Dauerbrandofen für zwei Räume nutzbar?

Hallo Experten!

Habe einen Altbau gekauft. 2 von 3 Etagen sollen künftig mit der Zentralheizung geheizt werden - bei 3 Etagen wird´s aber zu eng. Also 3.Etage=Gäste=Öfen) Im Verlauf der Renovierung hatte ich nun die Überlegung, bei zwei Schlafräumen mit ca. 16+20 m²( mit je einer Tür zum Flur und einer Verbindungstür Zimmer/Zimmer) mit nur einem statt wie bisher mit zwei Öfen zu heizen.

Bauliche Substanz: kpl. massiv gemauerte Steinwände aus blau-schwarz-roten Vollziegel(1920er) Ein Schornstein ist in der Trennwand vorhanden, und grenzt dann an die davor liegende Flurwand.

Nun möchte ich einen Durchbruch etwa in Ofenbreite und O.-Höhe plus einen Sicherheitsabstand?? nahe dem Schornstein in diese Trennwand machen, und dann einen der vorhandenen 2 Öfen unter die Wand /Durchbruch stellen, sodaß er beide Räume heizen könnte. Aus vorhandenen Kaminkacheln incl. Schamott (Kellerfund)würde ich einen Wärmestauraum in dem Zimmer bauen, der nun zur Rückseite des Ofens liegt.

Der Raum, zu dem die Fülltür des Ofens zeigt, würde durch die Strahlungshitze der Frontfläche geheizt. Vom Stauraum der etwa 1/2 über der Ofenhöhe enden sollte, könnte man mittels Lüftungsgitter wahlweise Raum 1 oder 2 oder eben beide heizen.

Ist sowas bei einem ganz normalen Dauerbrandofen aus den 70-80 Jahren zulässig? (Bauart: MASSIVES Innenleben, mit emalliertem Aussengehäuse)
Wenn ja, wie muß die Wandfläche die heiß wird beschaffen sein (Putz/Fliesen/Ofenmörtel als Putz) und welcher Abstand Ofen zur Wand muß eingehalten werden?

1.) Abstand Ofen zur Trennwand (mit Durchburch seitlich und nach oben,
2.) Abstand Ofenrückseite zu den Kacheln mit Schamott

Ach ja: Holzfußboden !! Heute liegt jeweils eine Blechplatte auf dem Boden unter u. vor dem jew. Ofen.
Ich würde große Metallplatte unterlegen und dann Gehwegplatten 50x50cm mit 5cm Stärke auflegen und verfliesen.

Was mach ich jetzt???
Alle Skizzen zerknüllen und damit einen der beiden Öfen heizen, oder den Hammer rausholen und loslegen?

Ach ja, meinen Schorni-Meister habe ich wohlweislich noch nicht gefragt, denn nicht nur die neuen Nachbar munkeln, das er im Nebenjob ERBSENZÄHLER sei. Sein Geselle hingegen macht nicht nur die ganze Arbeit, sondern hat mir hierzu geraten, nachzudenken, ob es nicht schon immer…

Wer kann mir verlässliche Fakten nennen, denn…schon immer… ich weiß nicht…

Gruß aus Thüringen
vom Ecco-John

Lieber John,

also dur wirst um eine Befragung eines Schornsteinfegers nicht herumkommen. Es muss ja nicht der in Deiner Stadt sein - wenn Du woanders anrufst kann er auch nicht Erbsenzählen.

Jetzt zum Problem:

der Aufwand für einen solchen Ofen ist relativ groß. Warum so ein Umstand? Was bedeutet, die Heizung wird zu eng? Das verstehe ich nicht. Heisst das, die Heizleistung reicht nicht aus? Wenn das so ist, würde ich den Heizungsmonteur fragen, ob bei einer temporären (ich habe doch richtig verstanden, dass die Gästezimmer nur ab und zu benutzt werden) Anhebung der Vorlauftemperatur die Heizung möglich wäre. Ausserdem musst Du bedenken, wenn die Räume dauerhaft kalt bleiben, müssen sie gegen die darunter liegenden Stockwerke isoliert werden. Auch das ist Aufwand und kostet Geld.

Ausserdem bitte ich zu bedenken, dass diese Räume nicht wirklich komfortabel sind. Ofenheizung heisst viel Wärme in kurzer Zeit. Bei der Größe der Räume wird es dort schnell sehr warm - für Schlafräume nicht wirklich gut. (Und wer heizt am nächsten Morgen - Du?)

Ich würde wirklich versuchen einfach 2 Heizkörper installieren zu lassen, diese auf Frostschutz zu stellen und dann im Bedarfsfall (und wenn es wirklich sehr kalt wird) die Vorlauftemperatur zu erhöhen.

Wenn Du unbedingt einen Ofen haben willst, baue ihn unten im Haus ein, so zieht die Wärme durch das Gebäude nach oben und es ist eh schon „überschlagen“.

Von den ganzen Problemen beim Betrieb des Ofens - ist er schon durchgezogen, bilden sich nicht doch Gase, spielen die Kinder damit, verbrennen sich Gäste an der Befüllungsseite - ganz zu schweigen.

Wenn du den Aufwand (ganz zu Schweigen von Kohleschleppen und Ascheentsorgen) zusammenzählst, kannst Du locker die beiden Heizkörper bezahlen und jede Menge Gas oder Öl dazu.

Beste Grüße

Holger - als Ossi habe ich die Widrigkeiten einer Raumluftheizung kennengelernt, das ist kein Komfort!

Hallo Ecco-John,

Deine Überlegungen zur Beheizung eines Altbaus sind mir sehr bekannt. Auch ich
baue derzeit unter ähnlichen Bedingungen einen allerdings wesentlich älteren Bau
um. Die Idee an sich finde ich sehr gut, früher wurde das auch so mit Kachelöfen
gemacht. Allerdings: dringend mit dem Schornsteinfeger-Meister absprechen und
die erforderlichen Genehmigungen einholen, denn wenn´s brennt zahlt sicherlich
keine Versicherung ohne diese.

Viel Spaß und Erfolg beim Umbau
Bettine

Pass auf !!!
Bauliche Anlagen (unter anderem auch Feuerstätten) sind genehmigungspflichtig. Wenn Du selber an der Anlage (nicht fachgerecht) rumdrehst, dann ist das eine Ordnungswiedrigkeit (bis zu 50.000 € abhängig vom Delikt). Ich rate Dir dringend die Sache mit dem Schorni abzusprechen; evtl. hat der ja eine Idee. Falls der nicht will, kann man sich seinen Schorni auch selber suchen und ist nicht mehr auf den Bezirksmeister angewiesen.

Grüße Mathias

Hallo,
du mußt schon per Gesetz aus feuerungstechnichen Gründen
bei Heizungsumbaumaßnahmen in einem Altbau den Meister hinzuziehen. Im Schadensfall bekommst Du sonst von der Brandversicherung die rote Karte.

Nur Mut und setz das Möglichste durch. Du brauchst eine Unterschrift und bist auf der sicheren Seite,

Gruß Bernd
Gruß Bernd

hallo ecco- erstmal möchte ich sagen dein text war von der schreibweise sehr amüsant. lol
zweitens hilft dir das sicher nicht weiter. hihi
du hast dir wie ich sehe schon sehr viele gedanken gemacht, mit dem was du vorhast. hut ab !!!
deine idee ist sehr gut, evtl auch machbar.
leider muß ich dir sagen das der „schorni“ wie du ihn nennst immer das letzte wort hat. ich könnte dir jetzt irgendwelche tips geben, aber das bringt dir leider nicht sehr viel. sorry.
bei mir in bonn ist es etwas lockerer, aber von bundesland zu bundesland ist es leider sehr verschieden. es ist zu bedauern das die meisten „schornis“ das letzte sagen haben und sich öfter mal aufspielen. dir wird wohl nix anderes übrig bleiben als den „schorni“ zu fragen, weil nur er dir genaue auflagen, bzw sicherheitsabstände und etwaige bauliche anforderungen aufzählen kann, echt sorry, aber echt super idee.
würde mich freuen wenn ich mal ne mail von dir bekomme ob es geklappt hat oder nicht, wäre echt cool.
also, trotzdem gutes gelingen

gruß andre

Da sich bei den einzelnen Schornsteinfegern einiges änder, in punkto Wettbewerb, würde ich einfach aus dem Branchenbuch einen anderen auswählen und den die Sache mal anschaun lassen. Der kann Dir das dann schriftlich geben, was, wie, wo. Ohne anschauen von einem Fachmann, würd ich die Finger von lassen. Wenn Du erstmal einen Bericht hast, von einem Schornsteinfeger, kannst du das deinem Bezirksschornsteinfeger vorlegen. Dagegen machen kann er dann nix. Die neuen Regeln dazu, was sich ändert findest du hier: http://www.feuerdepot.de in der Infothek!! hoffe ich konnte helfen, mfg