Dauerredner in Diskussion stoppen

Hallo Allemiteinander,
Hoffe mal, es ist das richtige Forum. Meine Frage bezieht sich auf Techniken, wie man mit Personen umgeht, welcher z.B in einer Debatte oder in ainem Assessment Center(Gruppenbewerbungsgespräch) ununterbrochen plappern. Wie schafft man es geschickt, sich selbst und auch andere zu Wort kommen zu lassen, ohne aber dabei z.B. rau oder unhöflich zu wirken.

Videos wären cool als Antwort.

Hallo,

aus welcher Position heraus fragst Du (Mitbewerber oder Arbeitgeber / Personalleiter)?
Wenn letzteres, dann hilft es einen Moderator einzusetzen, der die Gespräche koordiniert und begrenzt.

Viele Grüße

Hallo Zera,…hab leider kein Video für Dich, nur meine Meinung. Ich denke mal das bei einer Diskussion jeder zu Wort kommen sollte der etwas zu sagen hat. Ich persönlich würde aufstehen und solang stehenbleiben bis ich Beachtung finde, dann gäbe es noch Trillerpfeifen oder Hupen,…Geschirr oder trag den Spinner einfach raus. lg

Allgemein
Grundsätzlich erlebte ich es zunächst aus der Bewerberperspektive heraus. Obwohl der Arbeitgeber vorher wiederholt betonte, dass jeder angemessen zu Wort kommen soll, beanspruchte ein Teilnehmer (von 8) die allermeiste Gesprächszeit für sich.

Aber auch privat kenne ich es aus normalen Unterhaltungen mit einem Berufspolitiker, welcher einerseits ununterbrochen quasselt und andererseits den Leuten mitten im Satz ins Wort fällt.

Und auch Grundsätzlich für die Zukunft, Business Meetings oder Teambesprechungen etwa, würde ich mich über Tipps zur Situationsbewältigung von euch erhoffen.

Hallo Zera,

eine interessante Frage, an die ich mich gerne „anhängen“ würde.

Ich habe nämlich derzeit ein ähnliches Problem mit einem Kollegen, der es schafft so zu „plappern“ dass normale Möglichkeiten in ein Gespräch einzusteigen (kurze Gedankenpause, kurze Pause im Redefluss, abgeschlossenes Thema, etc.) nicht funktionieren.

Selbst wenn man dem Kollegen ins Wort fällt, führt das lediglich dazu, dass er einem zurück ins Wort fällt und einfach wieder weiterplappert. Eine Zeit lang habe ich versucht einfach wie er weiter zu reden, doch dann redeten wir beide einfach „parallel“ ohne dass der eine dem anderen zuhörte. Da das nicht meine Vorstellung von einem Gespräch ist, habe ich das dann wieder frustriert aufgegeben.

Auch auf nonverbale Signale reagiert der Andere nicht. Selbst wenn man ihm vollkommen den Rücken zudreht plappert er

Ich bin daher auch interessiert daran, welche „Tricks“ es möglicherweise gibt, um solche Redner zu stoppen und die auch ein wenig subtiler als die vorgeschlagene Trillerpfeife sind.

Besten Gruß,
Sax

Moin!

Meine Frage bezieht sich
auf Techniken, wie man mit Personen umgeht, welcher z.B in
einer Debatte oder in ainem Assessment
Center(Gruppenbewerbungsgespräch) ununterbrochen plappern. Wie
schafft man es geschickt, sich selbst und auch andere zu Wort
kommen zu lassen, ohne aber dabei z.B. rau oder unhöflich zu
wirken.

Hier finde ich mal wieder interessant, dass mit jemandem, der anderen gegenüber dominant und unhöflich umgeht, vorsichtig und höflich umgegangen werden soll.

Man scheut vor direkter Kritik (was nicht gleich Anpflaumen bedeutet) zurück und will „geschickt“, also durch einen unauffällige Manipulation den Dauerredner zur Rücksichtnahme bewegen.

Das funktioniert aber nicht!!

Der o.g. Dauerredner missachtet Höflichkeits- und Kommunikationsregeln. Deshalb kann man ihm weder mit Höflichkeit noch mit normaler Kommunikation begegnen.

Meiner Meinung nach sollte diese Person immer wieder monoton mit derselben Aussage unterbrochen werden und ihm ganz deutlich vor Augen geführt werden, dass sein Redeanteil zu hoch ist.
Wenn der Moderator das nicht schafft, kann man zunächst den Moderator ansprechen, im Extremfall kann man aber auch selbst intervenieren.

just my 2 cents

Gruß, Fo

Moin!

Ich habe nämlich derzeit ein ähnliches Problem mit einem
Kollegen, der es schafft so zu „plappern“ dass normale
Möglichkeiten in ein Gespräch einzusteigen (kurze
Gedankenpause, kurze Pause im Redefluss, abgeschlossenes
Thema, etc.) nicht funktionieren.

Furchtbar!

Selbst wenn man dem Kollegen ins Wort fällt, führt das
lediglich dazu, dass er einem zurück ins Wort fällt und
einfach wieder weiterplappert. Eine Zeit lang habe ich
versucht einfach wie er weiter zu reden, doch dann redeten wir
beide einfach „parallel“ ohne dass der eine dem anderen
zuhörte. Da das nicht meine Vorstellung von einem Gespräch
ist, habe ich das dann wieder frustriert aufgegeben.

Auch auf nonverbale Signale reagiert der Andere nicht. Selbst
wenn man ihm vollkommen den Rücken zudreht plappert er

Ich finde, dass das eine andere Situation als die aus dem UP ist.

Hier kennt man denjenigen persönlich und es geht auch nur um ein Zweiergespräch.

Ich hatte einen ähnlichen Kollegen und hab dann den „Schallplatte -mit-nem-Sprung“-Trick angewendet:
Ich hab 20 mal hintereinander gesagt: „Darf ich da auch mal was zu sagen?“ „Darf ich da auch mal was zu sagen?“ „Darf ich da auch mal was zu sagen?“

Immer, wenn er mich reden ließ und mir dann wieder ins Wort fiel, fing ich reflexartig wieder mit diesem Satz an: „Darf ich grad ausreden?“ „Darf ich grad ausreden?“ „Darf ich grad ausreden?“

Wenn ich diesen Satz ein Dutzend mal gesagt hatte, ohne weiterreden zu können habe ich mich einfach umgedreht und bin gegangen.

Man muss Unhöflichkeit nicht mit Höflichkeit begegnen.

Interessanterweise hat er mich nie darauf angesprochen. Er hat es einfach so hingenommen, hat wohl sein eigenes Geplapper selbst nicht ernst genommen. Sein Verhalten hat es nicht geändert, aber ich musste mich nicht mehr solange mit diesen sinnlosen „Gesprächen“ aufhalten.

Gruß, Fo

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Äußerer Monolog

Da das nicht meine Vorstellung von einem Gespräch ist, habe ich das dann wieder frustriert aufgegeben.

Darin liegt möglicherweise das Mißverständnis: Es handelt sich vermutlich nicht um ein Gespräch i.S. eines Dialogs. Du deutest das Verbalisieren Deines Kollegen als Gesprächsversuch. Jedoch: Wer sagt denn, dass der Kollege überhaupt MIT Dir oder auch nur ZU Dir redet?

Fazit: Auf Durchzug schalten oder, falls das nicht gelingt, ein knappes „Bitte Ruhe jetzt. Ich muss mich konzentrieren.“ einwerfen.

~//~

3 Like

Hi

Videos wären cool als Antwort.

Warum nicht gleich auch power-Point-Präsentationen? :wink:
Gruß,
B.

Hallo Zera,

Videos wären cool als Antwort.

Suche dir doch selber Videos von Talk-Shows mit dem Minister Niebel (bei Anne Will, Plasberg, May Britt Illner usw.) heraus.
Er ist ein großartiges Beispiel für diese Dauerplapperer.
Selbst wenn er nicht im Bild ist, spricht er in sein angestecktes Mikrofon und stört so die anderen.

Es gibt aber Diskussionsteilnehmer, die ihm Paroli bieten konnten.

Gruß

Sven Glückspilz

berechtigte Forderungen durchsetzen
Hi!
Ganz klar und deutlich und freundlich und offen.
„Ich denke, Sie hatten nun genug Gelegenheit, Ihren Standpunkt darzustellen. Es wäre schön, wenn wir anderen nun auch zu Wort kommen könnten.“
Oder konstruktiv, wenn man die Runde schon kennt und das Problem sich wiederholt: Vorschlagen, eine feste Redezeit zu vereinbaren.

ohne aber dabei z.B. rau oder unhöflich zu
wirken.

Berechtigte Forderungen zu äußern und durchzusetzen ist nicht unhöflich, so lange man dabei freundlich bestimmt bleibt.

Videos wären cool als Antwort.

Sorry, war mir jetzt zuviel Arbeit, ein Video zu drehen :wink:

Grüße
kernig

Guten Morgen,

Hier finde ich mal wieder interessant, dass mit jemandem, der
anderen gegenüber dominant und unhöflich umgeht, vorsichtig
und höflich umgegangen werden soll.

Das kommt auf die Situation an. Es geht nicht unbedingt darum, höflich zu wirken, sondern bei Beurteilung von außen und von anderen Diskussionsteilnehmern nicht selbst in die Rüpelecke gestellt zu werden. Das kann ein Drahtseilakt sein. Ich kenne diese gruppendynamischen Einstellungstests z.B. von amerikanischen Konsulardiensten. Da wird sehr wohl darauf geachtet, wie jemand in solchen Situationen reagiert. Und eigene Unhöflichkeit wird dann sehr wohl negativ ausgelegt.

MfG
GWS

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Servus,

ne, ne, er flechtet schon ab und zu im Redefluss Floskeln ein, die verständlich machen, dass er Aufmerksamkeit erwartet/erhofft. Freilich ohne eine Pause für die Reaktion des Gegenübers einzuplanen.

Irgendwo tun mir diese Menschen auch leid. Offensichtlich haben sie so wenig Gelegenheit für zwischenmenschliche Kontakte, dass sie jede Gesprächschance an sich reißen müssen, um ihre Mitteilsamkeit zu befriedigen. Leider ist dies genau der Grund, warum sie so wenige Gesprächspartner finden. Ein Teufelskreis.

Gruß,
Sax

1 Like

Abgewürgt
Hallo,

es gibt für sowas viele Techniken. Zum Beispiel,
„Vielen Dank für Ihren Beitrag, ich fasse das mal kurz in einem Satz zusammen […] …und dann zum nächsten Beitrag“
„Dankeschön für Ihren Beitrag, Frau soundso (andere Teilnehmerin) ich sehe, Sie wollten hier etwas hinzufügen…“
Eventuell auch: „Mit Hinblick auf die Zeit möchte ich den anderen Teilnehmern auch die Gelegenheit geben, etwas beizutragen.“

In Konzernen habe ich es schon erlebt, dass Vorstände in solchen Fällen Sachen sagten wie „Jede Minute kostet das Unternehmen €500 - also überlegen Sie Sich ganz genau, ob Ihre Meinung mehr als Ihre Stelle wert ist“, oder: „Wenn Sie’s nicht in einem Satz sagen können, haben Sie gar nichts zu sagen“.

Aber das Härteste, was ich gegenüber einem Dauerlaberer je gehört habe, war: „Wenn Du mir noch einmal das Ohr abkaust, dann komme ich rüber und hau’ Dir Deins grün und blau“: Nicht gerade höflich, aber wirkungsvoll.

Es hängt wirklich von der Situation ab. Und das macht das Talent der Moderation aus - diese richtig einzuschätzen und entsprechend zu reagieren.

Gruß,
Michael

Hallo,

ok - Du hast also nicht so viel Spielraum wie ein Moderator.

Es gibt zwei unterschiedliche Situationen:
erstens Du hast das Wort und wirst unterbrochen. Hier ist es verhältnismäßig einfach, weil man nur höflich, aber bestimmt und deutlich sagen sollte: „Bitte lassen Sie mich ausreden.“ Dabei wirklich ruhig aber deutlich sein. Danach keine Pause einlegen, sondern gleich weiterreden .

Die andere Situation wäre, dass die Labertasche gerade das Wort hat und es sich ewig in die Länge zieht. Da hilft wegschauen (aus dem Fenster, auf einem Bild), seufzen, gähnen, auf die Uhr / iPhone schauen, Fingernägel zupfen, Blickkontakt zu anderen suchen (und mit den Augen rollen). Je nach Situation alles mehr oder weniger demonstrativ. In einer Gruppe die anderen motivieren mit zu halten.

Gerade in Vorstellungsgesprächen (oder auch Teamsitzungen / Brainstorming) sind solche Leute ein pain in the ass - das wissen aber auch die Vorgesetzten - und wenn nicht, ist es nicht der richtige Arbeitsplatz.

Viele Grüße

Hallo Zera,

ein wichtiger Aspekt wurde bisher nicht angesprochen.
Die Dominanz der Redezeit bedeutet auch die Dominanz der Diskussion.

Für Politiker ist dies eine Technik, um für ihren Standpunkt eine bessere Position zu erkämpfen.
Ich habe einen Berufskollegen, der auch Kommunalpolitiker ist und diese Technik meisterhaft beherrscht.

Und auch Grundsätzlich für die Zukunft, Business Meetings
oder Teambesprechungen etwa, würde ich mich über Tipps zur
Situationsbewältigung von euch erhoffen.

Meine Beobachtungen im Berufsleben zeigen, dass die herausgehobene hierarchische Stellung einer Person im Meeting häufig auch mit einer Dominanz der Redezeit einhergeht.

Hier würde ich also unterscheiden, ob es ein Chef ist, der ununterbrochen quasselt. Hier wäre eine Intervention eine Kriegserklärung an diesen Chef.
Auch bei einen gleichrangigen Kollegen muss man die Die Prozesse und die Vernetzung innerhalb der Gruppe berücksichtigen.

Gruß
Carlos