Dauer der Geldüberweisung - an wem liegt es?

Hallo,
wenn von einer Bank auf eine andere Geld überwiesen wird - an wem liegt es bis der Betrag gutgeschrieben ist? An der auszahlenden oder einnehmenden Bank?

Es handelt sich um Onlineüberweisung. Müßte eigentlich innerhalb von Minuten gehen wenn kein Wochenende.

Weiß das bitte jemand?

Hallo,
wenn von einer Bank auf eine andere Geld überwiesen wird - an
wem liegt es bis der Betrag gutgeschrieben ist? An der
auszahlenden oder einnehmenden Bank?

An beiden.

Es handelt sich um Onlineüberweisung. Müßte eigentlich
innerhalb von Minuten gehen wenn kein Wochenende.

Höchstens Insitutsintern. Onlineüberweisungen passieren nicht sofort in Echtzeit!

Danke Olaf für die schnelle Antwort.

Das heißt also das Geld steht zwar auf einem Konto als abgebucht aber auf dem anderen Konto ist es nach 24 Stunden noch nicht gut geschrieben.

Die eine Bank gibt es also nicht gleich weiter und die andere Bank läßt sich Zeit mit der Einzahlung.
Arbeiten vielleicht beide Banken mal kurz mit dem Geld?
Ein Schelm wer böses denkt.

Danke Olaf für die schnelle Antwort.

Das heißt also das Geld steht zwar auf einem Konto als
abgebucht aber auf dem anderen Konto ist es nach 24 Stunden
noch nicht gut geschrieben.

Wenn du die Überweisung z.B. erst 17 Uhr aufgegeben hast, um 16 Uhr aber schon „Schluss“ für den Tag war, dann solltest du dich nicht wundern, wenn am nächsten Tag noch kein Geld beim Empfänger gutgeschrieben ist.
Das meinte ich damit…

Wenn du die Überweisung z.B. erst 17 Uhr aufgegeben hast, um
16 Uhr aber schon „Schluss“ für den Tag war, dann solltest du
dich nicht wundern, wenn am nächsten Tag noch kein Geld beim
Empfänger gutgeschrieben ist.
Das meinte ich damit…

aaaah,
jetzt habe ich verstanden.
Ist ja fast so schlimm als zum Zeitalter der Schaltergeschäfte.
Da konnte man nach Schalterschließung nicht mal mehr sein Geld los werden.
Das geht je jetzt rund um die Uhr.

Nur wann sie es dann wieder heraus rücken bleibt offen.

Servus,

Da konnte man nach Schalterschließung nicht mal mehr sein Geld
los werden.

Nein, so war das nicht.

Nur wann sie es dann wieder heraus rücken bleibt offen.

Nein, so ist das nicht. Maximale Dauer für Überweisungen ist lt. BAFin:

  • innerhalb desselben Instituts in einer Haupt- oder Zweigstelle in Euro: ein Bankgeschäftstag,
  • bei anderen institutsinternen Überweisungen: zwei Bankgeschäftstage,
  • in Deutschland zwischen verschiedenen Instituten in Euro: drei Bankgeschäftstage,
  • grenzüberschreitend innerhalb der EU und Vertragsstaaten des Europäischen Wirtschaftraums in Euro: fünf Bankgeschäftstage.

Wie man aus den paar Cent Gebühren (falls die überhaupt anfallen) die Arbeit bezahlen soll, die notwendig wäre, um „mit dem Geld zu arbeiten“, kann ich mir nicht gut vorstellen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Wenn du die Überweisung z.B. erst 17 Uhr aufgegeben hast, um
16 Uhr aber schon „Schluss“ für den Tag war, dann solltest du
dich nicht wundern, wenn am nächsten Tag noch kein Geld beim
Empfänger gutgeschrieben ist.

mich wundert das schon, dass im Zeitalter der EDV eine Onlineüberweisung - bei der seitens der Bank wohl keine manuellen Eingaben mehr erforderlich sind - 1-3 Tage benötigt werden.
Haben denn die Bankrechner die gleichen Arbeitszeiten, wie deren Angestellte und sind die Elektronen genauso langsam wie diese?
Eine E-Mail erreicht doch seinen Empfänger auch innerhalb weniger Sekunden.
Gruß
Pontius

Hi!

mich wundert das schon, dass im Zeitalter der EDV eine
Onlineüberweisung - bei der seitens der Bank wohl keine
manuellen Eingaben mehr erforderlich sind

Du unterliegst einigen Irrtümern: Nach Deinem Empfinden nach, müßte jede Bank mit jeder anderen eine 24/7-Online-Verbindung haben - von den Sicherheitsaspekten mal ganz abgesehen, gibt es - neben der automatisierten - noch immer manuelle Prüfungen von Online-Überweisungen, sobald gewisse Parameter überschritten werden.

Haben denn die Bankrechner die gleichen Arbeitszeiten, wie
deren Angestellte und sind die Elektronen genauso langsam wie
diese?

Nein, aber jene, die die Bankrechner und die Verbindungen zwischen diesen betreuen.

Eine E-Mail erreicht doch seinen Empfänger auch innerhalb
weniger Sekunden.

Irrtum 1) Das E-Mail erreicht innerhalb dieser Zeit das Postfach beim E-Mail-Provider des Empfängers.
Irrtum 2) Und Du schreibst in ein E-Mail alle Deine vertraulichen Daten inkl. TAN-Codes u.ä.??

Grüße,
Tomh

mich wundert das schon, dass im Zeitalter der EDV eine
Onlineüberweisung - bei der seitens der Bank wohl keine
manuellen Eingaben mehr erforderlich sind - 1-3 Tage benötigt
werden.

Ich weiß nur, wie das bei beleghaften Überweisungen funktioniert, aber dass bei Online-Überweisungen auch mal manuelle Eingriffe nötig sind, kann ich mir trotzdem sehr gut vorstellen.

Eine E-Mail erreicht doch seinen Empfänger auch innerhalb
weniger Sekunden.

Da wird die Mail auch direkt an den Empfänger geschickt und nicht zuerst zu einem Rechenzentrum, in dem diverse Dinge geprüft werden, wie z.B. der Verfügungsrahmen Deines Kontos oder diverse Angaben, wird von da aus nicht noch zu Hinz und Kunz geschickt, bevor es dann bei der empfangenden Bank ankommt und vielleicht da auch noch geprüft wird. Und hat nicht die Bundesbank oder die jeweilige Landesbank(en) auch noch ihre Finger drin?
Außerdem verdienen die Banken ja nichts dran, wenn sie das taggleich weitergeben würden.

Grüße,
-Efchen

Hallo,

da mich diese langen Überweisungslaufzeiten in der heutigen Zeit auch stören, spiele ich mal den Advocatus Diaboli:

von den Sicherheitsaspekten mal ganz abgesehen, gibt
es - neben der automatisierten - noch immer manuelle Prüfungen
von Online-Überweisungen, sobald gewisse Parameter
überschritten werden.

Eben: Alle Überweisungen, die nicht diese Kriterien erfüllen, (90%? 99%?) könnten dann automatisch und schnell verarbeitet werden.

Nein, aber jene, die die Bankrechner und die Verbindungen
zwischen diesen betreuen.

Dafür gibt es auch in anderen Branchen, die technische Systeme 24/7 in Betrieb halten, Bereitschafts-, Nacht- und Wochenenddienste.

Irrtum 1) Das E-Mail erreicht innerhalb dieser Zeit das
Postfach beim E-Mail-Provider des Empfängers.

Was dem Konto bei der Bank des Überweisungsempfängers entspräche.

Irrtum 2) Und Du schreibst in ein E-Mail alle Deine
vertraulichen Daten inkl. TAN-Codes u.ä.??

E-Mails kann man verschlüsseln.

Viele Grüße,

Andreas

Ich weiß nur, wie das bei beleghaften Überweisungen
funktioniert, aber dass bei Online-Überweisungen auch mal
manuelle Eingriffe nötig sind, kann ich mir trotzdem sehr gut
vorstellen.

Ja, aber dann doch nur in seltenen Fällen. Das sollte doch die Laufzeit der meisten Überweisungen nicht beeinflussen.

Eine E-Mail erreicht doch seinen Empfänger auch innerhalb
weniger Sekunden.

Da wird die Mail auch direkt an den Empfänger geschickt und
nicht zuerst zu einem Rechenzentrum, in dem diverse Dinge
geprüft werden, wie z.B. der Verfügungsrahmen Deines Kontos
oder diverse Angaben, wird von da aus nicht noch zu Hinz und
Kunz geschickt, bevor es dann bei der empfangenden Bank
ankommt und vielleicht da auch noch geprüft wird. Und hat
nicht die Bundesbank oder die jeweilige Landesbank(en) auch
noch ihre Finger drin?

Die vollautomatische Bearbeitung von Online-Überweisungen geschieht wahrscheinlich in Bruchteilen einer Sekunde und deshalb kann doch die Anzahl der Prüfschritte nicht eine Laufzeit von 1-3 Tagen erklären.

Eine E-Mail erreicht doch seinen Empfänger auch innerhalb
weniger Sekunden.

Irrtum 1) Das E-Mail erreicht innerhalb dieser Zeit das
Postfach beim E-Mail-Provider des Empfängers.
Irrtum 2) Und Du schreibst in ein E-Mail alle Deine
vertraulichen Daten inkl. TAN-Codes u.ä.??

Auch z. B. Wertpapiertransaktionen werden von den meisten Banken in sekundenschnelle ausgeführt.
Dass es den Banken aufgrund ihrer Arbeitsabläufe, der vorhandenen Infrastruktur, Hard- und Software nicht möglich sein soll, eine Online-Überweisung schneller als in 1-3 Tagen auszuführen, kann ich nicht glauben.

Hallo.

die Antworten von tomh sind völlig korrekt.

Eine Überweisung ist mit einer eMail schon deshalb nicht zu verglichen, weil es ja nicht nur auf den reinen Informationsaustausch ankommt. Beispiel:

Meine Bank würde eine fiktive „Email-Zahlung“ direkt elektronisch an die Bank des Empfängers geben, beispielsweise Volksbank Nirgendwo. Auch wenn die Volksbank Nirgendwo das technisch in Sekunden auf dem Konto abladen könnten, haben die noch das geringe Problem, dass sie an das dazugeörige Geld kommen müssen. (Sag jetzt bitte nicht, dass man das ja überweisen kann…)

Daher erfolgt eine Zahlung immer in Verrechnungsschritten: Jede Bank gibt das an eine Kopfstelle oder an eine, mit der sie austauscht, die Verrechnung erfolgt gesammelt über die Konten, die alle bei der Bundesbank führen. Je nach räumlichen Abstand bzw. „Verwandschaft“ der Banken geht das über mehr oder weniger Schritte, die etwas schneller oder langsamer sind. Es ist aber heutzutage mit 1-2 Tagen deutlich schneller als zu Zeiten, als noch Belege körperlich auf Reisen waren.

Gruss

Hans-Jürgen

Hallo,
vielen Dank für deine ausführliche Erklärung.
Noch eine Frage an den Insider: Sind es i. d. R. tatsächlich nur technisch-organisatorische Gründe, die keine schnellere Bearbeitung ermöglichen oder sind Verzögerungen beabsichtigt, um einen Vorteil zu erlangen?
Gruß
Pontius

Hi

nur technisch-organisatorische Gründe, die keine schnellere
Bearbeitung ermöglichen oder sind Verzögerungen beabsichtigt,
um einen Vorteil zu erlangen?

Welcher Vorteil sollte das sein?

Gruß
Edith
*aufdieverschwörungstheoriegespannt*

Danke für die vielen Antworten.

Die unterschiedlichen Interpretationen finde ich sehr interessant.

Es hat jetzt 48 Stunden gedauert bis das Geld gutgeschrieben wurde.
Finde ich persönlich schon zu lange.

Tatsächlich könnten beide Banken innerhalb von drei Tagen mit dem Geld arbeiten.
Z. B. je einen Tag auf einem Tagegeldkonto anlegen und dann die Zinsen kassieren.

Wird ja wohl nicht nur mit meiner Überweisung so gehen.

Aber, 48 Stunden sind noch im gesetzlichen Rahmen, leider.

Hi

Welcher Vorteil sollte das sein?

Je länger eine Überweisung dauert, desto weniger Habenzinsen muss die Bank bezahlen und desto mehr Sollzinsen kassiert sie.
Vielleicht ist diese kurzfristige Liquidität für die Bank auch von Vorteil bei der Refinanzierung/Kreditvergabe.
Gruß
Pontius

Hallo,

in der Praxis läuft es -in einer Bank die ich zufällig kenne- so ab:
Der Kunde gibt die Überweisung ein. Damit wird das Geld vom Kundenkonto auf in einternes Verrechnungskonto gebucht. Auf diesem Konto werden die Umsätze gesammelt und jede Stunde an das Rechenzentrum übertragen. Schwups ist die erste Stunde weg.
Warum man das so macht? Auch die Rechenzentren verlangen Geld von den Banken. Würden sie jeden Umsatz einzelnd einreichen, würde das erheblich mehr Kosten. Das ist der Kunde aber nicht bereit zu zahlen. Darum weiter nach diesem System.
Danach geht es weiter über die verschiedenen Rechenzentren. Was da genau (technisch) passiert, kann dir nur jemand sagen der dort arbeitet.

Gruß
Jonny

Das ist sicher so.
Von Gesetzes wegen ist die maximale Laufzeit vorgegeben. Eine Verpflichtung zur „schnellstmöglichen Weitergabe“ besteht nicht.
Geld wird über mehrere Stellen gebucht, jede Stelle bucht u.U. nur einmal am Tag, andere Stellen buchen grundsätzlich erst am nächsten Tag.

Ohne diese Praxis würden vermutlich auch einige Konten teurer werden, aber auch dann würde der Kleine Mann wieder aufschreien, wie die Banken es also machen, ist es immer falsch :smile:

Auch z. B. Wertpapiertransaktionen werden von den meisten Banken in
sekundenschnelle ausgeführt.

Nur der Teil der dem Handschlag bei zwischen Verkäufer und Käufer entspricht… aufrund diverser Marktgegebener Buy-In Verpflichtungen wird es daher in der Regel sofort im Kundengeschäft sofort im Depot dargestellt obwohl das effektive Settlement - wie auch eine Überweisung - wesentlich länger gehen.