Dauer eines Jahres in ferner Zukunft

Hallo Zusammen !

Im Kambrium (vor ca. 570 Millionen Jahren) hatte 1 Jahr
afaik 421 Tage.
Heute hat ein Jahr bekanntlich ca. 365 Tage.
Was mich interessiert: Wodurch wird dies beeinflußt ?
Nur dadurch, daß sich die Erde schneller um die Sonne dreht ?
Würde (wenn wie berechnet, die Sonne noch 5-7 Mrd. Jahre
bestehen bleibt) in 6,5 Mrd. Jahren 1 Jahr ein Tag sein ?
War zu früheren Zeiten ein Tag länger als 24 Stunden ?
Welchen Einfluß hat der Mond, der sich afaik pro Jahr
um 2 m von der Erde wegbewegt ?
Wer kann mir dazu etwas sagen, bzw. wo bekomme ich nähere
Infos zu diesen Fragen ?

Gruß Oliver

mail to: [email protected]
Panta rhei - alles fließt
(philosophische Erkenntnis der alten Griechen)

Hi,

Im Kambrium (vor ca. 570 Millionen
Jahren) hatte 1 Jahr
afaik 421 Tage.
Heute hat ein Jahr bekanntlich ca. 365
Tage.
Was mich interessiert: Wodurch wird dies
beeinflußt ?
Nur dadurch, daß sich die Erde schneller
um die Sonne dreht ?

nein, sondern dadurch, daß sich die Erde langsamer um sich selbst dreht! Die Tage werden länger, dadurch verringert sich die Zahl der Tage pro Jahr. Bedingt wird dies durch den Mond, der sich übrigens zum „Zweck“ der Drehimpulserhaltung dadurch stetig von der Erde entfernt.

Welchen Einfluß hat der Mond, der sich
afaik pro Jahr
um 2 m von der Erde wegbewegt ?

Hm, ich habe etwas von 4cm in Erinnerung, weiß jetzt aber spontan nicht mehr, für welchen Zeitraum das gilt (pro Tag?). Ich lese das noch mal nach, und zwar…

Wer kann mir dazu etwas sagen, bzw. wo
bekomme ich nähere
Infos zu diesen Fragen ?

…in news:de.sci.astronomie und news:de.sci.physik :wink:

Cheatah
http://cheatah.net

P.S.: Falls Du mit Newsgroups noch keine Erfahrung hast, sei Dir dringendst angeraten, zuallererst news:de.newusers.infos zu lesen! Im Usenet kann man sich verdammt schnell unbeliebt machen…

Bedingt wird
dies durch den Mond, der sich übrigens
zum „Zweck“ der Drehimpulserhaltung
dadurch stetig von der Erde entfernt.

Die Ursache fuer die Verlangsamung der Erd-
Rotation sind die Gezeiten bzw. die Reibung,
die durch sie entsteht.

MEB

Hi,

Bedingt wird
dies durch den Mond, der sich übrigens
zum „Zweck“ der Drehimpulserhaltung
dadurch stetig von der Erde entfernt.

Die Ursache fuer die Verlangsamung der
Erd-
Rotation sind die Gezeiten bzw. die
Reibung,
die durch sie entsteht.

gut, aber diese entstehen durch den Mond, bzw. zumindest hat er einen wesentlichen Einfluß darauf :wink:

Cheatah
http://cheatah.net

Hi,
der Mond hat zwar auch einen großen Anteil an den Gezeiten, aber er allein schafft es nicht das es ca. alle 6 Stunden einen Gezeitenwechsel gibt. Auf der einen Erdhälfte wird das Wasser vom Mond und auf der anderen Hälfte von der Sonne angezogen.
Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen das jedes uns bekannte System von einem größerem System abhängt.(Die Erde vom Sonnensystem, das von unserer Galaxie und die wiederum von anderen Galaxien usw.)

Wenn die Erde sich früher schneller als heute gedreht hat dann wohl ehr deswegen weil sich das ganze System früher anders darstellte als heute. Unter anderem war der Mond auch näher an der Erde als heute.

tschau joreg

Gezeiten
Hallo J"org!

Sorry, aber ich muss zwei kleine Zusatzbemerkungen/Korrekturen machen:

der Mond hat zwar auch einen großen
Anteil an den Gezeiten, aber er allein
schafft es nicht das es ca. alle 6
Stunden einen Gezeitenwechsel gibt.

Der Mond macht den Hauptanteil bei den Gezeiten. Die Mondwirkung ist ca. doppelt so stark wie der Beitrag der Sonne. Die Sonne ist eher f"ur den Unterschied zwischen Spring- und Nipp-Tiden verantwortlich.

Auf
der einen Erdhälfte wird das Wasser vom
Mond und auf der anderen Hälfte von der
Sonne angezogen.

Das ist falsch. Der Mond w"urde auch ohne die Sonne zwei Gezeitenberge machen (Transformation ins Schwerpunktsystem von Erde-Mond), folglich g"abe es auch zweimal pro Tag Ebbe und Flut.
Aufgrund der Existenz der Sonne gibt es „im Prinzip“ je nach Position von Sonne und Mond bis zu vier Gezeitenberge. In der Praxis zeigt sich dies jedoch nur in der unterschiedlichen Auspr"agung von Ebbe und Flut.

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen
das jedes uns bekannte System von einem
größerem System abhängt.(Die Erde vom
Sonnensystem, das von unserer Galaxie und
die wiederum von anderen Galaxien usw.)

Meistens haben die „n"achsten“ Systeme aber den gr"ossten Einfluss. Die anderen machen oft nur kleine Korrekturen.

Ciao
Gernot

Hi,
der Mond hat zwar auch einen großen
Anteil an den Gezeiten, aber er allein
schafft es nicht das es ca. alle 6
Stunden einen Gezeitenwechsel gibt.

Doch, genau das schafft er!

Auf
der einen Erdhälfte wird das Wasser vom
Mond und auf der anderen Hälfte von der
Sonne angezogen.

Tut mir leid, aber mit dieser Aussage liegst
Du VÖLLIG daneben. Glaubst Du, daß die Erde immer zwischen Mond und Sonne steht? (Denk mal an die SoFi, wie war’s denn da?)

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen
das jedes uns bekannte System von einem
größerem System abhängt.(Die Erde vom
Sonnensystem, das von unserer Galaxie und
die wiederum von anderen Galaxien usw.)

Um die Gezeiten vollständig erklären zu können, reicht es, die Erde, den Mond und die Sonne zu betrachten, und sonst nix.
Daß jedes System als Teil eines noch größeren angesehen kann (bis auf eine Ausnahme: das Universum), ist zwar schon richtig, aber um irgendetwas erklären zu wollen, braucht man doch nicht immer das
ganze Weltall miteinzubeziehen! Wenn Du den Stromkreis einer Taschenlampe erklärst, läßt Du doch auch alles bis auf die Lampe selbst zu recht außer acht (einschließlich aller Galaxien, die von noch größeren Galaxien abhängen)?!

Wenn die Erde sich früher schneller als
heute gedreht hat dann wohl ehr deswegen
weil sich das ganze System früher anders
darstellte als heute. Unter anderem war
der Mond auch näher an der Erde als
heute.

Mach Dir klar, daß die Entfernung des Mondes auf die Rotation der Erde UM SICH SELBST überhaupt keinen Einfluß hat (auf die Rotation des Mondes um die Erde dagegen schon, aber um die ging es hier ja nicht)!

tschau joreg

Glaubst Du, daß Du die Sache mit den Gezeiten wirklich restlos verstanden hast?

Martin

Im Britischen Museum liegt eine babylonische Tontafel, die von einer Mondfinsternis im Jahre 136 v.u.Z.berichtet. Zwei Astronomen von der Uni Durham haben mit einer Computersimulation die Kernschattenzone zurückgerechnet. Dabei fanden sie heraus, dass sie die Strecke Senegal-Mallorca-Basel hätte überstreichen müssen. Man erklärt sich diese Unstimmigkeit nmuir damit, dass die Erdrotation sich messbar verlangsamt hat.In Zahlen 1.7 Millesekunden in 100 Jahren. Dieses Jahr konnten wir miterleben, wie unglaublich schnell sich der Kernschatten bewegt. Wer sich mit diesem Problem tiefer beschäftigen will, dem empfehle ich das Buch von Richard Stephenson: Historical Eclipses and Earth’s Rotation (Cambridge University Press)
Gruss, Alexander

Hallo Oliver,

wo
bekomme ich nähere
Infos zu diesen Fragen ?

gerade habe ich im Spektrum der Wissenschaft (August 99) geblättert und auf Seite 50 einen vierseitigen Artikel gefunden, der sich dieser Frage anhand der Berechnung und Aufzeichnung von Sonnenfinsternissen annimmt.
Ich hoffe, das war jetzt keine Werbung:smile:

Grüße, Thomas

Cheatah schrieb:

nein, sondern dadurch, daß sich die Erde
langsamer um sich selbst dreht! Die Tage
werden länger, dadurch verringert sich
die Zahl der Tage pro Jahr. Bedingt wird
dies durch den Mond, der sich übrigens
zum „Zweck“ der Drehimpulserhaltung
dadurch stetig von der Erde entfernt.

Hallo Cheatah !

Aha.

Wer kann mir dazu etwas sagen, bzw. wo
bekomme ich nähere
Infos zu diesen Fragen ?

…in news:de.sci.astronomie und
news:de.sci.physik :wink:

Danke für den Tip, hätt’ ich auch selbst
drauf kommen können. Werd’ mich dort mal
umschauen. :smile:

P.S.: Falls Du mit Newsgroups noch keine
Erfahrung hast, sei Dir dringendst
angeraten, zuallererst
news:de.newusers.infos zu lesen! Im
Usenet kann man sich verdammt schnell
unbeliebt machen…

*Zustimmung* :wink:

Gruß Oliver

Panta rhei - alles fließt
(philosohische Erkenntnis der alten Griechen)

Alexander schrieb:

Im Britischen Museum liegt eine
babylonische Tontafel, die von einer
Mondfinsternis im Jahre 136
v.u.Z.berichtet. Zwei Astronomen von der
Uni Durham haben mit einer
Computersimulation die Kernschattenzone
zurückgerechnet. Dabei fanden sie heraus,
dass sie die Strecke
Senegal-Mallorca-Basel hätte
überstreichen müssen. Man erklärt sich
diese Unstimmigkeit nmuir damit, dass die
Erdrotation sich messbar verlangsamt
hat.In Zahlen 1.7 Millesekunden in 100
Jahren. Dieses Jahr konnten wir
miterleben, wie unglaublich schnell sich
der Kernschatten bewegt. Wer sich mit
diesem Problem tiefer beschäftigen will,
dem empfehle ich das Buch von Richard
Stephenson: Historical Eclipses and
Earth’s Rotation (Cambridge University
Press)

Hallo Alexander !

Danke für Deine Info !

Gruß Oliver

Panta rhei - alles fließt
(philosohische Erkenntnis der alten Griechen)

Thomas Stucky schrieb:

gerade habe ich im Spektrum der
Wissenschaft (August 99) geblättert und
auf Seite 50 einen vierseitigen Artikel
gefunden, der sich dieser Frage anhand
der Berechnung und Aufzeichnung von
Sonnenfinsternissen annimmt.
Ich hoffe, das war jetzt keine Werbung:smile:

Hallo Thomas !

Danke für Deine Info !
Werd’ ich mir mal anschaun’

Gruß Oliver

Panta rhei - alles fließt
(philosophische Erkenntnis der alten Griechen)