"Das war früher halt so..." Alte Werte und Normen

Dem kann ich nicht zustimmen In jedem Bahnwagen, Bus oder Anhänger „saß“ kein Schaffner, sondern lief während der ganzen Fahrzeit mit den Worten "Hier noch jemand ohne Fahrschein? durch den Wagen, quetschte sich auch durch vollbesetzte Fahrzeuge. Wenn sie es schaffte, stieg sie an Haltestellen aus und rief „einsteigen bitte!“ und „bitte durchgehen im Wagen!“

An Weichen mussten sie manchmal aussteigen und mit einem 1 m langen Hebel die richtige Fahrtrichtung einstellen.

Schafferinnen ga es viele, aber die Fahrer waren immer Männer.

Früher musten Kinder für ältere Leute in Bahn und Bus und den (damals immer vollbesetzten) Wartezimmern bei Ärzten aufstehen, wenn für einen Älteren kein Platz rar.

Wenn ein Erwachsener sprach, hatte man als Kind den Mund zu halten.

Wenn ein Erwachser einem Kind die Hand gab, musst ein Junge einen „Diener“ (Senkung des Kopfes) machen, und ein Mädchen einen Knicks.

Früher gab es bei der DB an der Stelle, wo man an die Geleise kommt, einen oder auch mehrere Schalter. Man musste dort seine Fahrkarte vozeigen und bekam ein Loch hinein.

Wer jemanden vom Zug abholen oder hinbringen wollte, musste für 10 PF ein „Bahnsteigkarte“ lösen.

PS
Deshalb hat Lenin mal gesagt: Wenn deutsche Revolutionäre einen Bahnhof stürmen, lösen sie vorher immer eine Bahnsteigkarte.

Ach ja, und da gab es in den ersten Jahren nach dem Krieg viele Lehrer, die, egal welches Fach sie unterrichteten, darauf hofften, dass wir bald die „requirierten“ oder nur „vorläufig besetzten“ oder sonstwie entzogenen Gebiete bald zurückbekommen sollten.

Ein Lehrer aus dem Suidetenland, der oft davon sprach, es wäre kein Problem, die alten Heimatgebiete zuückzubekommen. Es müssten aber Opfer gebracht werden.

Als ich ihn einmal fragte, worin denn solch ein Opfer bestehen könnte, antwortete er: Die Amerikaner könnten Russland Alaska zurückgeben.

Du beschreibst meine Kindheit! Die war aber in Deutschland.
Wir haben auf den Strassen gespielt, sind um die Blöcke Rollschuh gelaufen, hatten in der Schule unsere Raucherecken in die alle paar Wochen mal ein Lehrer kam (dann gab´s eben einen Brief nach Hause), getrampt durch ganz Europa, und überall hin rumgegurkt mit dem frisierten Mofa, später mit den ersten Autos ohne Ende.
Und das Haschisch war noch harmlos und kein Superskunk.

WER die Hausaufgabe macht, voellig egal, Hauptsache sie WIRD gemacht, und bald und vollstaendig.
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Frueher hat man sich Notizen gemacht, statt gleich ueber das Internet zu Recherchieren. Weiterhin wusste man, wann die Stadtbibliothek oeffnet, und ist passend zu der Zeit mit dem Bus dorthin gefahren, falls zuhause grad nichts gearbeitet werden musste. Mit dem Zettel wusste man sogar noch, was zu Recherchieren an diesem Tag anstand.

Hallo,
wer zum Lernen, wie es früher war, oder zur eigenen Unterhaltung einen Abendfilm sehen möchte, bitte …
ARD Mediathek: Als der Südwesten fahren lernte SWR Fernsehen
film
Darin die Einführung des Sicherheitsgurtes und die Beschränkung auf 50 in der Stadt

.Damals gab es bei der Polizei die Funkstreife, ein spezielles Fahrzeug mit Funk sprich Verbindung nach aussen. Hat heute jeder Knirps mit dem Smartphone, ausser auf Dörfern ohne Mobilfunkverbindung. Früher war Funkloch überall, bis Mannesmann Mobilfunk das Netz aufbaute und betrieb, die Post nachzog.

Sowohl Mannesmann als auch die Telekom (damals nicht als Post, wie behauptet, sondern als De.Te.Mobil Deutsche Telekom Mobilfunk GmbH) starteten zum 1. Juli 1992 und taten sich von Anfang an nicht viel bei der Teilnehmerzahl, bei den Tarifen usw.

ach so aus meiner Erinnerung:
Mann ohne Zigarette/Zigarre: arme Sau
Frau mit Zigarette auf der Straße: Nutte
Frau mit Kind ohne Mann: Schlampe
Mann mit Vollbart (außer Bayer): Kommunist
Mann mit Zylinder (notfalls hoher Hut): Persönlichkeit
Familie mit keinem/einem Kind: die armen (Eltern)
Familie mit 4 ode rmehr: asozial

Das zumindest war das, was mir meine Oma vermittelte

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Du kennst offenbar nicht die künstlerisch erstaunlich ausgereiften, beeindruckenden Frauenfiguren meist aus Elfenbein des Jungpaläolithikums. Im Vergleich zu diesen litten Rubens Damen an Magersucht!!

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Nicht nur das, sogar, wenn sie einen Beruf ergreifen wollten

Döner heißt Döner, wenn es ein „richtiges“ ist (Lammfleisch) - sind aber nur sehr wenige.

Fuer mich sieht es eher so aus, als war Mannesmann der Treiber und Telekom hat eher notgedrungen mitgemacht. Der Staat kann es nicht allein den Privaten ueberlassen. Die Telekom als Treiber und der Stahlkonzern als Mitmacher kann ich mir nicht vorstellen. So gesehen war Mannesmann der erste, die Telekom startete vielleicht offiziell zeitgleich, kann schon sein, waere mir egal.
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Jedenfalls war dann bis 1992 UEBERALL Funkloch, heute auf fast jeder Auto- oder Bahnfahrt nur mal zwischendurch Funkloch. Videostreaming, selbstfahrende Autos und medizinische Datenuebertragungen in Echtzeit (die das alle benoetigen) werden spaeter erst moeglich.

Es gab zuvor, seit den 1980ern, das analoge C-Netz. Dies war recht gut ausgebaut und funktionierte noch bis weit in die 1990er rein.

Sogar auf dem Gebiert der ehemaligen „DDR“ war der C-Netzausbau sehr schnell vollzogen. Nicht wenige Bedarfsträger für einen Telefonanschluss erhielten ein C-Nettz-Telefon bis zur Schaltung eines physischen Festnetzanschlusses.

Die C-Netz-Telefone waren, zumindest am Anfang, jedoch nicht so einfach in die Hosentasche zu stecken, es sei denn, man hieß Obelix und für Privatleute der Kosten wegen zumeist nicht lukrativ bis unerschwinglich.

Das gabs auch auffm Land. Meine erste Begegnung mit einem Autotelefon war Anfang der 90er während des Schulpraktikums. Das Telefon war etwas kleiner als eine Aktentasche. Heute lacht man darüber :rofl:

Und ansonsten hatten so manches Landei ein Funkgerät im Haus (und im Auto, das war besser als die Verkehrsinfos im Radio)

Hallo,

doch, ich kenn die alten W…-Vorlagen. Wie erwähnt, je magerer die Zeit, desto fetter das Ideal.

Gruß,
Paran

Ja, der gute alte CB-Funk.

Da gab es Anfang der 1990er eine richtigen Hype, nachdem privater Funk in der „DDR“ erlaubt wurde. Nachdem 1991-92 die Grundversorgung mit Festnetztelefonen abgeschlossen war, war CB-Funk nebst Straßenbahnoberleitungslanger Autoantenne nur noch ein Statussymbol für jogginghosentragende Fuchsschwanzliebhaber. Wenn das Geld für einen Manta nicht reichte, tat es auch ein Kadett oder ein Ford Escort.
Standesgemäß musste neben dem obligatorsichen JÄGERMEISTER- Aufkleber dann noch folgende Botschaft an’s Wagenheck „Meine 7 Hobbies: Sex und Saufen“.

Man kann nicht einfach so mitmachen, wenn ein Wettbewerber einen Mobiltelefondienst aufmacht. Der Aufbau eines solchen dauert Jahre, d.h. man stampft den nicht mal eben aus dem Boden, wenn man merkt, daß der Konkurrent da etwas neues auf den Markt gebracht hat. Aus dem Grund liefen bei beiden Unternehmen seit Ende der 80er die Vorbereitungen für das D-Netz und weil die Telekom (damals noch Post) einen Standortvorteil hatte, durfte Mannesmann die Vermittlungsstellen der Telekom mitbenutzen, weil die sonst hätten wahrscheinlich hunderttausende von den Dingern aufstellen (und eben erst einmal Standort finden) müssen (inkl. so banaler Dinge wie Grunddienstbarkeiten eintragen usw.), während die Telekom nur irgendwelche Elektronik in die vorhandenen Gerätschaften einbauen mußte.

Ist alles eigentlich überhaupt nicht wichtig, aber die Behauptung, daß Mannesmann das D-Netz erfunden hat und die Telekom irgendwann nachfolgte, als ihr das neue Netz eines privaten Betreibers auffiel, ist schlichtweg falsch.

Nur ist Döner nichts Türkisch und sie schneiden immer noch mit Messer.

In allen dafür eingerichteten Straßenbahnwagen, in denen genau aus diesem Grund der Einstieg nur hinten erlaubt war, saß der Schaffner an einem Pult, das alle eingestiegenen Passagiere passieren mussten.

Recht hübsch zu sehen ist der Schaffnersitz auf dieser Skizze des Münchener M3-Wagens:

Die Schaffnersitze wurden übrigens bei vielen Straßenbahnbetrieben auch nach Umstellung auf Entwerter-Betrieb Ende der 1960er Jahre nur stillgelegt, aber nicht ausgebaut.

Schöne Grüße

MM

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