Defekte Gastherme in Mietwohnung

Behörden & Recht Allgemeine Rechtsfragen
#1

Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Kommilitonin hat folgendes Problem und deswegen bitte ich um Hilfe oder einen Ratschlag, wie sie nun fortfahren könnte.
Sie hat seit dem 01.11.2021 ihre Wohnung und bis vor ca. 2-3 Monaten nur Probleme mit der Gastherme gehabt. Sozusagen über die ganze Winterperiode nie eine zuverlässige Heizung gehabt und das auch ständig angesprochen!
Daraufhin kamen immer wieder Monteure, welche bei der Therme Wasser aufgefüllt haben. Dann ging die Heizung wieder für 3-4 Wochen und fiel danach erneut aus. Dann erst, wurde nach einem halben Jahr, in dem sie nur Ärger mit der Therme hatte, eine Leckortung durchgeführt und die Ursache wurde behoben.
Doch jetzt bekam sie die Jahresabschlussrechnung der Gastherme und weiß gar nicht, wie es überhaupt möglich sein kann, dass sowas zustande kommt. (Die Aufträge der Monteure, wie oft sie bei ihr waren, wurden alle von diesen dokumentiert.)

Zur Erklärung: sie ist Mitte November erst in die Wohnung eingezogen, im Februar/März war sie in der Heimat und auch so war sie zu dieser Zeit wenig zu Hause, da sie ausschließlich Online-Uni hatte. Also war sie in der Zeit, in der sie in dieser Wohnung gelebt hat (1.11.2021-31.7.2022) schätzungsweise 6,5 von 9 Monaten überhaupt dort. Wie kann es dann sein, dass sie als alleinige Person, die in diesem Haushalt lebt, so viel Gas verbraucht? Ihre Nachbarin zahlt 50€ Abschlag im Monat für Gas, kommt also in 9 Monaten auf schätzungsweise 450€ für ihren Gasverbrauch. Und sie soll für 6,5 Monate 918€ für Gas bezahlen. Das kommt ihres Erachtens nicht hin. (Sie hatte keine Abschläge gezahlt, dennoch kann es einfach nicht sein, dass so ein hoher Gasverbrauch vorliegt. Dafür hat sie ja das Beispiel anhand des Verbrauchs der Nachbarin geschildert.)

Daraufhin bat sie um eine Überprüfung dieses Sachverhalts durch eine qualifizierte Fachkraft. Da sie dieses Problem seit Anfang an immer und immer wieder angesprochen hat und es nicht verstehen kann, wie es so lange einfach hingenommen wurde ohne die Ursache zu bekämpfen. Das darf nicht sein, dass sie darauf sitzen gelassen wird, weil die Therme über Monate hinweg nicht fachgerecht repariert wurde.

Die Gasrechnung hatte sie auch mitgeschickt.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und hoffe, dass ich ihr damit ein wenige helfen kann.
Liebe Grüße und vielen Dank!

#2

Wenn sie eine eigene Gastherme hat, dann hat sie wohl auch einen eigenen Gaszähler?
Dann ist es doch ganz leicht: Zählerstand beim Einzug nehmen, diesen vom Zählerstand beim Auszug abziehen = Verbrauch in Kubikmeter.

Das ist unglücklich formuliert. Gasthermen schicken keine Rechnungen. War es der Gasversorger oder gibt es am Ende doch gar keinen separaten Gaszähler für die Wohnung? Wer schickte die Rechnung, wie wurden die Verbräuche ermittelt?

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#3

Trenn das Problem mal auf zwischen Defekten und Ausfällen (das beträfe allenfalls eine Mietminderung) der Therme und der Gasrechnung. Das sind doch auch 2 Stellen, einmal Vermieter, einmal Gasversorger.
Da kaum anzunehmen ist Gas sei unverbrannt ausgeströmt so ist die gemessene Menge laut Gasuhr auch verbraucht worden.

Bliebe ein Ablesefehler der Gasuhr, womöglich weil man den Zwischenstand bei Einzug nicht festgestellt hatte.
Und die Gasuhr könnte falsch zählen, was man beim Versorger nachprüfen lassen könnte. Ist kostenpflichtig falls der Test keine Abweichung von der Toleranz ergeben sollte.

Sollte sich also klären lassen.

MfG
duck313

#4

Es ist immer wieder erstaunlich, wie blauäugig manche Mieter mit ihren Zählern umgehen. Außer bei Ein- und Auszug sollte man auch, so oft es geht, Zwischenablesungen machen und auf Plausibilität prüfen. Dann kann einem auch ein defekter Zähler kaum Kopfschmerzen bereiten.
Heutzutage fotografiert man das Ding und verschreibt sich mit dem Stift nicht beim Ablesen. Mit der Zählernummer hat das auch handfeste Beweiskraft.
In Exceltabelle eintragen, Tages- oder Wochendurchschnitt berechnen lassen und man sieht sofort wo nicht erklärbare Abweichungen sind.

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#5

Es geht ja jetzt nicht um die Maßnahmen die hätten gemacht werden müssen. Die Frage war, was kann getan werden, wenn die Therme nicht voll funktionsfähig ist.

#6

Hallo duck313, der Verbrauch scheint schon korrekt zu sein. Es geht ja um die Funktion der Therme. Die ständigen Ausfälle, kein Wasser im System. Die vielen Versuche der Monteure das Problem zu beheben,ohne Erfolg.

#7

Da liegt der Hund begraben.
Der VM hat diese berechnet. Nach der kurzen Mietzeit mit einer duerhaft defekten Therme, müßte aber der VM dafür zuständig sein.
Das muß sie mit ihm abklären, dass er die Rechnung für die Instandsetzung zahlt.
ramses90

#8

Hallo ramses90, es geht um den reinen angegeblichen Gasverbrauch. Vermieter ist eine Wohnungsbaugesellschaft. Die haben interne Monteure.

#9

Servus,

Ist er es oder nicht?

Wurde der Zählerstand bei Einzug abgelesen oder nicht?

Wenn nein, ist es ganz schlicht nicht bekannt, ob der auf der Abrechnung zugrundegelegte Verbrauch richtig ist oder nicht bzw. in welchem Zeitraum der angegebene Verbrauch angefallen ist.

In diesem Fall wäre es nützlich, den auf der Abrechnung angegebenen Zählerstand per 31.12.2021 mit dem heutigen zu vergleichen und den daraus ermittelten Verbrauch auf Plausibilität zu prüfen (d.h. beim Vergleich die Heizperiode zu berücksichtigen).

Schöne Grüße

MM

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#10

Hallo MM, das werden wir noch machen, ich gehe aber eher davon aus, das, wenn die Therme mal wieder ausgefallen war, das gesamte System immer wieder aufs neue aufgeheizt werden muss. Und so dieser Verbrauch zustande gekommen ist.

#11

je nachdem welchen Gasanbieter mit welchen Laufzeiten und vor allen Preisgarantien man hat kann das schon Plausibel sein.

#12

Servus,

Gasthermen sind keine Boiler und keine Heizkessel - da ist kein Wasservolumen, das abkühlt und neu aufgeheizt werden muss.

Wenn aus irgendeinem Grund bei einzelnen Pannen Gas unverbrannt ausgeströmt wäre, hätte man das gerochen. Der Geruch ist je nach Netz unterschiedlich, aber immer sehr markant und anders als alle Gerüche, die sonst in einer Wohnung vorkommen.

Gasverbrauch wird nicht in Euro gemessen, sondern in cbm, ggf. umgerechnet in kWh. Ohne das verbrauchte Volumen zu kennen und ohne Vergleich mit dem aktuell verbrauchten Volumen brauchst Du von gar nichts auszugehen, das ist ein Blindekuhspiel, das zu nichts führt.

Wenn Du das im Abrechnungszeitraum verbrauchte Volumen nicht kennst, weil der Zähler bei Einzug nicht abgelesen worden ist (das passiert mal), ist die einzige Möglichkeit, einzuschätzen, ob das abgerechnete Volumen plausibel ist oder nicht, dass Du das seit 01.01.2022 verbrauchte Volumen durch Ablesung feststellst und dann bitte nicht mit dem Preis auf der Abrechnung, sondern mit dem dort angegebenen Volumen vergleichst.

Ohne die konkreten Zahlenwerte zu spekulieren bringt nicht weiter.

Schöne Grüße

MM

#13

In diesem Fall handelt es um eine alte Therme 94 Baujahr. Und wenn das System auskühlt, muss das Wasservolumen der Heizung ja auch wieder auf Temperatur gebracht werden. Und das ist anscheinend die Ursache für den hohen Verbrauch.

#14

Nein. 

#15

Servus,

das Wasservolumen der Heizung ist nur der Bote: Es nimmt Wärme an der Therme auf und gibt sie an den Heizkörpern und auch an offen liegenden Rohren ab. Wenn die Therme nicht läuft, wird keine Wärme über das Wasser zu den Heizkörpern gebracht, und die Wohnung wird, solange noch Restwärme im Wasser ist, von dieser Restwärme geheizt, und wenn sie läuft, wird welche dahin gebracht. Wenn keine Wärme zu den Heizkörpern gebracht wird, ist es in der Wohnung kühler - falls man nicht elektrisch heizt -, es wird weniger Gas gebraucht und nicht mehr.

Solange Du nicht weißt, wie viel Gas verbraucht worden ist, und auch keinen plausiblen Wert aus dem Volumen schätzen kannst, das seit 01.01. verbraucht worden ist, gibt es keinerlei Möglichkeit, die Rechnung auf Plausibilität zu prüfen.

Schöne Grüße

MM

#16

Das kann ich jetzt nicht sagen, die Versorgung hat der Grundversorger übernommen. Das Problem war ja auch das der Wasserdruck immer abgefallen war und somit das System immer wieder aufgefüllt werden musste.

#17

Wenn dort ein eigener Gaszähler ist und über den Gas zur Therme gelangt wird es dort auch verbrannt.
Die Wärme verschwindet nicht einfach so, sondern kommt der Wohnung zugute.
Ist in der Anlage zuwenig Wasser wird die Therme entweder gar nicht laufen (also auch kein Gas verbrauchen) oder sie läuft nur kurz an und wartet dann bis das Wasser in dem Heizkreislauf wieder abgekühlt ist.
Ein mehrverbrauch von Gas ist schlichtweg nicht möglich.
Und das ein komplettes aufheizen mehr Energie verbraucht als ein ständig auf Temperatur halten ist einfach nur eine Legende die sich irgendwie in den Köpfen festgesetzt hat.

#18

hi,

eine Heizung die nicht heizt, verbraucht kein Gas.
eine Heizung die nicht heizt, verbraucht beim einschalten auch nicht mehr Gas, als wenn sie geheizt hätte.
wenn Gas irgendwo ausströmt, dann rieht man das recht schnell.

Man vergleicht ungern € mit €, wenn es um den Verbrauch geht.
Besser wäre es, die gelieferte Gasmenge zu vergleichen. Gerade um 2021 sind die Gaspreise doch schon erheblich explodiert und der Grundversorger könnte hier abartig teuer sein. Die Nachbarin hingegen könnte Preise aus 2020 haben.

wenn sie in der ‚warmen‘ Zeit nicht anwesend war, wirkt sich das natürlich kaum auf den Verbrauch aus.

grüße
lipi

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#19

Vielen Dank erstmal für die vielen Ideen, werden es erstmal genau überprüfen.

#20

Es kann sehr wohl auch unverbranntes Gas ausströmen, ohne dass man es drin riecht. Dann entweicht es eben aus dem Abgasrohr oben auf dem Dach. Das lässt sich aber schnell erkennen, wenn der Zähler bei deaktivierter Therme weiterzählt.