Schuster, bleib’ bei Deinen Leisten
Hi,
Bei einer Holzkonstruktion (Tragbalken und Dielung) solltest
Du zur Sicherheit auch dem Brandschutz Genüge tun.
Also lautet die Empfehlung: Dämmen mit Glaswolle (als Matten),
da „im Fall der Fälle“ der Schmelzpunkt höher liegt als dem
gegenüber bei Steinwolle.
eine 1000°-Mineralwolle ist hier völlig überflüssig. Was soll denn mit „normaler“ Mineralwolle geschehen? Bei einem Zimmerbrand wird sie sich irgendwann verabschieden, aber zu diesem Zeitpunkt befindet sich kein lebender Mensch mehr im Raum (auch kein Feuerwehrmann - in diesem Brandstadium gehen wir nicht mehr hinein).
Und auch das Thema Brandausbreitung kann man hier vernachlässigen - um die zu unterbinden oder auch nur nennenswert zu behindern sind ganz andere Maßnahmen erforderlich. Außerdem befindet sich über dem Zimmer nur der Dachboden und keine Aufenthaltsräume mehr.
Ich gehe sogar noch weiter:
Normalerweise halte ich die beliebte B1-Dämmung für Teufelszeug. Ein Referent bezeichnete sie mal sehr treffend als „festes Heizöl“. Auf Außenwänden tragen diese Dämmungen (auch wenn sie vielfach erlaubt sind) erheblich zur vertikalen Brandausbreitung bei.
Aber innerhalb eines Zimmers sehe ich spontan keinen Grund, der die Verwendung einer B1-Dämmung bedenklich macht. Sie stellt natürlich eine Brandlast dar und die Rauchentwicklung ist im Brandfall erheblich. Aber das trifft auch auch sehr viele andere Einrichtungsgegenstände zu. Bis diese Dämmung am Brandgeschehen teilnimmt, sollte man den Raum/das Gebäude längst verlassen haben (ich bezweifele, daß man die Teilnahme am Brandgeschehen als Normalsterblicher noch lebend beobachten kann). Viel sinnvoller ist die Ausrüstung mit Rauchwarnmeldern.
Natürlich muß man darauf achten, daß im Bereich der Dämmung keine Zündquellen (z.B. Einbaustrahler) vorhanden sind.
Nun fällt mir zum Ende noch auf, daß sich Deine Empfehlung auf eine Dämmung auf der Geschoßdecke bezog. Ich hätte deshalb zwar etwas anders argumentieren müssen, aber ich bleibe bei meinen Aussagen: auch auf der Geschossdecke hätte ich als Brandschutzing. keine Bedenken bei der Verwendung von schwer entflammbaren Dämmstoffen. Eine Ausrüstung des Dachbodens mit Rauchwarnmeldern ist aber in jedem Fall sehr sinnvoll. In einem Einfamilienhaus würde ich dabei generell RWM in einer funkvernetzten Ausführung empfehlen.
Gruß Stefan