Das Relativpronomen in diesen zwei Sätzen schleierhaft

Hera Lind (das einzige Kind)

im Vergleich zum zweiten Satz gibt es nach „der ich“ kein Komma. Ich kann mir gleichzeitig zwei Subjekte „ich“ und „der“ im Satz nicht vorstellen. Ich glaube, diese Frage einmal gestellt und nicht verstanden zu haben oder das ist der literarische Stil der Autorin.

Danke

  1. Alle hatten sie totgeschlagen, bis auf die alte Tante und mich, der ich in ihren Augen den Schlag nicht mehr wert gewesen war.

ein paar Zeilen unten wieder so etwas

  1. Eine lautstarke Diskussion entspann sich, der ich, in meinem Bett sitzend, mit großen Augen folgte.

Hallo,

in diesem Satz bezieht sich „der“ auf „mich“; Näheres dazu siehe Relativsatz mit Personalpronomen als Bezugswort:

"… wird in diesem Fall das Relativpronomen aus dem natürlichen Geschlecht (männlich bzw. weiblich) des Sprechers (1.Person = ich) bzw. des Angesprochenen (2.Person = du) abgeleitet und … das Bezugspronomen nach dem Relativpronomen wiederholt.

Beispiele: Relativsatz bezieht sich auf ein Pronomen, Sprecher = männlich
Ich bin eigentlich ein guter Sportler. Ich habe plötzlich Probleme mit der Kondition.
-> Ich, der ich eigentlich ein guter Sportler bin, habe plötzlich Probleme mit der Kondition.
[…]
Der Chef wollte mich, der ich schon zwanzig Jahre hier arbeite, einfach kündigen."

Hier bezieht sich das Relativpronomen „der“ auf „Diskussion“:
Eine lautstarke Diskussion entspann sich, der ich … mit großen Augen folgte. (Wem folgte ich?)

Gruß

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addendum

Das Komma nach „ich“ hat auch mit der Relativsatzeinleitung an sich gar nichts zu tun. „in meinem Bett sitzend“ ist ein (modaler) Adverbialsatz ohne finites Verb, hier in Partizipialkonstruktion. Er wird grundsätzlich in Kommata eingerahmt.

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