Decke dämmen mit was am sinnvollsten

Hallo,

über meinem Zimmer ist der Dachboden. Zwar ist das Dach schon gedämmt, aber der Raum dort oben wird lediglich als Abstellraum genutzt und somit nicht oder nur wenig beheizt. Da wir jetzt eh eine Paneellendecke bei mir im Zimmer reinmachen wollen fragen wir uns ob es was bringt den Zwischenraum zwischen Decke und Paneele zu dämmen.

Aber mit was und wie dick ist denn sinnvoll? Die reguläre Decke ist (zumindest was wir bisher festgestellt haben) mit Schlacke ausgefüllt. Das Haus ist rund 80 Jahre alt. Da wir für die Paneelen noch keine Lattung aufgebracht haben sind wir in der Dicke der Dämmung noch flexibel.

Danke Ute

Hallo Ute.
Ein wichtiger Grundsatz ist der, dass eine Wärmedämmung immer auf der kalten Seite angebracht wird. Das wäre hier der Dachboden, und nicht die (warme) Decken-Unterseite.
Gedämmt wird nur mit ausgewiesenen, sprich zugelassenen Wärmedämmstoffen.
Bei einer Holzkonstruktion (Tragbalken und Dielung) solltest Du zur Sicherheit auch dem Brandschutz Genüge tun.
Also lautet die Empfehlung: Dämmen mit Glaswolle (als Matten), da „im Fall der Fälle“ der Schmelzpunkt höher liegt als dem gegenüber bei Steinwolle.
–…--…–…--…
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

auf dem Dachboden können wir nicht dämmen, da dort vom Vorbesitzer des Hauses aus noch Niesbrauch vorliegt. Der Dachboden gehört uns momentan schlicht und ergreifend noch nicht. Wir können also nur an meiner Zimmerdecke was anbringen.

An Glaswolle habe ich eben wegen der Brennbarkeit bzw. Brandhemmung auch schon gedacht.

Grüße Ute

Achtung NICHT von UNTEN dämmen…
das gibt Kondenswasser oder zumindest Feuchtigkeit dazwischen ----- und das schimmelt dann. Deshalb ist eine Deckenverkleidung IMMER hinterlüftet und die Konterlattung nie als "Sperrlattung angebracht.

JMP

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Schuster, bleib’ bei Deinen Leisten
Hi,

Bei einer Holzkonstruktion (Tragbalken und Dielung) solltest
Du zur Sicherheit auch dem Brandschutz Genüge tun.
Also lautet die Empfehlung: Dämmen mit Glaswolle (als Matten),
da „im Fall der Fälle“ der Schmelzpunkt höher liegt als dem
gegenüber bei Steinwolle.

eine 1000°-Mineralwolle ist hier völlig überflüssig. Was soll denn mit „normaler“ Mineralwolle geschehen? Bei einem Zimmerbrand wird sie sich irgendwann verabschieden, aber zu diesem Zeitpunkt befindet sich kein lebender Mensch mehr im Raum (auch kein Feuerwehrmann - in diesem Brandstadium gehen wir nicht mehr hinein).
Und auch das Thema Brandausbreitung kann man hier vernachlässigen - um die zu unterbinden oder auch nur nennenswert zu behindern sind ganz andere Maßnahmen erforderlich. Außerdem befindet sich über dem Zimmer nur der Dachboden und keine Aufenthaltsräume mehr.

Ich gehe sogar noch weiter:
Normalerweise halte ich die beliebte B1-Dämmung für Teufelszeug. Ein Referent bezeichnete sie mal sehr treffend als „festes Heizöl“. Auf Außenwänden tragen diese Dämmungen (auch wenn sie vielfach erlaubt sind) erheblich zur vertikalen Brandausbreitung bei.
Aber innerhalb eines Zimmers sehe ich spontan keinen Grund, der die Verwendung einer B1-Dämmung bedenklich macht. Sie stellt natürlich eine Brandlast dar und die Rauchentwicklung ist im Brandfall erheblich. Aber das trifft auch auch sehr viele andere Einrichtungsgegenstände zu. Bis diese Dämmung am Brandgeschehen teilnimmt, sollte man den Raum/das Gebäude längst verlassen haben (ich bezweifele, daß man die Teilnahme am Brandgeschehen als Normalsterblicher noch lebend beobachten kann). Viel sinnvoller ist die Ausrüstung mit Rauchwarnmeldern.
Natürlich muß man darauf achten, daß im Bereich der Dämmung keine Zündquellen (z.B. Einbaustrahler) vorhanden sind.

Nun fällt mir zum Ende noch auf, daß sich Deine Empfehlung auf eine Dämmung auf der Geschoßdecke bezog. Ich hätte deshalb zwar etwas anders argumentieren müssen, aber ich bleibe bei meinen Aussagen: auch auf der Geschossdecke hätte ich als Brandschutzing. keine Bedenken bei der Verwendung von schwer entflammbaren Dämmstoffen. Eine Ausrüstung des Dachbodens mit Rauchwarnmeldern ist aber in jedem Fall sehr sinnvoll. In einem Einfamilienhaus würde ich dabei generell RWM in einer funkvernetzten Ausführung empfehlen.

Gruß Stefan

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Hallo Stefan,

danke für die ausführliche Ausführung, aber nach den ganzen Negativ-Tipps bin ich mir nicht mehr sicher ob wir überhaupt dämmen, bzw. warten bis wir mal von der Dachbodenseite her dämmen können.

Rauchmelder sind übrigens überall installiert und funktionieren auch sehr gut :smile: Schon das runtergetropfte Fett der neulich im Backofen gegrillten Hähnchen hat den ein Stockwerk höher ausgelöst. Und das war wirklich kaum Rauch.

Grüße Ute

Hallo Jörg,

was also heisst, wenn wir nicht vom Dachboden aus dämmen können, dann gar nicht dämmen? Gibt es denn nichts mit „Dampfsperrfolie“ das man trotzdem nutzen kann?
Ist halt schon ärgerlich, der dem der Dachboden gehört erzählt uns seit 10 Jahren er hat das Geld nicht zu dämmen, uns lässt er nicht (ich hätte aber auch keine Lust auf meine Kosten zu dämmen und ihm einen neuen Boden zu legen) und unsere Heizkosten werden verblasen (wenn ich auch im Schlafzimmer eh nur heize wenn den die Temperaturen draussen mal unter 0 Grad sind.

Grüße Ute

Hallo,

was also heisst, wenn wir nicht vom Dachboden aus dämmen
können, dann gar nicht dämmen? Gibt es denn nichts mit
„Dampfsperrfolie“ das man trotzdem nutzen kann?

Wenn eine effektive Dämmung vorgenommen werden soll, dann
wäre das sorgfältige Einbringen einer Dampfbremse (Folie)
sowieso sehr zu empfehlen. Anderfall besteht die Gefahr, dass an undichten Stellen der Innenhaut (z.B. Steckdosen, Leerrohre,
und Kabeldurchführungen) feuchte Luft nach außen dringt und
in der Dämmung auskondensiert. Das Zeugz wird dann nass
und kann auch Schimmel als Basis dienen.

Ist halt schon ärgerlich, der dem der Dachboden gehört erzählt
uns seit 10 Jahren er hat das Geld nicht zu dämmen, uns lässt
er nicht (ich hätte aber auch keine Lust auf meine Kosten zu
dämmen und ihm einen neuen Boden zu legen) und unsere
Heizkosten werden verblasen (wenn ich auch im Schlafzimmer eh
nur heize wenn den die Temperaturen draussen mal unter 0 Grad sind.

Wie sieht den die Decke überhaupt aus? Ist da nicht schon
Dämmung drin oder pfeift es durch?
Gruß Uwi

Hallo Ute,

Aber mit was und wie dick ist denn sinnvoll?

Eigentlich beliebig. Ich würde es mit der billigsten Mineralwolle versuchen (Klemmfilz oder Trennwandplatten), eine Dampfbremse verlegen (PE-Folie, 200my stark). Du weißt nicht, welche Temperaturunterschiede im Winter zwischen deinen Räumlichkeiten und dem Dachboden tatsächlich bestehen.

Die reguläre
Decke ist (zumindest was wir bisher festgestellt haben) mit
Schlacke ausgefüllt.

Schadet nicht, dient eher der Schalldämmung.

Gruß
Der Franke

Hallo Franke,

zu den Temperaturunterschieden. Also, mir ist es eh immer zu warm, dass heisst mir reichen 16-17 Grad im Winter im Schlafzimmer. Oben auf dem Dachboden sind es ungeheizt (zumindest im letzen Winter) rund 12 Grad, ausser wenn es draussen mal wirklich friert. Dann waren es aber nicht unter 9 Grad. Wenn es allerdings draussen friert heize ich das Schlafzimmer leicht ein, aber über 18 bis 19 (ungeheizt waren es letztes Jahr 14 Grad) habe ich auch dann nicht. Dass heisst maximal 10 Grad Unterschied sind zwischen Dachboden und Schlafzimmer im Winter.

Im Sommer allerdings kann es durchaus 29 bis 30 Grad auf dem Dachboden haben, in meinem Schlafzimmer ca. 21 bis 23 Grad. Also auch wieder grob 10 Grad, allerdings dann halt in die andere Richtung.

Grüße Ute

Halo Uwi,

das Haus ist wie gesagt rund 80 Jahre alt. Die Decke ist mit einer Art Schlacke gefüllt, zumindest kommt Teerstaub raus, wenn man bohrt. Kabel wäre nur eines vorhanden und zwar das zur Deckenlampe, ansonsten keine Leerrohre (wurden ausgeschäumt und Rest an der Decke verputzt). War aber auch nur das eine der damaligen Deckenlampe zum Lichtschalter.

Grüße Ute

Hallo Ute,

bei den „geringen“ Temperaturdifferenzen (liegt wohl an der Dämmung des Dachs) könntest du auf eine Dampfbremse auch verzichten. Das wird keine Probleme geben. Die zusätzliche Isolierung wird im Sommer auch hilfreich sein, zumindest für ein paar Grad Temperaturunterschied.

Gruß
Der Franke

PS: Falls es doch bei einer temporären Extremsituation zu einer Ansammlung von Feuchtigkeit in der Dämmung kommen sollte, wird sich dies kurzfristig auch wieder von selbst beheben.

Hallo,

danke für deine Antwort.

Ute

Hallo,

----- und das schimmelt dann. Deshalb ist eine
Deckenverkleidung IMMER hinterlüftet und die Konterlattung nie
als "Sperrlattung angebracht.

mal abgesehen, dass das natürlich nur gilt, wenn darüber kältere Räume liegen, stellt sich mir die Frage:
Mit einer Hinterlüftung bringe ich permanent warme Raumluft hinter die Verkleidung. Diese kondensiert an der kühleren Decke. Das Reservoir für feuchte Luft ist dabei praktisch unbegrenzt (Die Raumluft). Mir sagt die Logik, dass gerade die Hinterlüftung die Schimmelproblematik verschärft. Nach dem gleichen Prinzip bildet sich nämlich auch gerne Schimmel hinter Schränken an Außenwänden.
Eine Hinterlüftung macht meines Erachtens nur Sinn, wenn so stark hinterlüftet wird, dass die kalte Wand durch die Luft erwärmt werden kann, also praktisch die Isolierwirkung der Verkleidung aufgehoben wird.

Gruß, Niels

Ja, eine Verkleidung soll nicht dämmen, sondern verkleiden…
und kondensiert nur bei kalten Wänden , ja klar.