Zur Schlacht von Messines, 1917 (wikipedia):
"Die Explosion der Minen war das lauteste bis dahin von Menschen erzeugte Geräusch und konnte angeblich bis Dublin und von Premierminister David Lloyd George in der Londoner Downing Street No. 10 gehört werden. "
Da ich dafür noch andere Quellen hab halt ich das mal für glaubwürdig. Die Distanz Messies - Dublin ist größer als 5500km!
Nun meine Frage:
Bei so einem wahnsinnig lauten Knall müsste es doch den ganzen Soldaten auf dem Schlachtfeld die Trommelfelle zerissen haben, oder nicht? Finde dazu nichts und auch im WW1-Blog „Experiences of an English Soldier“, wo Briefe eines Soldaten der in dieser Schlacht dabei war veröffentlicht werden wird nichts dergleichen erwähnt.
Wenn ein Trommelfell durch Lärm reißen kann, dann doch wohl auf jeden Fall beim lautesten Menschengemachten Knall, oder?
(Oder reißen Trommelfelle bei Lärm gar nicht, ist das nur ein Gerücht?)
Bei so einem wahnsinnig lauten Knall müsste es doch den ganzen
Soldaten auf dem Schlachtfeld die Trommelfelle zerissen haben,
oder nicht?
Wenn ein Trommelfell durch Lärm reißen kann, dann doch wohl
auf jeden Fall beim lautesten Menschengemachten Knall, oder?
Nicht zwingend. Spitzfindig gesagt: Vor der Erfindung des Schwarzpulvers war der lauteste menschengemachte Knall völlig ungefährlich für die Ohren.
Nicht ganz so spitzfindig: Der Schalldruck nimmt quadratisch mit dem Abstand von der Schallquelle ab. Das bedeutet, die Wahrscheinlichkeit für eine Trommelfellverletzung war am höchsten bei denjenigen, die durch die Explosion ohnehin getötet wurden.
Nicht zwingend. Spitzfindig gesagt: Vor der Erfindung des
Schwarzpulvers war der lauteste menschengemachte Knall völlig
ungefährlich für die Ohren.
nä, selbst wenn wir den Urknall (spitzfindig) mal weglassen, weil, da gab´s noch keine Ohren, reicht ein guter Peitschenknall (menschengemacht) in der Nähe von Ohren (Überschall) zur Schädigung schon aus,
da bei der Mine ‚nur‘ einige tausend Kilo Sprengstoff verwendet wurden, wäre es für mich logisch zu behaupten (ohne es konkret zu wissen), daß die Zar-Bombe, die stärkste bisher gezündete Wasserstoffbombe den lautesten Knall erzeugt hat.
Zum Trommelfell lässt sich evtl. noch sagen das der Druckgradient sicher entscheidender für eine Schädigung ist als der Absolutwert. Daher ist die empfundene Lautheit nicht zwangsläufig als Maß fur das Gefährdungspotential geeignet.
Da stimme ich dir zu.
Man muss bedenken, dass eine Verdopplung der Belastung für das Ohr den DezibelWert um 3 dB erhöhen. Der Mensch es aber erst ab ca 10dB als doppelt so laut empfindet.
Also die Belastung steigt wesentlich schneller als es das Empfinden wahr nimmt.
Gruß
TeaAge
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Zum Trommelfell lässt sich evtl. noch sagen das der
Druckgradient sicher entscheidender für eine Schädigung ist
als der Absolutwert. Daher ist die empfundene Lautheit nicht
zwangsläufig als Maß fur das Gefährdungspotential geeignet.
Man muss bedenken, dass eine Verdopplung der Belastung für das
Ohr den DezibelWert um 3 dB erhöhen. Der Mensch es aber erst
ab ca 10dB als doppelt so laut empfindet.
Das physiologische Hörempfinden war wohl eher nicht gemeint,
sondern eben der Druckgradient, also die Druckänderung pro
Zeiteinheit.
Wenn eine Explosion zwar gewaltigen Energiemengen freisetzt,
aber das eher rel. langsam (also nicht in 1ms, sondern
z.B. in 3 sek.) dann gibt es zwar auch gewaltigen Druckwellen,
aber an kleinren Hindernissen werden diese durch umströmen
einfach kurzgeschlossen, was weniger Schäden verursacht.
Langsame Druckwellen schädigen also das trommelfell nicht,
wenn z.B. durch Mund und Nase ein ausreichender Druckausgleich
möglich ist. Bei hohen Gradienten klappt das nicht, wegen
der begrenzten Strömungsgeschw.