Debatte in Deutsch

Politik Finanz- & Wirtschaftspolitik
#1

Hallo zusammen!
Ich muss demnächst in der Schule eine Debatte halten und zwar über folgende Themen:

  • Soll angesichts der Wirtschaftskrise das Kaufverhalten der Bürger durch staatliche Konsumgutscheine angeregt werden?
  • Soll die Kfz-Steuer sich am CO 2 - Ausstoß der Fahrzeuge orientieren?
  • Soll die Türkei der EU beitreten?

Habt ihr vielleicht hierzu ein paar gute Argumente (Pro und Contra)?
Ihr wärt mir wirklich eine große Hilfe!!
Danke!!!

#2

Hi,

dann erzähl uns doch erstmal, was Du Dir selbst schon für Gedanken gemacht hast, und dann helfen wir dir weiter. Das mit dem Hausaufgaben erledigen gilt nämlich auch in diesem Brett hier.

Die Franzi

#3

)

Hab mich erstmal an das erste Thema rangesetzt. Und so siehts bisher aus:
Pro Konsumgutscheine:

  • Binnenkonjunktur ankurbeln
  • für Staatskasse vorteilhafter als Steuersenkungen weil hier nur einmal gezahlt werden muss; bei Steuersenkungen wären Mindereinnahmen dauerhaft

Contra Konsumgutscheine:

  • Strohfeuereffekt; Impuls verpufft nach kurzer Zeit
  • Konsumgutscheine kosten Milliarden; Staatsverschuldung steigt; führt zu Steuererhöhungen
  • schwierig alle Bürger korrekt zu erfassen wodurch Ausgabe problematisch wird
  • geplante Anschaffungen werden vorgezogen bzw zurückgestellt

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#4

Hallo!

Solche Debatten habe ich in der Schule - insb. im Leistungskurs Gemeinschaftskunde - geliebt.

Ich hätte noch ein Argument contra Konsumgutscheine:

  • „schwierig alle Bürger korrekt zu erfassen wodurch Ausgabe
    problematisch wird“ - hierbei auch noch anzumerken, daß die Gutscheine in der bisherigen Debatte so gedacht waren, daß sie nur einzulösen sind,
    wenn man einen Eigenanteil von ca. € 200 oben drauf legt. Damit würden wohl auch viele Bürger - insb. viele Hartz IV- Empfänger Probleme bekommen. Hier wäre schon eine erhebliche Vorlaufzeit nötig, bis sie den Eigenanteil zusammengespart hätten!!
  • Ein weiteres Gegenargument ist, daß der Konsumgutschein wohl eher den Einzelhandel erfreut, der seine Lager leer bekommt, aber die Produzenten wohl kaum zu weiterer Produktion anregen kann - wie schon gesagt, sie sind eben nicht nachhaltig - für Segmente, die nicht primär Konsumgüter produzieren (wie die Baubranche) wird dies wohl auch nicht so viel bringen, da hier € 500 nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß der Großteil der eher kurzfristig denkenden Konsumenten (und das sind wohl die meisten) diesen Gutschein einsetzt für Dienstleistungen/ Produkte, die deutlich über den Betrag von ca. 1000€ hinaus gehen.
    Eine Steuersenkung z.B. bei der Mehrwertsteuer (und sei diese auch zeitlich auf einige Jahre begrenzt),würde alle Wirtschaftssegmente erfassen!
    Soweit mal meine spontanen Gedanken.
    Viel Erfolg bei der Debatte!!
#5

Hallo,

der entscheidende Punkt ist, daß die Menschen derzeit nicht sparen, weil sie kein oder weniger Geld zur Verfügung haben, sondern weil die Unsicherheit groß ist. Wenn man Konsumgutscheine ausgibt, wird dafür dann auf der anderen Seite mehr gespart, daher ist die ganze Veranstaltung nicht einmal ein Strohfeuer, sondern für den Eimer.

Die Japaner haben das 1999 beeindruckend demonstriert - und das, obwohl man ihnen vorher gesagt hat, was dabei herauskommen würde. Erstaunlich genug, daß heute einige ernsthaft darüber nachdenken, den Unsinn zu wiederholen. Allerdings mutet es weniger erstaunlich an, wenn man berücksichtigt, wer sich dafür ausspricht.

Gruß
Christian