Deckentraglast bei 3cm max. Bohrtiefe

Ich möchte eine abgehängte Decke mittels Hutfederschienen erstellen:

  • Betondecke
  • Max. zulässige Bohrtiefe 3cm
  • Abstand der Hutfederschienen zueinander 30cm
  • Gewicht der Beplankung ca. 20kg/qm

Ein Handwerker hat sich nun geweigert mit dem Argument, dass bei 3cm Bohrtiefe das ganze nicht ausreichend tragfähig sei, sprich die gesamte Konstruktion jederzeit herunterkommen könne - stimmt dies?

Wer hat das gesagt und wenn ja, wie ist das begründet ? Deine oberste Decke mag keine Geschossdecke (also mit Traglast) mehr sein, aber sie muss doch die Decke selbst, die Dachdämmung und Abdichtung, Kiesauflast und Wettereinfluss tragen können, sollte also ebenfalls 15-25 cm dick sein.

3 cm Bohrtiefe reicht nicht einmal für den 5 mm Standarddübel Fischer S 5 für Schrauben von 3-4 mm Durchmesser.

Üblich nimmt jeder Handwerker für untergeordnete Befestigungen schon 6 mm = 40 mm Bohrtiefe und 30 mm Verankerungstiefe.

Wenn man nicht tief genug verankert kann der Beton unter der Last mit dem Dübel und Schiene/Decke rausbrechen !

MfG
duck313

Die 3cm rühren nur daher, weil Deckenheizung verlegt ist und diese möglichst nicht angebohrt werden sollte.

Dann hat sich wohl leider der Handwerker zu Recht geweigert…

Die Heizrohrschlange wird doch nicht vollflächig die Decke belagern. Also kann man mittels Wärmebildkamera auch nachträglich deren Verlauf bei aktiver Heizung ermitteln und gezielt mittig dazwischen bohren… Dafür reicht eine günstige Wärmebildkamera für ca. 300 € aus.

Könnte man eventuell mittels Leitungssuchgerät für Stromleitungen diese Heizrohre in der Decke lokalisieren?

hi,

ja, aber eben nur eventuell. Du brauchst aber eine 100% Methode.
zudem musst du Heizleitung und Bewehrung unterscheiden können.

Man könnte sich mal schlau machen, was Betonnägel (per Bolzenschussgerät) so halten und ob sie für derartige Lasten verwendet werden dürfen.
Und ob man sie überhaupt in so alten Beton noch rein bekommt (ein Pfeiler hat mich da mal ausgelacht).

Schlagdübel (Deckennagel) sind üblich auch nicht sonderlich lang. Bei Knauf (und Anderen) finde ich die kurze Verion mit 35 mm Bohrlochtiefe, wobei die Mindesverankerungslänge mit 25 mm angegeben ist.

Ein Ausbrechen sehe ich - gerade bei Beton - nicht als den entscheidenden Punkt.

Ich würde mich hier vielleicht eher an einen Anwendungstechniker wenden.

20kg/m² erscheint mir relativ viel. Hat das damit zutun, deine Wohnung Schallsicher zu machen?

grüße
lipi

Richtig, geplant sind schwere Platten + Gipskarton, um die Schallübertragung zu minimieren.

Und soll die Deckenheizung (schon das ist ja in einem Wohnblock mehr als ungewöhnlich) dann den Hohlraum der abgehängten Decke beheizen ?

hi,

dann sind die Nägel raus, du brauchst ja eine lose Befestigung.´

ich würde leichter bauen und Abhänger wählen, die schon selbst (bauartbedingt) weitgehend entkoppeln.
Mineralwolle ö.ä. dämmt den Luftschall schon recht gut, damit dein Gips die Masse gar nicht erst braucht.

Eine schwere Variante und die Notwendigkeit den Körperschall zu entkoppeln steht sich entgegen.

grüße
lipi

Auf die Deckenheizung könnte in dem Bereich gut verzichtet werden, die Wohnung wird durch die Fußbodenheizung bereits mehr als ausreichend erwärmt.

Ginge nicht Deckennägel + Hutfederschienen?

Der Hersteller empfiehlt hier 1 mm Spielraum zwischen Federschienen und Decke.