Das Unkraut zwischen den Pflastersteinen am Hof entfernen

Hey ihr lieben Heimwerker-Experten,

folgende Frage:
Auf dem Hof habe ich seit diesem Jahr Probleme mit Unkraut zwischen den Pflastersteinen.
Es gäbe natürlich die Möglichkeit, alles mit dem Fugenkratzer sauber zu machen, aber da „kratze ich mir einen Wolf“. Gibt es hier eine andere Möglichkeit (hilft Salz vielleicht??) die nicht unbedingt chemisch ist. Auf dem Hof läuft ein Hund und ein vierjährirger Junge herum.

Sofern es aber wirklich nur die „chemische Keule“ gibt, dann freue ich mich dennoch auch hier über Antworten.

Herzliche Grüße

D-T

Hol Dir die billigste Sorte Essig und besprüh damit Deine Steine.
Dann hast Du in den nächsten 2 - 3 Monaten kein Unkrat mehr.

Globus

Danke für den Hinweis!! Werde es ausprobieren, freue mich … Danke!!!

„Beste Antwort“… Glückwunsch!

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Hallo!

Naja, die Situation ist doof…

Unkrautvernichter sind sehr wirkungsvoll, um ganze Pflanzen bis in die Wurzelspitzen abzutöten, wirken aber nicht gegen alle Pflanzen. Ihr „Vorteil“ ist, daß die Wirkung nach wenigen Tagen nachlässt, und man die Fläche neu bepflanzen kann - bei dir übernehmen Wind und Vögel diese Aufgabe dann.
Aber: Die Verwendung auf geschlossenen Oberflächen, also auch dort, wo Pflaster oder Gewegplatten liegen, ist verboten, und kann bis zu 50.000€ kosten. Das Gift könnte durch Regen abgeschwemmt und in die Kanalisation gespült werden.

Salz hat eine ziemlich durchschlagende Wirkung, es tötet wahllos alle Pflanzen sowie Tiere und Mikroorganismen, und bleibt dazu noch für Monate im Boden. Eigentlich genau das, was man bei Gehwegen will. Aber falls das Salz dir z.B. auf eine Rasenfläche läuft, kannst du dort den Boden austauschen, beim Unkrautvernichter reicht einfaches Sähen von neuem Rasen.
Nun ist das Ausbringen von Salz für gewöhnlich verboten, im Winter steht ja wöchentlich in der Zeitung, daß man kein Salz streuen darf.
Und wenn man es jetzt, im Sommer ausbringt, dann gegen Pflanzen. Tja, und alle Mittel, die man gegen Pflanzen einsetzt, und wo nicht „Pflanzenschutzmittel“ drauf steht, sind verboten, der Einsatz kann bis zu 50.000€ kosten.

Essigsäure ist nicht ganz so schlimm wie Salz, da es u.a. biologisch abgebaut wird. Sie ist sogar als Pflanzenschutzmittel für die private Anwendung zugelassen, Aber eben nur zum Sprühen, nicht zum Gießen. Außerdem darf man sie dann noch lange nicht auf Gehwegen etc. ausbringen. Und da auf dem Essig von ALDI nicht „Pflanzenschutzmittel“ drauf steht, darf der dazu auch nicht verwendet werden - obwohl er nur 5% statt 10% Essigsäure enthält.
Daneben beruht die Wirkung darauf, die Blätter zu verätzen, Wurzeln und verholzte Pflanzenteile lassen sich davon nicht beeindrucken, und treiben wieder aus.
Benutzt man Essig, obwohl man es nicht darf, du weißt schon… 50.000€.

Abgesehen von diesen Mittelchen kann man Unkraut grade auf gepflasterten Wegen abfackeln. Es gibt spezielle Gasbrenner dafür, ich habe auch schon elektrische gesehen. Dabei geht es gar nicht darum, die Pflanze zu verbrennen, das dauert ewig und kostet viel Gas. Viel mehr reicht es, die Pflanze zu „blanchieren“, wodurch ihre Zellen zerstört werden. Die oberirdischen Pflanzenteile verwelken dann innerhalb von Tagen, und können weggekehrt werden. Die Wurzeln bleiben aber, und können wieder austreiben. Abfackeln ist damit ähnlich wirkungsvoll wie Essig, eignet sich für gepflasterte Flächen, und ist dabei völlig legal. Ich würde aber nen Gartenschlauch bereit legen, falls damit kein Brand ausbricht.

Naja, schaut man sich in Garten-Foren um, wird dort euphemistisch beschrieben, daß das beste Mittel immernoch der Fugenkratzer (oder im Garten: Spaten/Schaufel) sei, weil man damit nicht nur Spaß im Garten hat, sondern auch noch das Fitness-Studio spart. Naja. Bedenken sollte man, daß man durch das Kratzen auch viel Material aus den Ritzen raus holt, was je nachdem auf Dauer zu losen Steinen führen kann.

Hallo Dream_Teacher,

das Problem ist all überall bekannt - auch wir kämpfen damit…
Chemie? Nein danke, also:

  • "Auszupfen" der größeren Pflänzchen (macht viel Arbeit, wetterbedingt nicht immer machbar und der Erfolg ist immerhin kurzfristig erkennbar)
  • "Abbrennen" der kleinen, kaum greifbaren Pflänzchen (ist rückenschonender, lässt sich relativ wetterunabhängig - außer bei heftigem Regen - durchführen und der Erfolg ist doch einige Zeit sichtbar)

Zweitere Variante hat den Vorteil, dass auch die Industrie profitieren kann durch den Brenner und die Gaskartuschen, die dazu benötigt werden.

Bedeutsam:
Du bist wahrlich in sehr zahlreicher Gesellschaft mit diesem Problemchen :smile:

Kommunikativ ist die zweite Methode auf jeden Fall - zumindest in unserer Gegend - „Haben Sie jetzt auch so viel Grümzeug zwischen den Platten?“ und „Ist wie bei der Golden Gate Bridge: Kaum ist man bei einem Ende fertig, kann man wieder von vorne beginnen“

Fazit:
Langeweile gibt es keine, für Frischluft wird permanent gesorgt und kommunikativ (siehe oben) ist das Ganze auch noch!

Fröhliches Auszupfen!

dafy

Servus,

das hier

gibt Rätsel auf.

Der wesentliche Unterschied zwischen Natriumchlorid und modernen Herbiziden ist, dass man mit Salz den Boden auf Generationen hinaus verwüstet, während von einem Herbidzid (unabhängig davon, dass Du es auf der Terrasse nicht anwenden darfst) nach einigen Tagen nichts mehr da wäre.

Die nachhaltige Wirkung von Salz kannst Du z.B. hier beobachten - ich frage mich, ob hier irgendein Begriff besser zuträfe als „chemische Keule“:
http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.1679240.1369312279!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/900x600/image.jpg

Schöne Grüße

MM

Servus,

und die Wirkung von Essigsäure ist also offenbar metaphysisch? Oder in wiefern nicht chemisch?

Unabhängig davon: Wenn Du schon verbotene Maßnahmen empfiehlst, wäre doch Glyphosat viel näher liegend (und beiläufig umweltfreundlicher)?

Schöne Grüße

MM

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Bei uns gibt es jetzt Essig in 5 Liter Kanistern. ( Also zu groß für die Bohnensuppe.) Extra für diesen Zweck.

Globus

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Ein Lebensmittel, wie Essig, kann so gefährlich nicht sein !

Hallo Dream_Teacher,

wie wäre es mit folgenden Möglichkeiten? Entweder Du akzeptierst das „Unkraut“ und erfreust Dich dran… (so mache ich es)
oder Du setzt in die Fugen zum Beispiel Polsterthymian, der verdrängt im besten Fall das „Unkraut“, sieht hübsch aus, riecht klasse und ist eine Bienenweide.

Liebe Grüsse, Gabi

Servus,

mach mal den Versuch und gurgle mit Essigessenz…

Was Versauerung des Bodens betrifft: Sagt Dir das Wort „Waldsterben“ etwas? Unabhängig davon, dass sich die Pflanzen, die in den Pflasterritzen sitzen, über Essig kringelig lachen: Sie treiben schlicht aus der Wurzel wieder aus.

Übrigens:

heißt, dass der Essig als Herbizid deklariert ist. Jo, und genau dann und genau deswegen darf er auf einer Terrasse nicht angewendet werden.

Und nochmal: Was soll bitteschön an CH3COOH nicht „chemisch“ sein?

Schöne Grüße

MM

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Hallo Gabi,

Mauerpfeffer und andere Sedum-Arten könnten den Thymian begleiten, bei geringer Trittbelastung auch Sempervivum.

Ist allerdings nix für Hausmeisterfantasien: „Was das wieder für einen Dreck macht! Wie sieht denn das aus!“

Schöne Grüße

MM

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Hier stehen mittlerweile Ritzenkräuter unter besonderer schützender Beobachtung. Da habe ich doch lieber meinen trittfesten Thymian und ebenso robustes Serum unter den Füßen. Gelegentliches Auszuppen unerwünschter Begleitpflanzen hält sich in moderaten Grenzen.

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Wir haben so einen Brenner mit Gasflasche. Funktioniert eigentlich ganz gut. Meinem Mann macht es auf jeden Fall immer Spaß :smile:

Durch das Abbrennen „aktiviert“ man sehr viele Unkrautsamen im Boden. Das wächst dann umso schneller nach.

Aber wenn’s ihm doch Spaß macht - nur zu :wink:

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Nachdem Du eine Methode, die strafbar ist, als beste Antwort gekürt hast, fürchte ich, ist zwar Hopfen und Malz verloren.

Trotzdem möchte ich eine Methode empfehlen, die einfacher ist als auszupfen: Ausbürsten. Entweder mit diesem Gerät:


oder, wenn es laut sein muss:

Ansonsten empfehle ich, die Fläche zu asphaltieren oder zu betonieren.

Krötengrüße

Guten Tag Dream_Teacher,

ich komme mit meinem Vorschlag etwas spät, da ich es erst heute mit Erfolg ausprobiert habe:

Ähnlich dem Vorschlag von Bufo_bufo vom 3.8. habe ich eine schmale, runde Drahtbürste in meine Bohrmaschine gesteckt und damit die Fugen auf dem Bürgersteig vor unserem Haus gereinigt, die in den vergangenen Wochen durch den vielen Regen mit Gras uns Unkraut überwuchert waren.

Wenn man das Gerät und damit die Drahtbürste etwas schräg hält, kommt man ganz gut in die Fugen und kann sie gut reinigen.

Es sieht zumindest jetzt wieder sauber aus.

Gruß Walter VB