Hallo Jule,
ich kann deine Bedenken ohne Weiteres teilen. Jedenfalls, wenn der (nachfolgende!) Objektsatz ein Inifitiv-Satz ist. Zweifelhaft scheint mir aber, das es-Korrelat bei „schaffen“ für obligatorisch zu halten. Auch wenn man das häufig behauptet findet.
Interessant finde ich dazu diese → Diskussion, wo unter anderem (vergeblich) versucht wird, die Verben zu klassifizieren, bei denen das „es“ fakultativ bzw. obligatorisch bzw. verboten ist. Die Frage, warum das Korrelat bei manchen Verben (schaffen, aushalten, ablehnen usw.) obligatorisch sein soll, bei anderen dagegen fakultativ (versprechen, empfehlen), bei anderen wiederum verboten (raten, vorschlagen), wie man also abstrakt diese Verben unterscheiden könne, bleibt auch dort unbeantwortet.
Mir fällt derweil auf, daß es einen Unterschied macht, ob im Hauptsatz noch ein Adverb steht oder nicht. Wenn ja, dann fällt es leichter, auf das „es“ zu verzichten, auch wenn es (angeblich bzw. mutmaßlich) obligatorisch ist.
„Sie schafft, den Führerschein zu machen“ (zugegeben, geht nicht)
Also:
„Sie schafft es, den Füherschein zu machen“
Aber:
„Sie schafft bestimmt, den Führerschein zumachen“
„Ich halte nicht aus, die laute Musik des Nachbarn zu hören“
Besser:
„Ich halte es nicht aus, die laute Musik des Nachbarn zu hören“
Aber:
„Ich halte partout nicht aus, die laute Musik des Nachbarn zu hören“
„Ich lehne ab, mir darüber Gedanken zu machen“
Besser:
„Ich lehne es ab, mir darüber Gedanken zu machen“
Aber
„Grundsätzlich lehne ich ab, mir darüber Gedanken zu machen“
Gruß
Metapher