DCF77-Empfang nicht mehr an der Wand?

Hallo!

Gegeben ist ein Bad mit Spiegelschrank und darüber eine leere Wand. Das Bad ist oben mit Holz ausageschlagen, An der Wand hängt eine (digitale) Funkur (eine analoge ist an Atersschwäche verstorben). Das ging jetze wohl knapp 2 Jahre lang gut.

Seit 2 Wochen (ich erstcke in Arbeit, es mögen 3 sein) habe ich dort plötzlich keinen Zeitsignalempfang mehr. Stelle ich die Uhr 30 cm tiefer und deren 15 von der Wand weg auf den Spiegelschrank empfängt sie wieder.

In meinem Büro, wo ich die Bateeriene testete, klappte der Empfang sofort. Das würde die letzte große Änderung, eine Fritz!-Box mit DECT-Telefonen, ausschließen. Ein WLAN-Repeater (nicht die Funkt-Frequenz, wenn eher EM-Störungen) kanns auch nicht sein. Und eine Fernbedinung für die Stereonalage in dem Bad die neuerdengs in einer Handy-Schutztüte in der Duschkabine hängt kann, nach Norden hin, nicht Darmstadt abschirmen.

Hat jemand eine Idee? Müssen Batterien top-neu sein? Laut Messgeräten (zwei) sind diese dick im Grünen Bereich.
Was Verrücktes gäbe es noch? Die Wand (nach Westen) wird links (also Süden, Darmstadt) am Spiegelschrank von einem toten Schornstein begrenzt - der verdeckt aber auch die Position auf dem Spiegelschrank und ist abgedeckt…

Eric March

Hallo Eric,

Hat jemand eine Idee?

Die Reichweite des Senders ist unterschiedlich:
http://de.wikipedia.org/wiki/DCF77#Empfangsgebiet

Zudem kann der Empfang auch von anderen Gebäuden (z.B. nur neu eingerüstet, ist heute auch Metall) oder z.B. einem Kran in der Gegend beeinflusst werden.

In meinem Bad (innenliegend) sind die Hauptwände N-S ausgerichtet.
An der Ostwand geht meine Funkuhr auch nicht, da sind die ganzen
Rohrleitungen dahinter. An der westlichen Wand geht der Empfang problemlos. Die Wände sind 1.5m auseinander und hinter der westlichen Wand ist eine Küche.

Auch Funkwellen breiten sich nicht wirklich gleichmässig aus, wenn man sich nicht im Labor befindet.

Vielleicht hast du auch nur die elektrische Zahnbürste oder den Rasierapparat anders platziert oder auch nur deren Netzkabel liegt jetzt anders?

MfG Peter(TOO)

Hallo!

_Die Reichweite des Senders ist unterschiedlich:

http://de.wikipedia.org/wiki/DCF77#Empfangsgebiet_

Das wäre völlig unerheblich da es ja ging, und 40cm daneben auch geht.

Zudem kann der Empfang auch von anderen Gebäuden (z.B. nur neu eingerüstet, ist heute auch Metall) oder z.B. einem Kran in der Gegend beeinflusst werden.
Auch das ist völlig unerheblich - die Uhr empfängt 40cm weiter und andere Uhren im Hause empfangen auch.

In meinem Bad (innenliegend) sind die Hauptwände N-S :ausgerichtet. […]
Es ging doch bis vor (3) Wochen - als ob da Rohre durch die Wand gewachsen wären…

Auch Funkwellen breiten sich nicht wirklich gleichmässig aus, :wenn man sich nicht im Labor befindet.
Dann müssen sie seit 3 Wochen ihr Verhalten geändert haben.

Vielleicht hast du auch nur die elektrische Zahnbürste oder
Die steht seit 20 und mehr Jahren an der selben Stelle; Dreiviertelmeter von der Uhr weg, guter halber zur empfangsfähigen Position auf dem Spiegelschrank. Stromzufuhr wie schon immer.

den Rasierapparat anders platziert oder auch nur deren
Bei dem sinds über 10 Jahre, ist aber akku

Netzkabel liegt jetzt anders?
…nein, immer noch im Spiegleschrank außer wenns gebraucht wird.

Es hat sich nichts offensichtliches geändert. Oder anders gesagt, es hätte sich wenn im Spiegleschrank was getan (Zahnpasta nachgelegt), aber die empfangsarme Stelle ist weiter weg als obendrauf; alles Plastik, Neonröhre vorne.

Ich hänge jetzt an den Nagel an der Wand eine andere altbewährte Funkuhr und beobachte.

Eric March

Hallo,
könnte die Uhr mal zu Boden gefallen sein, der DCF Empfänger ist mit einem mechanisch empfindlichen Ferritstab ausgeführt, wenn der bricht wird die Empfangsleistung bestimmt nicht besser… :wink:

Gruß
_Steeve_

Nö, das kam von heute auf morgen ganz friedlich an der Wand, und anderswo empfängt sie ja…
Eric

Die Ferritantenne in der Uhr empfängt das magnetische Feld am besten, wenn der Ferritstab horizontal liegt und quer zum Senderstandort ausgerichtet ist. Zeigt die Längsrichtung der Ferritantenne in Richtung zum Sender, empfängt die Antenne viel weniger Signal und eine ganz geringe Winkeländerung genügt, dass der Empfang völlig ausfällt. (Die Sendeantenne strahlt das elektrische Feld vertikal polarisiert ab und das magnetische Feld kreisförmig horizontal polarisiert.)

Vielleicht wird auch zurzeit über die Reserveantenne abgestrahlt, dann ist die Feldstärke ein wenig geringer.

Bernhard

Hmtja… Die geometrische Ausrichtung ist an der Wand wie auf dem Spiegelschrank die gleiche; allenfalls ist die Uhr vllt. 10° durch die Standfüße zur Wand hin geneigt.
Aber das werde ich noch ausloten denn so schräg ist das mit dem Ablesen schlecht; ich muss nur einen gescheiten Untersatz dafür finden.
Eric

Meistens liegt es an den angeschlossenen Schaltnetzteilen im Haus,auch wie Handy Ladegeräte,u.viele Andere wie die Elektronischen Trafo der Leuchstoffroehren stören beträchtlich 40-60KHz und die Oberwelle fällt in diesem Bereich.Ich musste z.B.meine alte LW-Sprechanlage (150KHz) zur Garage Abbauen vor lauter Störungen.Und die Funkuhr im Schlafzimmer musste den ursprünglichen Standplatz wechseln weil der Nachbar hinter der Wand ein neuen Flachbildschirm TV bekommen hat ,mit Schaltnetzteil.
Gruß Transitron

Das ganze Lustspiel nimmt so langsam den Ton einer Tragödie an…

Die fragliche Uhr hängt jetzt an einer längeren Schraube und mit den Standfüßen als Abstandhalter an der Wand (oder eben nicht mehr…) und empfängt normal.
Die Test-Uhr hängt wieder da wo sie zuletzt hing und empfängt dort (an einer Südwand) nicht mehr!! 40 cm drüber eine andere Funkuhr (wohin mit den Geschenken nur?) - die empfängt mühelos. 60 cm rechts (auf der anderen Seite des PC-Monitors) noch eine Funk-Uhr die ebenfalls problemlos empfängt.

Die Test-Uhr einen Meter in den Raum gestellt (erraten) empfängt. Eine andere Uhr an einem Ort mit (warum auch immer) Funkschatten, auch nur 1 m von der Uhr rechts vom Monitor in den Raum hinein entfernt) empfängt nahe Fenster problemlos.

Noch ein Funk-Wecker der bisher immer empfing empfängt plötzlich am selben Ort nicht mehr, Eine Analog-Uhr die Jahre lang im Keller (Waschküche) empfing muckt nun ebenfalls herum.

Ich blicke da nicht mehr durch. Sind die Elektronik-Einheiten irgendwie empfindlich in Folge irgendeines anderen Störfaktors?

Eric March

Hallo Eric,

Die Ausbreitung von Funkwellen ist nun einmal eine komplexe Geschichte und wird nun eben auch von der ganzen Umwelt beeinflusst.

Hinzu kommt noch, dass es unterschiedliche Effekte in der Abhängigkeit der Frequenz gibt.

Ein Verschieben der Antenne um etwa die halbe Wellenlänge kann den Unterschied zwischen gutem und schlechtem/keinem Empfang ausmachen. Bei WLAN sind das cm, bei UKW in der Grössenordnung von einem Meter. OK, beim DCF77 sind es einige km.
Beim Autoradio auf UKW kann man das manchmal beobachten, wenn man im Stau steht. Alle paar Meter hat man einen schlechten Empfang. Da gab es dann deshalb Entwicklungen mit 2 oder mehr Antennen, eine hat dann immer grade eine gute Position.

Dann gibt es das Problem, dass durch Überlagerungen, z.B. durch Reflexion, die Wellen lokal auslöschen oder verstärken können.
Dies kennt man vom Handy, an manchen Stellen ist der Empfang nicht möglich und ein paar Meter daneben geht es.

Reflexionen entstehen nicht nur an gut leitenden Oberflächen, das können auch Bäume oder Felswände verursachen. Das wird z.B. beim Radar ausgenutzt. Damit sieht man nicht nur Flugzeuge, Autos und Schiffe, mit Radar erkennt man wesentlich mehr. Auch Personen kann man mit Radar erkennen, das beweisen tausende von automatischen Türöffnern.
Bei den Bäumen kommt es dann noch darauf an ob mit oder ohne Laub und bei der Felswand ist der Effekt in nassen Zustand auch wesentlich grösser.

Und dann gibt’s noch ein prinzipielles Problem beim Empfänger.
Die Antenne empfängt immer den ganzen vorhanden Wellensalat, ist aber so konstruiert, dass nur eine bestimmte Wellenlänge ausgefiltert. Technisch ist es nun aber so, dass die ungewünschten Frequenzen nicht komplett weggefiltert werden können, sondern nur z.B. 1’000-fach abgeschwächt werden können. Hat man dann ein Störsignal, welches auf einer anderen Frequenz lieg aber 1’000 stärker als das Nutzsignal ist, sind die beiden Signale im Empfänger „gleich laut“ und können nicht mehr technisch unterschieden werden :frowning:
Dabei ist noch zu Bedenken, dass bei einem Rundstrahler, die Leistung im Quadrat zu Entfernung abnimmt. Beim zehnfachen Abstand, hat man noch 1/100 des Signals.

Der DCF77 sendet auf 77.5kHz, viele Schaltnetzteile arbeiten bei einer Frequenz im Bereich von etwa 20kHz bis 200kHz, überlappen sich also mit der Frequenz des DCF77.
Die analogen Fernsehgeräte arbeiten mit einer Zeilenfrequenz von 15.625kHz, das 5-fache dieser Frequenz beträgt dann 78.125kHz, also recht nahe an den 77.5kHz des DCF77.

Funk ist nun einmal eine komplizierte Technik und mit Störungen ist immer zu rechnen.

Und noch ein altes praktisches Erlebnis, aus einer Zeit als es noch kein Kabelfernsehen gab (Anfang der 70er Jahre):
Hier in der Schweiz mit den Bergen, war Fernsehempfang immer so eine Geschichte für sich. Man hatte über Wochen versucht eine günstige Position für die Antenne zu finden. Am Ende hat man dann den Messwagen, damals noch der PTT, bestellt, von wegen Grundversorgung waren die damals dafür verantwortlich. Der beste Platz war dann im Wohnzimmer unterm Sofa und zudem musste die Antenne nicht auf den Sender sondern auf eine Felswand ausgerichtet werden. Später hat dann die PTT oberhalb der Felswand einen Spiegel aufgestellt. Im Prinzip ein Metall-Rhombus auf einem kleinen Turm, welcher die Funkwellen nur reflektiert.

MfG Peter(TOO)