Das Wort "Mut" in diesem Satz

Hallo!

ist das so, dass das Wort „Mut“ in dem unten stehenden Satz verkehrt verwendet worden ist? Die Grünen plakatieren mit krank wirkenden grünen Gesichtern.
Warum steht nun, dass die Kandidatin „den Mut verlor“ und ihr Gesicht ausgeleuchtet zeigte. Das passt doch irgendwie nicht zusammen, oder?

So erklärt
sich, dass ausgerechnet die Partei,
die einer gesunden Natur verpflichtet
ist, mit krank wirkenden grünen Gesichtern
warb. Nur beim finalen Motiv
verließ die Kandidatin dieser Mut: Ihr
Gesicht war perfekt ausgeleuchtet.

Hallo,

wie lautet denn der vorangehende Abschnitt, auf den sich dieses „So“ bezieht?

Gruß
Kreszenz

Hallo!

Mit der Sonnenblume nutzt die Partei
seit einiger Zeit eine reine Bildmarke
als Absender und lässt ihre Kommunikation
so noch großzügiger und
emotionaler erscheinen. Wer Eigenständigkeit
sucht, muss von der Ideallinie
des Perfekten abweichen.
So erklärt
sich, dass ausgerechnet die Partei,
die einer gesunden Natur verpflichtet
ist, mit krank wirkenden grünen Gesichtern
warb. Nur beim finalen Motiv
verließ die Kandidatin dieser Mut: Ihr
Gesicht war perfekt ausgeleuchtet.

Grüße

Das steht dort ja nicht.
Der Mut verließ die Kandidatin.
(Richtig)
Anders gesagt:
Die Kandidatin verlor den Mut. (Auch richtig)

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Erklärt sich eigentlich von selbst.

Kontext, Kontext, Kontext!

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Die Grünen hatten auf ihren Plakaten einen einheitlichen Look, bei dem eben auch die Gesichter der Menschen grün waren:

Das schaut etwas gewöhnungsbedürftig aus und der Autor findet das eben ‚mutig‘. Von Baerbock gibt es aber auch Palakte, wo sie ‚normal‘ abgelichtet wurde:

Der einheitliche Look wurde also hier nicht mehr durchgezogen und der Autor kommentiert das eben mit ’ die Kandidatin verließ der Mut’. Das ist einerseits eine subjektive Wahrnehmung und andererseits eine etwas blumige Ausdrucksweise. Beides erschwert das Verstehen dieses Absatzes.

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Hallo!

Das bedeutet, solange ihr Gesicht grün oder zumindest grün dargestellt worden war, hatte sie Mut. Aber jetzt im richtigen Licht in natürlicher Gesichtsfarbe, ist sie mutlos. Das macht mir keinen Sinn und ich verstehe das nicht. Eine rätselhafte Folgerung, die ich nicht verstehen kann.

Grüße

Der Autor ist ja ein Werbefachmann und es ist seine persönliche Meinung, dass es mutig (alternativ: gewagt, riskant) ist, wenn sich eine Spitzenkandidatin auf einem Wahlplakat so abbilden lässt, wie es Baerbock gemacht hat. Da ging es also nie darum, ob Baerbock tatsächlich mutig war oder nicht. Er findet nur den Akt an sich mutig. Das kann übrigens auch ohne weiteres sarkastisch gemeint sein. Ist das jetzt verständlicher?

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Danke! Ich denke ja! Ich muss eine Nacht darüber schlafen :thinking:

Grüße