl. auch Mk 10.19, Lk18.20)

„Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote.“
(Mt 19.17)

„Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote ;“
(Joh 14.15)

„Die Beschneidung ist nichts, und die Vorhaut ist nichts, sondern das Halten der Gebote Gottes.“
(1. Kor 7.19)

„Und hieran wissen wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten.“
(1. Joh 2.3)

„wenn [unser] Herz uns nicht rügt, haben wir Freimut gegenüber Gott, und wenn wir [etwas er]bitten,[so] erhalten wir [es] von Ihm, weil wir Seine Gebote halten und das vor Seinen Augen [Wohl]gefällige tun. […] Und wer seine Gebote hält, bleibt in ihm, und er in ihm; und hieran erkennen wir, dass er in uns bleibt, durch den Geist, den er uns gegeben hat.“
(1. Joh 3.21/22+24)

„Hieran wissen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.“
(1. Joh 5.2/3)

„Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln.“
(2. Joh 1.6)

„Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu.“
(Off 14.12)

Hier nur ein kleiner Ausschnitt auf die Bezüge zum Dekalog und dessen Nennungen. Es sei denn Du möchtest mir nachweisen, das es sich hier um das zeremoniale Gesetzt der Juden handelt.

Wo waren die bekehrten Heiden in der Lehre oder Heilserwartung
nach dem AT involviert, daß sie aufgrund dessen von der Botschaft
Jesu überzeugt hätten werden müssen ?

Deine Frage ist mir unverständlich. Vielleicht kannst du sie neu formulieren.

Sie wurden meist „blank“ mit der Botschaft konfrontiert und
bekehrten sich aus Überzeugung - ohne daß sie vorher den Glauben an :die Lehren und Offenbarungen das AT vereinnahmt hatten.

Wie schon gesagt, das mag für die frühe Zeit, als es noch Augenzeugen für das Geschehen auf Golgatha gab ev. so gewesen sein. Aber die Quellen und die Tradition sagen für die Zeit ab ca. 80/90 n.Chr. eben etwas anderes aus.

Und du hast nicht einen Quellenbeleg dafür erbringen können, das es anders wäre.

Seine deshalb verwendeten Zitate aus dem AT kannst Du doch
nicht als Beleg dafür nehmen wollen,daß die Galater im AT involviert
waren und dieses als Grundlage (Voraussetzung gar)für den Glauben an
die Botschaft von Jesus brauchten.

Nun, hier ist „involvieren“ eine Falsche Vokabel, den hier geht es nicht um -einbeziehen-, -integrieren- oder -aufnehmen- etc.

Gegenstand ist die Kenntnis der Galater von Schriften des AT. Und diese Kenntnis kann man schon alleine darum voraussetzen, weil sonst alle Bezüge von Paulus völlig isnnlos wären.

Die Galater hatten einen Brief vor sich. Die Ermahnungen und Verweise des Paulus wären für sie ohne Kenntnisse des AT nur wirres Gerede.

Zum anderen wird mit „Gesetzlichkeit“ das heilsgläubige Halten der zeremonialen Gesetze und Regeln beschrieben, welcher das tägliche Leben und den täglich Ritus eines Juden bestimmte und nicht das natürliche Sittengesetzt, der Dekalog Gottes.

Das schließt meine vorige Einlassung nicht aus.

Wenn du sagst, das Paulus hauptsächlich Juden missioniert und Juden seine erste Sendung waren, dann schließt es das sehrwohl aus.

Denn erst nach dem Beginn der Heidenmission begann Paulus sein Wirken und auch wenn er wohl wußte das diese Botschaft erst zu den Juden kam und ihrer Verstockung wegen an die Heiden, so war er immer und zu jeder Zeit fast ausschließlich mit Heiden beschäftigt und als Apostel der Heiden bekannt.

In dem Sinne, wie ich es dargelegt habe (wer die „Gebote“
erfüllt, nur weil sie gegeben sind, kommt dadurch nicht zum
Heil)sehrwohl.

Das hat jedoch niemand hier vertreten oder gesagt.

Nein, er will nix wiederbeleben. Es will befreien vom „Gesetz“
vom Ballast der Vorschriften.

Nun ich kann dir mit solchen „Argumenten“ wohl kaum mehr beweiskräftige Autorität geben, als der Bibel und den Fachleuten, die sich ihr Leben lang mit solchen Fragen beschäftigen.

Sry, aber deine Aussage ist schlicht falsch!

Und solange du, das Sittengesetz nicht vom Zeremonialgesetz trennst, wirst du in diesen Fragen die Bibel zwangläufig immer in Widersprüche treiben, die nicht vorhanden sind.

Dies 10 Gebote würden die Botschaft auch nur zum Teil
abdecken.

Absolut falsch. Paulus selbst hat die Essens des Dekalogs mit dem Liebesgebot Christi verbunden und deutlich gemacht, das Christus mit seine 2 Geboten der Liebe, den Dekalog erfüllt.

Er sagt; "Denn das: „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, lass dich nicht gelüsten“, und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in diesem Worte zusammengefasst : „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. (Röm 13.9)

Und so stehen aufgrund biblischer Aussagen die Gebote 1 bis 4 des Dekaloges für "Er aber sprach zu ihm: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben“ (Mt 22.37) als Regel für das Auskommen zwischen Gott und dem Menschen.

Und die Gebote 5 bis 10 stehe für "Das zweite aber, ihm gleiche, ist: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“" (Mt 22.39) und Regeln das Verhalten der Menschen untereinander.

Und wenn du aufmerksam das Fazit von Jesus zu diesem, seinem Wort betrachtest; „An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 22.40) wirst du auch bemerken können wie der Kontext seiner Worte in Mt 5.17 anzuwenden ist.

„Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen;“

Hier wird der Unterschied zwischen Sittengesetzt und Zeremonialgesetzt sehr deutlich und durch Christus und Paulus gleichsam bestätigt.

Daß ich da überhaupt nicht im Widerspruch stehe habe ich
erläutert.

Es ist sehr wohl ein Widerspruch.

Warum haben dann die Apostel dies nicht gesagt bei ihrer
Missionierung

Haben sie doch. Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, das die Gebote Gottes zu halten, ein Zeichen ist, das man Gott liebt. (s.o. gesammelte Verse)

  1. Warum ist dann der Dekalog Bestandteil christlicher Lehre
    und Erläuterung, seit Jesus Christus ?

Also nicht seit Jesus Christus.

Das ist keine Antwort!

Und da Christus selbst auf die 10 Gebote als notwendig für das Himmelreich verwiesen hat, wirst du sicher nicht Jesus eine Falschaussage unterstellen oder das sich die Jünger seinem Zeugnis verweigert hätten. Oder doch ?

  1. Wie erklärst du dir denn alle biblischen und
    ausßerbiblischen Quellen, welche den Dekalog als festen
    Bestandteil der Lehre im Christentum offenbaren ?

Keine Antwort !

  1. Warum ist der Dekalog fester Bestandteil aller heute
    bekannten christlichen Kirchen und Denominationen, (egal ob
    rk, ev oder orth) ?

Keine Antwort!

Mir persönlich wäre es lieb, wenn du weniger behaupten würdest und mehr Quellenbelege für deine Entwürfe des Christentum vorbringen könntest. Bis dato hast du bis auf zwei oder drei selektive Verse der Bibel nicht einen Beleg für dein Theorien oder Behauptungen erbracht, was unserem Gespräch jedoch ganz sicher dienlicher wäre.

Argumente können nur dann erstgenommen werden, wenn sie die Quellen und die Fachliteratur, zu einem Ergebnis führen. Ohne Belege geht das nicht.

Deine Ausführungen und Behauptungen wirken bis hierhin für mich, wie eine „persönliche Einstellung“ die sich auf nichts weiter stützt, als auf „persönliche Erfahrungen und Gefühle“.

Das respektiere ich und kann ich so annehmen. Ich kann es jedoch nicht als Argumetation im kirchengeschichtlichen, theologischen Kontext oder als Beweisführung ernst nehmen.

Gruß Parzival

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Hallo VIKTOR.

mit Sicherheit nicht.

Aha, interessant, aber verstehen muss ich es nicht, dass ein Christ die Offenbarung der Torah nicht anerkennt.

(Du mußt hier mein volles Zitat dazu einbeziehen)
Das sehen eben nicht alle Juden so, Hillel hatte ich ja schon
erwähnt.

Hillel kannst du hier sicherlich nicht heranziehen, da er deine Ansicht nicht teilte. Wie gesagt, viele halachische Entscheidung auch bezüglich Kaschruth stammen von ihm.

Die verschiedenen Strömungen im Judentum kennst Du besser als
ich,
also tu nicht so als ob nur Deine Auffassung der strengen
Befolgung
aller „Gebote“ der Tora Judentum allein wäre.

Mir will keine Richtung einfallen, welche Kaschrut ablehnt. Dir vielleicht?

Wirklich nicht? Du bist hier lang genug im Forum dabei.
Keine Probleme mit den Vorschriften, sie sind für das
Christentum
nicht relevant.

Darum ging es nicht, sondern darum warum G’tt diese Vorschriften gab, wenn doch alles eigentlich überhaupt nicht notwendig ist.

Das Christentum kann auch völlig ohne das AT leben denn die
Botschaft von Jesus steht auch für sich allein.

Wenn man diese davon erst einmal trennt, jeglichen Bezug beraubt, dann gelingt dieses sicherlich. Aber dann wundert mich auch eben nicht, dass er so missverstanden wird. Wie soll man ihn auch noch verstehen, wenn man die ganzen Bezüge und Hintergründen in seinen Reden und Handlungen nicht mehr kennt.

Gut, jeder könnte hier seinen speziellen „Lästerungskatalog“
zusammenstellen.
Wir sind uns doch wohl einig, daß alles damit „gemeint“ ist,
was
Gott oder die Menschen herabwürdigt, beleidigt oder
verunglimpft
entsprechend meiner obigen Definition.

Wenn dem so ist, dann muss ich aber schon feststellen, dass Christen dieses nicht viel besser gelingt, als frommen Juden, welche auch noch auf Kaschrut achten. Genau genommen, kenne ich viele überzeugte Christen welche keine grossen Probleme haben, über andere schlecht zu reden. Darum musst du mir verzeihen, wenn ich hier annahm, dass es keine grosse Rolle zu spielen scheint.

Aber wenn Jesus dieses so wichtig fand, dass er es über andere Dinge stellte, worauf sogar die Todesstrafe stand, müsste man als Christ dann nicht daran interssiert sein, wie man richtig redet? Was alles aus dem Mund hinaus darf und was nicht? Gibt es hier im Christentum wirklich eine Auseinandersetzung darüber?

Gruss,
Eli

Hallo Parsival

weißt Du, welche Kenntnisse des AT frühen Christen vermittelt
wurden bevor sie getauft wurden ?

Ja, denn das ist in den Quellen nachzulesen und in den
Traditionen erhalten geblieben.

Da gibt es keine Quellen.
Im Gegenteil.Lies mal ApG 15.4-10 oder die vielen Schriftstellen
(vor allem bei Paulus)welche ausdrücklich die Unvereinbarkeit
der Last der Gesetze des AT mit der Botschaft Jesu betonen.

Natürlich sind das
rekonstruierte Kenntnisse

So ist es. Ebenso ist es konstruiert, wenn Du hier in vielen
Zitaten aufführst das von „Geboten“ gesprochen wurde und Du dies
einfach mit den 10 Geboten des AT gleichsetzt.

Dort beschreibt Plinius die Handlungen der Christen und das
sie „… unter sich wechselseitig ein Carmen Christus als
wie einem Gott [zu Ehren] zu sagen und sich mit einem Gelübde
[…] zu verpflichten […] keinen Diebstahl, keine Räuberei,
keinen Ehebruch zu begehen, und nicht das gegebene Wort zu
brechen, nicht ein zurückgefordertes Gut abzuleugnen.““

Das soll also belegen, daß die 10 Gebote des AT gemeint waren.
Könnte es nicht einfach nur sein, daß die Christen ihr Verhalten
aus dem EINEN Gebot der Botschaft von Jesus ableiteten, weil es eben
vollkommen genügt ?

Das ist genauso falsch:

Dies Zeugnis, das etwa in der Zeit von 110 n.Chr bis 113 n.Chr
entstand, ist eines der frühesten weltlichen Zeugnisse für den
Dekalog als festen Bestandteil christliches Lebens und als
feste Größe im christlichen Alltag.

Die Nachfolge Jesu bedarf eben nicht des Dekalogs.

Aber selbstverständlich. Deine Behautung basiert auf der
Aussage, das Heidenchristen nicht mit dem AT vertraut waren,
weil sie es nicht brauchten.

So ist es etwa.Und wir brauchen das AT auch nicht um Christ zu sein,
dh.,um die Botschaft Jesu aufzunehmen und zu befolgen.

Aber kannst Du mir eine einzige, nur eine einzige Textstelle
sagen, in welcher das „halten der 10 Gebote“ explizit angemahnt wurde

"Jesus aber sprach zu ihm: Die Gebote weisst du: „Du
sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst
nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis reden; du
sollst nichts vorenthalten; ehre deinen Vater und deine
Mutter.“

Sicher, woran sollte Jesus bei einer Belehrung eines frommen Juden
anknüpfen.Er hat für uns damit nicht das halten der 10 Gebote
angemahnt, er hatte eine andere Botschaft.
Ihm kam es ganz richtig auf die folgende Aussage an:

" Eines fehlt dir ; gehe hin, verkaufe, was irgend du
hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im
Himmel haben, und komm, folge mir nach, das Kreuz
aufnehmend.
"

Die Apostel brauchten die Gebote des AT bei der Heidenmissionierung
nicht mehr.

Und dies harmoniert ABSOLUT mit der Aussage Christi in der
Offenbarung 14.12

In der Offenbarung sind keine Zitate von Jesus enthalten

„Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und
also die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reiche
der Himmel; wer irgend aber sie tut und lehrt, dieser wird
gross heissen im Reiche der Himmel.“

Und Du meinst, Jesus hat die Gebote und Vorschriften des AT
mit ihrem Wortlaut gemeint ?

„Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote ;“
(Joh 14.15)

Das passt dann schon eher.
SEINE Gebote halten, das sind zwei.

Hier nur ein kleiner Ausschnitt auf die Bezüge zum Dekalog…

Das ist eben Dein Fehler, daß Du jedesmal wenn Du „Gebot“ liest
dies mit Dekalog gleichsetzt.

Wo waren die bekehrten Heiden in der Lehre oder Heilserwartung
nach dem AT involviert, daß sie aufgrund dessen von der Botschaft
Jesu überzeugt hätten werden müssen ?

Deine Frage ist mir unverständlich. Vielleicht kannst du sie
neu formulieren.

Mit folgender Ausage sollte (meine etwas schlecht formulierte) Aussage
bzw. Frage aber verständlich sein.

Sie wurden meist „blank“ mit der Botschaft konfrontiert und
bekehrten sich aus Überzeugung - ohne daß sie vorher den Glauben an
die Lehren und Offenbarungen das AT vereinnahmt hatten.

Und du hast nicht einen Quellenbeleg dafür erbringen
können, das es anders wäre.

Der ganze Paulus ist voll davon, wo soll ich anfangen zu zitieren ?

Seine deshalb verwendeten Zitate aus dem AT kannst Du doch
nicht als Beleg dafür nehmen wollen,daß die Galater im AT involviert
waren und dieses als Grundlage (Voraussetzung gar)für den Glauben an
die Botschaft von Jesus brauchten.

Nun, hier ist „involvieren“ eine Falsche Vokabel, den hier
geht es nicht um -einbeziehen-, -integrieren- oder -aufnehmen-
etc.

Doch, darum geht es.
Die Galater waren nicht in die Lehre des AT eingebunden (involviert)
wie die Judenchristen.Daß Kenntnisse des AT an sie herangetragen
wurden (auch in der Auseinandersetzung mit „Irrlehrern“) widerspricht
dem nicht.

Zum anderen wird mit „Gesetzlichkeit“ das heilsgläubige Halten
der zeremonialen Gesetze und Regeln beschrieben, welcher das
tägliche Leben und den täglich Ritus eines Juden bestimmte und
nicht das natürliche Sittengesetzt, der Dekalog Gottes.

Nein, mit dem Gesetz ist das „Gesetz des Sinai“ gemeint und alle
folgenden Regeln.Das war der Alte Bund mit Gott (Altes Testament)
Der Neue Bund, der Versöhnung (Erlösung) durch Jesus mit Gott,
und der Befreiung vom Gesetz hat den alten Bund abgelöst.
Paulus hat sich da wirklich ausgiebig darüber ausgelassen.
Das tust Du hier offensichtlich ignorieren.Warum ?

Wenn du sagst, das Paulus hauptsächlich Juden missioniert und
Juden seine erste Sendung waren

Das habe ich nicht gesagt.
Er hat natürlich zuerst Judengemeinden in der „Diaspora“ angesteuert
soweit vorhanden - wahrscheinlich aus ganz praktischen Gründen.

In dem Sinne, wie ich es dargelegt habe (wer die „Gebote“
erfüllt, nur weil sie gegeben sind, kommt dadurch nicht zum
Heil)sehrwohl.

Das hat jedoch niemand hier vertreten oder gesagt.

Doch, implizit schon.
Wer sagt, das das Befolgen der 10 Gebote zum Heil notwendig ist
der macht eben das Heil vom Befolgen des „Gesetzes“ abhängig.

Nein, er will nix wiederbeleben. Es will befreien vom „Gesetz“
vom Ballast der Vorschriften.

Nun ich kann dir mit solchen „Argumenten“ wohl kaum mehr
beweiskräftige Autorität geben, als der Bibel und den
Fachleuten, die sich ihr Leben lang mit solchen Fragen
beschäftigen.

Nein kannst Du nicht.Wer „Fachleute“ braucht um die Botschaft zu
verstehen bekommt eine der unterschiedlichen 100ten Varianten
der „Irrlehrer“ serviert.

Dies 10 Gebote würden die Botschaft auch nur zum Teil
abdecken.

Absolut falsch. Paulus selbst hat die Essens des Dekalogs mit
dem Liebesgebot Christi verbunden und deutlich gemacht, das
Christus mit seine 2 Geboten der Liebe, den Dekalog erfüllt.

Sag ich doch die ganze Zeit.Nur sagt Paulus nix vom Dekalog und
damit ist der Dekalog als seperate Herausstellung überflüssig,
ja schädlich.

Er sagt; "Denn das: „Du sollst nicht ehebrechen, du sollst
nicht töten, du sollst nicht stehlen, lass dich nicht
gelüsten“, und wenn es ein anderes Gebot gibt, ist in
diesem Worte zusammengefasst
: „Du sollst deinen Nächsten
lieben wie dich selbst“.
(Röm 13.9)

Genau, dies alles ist darin enthalten und richtig.
Nicht richtig ist nur , daß Du ständig die Befolgung oder
Beachtung des Dekalogs als heilsnotwendig, zusätzlich zur Botschaft
(Liebesgebot)von Jesus belegen willst.
Wenn das Vollkommene kommt, hat das Unvollkommene ausgedient.
So ähnlich wird durchgehend gelehrt.
Und die 10 Gebote sind sehr unvollkommen.

Und da Christus selbst auf die 10 Gebote als notwendig für das
Himmelreich verwiesen hat, wirst du sicher nicht Jesus eine
Falschaussage unterstellen oder das sich die Jünger seinem
Zeugnis verweigert hätten. Oder doch ?

Das hat er eben nicht. Jesus hat klar gemacht, daß dies nicht reicht.
Die Falschinterpretation liegt bei Dir.

Gruß VIKTOR

Hallo

Dein letzter Post macht deutlich, das du weder Willens bist einen Kontext zu sehen, noch Willens bist empirischen Beweisen zu vertrauen. Es ist müßig alles zu wiederholen, wenn eine theologische Fragestellung für dich zu einem „heiligen Kampf“ mutiert.

Ich muß feststellen das es keine weiteren Sinn macht mit dir zu dikutieren. Und das im wesendlichen aus 3 Gründen.

1. Du argumentierst immer deutlicher wie in einem „religiösem Streit“ und ohne jedes wissenschaftlich, theologisches Basiswissen. Daraus folgt.

2. Du widersprichst einer gültigen theologischen Basis im Christentum, welche über alle Denominationen und Konfessionen hinaus fester Bestandteil und Gemeinsamkeit im Christentum ist.

3. Du bist nicht in der Lage eine Argumentation aufzubauen und kannst absolut keinerlei beweiskräftige Belege für deine Behauptungen und und wilden Thesen erbringen. Daher behauptest du einfach alles was dir richtig erscheint ohne es zu beweisen und verneint alles was nicht in dein Bild paßt und dafür ignorierst du die Quellenlage.

Deine Weigeung grundlegende Erkenntnisse der historischen und theologischen Forschung zu akzeptieren, macht deutlich das es dir nicht um eine objektive empirische Erkenntnis geht, sondern allein darum eine religiöse „Streitfrage“ im Sinne deiner „Wahrheit“ für dich zu entscheiden.

Das ist nicht mein Ansinnen und daher überlasse ich dich hiermit deinen Geflecht aus Thesen und Behauptungen.

Gruß Parzival

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Hallo Viktor,

Das Christentum kann auch völlig ohne das AT leben denn die
Botschaft von Jesus steht auch für sich allein.

genau das sind die Aussagen, die dann immer zu Missverständnissen führen.

Die Gebote der Torah sind zwar für Christen nicht bindend. Aber es ist vorteilhaft, darüber Bescheid zu wissen.

Natürlich reicht die Botschaft Jesu aus, um „gerettet“ zu werden.
Aber um das Verhältnis Jesu zu den Gesetzen zu verstehen, reicht es eben nicht. Der Christ wird, wenn er „Gott über alles“ liebt (Matth.22,37 / 5.Mose 6,5), sich auch darum kümmern, was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am besten aus dem AT heraus.

Gruss Harald

Servus,

von DEM EINEN Gebot ist weder in den Evangelien noch in der Apg die Rede. Es geht dabei um „das vornehmste“ Gebot.

Wenn das Gesetz durch Jesus aufgehoben wäre, wäre auf dem Apostelkonzil ausschließlich heiße Luft gequirlt worden.

Schöne Grüße

MM

Hallo Harald,

Das Christentum kann auch völlig ohne das AT leben denn die
Botschaft von Jesus steht auch für sich allein.

genau das sind die Aussagen, die dann immer zu
Missverständnissen führen.

Da hast Du nicht ganz unrecht, aber es ist einfach Fakt.

Die Gebote der Torah sind zwar für Christen nicht bindend.
Aber es ist vorteilhaft, darüber Bescheid zu wissen.

Für wen ist es vorteilhaft ?
Das religiöse „Wissen“ ist so gering verbreitet, auch bei denen
welche sich um „gerechtes“ Leben nach der Botschaft Jesu bemühen.
Ist es nicht besser, man ist in im Sinne Jesu in seine Botschaft
involviert als daß man sich mit nicht relevanten Lehren befaßt
und sich in Ungereimtheiten und „Streitigkeiten“ verstrickt ?
(Paulus mußte in dem Bereich viel „arbeiten“)

Natürlich reicht die Botschaft Jesu aus, um „gerettet“ zu
werden.

Darum geht es.

Aber um das Verhältnis Jesu zu den Gesetzen zu verstehen,
reicht es eben nicht.

Für den, welcher speziell weiteres „Wissen“ anstrebt, ja.

Der Christ wird, wenn er „Gott über
alles“ liebt (Matth.22,37 / 5.Mose 6,5), sich auch darum
kümmern, was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am
besten aus dem AT heraus.

Also lieber Harald.Dies ist nun wirklich daneben.
Jesus hat für sich beansprucht, die „Wahrheit“, über seinen Vater,
und dessen Willen (was ihm „wohlgefällig ist)allein zu verkünden, oder
doch zumindest in der „finalen Version“, auf den Punkt zu bringen.
Gerade für diesen Anspruch wurde er ja verfolgt.
Wie willst Du (wenn Du Christ bist)diese Erkenntnis in dem Wust
der widersprüchlichsten Darlegungen und ethischen Bekundungen des AT
finden ?
In den 10 Geboten findest Du nur einen Teil dessen was Du"nicht“ tun
sollst. Sicher sind in der Tora (oder besser im AT) auch umfangreich
ethische TUN-Gebote und Anweisungen enthalten zusätzlich mit einer
Unzahl von sonstigen (für uns nicht nachvollziehbaren Vorschriften)
„Geboten“ welche von vielen Juden auch als der Wille Gottes erkannt
werden.(und von manchen christl. Neureligionen wieder forciert)
Und dann schreibst Du:
„…was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am besten aus dem AT
heraus.“
Du hast dies bestimmt anders gemeint und zielst auf bestimmte
Aussagen im AT ab. Ich für mich kann da nix finden was die Botschaft
von Jesus „toppen“ könnte.(ich kenne natürlich nicht alles im AT)
Gruß VIKTOR

Hallo,

von DEM EINEN Gebot ist weder in den Evangelien noch in der
Apg die Rede. Es geht dabei um „das vornehmste“ Gebot.

verbal nicht,inhaltlich schon(deswegen meine Großschrift)
DAS Gebot, in,dem ALLE Gebote (der Wille Gottes welcher im „Gesetz“
nur „unvollkomen“ zu finden ist)enthalten sind.
Verbal ist aber auch etwas bei Paulus Gal.5,14 zu finden.

Wenn das Gesetz durch Jesus aufgehoben wäre, wäre auf dem
Apostelkonzil ausschließlich heiße Luft gequirlt worden.

Nicht aufgehoben, ersetzt.
Das Alte ist unzureichend. (der „Alte Bund“, das „Alte Testament“)
Es führt nicht zum Heil.
Deshalb gibt es den Neuen Bund, das „Neue Testament“ welches
inhaltlich in der namensgleichen Schriftsammlung zu finden ist.
Das Apostelkonzil (und die Kommentierung von Paulus dazu)solltest
Du trotzdem nochmal lesen.Und auch den ganzen Paulus, welcher
weitgehend damit beschäftigt war das „Gesetz“ zu relativieren.

Richtig ist allgemein:
Wenn ich eine neue Fassung von „Etwas“ habe , was das Alte auch
enthält aber wesentlich „Neues“ bringt und dabei das „Alte“
relativiert oder gar teilweise in Frage stellt, so ist die alte
Fassung (Schlauch?)überflüssig oder gar „schädlich“.
Das ist meine Logik.

Das ist auch eine Aussage von Jesus („alter Wein in neue Schläuche“)
Das ist das, womit sich Paulus durchgehend mit den Mitstreitern
für das Evangelium auseinandersetzt, welche eben „neuen Wein in alte
Schläuche“ füllen möchten.
(Das geht ja bis heute so weiter)

Gruß VIKTOR

Hallo Harald.

genau das sind die Aussagen, die dann immer zu
Missverständnissen führen.

Bei mir führt das erst einmal nur zu Unverständnis. Wie kann ich eine Botschaft verstehen, wenn ich mich nicht darum kümmere, mit welchem Hintergrund diese Botschaft gesagt wurde, an wenn sie gesagt wurde und auf welches Vorwissen dabei aufgebaut wurde?

So kommt es jüdischerseits immer wieder zu Verwunderung darüber, was eigentlich an Jesus das Neue sein soll. Was sollte spezifisch seine Botschaft sein? Umgekehrt zu dem was VIKTOR gesagt hat, kann ich alles davon im AT bzw. der mündlichen Lehre wiederfinden. Alleine, dass er (irgend ein Mensch) G’ttes Sohn sein soll usw. erscheint mir neu und hier das Trennende.

Gruss,
Eli

Hallo Eli,

So kommt es jüdischerseits immer wieder zu Verwunderung
darüber, was eigentlich an Jesus das Neue sein soll. Was
sollte spezifisch seine Botschaft sein? Umgekehrt zu dem was
VIKTOR gesagt hat, kann ich alles davon im AT bzw. der
mündlichen Lehre wiederfinden.

Ich glaube nicht, dass Gott an seiner Botschaft je etwas geändert hat. Allerdings war doch wohl ein Zeitpunkt gekommen, an dem den Menschen mal ein Spiegel vorgehalten werden musste, was sie aus der Botschaft gemacht haben (ich denke da an so Prioritätenverschiebungen wie dass die Heilung des Kranken von Bethesda hinter der Tatsache zurückbleibt, dass er am Sabbat seine Matte/Bett trägt). Dafür war Jesus in die Welt gekommen, eben das Gesetz zu „erfüllen“. Sicherlich gab es viele Juden, die damit keine Probleme hatten, aber die den Einfluss hatten, waren eben andere. Und wenn du aus den jüdischen (also für uns Christen alttestamentlichen) Schriften das Gleiche ableitest wie die Christen aus dem NT, so ist das doch eine schöne Sache, ich freue mich über jede Gemeinsamkeit!

Gruß SusanneAntje

Hallo Viktor,

Aber es ist vorteilhaft, darüber Bescheid zu wissen.

Der Christ wird, wenn er „Gott über
alles“ liebt (Matth.22,37 / 5.Mose 6,5), sich auch darum
kümmern, was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am
besten aus dem AT heraus.

Also lieber Harald.Dies ist nun wirklich daneben.
Jesus hat für sich beansprucht, die „Wahrheit“, über seinen Vater,
und dessen Willen (was ihm "wohlgefällig ist)allein zu verkünden,
oder doch zumindest in der „finalen Version“, auf den Punkt zu
bringen.

Wie lautet denn die „finale Version“?
Sagte er nicht zu den Jüngern: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten.“ (Joh.16,12-13)?

Wie willst Du (wenn Du Christ bist)diese Erkenntnis in dem Wust
der widersprüchlichsten Darlegungen und ethischen Bekundungen
des AT finden?

Widersprüchlich? Widerspricht sich Gott? Oder widerspricht sich das AT?

In den 10 Geboten findest Du nur einen Teil dessen was
Du"nicht" tun sollst.
Und dann schreibst Du:
„…was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am besten aus
dem AT heraus.“

Am Beispiel Josefs in Ägypten:
Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?“ (Gen.39,9)

Josef wußte, dass Ehebruch eine Sünde ist, obwohl die 10 Gebote erst von Mose über 400 Jahre später verlautbart wurden.
Könnte es vielleicht sein, dass sein Vater ihm von Gott erzählt hat?
Davon, was Gott gefällt und was nicht?
Warum sollte man das also nicht aus dem AT herauslesen können?

Du hast dies bestimmt anders gemeint und zielst auf bestimmte
Aussagen im AT ab. Ich für mich kann da nix finden was die
Botschaft von Jesus „toppen“ könnte.

Es geht nicht um „toppen“, sondern um „verstehen“.
Als Jesus mit den Jüngern nach Emmaus ging, „fing er an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war.“ (Luk-24,27).

Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte.“ (Apg.17,10-11)

Von welcher Schrift ist hier wohl die Rede? Die Evangelien waren noch nicht in schriftlicher Form erhältlich!

Und wenn Paulus an Timotheus schreibt:
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ (2.Tim.3,14-17),
hat er sicher auch das AT gemeint.

Gruss Harald

Hallo Harald,

Wie willst Du (wenn Du Christ bist)diese Erkenntnis in dem Wust
der widersprüchlichsten Darlegungen und ethischen Bekundungen
des AT finden?

Widersprüchlich? Widerspricht sich Gott? Oder widerspricht
sich das AT?

warum diese Frage ?
Möchtest Du von dem angesprochen Thema ablenken ?

In den 10 Geboten findest Du nur einen Teil dessen was
Du"nicht" tun sollst.
Und dann schreibst Du:
„…was Gott wohlgefällig ist. Und das liest man am besten aus
dem AT heraus.“

Am Beispiel Josefs in Ägypten:
"Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und
gegen Gott sündigen?
" (Gen.39,9)

Du wirst mir immer unverständlicher.Ich kann keinen Zusammenhang
zu obigen Vergleich von Dir - NT gegen AT , AT informativer (besser ?)
zum Erkennen des Willen Gottes als das Zeugnis von Jeusu-erkennen

Josef wußte, dass Ehebruch eine Sünde ist, obwohl die 10
Gebote erst von Mose über 400 Jahre später verlautbart wurden.
Könnte es vielleicht sein, dass sein Vater ihm von Gott
erzählt hat?

Möglich.Könnte es nicht vielleicht sein, daß in den Menschen das was
Unrecht ist „eingeschrieben“ ist und dies sich auch an den sozialen
und gesellschaftlichen Gegebenheiten orientiert ?
Dies berührt den Glauben an einen Gott nicht, den Josef
wahrscheinlich hatte.
Die 10 Gebote des AT wurden nicht aufgeschrieben weil hier eine neue
Erkenntnis (von Gottes Willen) vermittelt werden mußte sondern
es wurde den Juden das Gesetz auferlegt, weil sie sich nicht an
die ethisch moralischen Erkenntnisse hielten und auch weil sie
in dem heidnischen Umfeld die Orientierung zu dem einen Gott verloren
hatten.

Davon, was Gott gefällt und was nicht?
Warum sollte man das also nicht aus dem AT herauslesen können?

Du verkürzt Gottes Willen auf das was nicht erlaubt ist und willst
Gottes Willen „besser“ aus dem AT erkennen als aus dem NT.
Für einen Christen eben ungewöhnlich.Ich dachte immer Du wärest
Christ.
Wenn nicht, dann ist Dein „Verständnis“ natürlich unter einem anderen Aspekt zu bewerten.

Du hast dies bestimmt anders gemeint und zielst auf bestimmte
Aussagen im AT ab. Ich für mich kann da nix finden was die
Botschaft von Jesus „toppen“ könnte.

Es geht nicht um „toppen“, sondern um „verstehen“.
Als Jesus mit den Jüngern nach Emmaus ging, "fing er an bei
Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der
ganzen Schrift von ihm gesagt war.
" (Luk-24,27).

Es gibt unzählige Bezüge auf das AT im NT.Was soll dies belegen im
GEGENSATZ zu meinen (mehreren)Ausführungen hier zu diesem Thema?
Natürlich konnte den jüdischen Anhängern nur aus der Schrift des AT
die Verbindung von Messias und Jesus nahe gebracht werden.
Den „heidnischen“ Anhängern brauchten solche Überlegungen nicht
vermittelt werden weil sie ja nicht a priori diese „Heilserwartung“
hatten, die hatten gar keine „Antenne“ dazu.Ihre „Bekehrung“ erfolgte
mit einem ganz anderen Ansatz, ohne AT, ohne „Gesetz“.
(s.z.Bsp.ApG 17,22-31)
Gruß VIKTOR

Hallo.

Ich glaube nicht, dass Gott an seiner Botschaft je etwas
geändert hat. Allerdings war doch wohl ein Zeitpunkt gekommen,
an dem den Menschen mal ein Spiegel vorgehalten werden musste,
was sie aus der Botschaft gemacht haben (ich denke da an so
Prioritätenverschiebungen wie dass die Heilung des Kranken von
Bethesda hinter der Tatsache zurückbleibt, dass er am Sabbat
seine Matte/Bett trägt).

Das dabei interessant ist, dass auch alle anderen Gelehrten vor und nach Jesus nichts anderes kritisiert haben und ausgerechnet die Pharisäer, welche im NT als Gegenpartei von Jesus auftreten, fast hier das selbe lehrten wie Jesus.

Dafür war Jesus in die Welt gekommen,
eben das Gesetz zu „erfüllen“.

Was eben im Sinne von oben keine Einmaligkeit ausmacht und auch keine besondere Notwendigkeit hatte. Vor allem hat bezogen auf das jüdische Volk Jesus wohl weniger gewirkt, als zahlreiche andere Gelehrte.

Sicherlich gab es viele Juden,
die damit keine Probleme hatten, aber die den Einfluss hatten,
waren eben andere.

Die Herrschenden sind nicht immer die, welche letztlich die zunkünftigen Generationen beeinflussen. So hat sich ja gezeigt, dass sie es nicht waren, aber Jesus eben auch nicht.

Und wenn du aus den jüdischen (also für uns
Christen alttestamentlichen) Schriften das Gleiche ableitest
wie die Christen aus dem NT, so ist das doch eine schöne
Sache, ich freue mich über jede Gemeinsamkeit!

Das Problem dabei ist, dass mir dieses bezogen auf Jesus gelingen will, aber eben nicht mehr dabei, was dann später aus ihm gemacht wurde und dann in Folge das Christentum, den christlichen Glauben und Wirken im Wesentlichen ausmacht.

Aber du hast schon recht, bezogen auf gerechtes Handeln usw. sind Juden und Chrsiten recht nahe beieinander. Beim G’ttesverständnis sind Juden und Muslime näher beieinander.

Gruss,
Eli

Hallo Viktor,

Wie willst Du (wenn Du Christ bist)diese Erkenntnis in dem Wust
der widersprüchlichsten Darlegungen und ethischen Bekundungen
des AT finden?

Widersprüchlich? Widerspricht sich Gott? Oder widerspricht
sich das AT?

warum diese Frage ?
Möchtest Du von dem angesprochen Thema ablenken ?

ich möchte nicht ablenken. Du schreibst „widersprüchlichsten Darlegungen“ und ich frage: Welcher Widerspruch?

Du wirst mir immer unverständlicher.

Das ist schade.

Du verkürzt Gottes Willen auf das was nicht erlaubt ist und willst
Gottes Willen „besser“ aus dem AT erkennen als aus dem NT.
Für einen Christen eben ungewöhnlich.Ich dachte immer Du
wärest Christ.

Wie kannst Du Gottes Willen allein aus dem NT herauslesen?
Ohne die Vorgeschichte (Gesetz und Propheten) zu kennen?

Natürlich konnte den jüdischen Anhängern nur aus der Schrift des AT
die Verbindung von Messias und Jesus nahe gebracht werden.
Den „heidnischen“ Anhängern brauchten solche Überlegungen nicht
vermittelt werden weil sie ja nicht a priori diese „Heilserwartung“
hatten, die hatten gar keine „Antenne“ dazu.Ihre „Bekehrung“ erfolgte
mit einem ganz anderen Ansatz, ohne AT, ohne „Gesetz“.
(s.z.Bsp.ApG 17,22-31)

Die Ausgangsfrage behandelte die Begriffe „rein und unrein“. Wie kann man solche Begriffe erklären, wenn man nicht auf das Gesetz zurückgreift?
Wie soll man verstehen, dass Jesus uns vom „Gesetz“ befreit hat, wenn man es nicht kennt?
Wie erklärst Du den Begriff „Sünde“ ohne AT?

Dass vielfach auf das AT verzichtet wurde, hatte zur Folge, dass viele Christen gar nicht wissen, dass Maria Jüdin war und nicht so aussah, wie auf den Bildern dargestellt.

Wenn ich mir Bilder anseh, die die Taufe Jesu darstellen, kann ich nur den Kopf schütteln. Die Maler hatten keine Ahnung, was Johannes der Täufer getan hat. Und warum? Weil sie das AT nicht kennen.

Und zu guter Letzt kommen dann Aussagen zustande, die einen „Gott des AT“ von einem „Gott des NT“ unterscheiden. Als hätte sich Gott gewandelt. Alles eine Folge der Geringschätzung des AT.

Gruss Harald

Hallo Eli,

Was eben im Sinne von oben keine Einmaligkeit ausmacht und
auch keine besondere Notwendigkeit hatte. Vor allem hat
bezogen auf das jüdische Volk Jesus wohl weniger gewirkt, als
zahlreiche andere Gelehrte.

Das ist sicherlich richtig und für dich als Jude vorrangig. Für die „Heiden“, zu denen ich zur damaligen Zeit gehört hätte, war Jesu Erscheinen d i e Chance, zu Gott zu kommen ohne den „Umweg“ Judentum mit all seinen Traditionen und Bräuchen, die für Heiden keine Bedeutung hatten und haben.

Das Problem dabei ist, dass mir dieses bezogen auf Jesus
gelingen will, aber eben nicht mehr dabei, was dann später aus
ihm gemacht wurde und dann in Folge das Christentum, den
christlichen Glauben und Wirken im Wesentlichen ausmacht.

Was meinst du mit „was aus ihm gemacht wurde“, die Gottessohnschaft?

Gruß SusanneAntje