Hallo Denis,
so etwas hab ich auch schon mal festgestellt. Meine Vermutung ist folgendene:
In den jpgs aus vielen Kamera ist zum einen das echte Bild (4MB) und eine mini-Version davon (10kB). Das kleine Bild ist das Vorschau-Bild fürs Display.
Wenn du eine Datenrettung durchführst sucht das Programm nach Bytefolgen, die z.B. den Anfang eines Bildes codieren. Und dann sucht das Programm nach den Bytefolgen die das Ende markieren.
Also: ein grosses Bild. Nach 4 MB kommt der Code für „Ende“ und alles ist ok.
Und: ein kleines Vorschau-Bildchen. Nach 10 KB kommt der Code für „Ende“. Und somit hast du statt einer Datei eine große und eine kleine.
Soweit so gut. Wenn aber das Rettungsprogramm keine Ende findet (z.B. weil beim formatieren etwas gelöscht wurde), dann sucht das Programm so lange weiter, bis es irgendwann auf einen „Ende“-Code stößt. Und wenn das erst nach 50MB passiert, kann es sein, dass du eine 10 kB Datei damit auf 50 MB „aufbläst“.
„Dumme“ Rettungsprogramme suchen innerhalb der 50MB nicht nach weiteren Byte-Folgen für „jpg Start“ - und damit werden dann diese Bilder nicht mehr gefunden.
„Schlaue“ Rettungsprogramme suchen auch innerhalb eigentlich bereits geretteter Dateien nach solchen Start-Codes. Dann kann es schon mal passieren, dass aus einer zu rettenden 10 MB-Partition 30 MB gerettete Daten geholt werden…
Zu deinem Problem: Dir bleibt wohl nichts anderes übrig als die geretteten Dateien zu überprüfen, ob das wirklich alle deine Daten sind.
Wenn du mit einem Grafikprogramm eine 50MB Datei öffnen kannst und es ist eigentlich eine der 4 MB - Dateien, dann kannst du versuchen die abzuspeichern und hoffen, dass es eine 4MB-Datei wird.
Ich benutze bei meinem Datenrettungsprogramm (Ontrack easy Recovers) meistens die „RAW-Recovery“ Routine. Damit wird die Platte (angeblich) wirklich komplett durchsucht - halt mit dem Nachteil, dass mehr Dateien gefunden werden als überhaupt drauf waren.
Hoffe meine Erklärung verwirrt dich jetzt nicht noch mehr.
Grüße,
Wolfgang
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