Dauerpolternde Nachbarn - keine Einsicht, keine Lösungsmöglichkeit

Hallo liebe Community,

ich brauche heute eher mal einen Rat.

Ich wohne in einem 6-Parteien-Miethaus auf einem Betriebsgelände für große Fahrzeuge. Diese sind sehr laut, aber das weiß man ja, bevor man hier einzieht UND man kennt ja die Zeiten, zu denen die Fahrzeuge starten und wieder „heim“ kommen. Was mich aber richtig gehend ankotzt sind die Nachbarn unter mir. Ich wohne im obersten Stockwerk. Außer der Partei unter mir und der unter mir gegenüberliegenden sind eigentlich alle Mieter im Haus ruhig und gesittet. Nun zum eigentlich Problem.

Die beiden Personen, die unter mir leben, sind zwar beide sehr leichte Menschen (wiegen zusammen vielleicht so viel wie ich und ich habe noch nicht mal die 100-Kilo-Marke geknackt… - anderes Thema) und trampeln durch ihre Bude und sind sowas von dermaßen laut, dass ich mittlerweile am Ende meiner Nerven bin.

Es klappert, knallt, rummst, bummert und was man sich noch so vorstellen kann - den ganzen Tag! Immer mit Pausen dazwischen, aber die sind selten und sehr auszukosten. Insbesondere ab 20 Uhr geht’s da unten richtig rund: Da wird Staub gesaugt (hört man dann auch im Hausflur), mit dem Sauger überall gegen geknallt, Schrank- und Zimmertüren geschmissen, Sauger hochgenommen, fallen gelassen, stundenlang geduscht, dann werden Fenster zugeknallt, dann wird bei offenem Fenster geraucht, sodass alles in mein Schlafzimmer zieht.
ch frage mich oft, WAS die da eigentlich machen, wenn die Tochter (allerdings schon „erwachsen“) Ferien hat, dann knallts auch mal nachts um 3.

Ich hab die Mutter vor über einem Jahr nach einem sehr nervigen Osterbesuch (Kindergetobe) mal darauf angesprochen, ob sie umbauen würde, weil es oft poltert und knallt - hab mich ehrlich gesagt nicht getraut, direkt zu sagen, dass es mir zu laut ist. Da bekam ich zu hören, dass das Haus halt hellhörig wäre und sie es sogar hören würde, wenn ihr Nachbar nebendran bei sich das Licht ausschaltet - also à la ich solle mich nicht so haben. Lustigerweise wohnt neben mir eine schwerhörige Frau, die immer ohne Ohrstöpsel TV guckt - die höre ich so gut wie nie.

Das ganze Leben der Personen unter mir spielt sich eher in den Abenstunden ab und ich habe drunter zu leiden. Ich stehe um kurz vor 5 auf, kann aber meist nicht schlafen, da ich trotz Ohropax noch das Gepolter und Geknalle höre (mindestens bis 23 Uhr). Ich bin am Ende meiner Nerven, weil ich mich jedes Mal aufs Neue drüber aufrege, dass diese Personen keine Rücksicht nehmen WOLLEN.

Nun meine Frage: Was kann ich tun? Die Hausverwaltung will nicht helfen („Mieterstreitigkeiten sind nicht unsere Baustelle“), die haben also ans OA verwiesen. Das OA sagt, Wohnlärm kann nicht als Lärmbelästigung angesehen werden und ich solle nach 22 Uhr die Polizei informieren. Aber das möchte ich erst als letzte Möglichkeit machen müssen, da die sicherlich auch sinnvolleres zu tun haben.

Kann ich der Verwaltung mit Aussicht auf Abhilfe mit Mietminderung drohen? Oder wie kann ich meinen Nachbarn verklickern, dass ich wirklich extrem genervt bin? Hat jemand Tipps? Danke im Voraus…

Ach übrigens: Bitte keine Antworten nach dem Motto „zieh doch aus“. Ich bin - unter anderem - aus solchen Gründen schon 2 x umgezogen und man hat wirklich in jedem Haus solche Störenfriede. Ja, ich bin empfindlich, deshalb habe ich Funkkopfhörer für meinen TV und meinen PC sowie Ohropax für nachts, aber ich höre dennoch alles, was da unten vor sich geht.

Hellhörigkeit stellt keine Wohnwertminderung dar, wenn sie nicht während des Mietverhältnisses neu entstanden wäre.

Unterstellt, sie wäre nicht durch Schallbrücken eines unsagemäß verlegten Laminatbodens verursacht, hast du tatsächlich keine Möglichkeit, in Ruhe zu leben.

Rücksichtnahme ist keine Mieterpflicht, die der Vermieter herzustellen hätte oder gar ein Mietmangel, der eine Mietminderung rechtfertigt, unvermeidbare Geräuschentwicklung außerhalb der Ruhezeiten stellen keine keine Lärmbelästigung dar, die das OA verfolgen könnte und die Polizei schreitet ebensowenig ein, nur weil die Tocher morgens um 3 Uhr vernehmbar nach Hause kommt :frowning:

G imager

Hallo,

möglicherweise liegt hier eine Kombination von Hellhörigkeit und Geräuschempfindlichkeit vor.
Mein erster Gedanke war auch, dass eventuell Schallbrücken durch einen unsachgemäß verlegten Boden zur Hellhörigkeit beitragen könnten.

Ob es sich auch objektiv um Lärm handelt, der über das normale Maß üblicher hinzunehmender Geräuschentwicklung hinausgeht, könnte ein Gutachten feststellen.
Man könnte sich auch zunächst an einen Mieterschutzverein wenden und dort erstmal anfragen. Da bekommt man dann evtl auch Tipps nach welchen Kriterien man sich erfolgreich eine ruhige Wohnung aussuchen kann, oder zumindest die Erfolgsaussichten darauf erhöhen.

Und man könnte zusätzlich seine eigene Wahrnehmung auf den Prüfstand stellen, denn sowas ist steigerungsfähig und dann wird es richtig fies. Dazu bitte mal diesen Thread durchlesen:
http://www.hilferuf.de/forum/ich/123270-laermempfind…

Grüße
*Mau*