DE Steuernummer, was verrät die alles?

Hallo,

sagt mal, was können Firmen eigentlich alles über meine Steuernummer über mein Geschäft rausfinden?

Ein Lieferant sagte irgenwas vom checken und prüfen, aber was kann man damit eigentlich alles prüfen?

da man die ja irgendwie immer und überall bekannt geben muss, interessiert mich mal was damit so alles ausgespäht werden kann/könte.

danke für antworten

sonja

Hallo,

Auskunft meiner Freundin beim Finanzamt:

Man kann anhand der Nummer feststellen, ob es sich um eine Privatperson (Arbeitnehmer, u.U. auch AN mit Mieteinkünften, 2000er), natürliche Person mit gewerblichen Einkünften (Selbständige, Freiberufler, 5000er), GmbH/KG etc. (auch 5000er, aber höhere Nummern)usw.

Allerdings weiss man dies ja auch schon, wenn man den kompletten Firmennamen kennt. Anhand der Nummer kann man nichts konkretes über die Einkünfte sagen. Auch ein Geschäftsführer einer GmbH, der Millionen verdient, könnte eine 2000er Nummer haben.

Nur wer Zugriff auf Finanzamtsdaten hat, kann Infos über Erhebungsdaten, Einkünfte, Steuerschulden usw. bekommen.

Gruß,

Myriam

Hallo Myriam,

danke für die antwort.

sind die steuernummern denn aufschlüsselbar, sprich wenn jemand deine steuernummer hat dann weiss er auch das die von dir persöhnlich ist und kann dann daten über dich abrufen? verstehe ich das richtig?

oder ist die steuernummer alleine nicht identifizierbar?
frage nochmal so doof, weil man die ja eigentlich auch auf seiner webseite angeben soll, aber irgendwie behagt mir das nicht weil ich echt nicht genau verstehe was IN der steuernummer alles drin ist und weil ich auch nicht weiss WIE die abgerufen werden können.

da ich oft geschäftlich mit italien zu tun habe, frage ich mich schon, was man von italien aus alles über meine person raussehen kann.

lieben gruß von

sonja

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Hallo Sonja,

Du musst „keine“ Steuernummer nach dem Telemediengesetz angeben.

Es besteht lediglich eine Verpflichtung zur Angabe der Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nach § 27 a des Umsatzsteuergesetzes (UstG).

Wenn Du keine USt.-ID-Nr.hast, weil eben keine benötigst, kannst/brauchst Du auch keine Angaben machen. (http://www.ihk-bonn.de/recht/recht_242.php)

Umsatzsteuer-ID ist NICHT die Steuernummer unter der Du beim Finanzamt geführt wirst!

Gruß
Karl-Heinz

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Hallo nochmal,

wie schon erwähnt kann man anhand der Steuernummer allein nur ersehen, ob Du eine Privatperson oder eine Firma bist. Evtl. könnte jemand, der Bescheid weiss noch den Bezirk wo Du angesiedelt bist feststellen (3 der Ziffern in der Steuernummer sind der Bezirk). Mehr kann man an der Nummer nicht sehen. Also alles Daten, die derjenige, der Deinen Firmennamen und Adresse hat sowieso schon weiss.

Nur das Finanzamt kann weitere Daten einsehen, niemand anders.

Wenn ich nun diese Nummer nehme und bei Deinem Finanzamt anrufe, kann ich versuchen, Daten über Dich zu bekommen. Was ich da erfahre, hängt von meinen Überredungskünsten und der Naivität des Beamten ab. Aber theoretisch könnte ich ja auch ohne die Steuernummer anrufen („sorry, hab ich gerade nicht parat“) und dieselben Infos erfragen.

Gruß,

Myriam

1 Like

Hallo Myriam,

genial, das war es was ich wissen wollte… nämlich ob da die steuernummer quasi wie ein chip ist und alles ausspuckt…

vielen lieben dank dafür

gruß

sonja

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Hallo,

genial, das war es was ich wissen wollte… nämlich ob da die
steuernummer quasi wie ein chip ist und alles ausspuckt…

Ich habe dem Finanzamt geschrieben an NIEMANDEN telefonisch und schriftlich nur an meine Adresse Auskunft über meine Angelegenheiten zu geben, seit ich meine Steuernummer überall angeben muß. Da meine Steuern schließlich nur eine Sache von mir (ggf. einem Steuerberater) und dem Finanzamt sind.
Das macht zwar evtl. etwas mehr Arbeit, sollte aber sicher sein.

Cu Rene

Hallo!

Ich habe dem Finanzamt geschrieben an NIEMANDEN telefonisch
und schriftlich nur an meine Adresse Auskunft über meine
Angelegenheiten zu geben, seit ich meine Steuernummer überall
angeben muß. Da meine Steuern schließlich nur eine Sache von
mir (ggf. einem Steuerberater) und dem Finanzamt sind.
Das macht zwar evtl. etwas mehr Arbeit, sollte aber sicher
sein.

Es wäre auch so sicher… Stichwort Steuergeheimnis (§ 30 der Abgabenordnung). Zwar kann die Kenntnis der Steuernummer ein Indiz sein, allerdings sind die Beamten auf *allen* Finanzämtern, Oberfinanzdirektionen, Ministerien etc. verpflichtet, auch und gerade dann sämtliche Daten geheimzuhalten.
Das heißt: Wenn nicht andere Stellen zwingend tätig werden (wie die USt-Voranmeldungsstelle beim Eingang von USt-Voranmeldungen; die Rechtsbehelfsstelle, wenn ein Einspruch läuft; die Vollstreckungsstelle, falls jemand die Zahlung erweigert; die Betriebsprüfung, falls die betreffende Person geprüft werden soll; o.ä.), verlässt *keine* Information über Dich (noch nicht mal die Information, ob es Dich überhaupt gibt, das Zimmer, wo Dein Veranlagungsbezirk liegt.

Bei Zuwiderhandlung drohen bis zu fünf Jahre schwedische Gardinen.

Gängige Praxis im Finanzamt ist, den Anrufer (falls er unbeachtlich des Wahrheitsgehaltes behauptet, der Steuerpflichtige selbst zu sein) zu bitten, schriftlich die Fragen zu stellen (nein, es ist nicht die vermeintliche Faulheit der Beamten, sondern einfach die Sicherheit der Daten, weshalb sie auf Briefe&Faxe ausführlicher reagieren) - die Antwort erfolgt dann an den Steuerpflichtigen *selbst* -> Information geschützt.
Andere Möglichkeit (zB bei einer Anfrage über die „allgemeine steuerliche Zuverlässigkeit“ seitens eines Dritten) ist, an den Steuerpflichtigen selbst zu verweisen.

Gruß
GM

Hallo Sonja und Karl-Heinz!

Es ist aber in Planung (oder sogar seit 2003 vorgeschrieben), dass die Angabe der Steuernummer auf Ausgangsrechnungen zur Pflicht wird.

Im Moment gibt es noch milde Übergangslösungen, aber Ziel wird das folgende sein:
Wenn die Rechnung keine StNr. enthält, ist die ausgewiesene Umsatzsteuer schlicht und ergreifend nicht als Vorsteuer abziehbar.

Da wurde neulich im Landtag Mainz eine heiße Debatte drüber geführt.

Ist halt dazu da, Umsatzsteuerbetrügereien zu verhindern.

Gruß
GM