Das Verb "verstecken"

Hallo

es ist ja furchtbar! Furchbarer könnte es wirklich nicht sein. Ich kann es mit bestem Willen nicht verstehen.
Dieses Verb kann alles sein: Dativ oder Akkusativ oder „mit wohin“ oder „mit wo“

ver|ste|cken <sw. V.; hat>: in, unter, hinter etw. anderem verbergen: die Beute [im Gebüsch, unter Steinen] v.; wo hast du die Briefe versteckt?; jmdm. die Brille, einen Schuh v.; Ostereier v.; sie versteckte das Geld in ihrem/(selten:) ihren Schreibtisch; sich vor jmdm. v.; die Mutter versteckt die Schokolade vor den Kindern; sich [vor jmdm.] versteckt halten; er versteckte seine Hände auf dem Rücken; Den Walkman hatte sie unter die Tischplatte gelegt … und die Kabel hatte sie unter ihren langen Haaren versteckt (Thor [Übers.], Ich 13); Ü der Brief hatte sich in einem Buch versteckt (war dort hingeraten); Hoch oben in seinem (= des Banyanbaums) dichten Laubdach versteckt sich (befindet sich kaum sichtbar) ein Bambushaus (a & r 2, 1997, 94); Den Rest des Gewinnes versteckte der … Hauptbuchhalter in seiner Jahresbilanz (Sommer, Und keiner 8); welch gequältes Misstrauen versteckt sich hinter dieser exaltierten Munterkeit! (Reich-Ranicki, Th. Mann 217); er versteckte sich hinter seinem Chef, hinter seinen Vorschriften (schob ihn, sie vor, benutzte ihn, sie als Vorwand); *sich vor/(seltener:) neben jmdm. v. müssen, können (ugs.; in seiner Leistung, seinen Qualitäten jmdm. weit unterlegen sein); sich vor/neben jmdm. nicht zu v. brauchen (ugs.; jmdm. ebenbürtig sein).

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Hi, Nadja, und das wird noch verrückter!

Warst du schon bei „wohnen“ ?
Ich bewohne eine Wohnung, aber im Amtsdeutsch frührer zeiten hatte konkret „beiwohnen“ eine Bedeutung, an die du jetzt gewiss nicht denkst.

Im Verlaufe ihrer Entwicklung bekommen Wörter neue Bedeutungen, misst ihnen andere Werte bei, aus einem völlig normalen Wort kann ein wüstes Schimpfwort werden, aneder wiederum sind im Stamme gleich, wie das von dir genannte „stecken“, was je nach Vorsilbe eine kunterbunte Mischung von Bedeutungen ergibt.

Das Einstecken eine gestohlenen Gegenstandes, das Einstecken von Prügel, das Wegstecken einer Beleidigung, am Wochenende einen wegstecken gehen, dem Kinde ein Bonbon zustecken, der Mama die Wahrheit stecken, der Mama *…zensiert… * , sich mit der Pest anstecken, ein Feuer anstecken, den Fernseher anstecken, den USB-Stick ausstecken…

naja… so als Zusammenfassung klingt das kompliziert.
Überlege dir doch erst, was du sagen willst, dann findest du leichter heraus, wie es korrekt ist.

Ich kann etwas / jemanden verstecken, damit keiner das Ding oder die Person findet.
Dann fragst du: wen oder was verstecke ich? Das ist Akkusativ.

Ich kann mich selber verstecken, damit mich niemand sieht.
Dann ist das Verb reflexiv.
Bildlich gesprochen kann auch ein Ding sich verstecken, z.B.
„Der Zettel versteckte sich unter dem Buch“.

Außerdem kannst du darüber sprechen, WO sich etwas oder jemand versteckt:
Im Buch, im Wald, hinter einer anderen Person…
Hier könnte auch der Dativ ins Spiel kommen:
„Hinter wem verstecke ich mich? Hinter dem dicken Mann.“
So weit klar?

Hallo Nadja,

wo ist denn deiner Meinung nach Akkusativ in deinen Beispielen, außer bei

wo aber explizit „selten“ angegeben ist?

Gruß
Christa