Deeskalation / Prävention

Sicher kennen viele von Euch das berühmt berüchtigte „ungute Gefühl“, wenn „Ärger in der Luft liegt“. Viele Polizeibeamte entwicklen (ebenso wie manche „private“ Personenschützer) nach einiger Zeit - aufgrund Ihrer Erfahrung - einen Instinkt für Ihre „Pappenheimer“. Manche Menschen haben einen angeborenen Sinn für Gefahren.

Mich würde interessieren, wie man dieses „Gefühl“ in Worte fassen (also objektivieren) könnte :

  1. Welche Situationen empfindet Ihr (dienstlich und auch privat) als „potentiell gefährlich“ ?
    Wie verhaltet Ihr Euch dort, worauf achtet Ihr - sprich : worauf richtet Ihr Eure Aufmerksamkeit ?

  2. Auf welche Merkmale der Körpersprache (Gestik, Mimik etc.) von Personen achtet Ihr, um die subtilen Anzeichen eines (zumindest potentiell) gewaltbereiten Menschen zu erkennen ?
    Worauf achtet Ihr sonst noch (Sprache, äußere Erscheinung) ?

  3. Wenn Ihr Euch in einer zu eskalieren drohenden Situation befindet - wie versucht Ihr die Lage zu lösen (bzw. zu entspannen) ? Hierbei würde mich vor allem interessieren, ob Ihr der Auffassung seid, die Situation auch ggf. ohne Anwendung von körperlicher Gewalt (Zwang) oder den „Hilfsmitteln“ lösen zu können und ob Ihr dies zumindest probiert.
    Was unternehmt Ihr in Bezug auf die Eigensicherung ?

  4. Dankbar wäre ich Euch auch für Eure eigenen Erfahrungen in Bezug auf oben genannte Situationen, oder als Zeuge, ggf. sogar als Opfer von Straftaten (Raub, Körperverletzung etc.). Insbesondere, wie Ihr Euch dabei gefühlt und verhalten habt ; ob Euer Handeln erfolgreich war - und wenn nicht, woran es lag, daß es nicht geklappt hat.
    Wenn Ihr mögt, würde ich mich wegen des sensiblen Themas auch über e-mails freuen an :

[email protected]

Über Empfehlungen von weiteren Informationsquellen (Internetlinks, Artikel in Zeitschriften, Bücher etc.) zum o.g. Thema würde ich mich ebenfalls sehr freuen.

Aurel

Asche über mein Haupt …

Ich habe - neben dem posting hier - inhaltlich identische postings in den Bereichen „Sport“, „Psychologie“ und „Gesundheit“ gestartet.
Da es sich um meine ersten postings überhaupt handelt, war mir nicht bewußt damit gegen den „Forumskodex“ zu verstossen, und hier ggf. Leser zu verärgern. Aufgrund der Komplexität meiner o.g. Fragen war ich mir schlichtweg bezüglich der Einordnung in EIN bestimmtes Forum unsicher. Ich wollte eine Vielzahl von Experten erreichen, vor allem solche, welche ggf. unterschiedliche Gesichtspunkte zu der Thematik beitragen können (und welche über unterschiedliches Hintergrundwissen verfügen).

Gerade in dem vorliegenden Forum habe ich mir eine reghafte Diskussion erhofft.
Ich denke die Aspekte der Deeskalation, der Prävention und insbesondere der eng damit zusammenhängenden Eigensicherung sind m.E. im Alltag viel zu vernachlässigte Aspekte, welche zudem in der Ausbildung (außerhalb der SE) etwas zu kurz kommen (Ausnahmen bestätigen die Regel und die Ausbildung ist zugegebenermaßen besser geworden).

Ich denke gerade im Polizeibereich entwickelt jeder Beamte mehr oder weniger seine eigenen Methoden. Vieles wird auch von erfahrenen Beamten an junge Kollegen weitergeleitet.
Gerade diese Form der Wissensvermittlung ist unumgänglich und m.E. sehr wichtig.
Darüber hinaus bin ich der Auffassung, daß die Methoden „im Dienst“ und des Polizeibeamten „im Privatleben“ naturgemäß in einigen wesentlichen Punkte erheblich voneinander abweichen
(keine Möglichkeit Unterstützungskräfte anzufordern, keinen sichernden Partner etc.).

Ich freue mich daher auf Eure Erfahrungen und Gedanken zum Thema. :smile:

Aurel