Das Wässern

Hallo,

wieso muss man einen Karnikel 24 h vor Zubereitung wässern (Geschmacksveränderung, wenn man es nicht tut?), und wieso macht man das mit Geflügel nicht?
Sollte man Innereien auch wässern? (Karnikel, Geflügel selbstgezüchtet, also kein Supermarkt)

Wir kriegen Pfingsten unseren ersten Langohrbraten - noch nie gemacht, (Rezept aber vorhanden)…

Danke und Gruss!
Nicole

hallo nicole,

habe schon öfter karnickel zubereitet, aber von wässern habe ich noch nie gehört. vielleicht eine sage?

tschüß

strubbel

*lach*
:smile:)

Nein, wahrlich keine Sage, denn meine Mutter schwört darauf!
Ich sollte mal meine Oma fragen, ich weiss nicht, ob sie das macht, aber aus irgendeiner traditionellen Ecke muss es ja gekommen sein?!
Aber wenn Du schon sagtest, dass sei nicht nötig, scheint man ja nicht tot davon umzufallen… (Kaninchen auch selber geschlachtet, oder Tiefkühltruhe? Meine Mutter meint, man müsse es wässern, wegen dem Blut)

Grüsse,
Nicole

Hi Nicole,

ich kenn’ das nicht mit Wasser sondern mit Buttermilch, aber es MUSS nicht sein, soweit ich weiss.

liebe Gruesse,
Astrid

Also nehme man sein schlaues Buch hervor und schlage nach.

Resultat:

Hasen müssen nicht gewässert werden, jedoch müssen sie gut gelagert sein.

Anders ist es bei Innereien. Milken und Niere müssen gewässert werden, dies um Giftstoffe auszuwaschen.

Gruss HaegarCH

ist wie bei jedem Tier, brauch genügend zu trinken:wink:

:smile:)

Nein, wahrlich keine Sage, denn meine Mutter schwört
darauf!
Ich sollte mal meine Oma fragen, ich weiss nicht, ob sie das
macht, aber aus irgendeiner traditionellen Ecke muss es ja
gekommen sein?!

Deine Mutter hat´s von ihrer Mutter :wink:)

Wild kann einen herben Geschmack haben, aber doch nicht so ein Zuchtkanickel. Wässern würde ich es keinesfalls, aber abhängen soll es (wie woanders gesagt); Buttermiclh ist eigentlich nur für Innereien gedacht (bei Geflügel nicht notwendig)).

Lasst es Euch schmecken!
Deborah

PS: immer noch bei MP?

Was sind Milken? o/t

Habe Mister Check gefragt. Dort heisst es, das Milken CH-deutsch ist, und in Hochgedeutsch „Kalbsbries“ heisst.

Gruss HaegarCH

Hallo HägerCH,
ich habe gerade meine Antwort (mit der Milz) gelöscht, aber glauben konnte ich es nicht, und deshalb habe ich nochmal recherchiert.
Meine Milz-Asntowrt hatte ich daraus abgelietet, dass ich im Internet unter „Milken“ ein Rezept zu „Crostini di milza“ gefunden habe. Und das klang so nach Milz (ok, vielleicht ein bisschen naheliegend).

Jetzt habe ich nochmal ein rezept gefunden, in dem man von den Milken die Sehnen entfernen soll; hat Bries Sehnen?

Bei der Befragung des http://europa.eu.int/eurodicautom Lexikons bekommt man unter Milz diese Antwort:
TERM Milz
TERM milza

Und mit dieser Frage diese Antwort:
TERM Kalbsbries
TERM animella di vitello

Schweizer Dialekt stand leider nicht zur Auswahl, aber ich glaube doch, dass es Milz heissen muss.

Viele Grüsse,
Deborah

Milken = Kalbsbries
Hallo Deborah,

Andreas hat hier ganz sicher Recht.
Milken hat nichts mit Milz zu tun (auch wenn es ähnlich klingt), Milken kommt wohl eher vom Begriff „Milch“, der ja auch in „Kalbsmilch“ (andere Bezeichnung für Bries) enthalten ist.

Und das mit den Sehnen ist vielleicht so gemeint, dass das Bries vor dem Verzehr enthäutet wird.

Noch ein Nachweis im Internet:
http://www.foodnews.ch/x-plainmefood/allerlei/Namens…

Gruß
Uschi

ja, wahrscheinlich :smile:
…aber diese Oma kann ich leider nicht mehr fragen.

Bei dem Rezept von meiner Mutter kommt auf den (fast garen) Braten ein Becher saure Sahne, vielleicht macht ja Buttermilch vorher einen ähnlichen Geschmack? (aber auf Experiemente habe ich keine Lust *g*)
Desweiteren stopft sie den Karnikel mit Brotkanten aus (die als Schmankerl ganz gut schmecken, zum wegwerfen viel zu schade), und Zwiebelstückchen.
Kümmel kommt auch noch drauf, aber ein Freund von zuviel Kümmel bin ich nicht.

Ok, dann mal sehen, ob es was wird :smile:

Grüsse,
Nicole

P.S. (off topic) Ja, bin noch bis Februar nächstes Jahres am Mpi, oder nur noch bis November. Steht nämlich noch in den Sternen, ob das Projekt verlängert wird.
Habe aber gute Chancen bei http://www.boraglas.de unterzukommen (ich hoffe, das wird nicht als Werbung aufgefasst), die sind zwar sehr jung, und wird auch nur befristeter Vertrag, aaber 1. nicht wegziehen, und 2. mit Lasern ‚rummachen‘ ist interessant! :smile:
Danke der Nachfrage!

Erklärung zu Milken
Also

Milken, oder auf deutsch Kalbsbries, ist ein Organ (Drüse, wenn ich mich knapp entsinnen kann, bin aber nicht mehr sicher) beim Milchkalb (noch nicht abgewöhnt). Das liegt im Hals. Nach dem aus dem Kalb langsam ein Rind wird (es beginnt zu äsen) bildet es sich zurück.

Die Milken sind in einer Haut die entfernt werden muss. Auch sollte man die Milken in Milch oder Wasser wässern um die Blutresten zu entfernen. Weshalb ein Kalb die Milken hat, weiss ich nicht da müssten wir uns ans Teppichrattenbrett wenden.
Die Milken kann man dünsten, wird in der Schweiz aber meist als Einlage bei Pastetenfüllungen benutzt.

Die Übersetztung habe ich einerseits aus dem Mr. Check, aber ich habe auch noch in meinem Buch für Menükarten nachgeschlagen.

Mit der Milz hat die Milke überhaupt nichts zu tun. Die Milz liegt im Bauchraum.

Gruss HaegarCH

Bries/Thymus/riz/chest sweetbread
Das Bries ist die Thymusdrüse - siehe z.B. hier: http://www.medizinfo.de/immunsystem/abwehr/thymus.htm (bezieht sich zwar auf Menschen - was hoffentlich nicht den Appetit verdirbt - aber die Funktion ist bei anderen Säugetieren natürlich die selbe)

In Zeiten des Rinderwahnsinns halte ich mich allerdings mit dem Verzehr von Drüsengewebe zurück - so gut „riz de veau“ auch schmeckt…

Gruß aus dem Norden
Reinhard Kraasch

Hallo Nicole,

wolltest Du das Kanickel jetzt vor dem Braten einlegen („wässern“) oder eine leckere Bratensauce kreieren?
Das, was Deine Mutter da macht, hat mit dem Vorherinbuttermichllegen nichts zu tun, meine ich.

…aber diese Oma kann ich leider nicht mehr fragen.

Schade.
Was würde ich meine Omas heute küchentechnisch alles mal fragen wollen!

Bei dem Rezept von meiner Mutter kommt auf den (fast garen)
Braten ein Becher saure Sahne, vielleicht macht ja Buttermilch
vorher einen ähnlichen Geschmack?

Nein, das Einlegen soll intensive Geschmäcker aus dem Fleisch ziehen.

(aber auf Experiemente habe
ich keine Lust *g*)

Genau, lass es bleiben (das Einelgen de Karnickels; hauptsache, es ist ausreichend abgehangen.

Desweiteren stopft sie den Karnikel mit Brotkanten aus (die
als Schmankerl ganz gut schmecken, zum wegwerfen viel zu
schade), und Zwiebelstückchen.
Kümmel kommt auch noch drauf, aber ein Freund von zuviel
Kümmel bin ich nicht.

Ohja, Kümmel nein, aber sonst klingt das gut! Schickst Du mir mal das ganze Rezept? Ist das aus Pommern oder Schlesien, oder DDRmade? :wink:

Viele Grüsse,
Deborah

P.S. (off topic)(…)

Wünsch Dir was!

grober Blödsinn
Hallo,

schmore das Viech einfach mit ner Schweinenuß zusammen, die nimmt den herben Geschmack auf.
auch ein guter Eßlöffel von Omas wurzelwerk sollte dran.

Frank

DDR-like
Hallo Deborah!

(kein Premium)

Ja, es handelt sich um ein DDR Rezept :wink:
Das Kaninchen wird einen Tag vorher in Wasser eingelegt, wie ich jetzt verstanden habe, wegen dem Geschmack vom Wild.

In den Bräter wird es dann mit der Füllung (Brotwürfel, Zwiebel, etwas Knoblauch) gelegt, und typisch gewürzt. (Salz, Pfeffer, Lorbeerblätter, Kümmel)
Der Braten gart in Wasser, und Eigensaft vor sich hin, und die Brotstücke sind als Sossenverdicker für später gedacht.
Die Sosse wird dann durch ein Sieb gegossen, die Reste von den Brot und GEwürzen fängt sich im Sieb, und dass wird mit einem Klossstosser (Küchengerät mit runden Kopf, weiss nicht wie das heisst) püriert, und man hat nach Zugabe der sauren Sahne (kleiner Becher) eine wunderbare, sämige Sosse.
Die Sahne muss man aber gut rühren, sonst flockt sie aus, ist aber nicht schlimm, es sollte hell aus sehen, und keine groben Klümpchen drinnen sein.

Das Kaninchen wird während der Bratzeit natürlich mehrmals mit Wasser (nur Wasser) begossen, damit die Oberfläche nicht austrocknet.

Am Schluss kommt es vom Bräter auf eine flache Unterlage (meist der Deckel vom Bräter, der ist gerade perfekt dazu), und so kann man es zerteilen, und dann zum Essen immer darauf aufwärmen.

Na ja, nichts besonderes, aber geschmeckt hat es trotzdem :smile:

Muss weiter, machs gut!

Nicole