DDR-Unrechtsstaat

Guten Tag!

Es ist problematisch in einem aktuell
praktizierten Gesellschaftssystem offen die eigene Meinung zu
äußern - dies scheinen Grundeigenschaften politischer Systeme
zu sein.

Nicht wirklich. In der DDR wurdest Du im schlimmsten Fall
erschossen, wenn Du Deine eigene Meinung geäußert hast, in der
BRD höchstens eingesperrt.

Systeme unterscheiden sich durch ihre Strukturen. Die DDR stellte die Herrschaft einer Partei dar - auch wenn andere zugelassen waren - d.h. wer Äußerungen machte, die der Staatssicherheit nicht passten, musste mit Repressialien rechnen.
Es gibt religiös orientierte Systeme, in welchen der Bürger Repressalien erfährt, wenn er sich beispielsweise an bestimmte Bekleidungsordnungen nicht anpasst oder verbal „aufmuckt“. Dort werden diese Massregelungen anscheinend durch „religiöse Wächter“ übernommen.
Was ich hiermit meine ist, dass die informelle Gewaltanwendung zur Struktur einer Gesellschaftsordnung gehören kann - dann handelt beispielsweise neben einem „mild“ agierendem Staat eine gewalttätige Gruppe innerhalb der Gesellschaft, die für eine reale Unterdrückung und Einschüchterung sorgt.
Diese Struktur würde ich momentan für die BRD diagnostizieren. Drogen pluss Islam sorgen für extreme Unterdrückung - und das Schweigen der Leute hört man nun einmal nicht.

MfG Gerhard Kemme

Hallo Anwar,

Ganz einfach: Es ist eine Banalität und daher irrelevant.

Schön wäre es, wenn das eine Banalität wäre. Wo lebst du?

Na in Deutschand. Und da ist es eine Banalität. Hier muss
niemand verhungern.

Ich bewundere deinen Mut zu versuchen, durch selektive Kürzungen meinen Aussagen einen anderen Sinn zu geben. Es ging nicht um Hungern sondern um Jobs und Ausbildungsplätze.

Daran muss sich - ja das sage ich so - die gesamte
DDR-Bevölkerung messen lassen.

Dein Demokratie- und Rechtsverständnis ist freundlich gesagt
beeindruckend. Sippenhaft.

Was die Sippenhaft
angeht - nun ich sagte, daran müssen sie sich messen
lassen, nicht dass sie daher schuld daran sind - das wäre
Sippenhaft.

Entschuldige bitte, dass ich das Wort Sippenhaft nicht mit Anführungsstichen relativiert habe. Ich dachte, du verstehst das. Es müssen sich nur alle an allen messen lassen.

Es kann und darf nicht darauf
ankommen, wie es jedem Einzelnen persönlich geht, sondern man
hat die Verpflichtung auch zu schauen, wie es denen ergeht,
die nicht mit dem Strom schwimmen.

Schön wäre es. Ist das aber die Welt, in der du lebst?

Ich zumindest sage stets meine Meinung, wenn „das System“ bei
uns mal wieder über die Stränge schlägt. Egal ob es dabei
gegen „islamische“ „Terroristen“ geht oder wegen rechtlich
fragwürdiger Aktionen gegen Neonazis in Delmenhorst oder wegen
Propaganda unseres Staates gegen div. andere Gruppen. Ich
verwende viel Zeit darauf - auch hier im Forum - Personen
einen anderen Standpunkt, als den des „Mainstream“ zu
präsentieren. Ich gehe nicht auf die Straße oder greife zu
extremeren Mitteln, weil ich diese (noch) nicht für angemessen
halte. Obwohl sie seit der völkerrechts- und
verfassungswidrigen Beteiligung Deutschlands an einem
Angriffskrieg im Irak bereits rechtlich legitim wären.

Das bietet mir nun die Möglichkeit, einen grundsätzlichen Unterschied zwischen BRD und DDR herauszuarbeiten. In der DDR wurde dir sehr genau zugehört. Manchmal so genau, dass man nicht die Chance hatte, seine Meinung in der Öffentlichkeit ein zweites Mal zu vertreten. Du kannst deine Meinung ohne Angst vor Repressalien überall verkünden. Der Effekt ist ähnlich. Deine Meinung wird kaum wahrgenommen.

Das Land und das Jahr würde mich nun interessieren.

Syrien, 1984/85.

Nun darf ich aber noch einmal Lachen. Du vergleichst Syrien mit der DDR?
Grüße
Ulf

In der DDR wurdest Du im schlimmsten Fall
erschossen, wenn Du Deine eigene Meinung geäußert hast, in der
BRD höchstens eingesperrt.

Hallo Anwar,
es gab durchaus Erschießungen von Geheimdienstleuten, die die Seiten gewechselt haben. Ich möchte langjährige Haft für politisch anders denkende in Bautzen nicht verharmlosen. Du solltest mit deinen „Erschießungen“ aber auch nicht übertreiben.
Grüße
Ulf

Hallo,

Wir konnten damals den unterschiedlich geprägten „Sozialismus“
durchaus differenzieren. Rumänien und China waren selbst der
DDR-Führung suspekt. Auch wenn unsere Nachrichten zum Großteil
aus Rotlichtbestrahlung bestanden, war es mit dem dortigen
Personenkult und den ärmlichen Verhältnissen nicht
vergleichbar.

Anscheinend hörst Du nicht zu. Es kommt mir nicht darauf an, ob jemand jeden Tag seinen Sonntagsbraten hat oder nie. Das ist mir egal. Aber sowohl in der DDR wie auch in Nord-Korea wurden (werden) Dissidenten eingesperrt, gefoltert und ermordet. Insofern sie die Länder durchaus vergleichbar.

Das habe ich auch nie gesagt. Was ich hier bemängel, ist, dass
Du forderst den Unrechtswert der DDR im selben Atemzug wie das
Leben der Bevölkerung zu nennen.

Das suche bitte heraus.

Zitat:„Beides gehört auf die Wagschale.“ Es soll also gegeneinander abgewogen werden auf derselben Waage…

Natürlich darf man darüber sprechen. Aber da passiert es ganz
schnell, dass man das Unrecht relativiert bzw. versucht zu
erklären bzw. zu rechtfertigen.

Hier kommen wir zum eigentlichen Grundproblem des
Ost-West-Konfliktes. Der anderen Seite wird auch in einem
Zwiegespräch himmelsrichtungs-national vorsorglich
vorgeworfen, zu verallgemeinern. Merkst du nicht, wie tief du
darin steckst?

Hä??? „es passiert ganz schnell, dass man Unrecht relativert“ Wo steht da was von Osten, Westen, Norden oder Süden? Wo steht das was von DDR? Dasselbe Problem besteht auch wenn man über das Dritte Reich spricht (siehe „Unter Hitler war nicht alles schlecht, z.B. die Autobahnen“-Debatte) oder andere Dinge miteinander vergleicht. Wenn man z.B. die Urbanisierung des Wilden Westens lobt, vergisst man leicht, dass dafür erstmal die Indianer deportiert werden mussten, etc. ALso nichts von himmelsrichtungs-national (was auch immer das ist)

Das ist teilweise auch nur Lustig. Der DDR-Bürger hat oftmals
sein lustiges Gemüt mit Ironie gerettet. Wenn ich die Zeit der
50er Jahre verspotten will, verweise ich auf
http://www.dhm.de/lemo/objekte/sound/JahreDesAufbaus…
(Das Laden dauert eine Weile)

Mit diesen Parolen hat man die Ermordung von Menschen gerechtfertigt. Mit diesem Lied sind am 17. Juni Panzer in Berlin eingerollt. Finde ich nicht sonderlich lustig…

Relativierung bei Menschenleben ist immer falsch. Du treibst
es aber auf die Spitze. Oder willst du der DDR unterstellen,
dass sie ganze Bevölkerungsteile ausrotten wollte? Das ist
unsere gemeinsame Geschichte.

Langsam beginnt mein Augenlid nervös zu zucken. Unrecht geschieht in verschiedenen Ausprägungen. Das Dritte Reich war diesbezüglich einzigartig und ich will auch nicht die DDR mit dem III. Reich vergleichen. Allerdings gibt es durchaus Parallelen. HJ FDJ ist eine solche Parallele. Wenn ich das anspreche sagt das überhaupt gar nichts darüber aus welche Diktatur schlimmer war…

Dann solltest du auch bei einer Gesprächskultur bleiben, bei
der man sich eventuell über gegensätzliche Meinungen
auseinandersetzt, ohne den Anderen zur ungewollten
Selbstverteidigung zu bringen, weil alle vereinheitlicht
werden.

Wat??? Wo habe ich bitte vereinheitlicht? wo habe ich dich zur Selbstverteidigung gebracht?

Nur wenn diese
persönliche Geschichte mit der gesellschaftlichen vermischt
wird und daraus ein „früher war aber auch vieles besser“ wird,
wird das Unrecht ganz schnell vergessen.

Und wieder unterstellst du mir etwas. Oder schreibst du gerade
keine Antwort auf meinen Beitrag, sondern willst „den
Klassenfeind“ missionieren?

Ach komm… wo unterstelle ich Dir was? Ich habe doch explizit geschrieben, das ich dir nichts vorwerfe…

Damit kommen wir endlich zum Ursprungsartikel zurück. Die
politisch-rechtliche Analyse wird in den Schulen offenbar
gelehrt. Erklärungsversuche, warum die Leute mitgemacht haben,
fehlen aber genau so wie bei der Aufarbeitung des 3. Reichs.

Aha. Und was sagt uns das? (ernst gemeinte Frage)

gruß

Hallo Ulf,

Ich bewundere deinen Mut zu versuchen, durch selektive
Kürzungen meinen Aussagen einen anderen Sinn zu geben. Es ging
nicht um Hungern sondern um Jobs und Ausbildungsplätze.

Ja, stimmt, das hatte ich aus den Augen verloren. Dennoch bleibe ich dabei, dass man, zumindest als Individuum keine Zukunftsangst haben muss, denn bei uns erreicht die Sozialhilfe das, was in der DDR die Vollbeschäftigung erreicht hat: Sicherung eines Grundeinkommens. Recht gebe ich Dir insofern, dass wir alle (nicht als Individuen, sondern als Staat) uns vor der Zukunft ängstigen sollen, das basiert allerdings auf internen und externen Umständen und wäre in der DDR kaum anders gewesen.

Entschuldige bitte, dass ich das Wort Sippenhaft nicht mit
Anführungsstichen relativiert habe. Ich dachte, du verstehst
das. Es müssen sich nur alle an allen messen lassen.

„Alle“ natürlich nur in begrenztem Sinn, ich will natürlich nicht fünfjährige Kinder da mit einbeziehen oder ähnliches.

Das bietet mir nun die Möglichkeit, einen grundsätzlichen
Unterschied zwischen BRD und DDR herauszuarbeiten. In der DDR
wurde dir sehr genau zugehört. Manchmal so genau, dass man
nicht die Chance hatte, seine Meinung in der Öffentlichkeit
ein zweites Mal zu vertreten. Du kannst deine Meinung ohne
Angst vor Repressalien überall verkünden. Der Effekt ist
ähnlich. Deine Meinung wird kaum wahrgenommen.

Der Effekt ist nicht ähnlich. in der BRD habe ich die Chance, dass meine Meinung wahrgenommen wird. Wie effektiv ich diese Chance nutze (und ich gebe zu, dass ich sie nicht besonders effektiv nutze), das liegt in meiner eigenen Verantwortung. In der DDR war das natürlich nicht so.

Das Land und das Jahr würde mich nun interessieren.

Syrien, 1984/85.

Nun darf ich aber noch einmal Lachen. Du vergleichst Syrien
mit der DDR?

Auch Dir unterläuft der Fehler (vielleicht ebenso unbeabsichtigt wie mir) ungerechtfertigt des anderen Aussage zu verdrehen, bzw. in diesem Fall zu generalisieren. Ich schrieb davon, dass das Staatssystem der DDR und Syriens sehr ähnlich waren. Und dabei bleibe ich auch:

  • Diktatur, gesichert durch Militär und Geheimdienst
  • Einheitspartei
  • Klare Ausrichtung im Ost-West-Konflikt

Vielleicht zählst Du mal die von Dir offensichtlich wahrgenommenen Unterschiede auf? Ach ja, bevor Du evt. damit kommst: Ja, auch in Syrien ist niemand verhungert und nein, die syrische Baath-Partei hat keine religiöse Ausrichtung (wie auch, als (nominelle) Sozialisten).

Grüße,

Anwar

Hallo,

Damit kommen wir endlich zum Ursprungsartikel zurück. Die
politisch-rechtliche Analyse wird in den Schulen offenbar
gelehrt. Erklärungsversuche, warum die Leute mitgemacht haben,
fehlen aber genau so wie bei der Aufarbeitung des 3. Reichs.

Ja, das wäre in der Tat eine interessante Diskussion. Vielleicht kannst Du dazu etwas beitragen? Während meiner Zeit in einem (meiner Meinung nach vergleichbaren) System, konnte ich nur den Rückschluss ziehen, dass dieses Verhalten („Rudelverhalten“, nicht auf Außenseiter/Abweichler achten) offensichtlich in der menschlichen Natur liegt. Allerdings war ich damals natürlich mt weniger Lebenserfahrung ausgestattet als Du während Deiner Zeit in der DDR.

Grüße,

Anwar

Hallo Ulf,

ich habe den Beitrag von Laura wahrscheinlich ganz anders
verstanden als du und Wolfgang. Ihr ging es ausschließlich um
den Vergleich Rechtsstaat - Unrechtsstaat.

das kann ich nicht ausschließen, allerdings fand ich den Gedanken, daß die DDR nur eine zentralistische Demokratie gewesen sein könnte, schon sehr haarsträubend.

Wir sprachen neulich ja noch darüber: Ich finde es sehr problematisch, daß heute eine Generation aufwächst, die die unangenehmen Seiten der DDR nicht mehr miterlebte, aber vom Umfeld berichtet bekommt, welche guten Seiten es (unbestritten) gab, und aus der Summe der Informationen den Schluß zieht, daß die DDR gar nicht so schlimm gewesen sei.

Die gestellte Frage kam mir ein bißchen so vor, als sei da jemand auf der Suche nach Argumentationshilfen, um diesen Schluß zu untermauern. Aber es kann natürlich durchaus sein, daß ich voll daneben liege.

Gruß,
Christian

Deine differenzierte Sicht der Dinge ist wirklich bemerkenswert, ich weiss schon du, exc und der Dreyer, ihr wärt die grössten Wiederstandskämpfer in der DDR gewesen.

btw. du weisst das viele der Rühmann Filme zu NS Zeiten gedreht wurden und das Rühmann Führers Liebling war?

Deine differenzierte Sicht der Dinge ist wirklich
bemerkenswert, ich weiss schon du, exc und der Dreyer, ihr
wärt die grössten Wiederstandskämpfer in der DDR gewesen.

Was soll der Scheiß? Was ich meinte, sollte sich wohl aus der Lektüre meiner Artikel zu dem Thema ergeben.
C.

Hallo,

Deine differenzierte Sicht der Dinge ist wirklich
bemerkenswert, ich weiss schon du, exc und der Dreyer, ihr
wärt die grössten Wiederstandskämpfer in der DDR gewesen.

dann mische ich mich jetzt mal ein. Ich bin aus Eisenach, wo das liegt muß ich wohl nicht erklären. :smile: 1989 gab es in Eisenach genau einen Schüler, der nicht Mitglied in der Jugendorganisation der SED ‚Junge Pioniere‘ war, das war ‚rein zufällig‘ mein Sohn. Ich habe zu der Zeit als Hausmeister (im Kino) gearbeitet, weil ich in meinem erlernten Beruf nicht arbeiten durfte. Als Schlosser hätte ich wichtige Maschinen sabotieren können. Ich hatte ein Ingenieurstudium angefangen (1985) und wurde exmatrikuliert, weil ich ‚politisch unzuverlässig‘ war und ich in dieser Position nicht gebraucht wurde. Ein Meistrstudium wurde abgelehnt, weil ich einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Am 09.11.1989 wurde der Antrag genehmigt, alle Akten vernichtet und ich wurde des Landes verwiesen. Inzwischen ist es noch nicht mal mehr möglich, meine Zeit bei der NVA zu rekonstruieren, für die RV war ich in der Zeit schlicht ohne Arbeit.

Inzwischen habe ich hier im Saarland ein Fachschulstudium absolviert, das Diplom trägt die Unetrschrift von Prof. Wöhe. :smile: Das sollte als Nachweis, daß die StaSi meinen Lebenslauf negativ beeinflußt hat reichen? Wenn Du noch Zweifel hast, daß die DDR ein Unrechtsstaat war, stehe ich Dir gern für weitere Fragen zur Verfügung.

Gruß, Rainer

Super Argument!

Genau auf dieser Ebene mach das Diskutieren Sinn.

Hättest du nicht schon die entsprechenden Kommentare bekommmen, würdest du wohl Grund haben mal wieder laut ZENSUR zu rufen, weil ich es gelöscht hätte.

Gruss Ivo

Schwierige Frage, zumal erst einmal geklärt werden müsste nach wessen „Recht“. Das eigene Gesetzbuch als Grundlage zur Bewertung der anderen zu nehmen, ist zwar sehr verbreitet, aber doch irgendwie unproduktiv. Als länder- und kulturübergreifendes Recht kämen die Menschenrechte in Frage:
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte
Wenn man die Kriterien wirklich streng anwendet, dann sind allerdings alle Staaten „Unrechtsstaaten“, die Frage ist nur in welchem Maße, und wie man die Prioritäten setzt (Reisefreiheit mehr wert als Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, oder umgekehrt…?).

Der Begriff „Unrechtsstaat“ ist ja auch nicht gerade wertfrei und direkt für die DDR erfunden worden. Er ist ein politisches Statement (wir: Rechtsstaat=gut; DDR: Unrechtsstaat=böse). Vielleicht in ein paar Jahrzehnten, wenn der Ost/West-Gut/Böse-Konflikt in Vergessenheit geraten ist, könnte man zu objektiven Urteilen kommen - ohne dass sie zugleich den Charakter politischer Statements haben.

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Ich war vor kurzem in Berlin. Dort war ich im ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen.

Zuerst der Ablauf beim Anfang der DDR:

Man kam in das Gefängnis.
Man wurde mit 10 Leuten in eine Zelle gesperrt.
1 etwas größere Liege.
Die Sitzhaltung war vorgeschrieben: Beine zusammen, gerader Rücken, Hände auf den Knien, so saß man ca 16-18 Stunden. Wer diese Position kurz nicht „benutzte“ verstieß gegen die Regeln und wer gegen die Regeln verstieß konnte bestraft werden.
Schlafposition: Beine zusammen, auf dem Rücken liegen, Hände auf den Beinen. Wer diese Position kurz nicht „benutzte“ verstieß gegen die Regeln und wer gegen die Regeln verstieß konnte bestraft werden.
Bestrafungen: mehrere Tage in der Sitzposition bleiben.
man wurde in einen Raum gesperrt der wenn man z.B. 1,75 cm groß ist nur 1,65 cm hoch war. Die Tür war vorne und hinten zu. So musste man mehrere Stunden stehen.

Gemütlich? Wohl eher nicht.

Das waren nur 2 Bestrafungen!

Man wurde selbstverständlich zu Geständnissen gezwungen.

Falls man die Haft mehr oder weniger unbeschadet überstanden hat, was nicht die Regel war da man sich in so einer Zelle schnell mit Krankheiten anstecken kann, wiederriefen manche die Geständnisse.
Problem für die DDR: Man kann physische Gewalt nachweisen.
Also ging man zu der psychischen Gewalt:

Mittlere und spätere Zeit der DDR:
Beispiel eines Häftlings der ca. 9 Monate inhaftiert war:
Es waren Wahlen. Kurz vor Wahlschluss ging der die Person in ein Wahlbüro und sagte er will als freier Wahlbeobachter wärend der Auszählung dabei sein. Man sagte ihm das das nicht geht. Er holte das Gesetz hervor und zeigte den Paragraphen. Anschließend musste er seine Personalien angeben und durfte dann die Auszählung beobachten. Als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden stellte er andere Zahlen fest. Er machte eine Anzeige wegen Verdacht auf Wahlbetrug.

Ein paar Tage später wurde er verhaftet. Man verlud ihn in ein zivil getarnten Wagen. Liegend ohne viel Platz und ohnn Licht wurde er mehrere Stunden durch Berlin gefahren, was er nicht wusste, da er in der Zeit auch ganz woanders gewesen sein könnte. Mehrere Wärter brachten ihn in seine Zelle. Er war nicht mehr, wie ein Wärter sagte, Herr XYZ sondern eine Nummer. Nehmen wir mal an Nummer 69. Er wurde nurnoch mit 69 angeredet.

Wie fühlt man sich da, als Mensch oder als Sache?

Man kam in relativ große Einzelzellen. Schlafen konnte man nur mit einer Art Blinklicht. Das Licht ging immer wieder an und aus, an und aus…
Man bekam eine Trainigsjacke in der richtigen Größe und eine Trainigshose die 2 Nummern zu groß war.
Versehen?
Nein. Absicht. Wenn man auf dem Gang war musste man die Hände auf dem Rücken haben und schnell gehen. Was passiert dann? Die Hose rutscht.

Ist das Erniedrigend für jemanden?
JA!

Man sah niemanden ausser den Wärter. Andere Häftlinge konnte man nicht sehen, da immer nur eine Person auf den Fluren war. Eines Tages wurde man in da Büro einer höheren Person gebracht. Die redete einen wieder mit dem Namen an. Nicht mit 69.
Er bat einem Kaffee an.

Wie fühlte er sich?
Wie ein Mensch.

Dann folgte ein lockeres Gespräch.
Dann sagte der Stasi-Mitarbeiter: Sie sind schon ein komischer Mennsch. Warum holen sie Sonntags 2 Brötchen mehr als sonst?

Darauf der Häftling: Für meine Nachbarin. Sie ist 80.

AHA! Eine Mitwisserin. Der Mitarbeiter nimmt das Telefon und sagt: Verhaften sie Frau Müller Straße XY.

Wie fühlt man sich dann?

Nach der Haftzeit erfuhr er das man sie gar nicht verhaftet hat und das das nur psychische Gewalt war.
Aber während der Haftzeit?
Vorwürfe, Vorwürfe, Vorwürfe.

Das war nur ein Teil.

Ich kann jedem nur empfehlen der in Berlin oder in der Umgebung wohnt oder nach Berlin kommt, das Gefängnis zu besuchen. Es lohnt sich!!!

Ich glaube oder bin mir sicher, wenn in der heutigen Zeit jemand eine Anzeige wegen Verdacht auf Wahlbetrug stellt, wird ihm sowas nicht passieren.

Soviel zum Thema Unrechtsstaat.

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Ich frage mich aber, wieso nach neuesten Umfragen etwa jeder 3. Ossi die Mauer zurückhaben will…Im Westen haben die vorsorglich gleich gar nicht gefragt :wink:

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Hi,

Ich frage mich aber, wieso nach neuesten Umfragen etwa jeder
3. Ossi die Mauer zurückhaben will…Im Westen haben die
vorsorglich gleich gar nicht gefragt :wink:

Weil der gemeine Deutsche als solcher - Ost wie West - ein ziemlich bekloppter Typ ist. Meist unzufrieden, meist neidisch und immer nörgelnd.
Sieh dich im Land um und du weißt, was ich meine.
Vergesslich ist er auch, der gemeine Deutsche, vor allem, wenn’s um die eigene Vergangenheit - Ost wie West - geht. Was ist bei derlei Umfragen also anderes zu erwarten? Mal abgesehen davon sind solche Umfragen selbst schon ziemlich krank, aber die werden ja auch von Deutschen ersonnen und unters Volk gebracht. Kein Wunder also…

Viele Grüße
WoDi

Das ist relativ. Jeder Staat ist ein Unrechtsstaat.
Er behindert die Leute daran, nach ihrem Glück zu suchen,
aus ordnungpolitischen Gründen.
Ordnung ist notwendig, um Kosten und Aufwand für
eine Staatsführung minimal zu halten.
Natürlich können auch dann aufgrund anderer Gründe
die Kosten doch wieder ansteigen (bürokratie).
Man weiss aber nicht, ob sie bei weniger Ordnung nicht doch höher wären.

In der BRD zb muss ich bei Annahme einer Arbeitsstelle
Abgaben leisten (rente, Kranken, Arbeitslosen),
auch wenn ich das gar nicht will.
Ich muss als junger Mann zum Wehrdienst,
Ich kann nicht in den Wald ziehen und naturgemäss
in einer selbstgebauten Hütte Leben, meine Kinder müssen
in eine anerkannte Schule.

In den USA ist das nicht so streng in obigen Bereichen.

In der DDR war’s strenger. Die Arbeitplatzwahl war zb gar
nicht frei, sondern lief nach 5 Jahresplan.
Inbesondere die Ausübung physicher Gewalt
auf nicht folgende Bürger war doch härter.
Im übrigen war die DDR einfach Pleite, es hat nichts genutzt.
Mit dem Anschluss and die BRD hat jeder ex-DDR Bürger
das Recht ungehindert auszuwandern.

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