Nach eigener Erfahrung hat das schon was mit der Schuldbildung zu tun. Wer eine umfassendere hat, kann meistens besser rechtschreiben. Aber nicht immer. Sprachgefühl ist IMHO auch angeboren, so wie ich nunmal nicht singen kann und es auch nach angestrengtem Üben nicht können würde.
Außerdem bin ich grundsätzlich der Meinung, daß das Sprachkönnen immer schlechter wird. Ansonsten wäre so etwas Unsägliches wie eine Rechtschreibreform ja gar nicht nötig gewesen.
Wenn man so Dinge liest wie „wegen starkem Schneefall auf allen Linien Verspätungen“, dann ist sonnenklar, worin der Trend sich bewegt. Irgendwann wird eben die s-Regel eben komplett fallen, weil sie keiner mehr kann und es jedem egal ist.
Ein Grund dafür ist sicher, daß viele Schulkinder gar nicht mehr richtig mit Deutsch aufwachsen.
Dazu kommt, daß durch Internet und Microsoft jeder Idiot Texte veröffentlichen kann. Daher rühren auch so schlimme Dinge wie Apostrophiti’s und das Deppen Leerzeichen. Früher konnten nur ausgebildete Leute Text produzieren. Deswegen las man nur Texte von Profis. Je öfter man etwas falsch liest, desto mehr prägt sich der Fehler ein.
Erschwerend dazu kommt, daß die Deutschsprecher immer Dialektsprecher sind. Die richtige Schreibung läßt sich nicht aus der Aussprache ableiten, sondern man muß sie lernen.
Schlimmes wird auch vom Fernsehen und der Sychronitis- und Denglischbranche verbrochen. Da Dinge wie „das macht Sinn“ als modern gelten, hat die Werbung oft keine andere Wahl als auf den Zug aufzuspringen. So verfestigen sich Fehler. Es ist vielen einfach egal, wie geschrieben wird.
Grüße Bellawa.