Hallo Chris!
In Sachen Umweltverschmutzung kann ich Dir schreiben, daß die Elbe sehr dreckig war (hab direkt an der Elbe in Dresden gewohnt). Und war das Wasser voller Fasern, so etwa 3 cm lang, was wohl von den Zellstoffwerken in Heidenau herrührte. Man konnte, wenn man mit dem Dampfer elbaufwärts fuhr, die Einleitung von gelblichem Abwasser direkt bei dem Werk selber sehen. Das kam da aus einem gut 70 cm dicken Rohr in die Elbe rein. Die Fische, die es in der Elbe gab, waren deshalb auch nicht genießbar. Als Kinder waren wir trotzdem auch mal in der Elbe baden, ohne gesundheitliche Folgen. Allerdings waren auch Steine, die am Ufer lagen, mit einer schmierigen Schicht bedeckt.
In der Dresdner Innenstadt waren die Fensterbretter im Winter innerhalb weniger Tage schwarz vom Ruß, der aus den vielen Schornsteinen und dem Kohl-Kraftwerk Mitte kam. Wobei die Luft heute in den Großstädten sicher ähnlich schmutzig ist. Es gab ja zu DDR-Zeiten wesentlich weniger Verkehr auf den Straßen und damit natürlich auch weniger Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr.
Zum Alltagsleben ist zu sagen, daß das viel normaler war, als das heute in Fernseh- oder Kinofilmen immer mal wieder dargestellt wird. Gestern lief z.B. „Der Turm“ in der ARD. Der Alltag war viel normaler, weniger gedrückt bzw. viel weniger depressiv, als das dort dargestellt wurde. Auch die Klamotten waren viel bunter (wenn auch nicht so bunt, wie heute), die Menschen lockerer drauf. Wir, ich bin 66 geboren, hatten immer viel Spaß, immer reichlich zu essen und waren keineswegs so gedrückt, wie häufig dargestellt. Wir hatten als Jugendliche auch Mopeds, Motorräder, manche auch schon Autos, standen auf verschiedenste Musik, gingen auf Konzerte, fuhren zusammen in den Urlaub, betranken uns, gingen in die Disko usw.
Soweit von mir mal ganz allgemein.
Solltest Du etwas spezielleres wissen wollen, schreib mich einfach nochmal an.
Gruß
René