Defekter Zug kann nicht weiter aber zurück fahren

Hallo,

neulich im Zug gab es eine Durchsage: Der Zug sei defekt und könnte nicht bis zum Zielort fahren sondern würde wieder zurück zum Ausgangsbahnhof fahren müssen.

Der Zielbahnhof war ungefähr so weit entfernt wie der Ausgangsbahnhof. Mehrere andere Fahrgäste sowie ich stellten sich also die Frage wieso der Zug rund 100 km bis zum Ursprungsbahnhof zurück fahren kann aber nicht 100 km bis zum Zielbahnhof…

Gibt es dafür irgendeine halbwegs logische Erklärung oder ist das wieder so eine verrückte Logik der Bahn?

Und wieso wird überhaupt durchgesagt dass der Zug wieder zurück fährt was ja für ziemliche Verwirrung gesorgt hat…

Oder wollte die Bahn einfach sparen und hatte zufällig eine weitere Lok die sowieso zum Ursprungsbahnhof fährt und war zu geizig diese zuvor zum Zielbahnhof fahren zu lassen?

Wer kennt sich aus?

Gruss

Desperado

Möglich ist vieles.
Wirklich erklären kann man sowas aber wohl nur, wenn man dabei war, und die Technische Erklärung kennt.
Ein Versuch der Bahn, zu Sparen scheidet wohl aus. Die Kosten die durch den Ausfall eines Zuges entstehen sind enorm. Alle Fahrgäste müssen ja irgendwie Transportiert werden, Ersatzbusse, Ersatzzug oder oder oder, da entstehen gewaltige Kosten. Mal abgesehen von den Möglichen Strafzahlungen. Daher lässt man jeden Zug weiterfahren, wenn es irgendwie geht. Daß das hier nicht gemacht wurde, legt den Schluss nahe, daß es tatsächlich nicht möglich war. Über die Gründe kann man bei Deinen Angaben aber nur spekulieren.
War es wirklich der Zug in dem Du gesessen bist, der Defekt war? Oder war ein anderer vorrausfahrender Zug liegen geblieben, und hat einfach das Gleis blockiert? Insgesamt sind hier so viele Varianten Möglich, daß die Frage nach dem Grund wohl nur die beteiligten Bahnangestellten beantworten können.

Hallo Desperado,

nur eine Vermutung.

War es ein Lokbespannter Zug mit Steuerwagen?
Dann könnte es sein, dass der Zug mit dem Steuerwagen voraus gefahren wurde und plötzlich die Elektrokomik des Steuerwagens ausgefallen ist. Die Lok ist in dem Fall aber noch voll funktionsfähig. Daher wäre eine Rückfahrt zum Ausgangsbahnhof möglich.

Viele Grüße und Guten Rutsch
shooty

DB-Bashing 2.0
Servus,

wenn Du verrätst, wie die beiden fraglichen Bahnhöfe heißen, kann ich Dir vielleicht eine ziemlich plausible Erklärung geben.

Ebenfalls, wenn du verrätst, ob es sich eventuell um einen lokbespannten Zug handelte, und ob der Zug mit Steuerwagen in Richtung des Zielbahnhofs und Lokomotive am Zugschluss eingesetzt war.

Vielleicht auch, wenn Du verrätst, mit welcher Geschwindigkeit im Vergleich zu der auf den betreffenden Streckenabschnitten zulässigen Vmax die Fahrt fortgesetzt wurde.

Dies jetzt bloß mal drei spekulative Ansätze, zu denen ich mich über weitere Informationen freuen würde.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Symbolik, Mimik und all das
Servus,

schönen Dank hierfür:

Elektrokomik

  • Beleg dafür, dass es trotz aller Widrigkeiten bei der Bahn doch noch ein paar Eisenbahner gibt.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Servus,

schönen Dank hierfür:

Elektrokomik

  • Beleg dafür, dass es trotz aller Widrigkeiten bei der Bahn
    doch noch ein paar Eisenbahner gibt.

wie kommst Du darauf?

Happy New Jear
shooty

Hi,

Gibt es dafür irgendeine halbwegs logische Erklärung oder ist
das wieder so eine verrückte Logik der Bahn?

Wieso „wieder“? Hast Du ne Ahnung vom Bahnbetrieb und kannst das beurteilen?

Und wieso wird überhaupt durchgesagt dass der Zug wieder
zurück fährt was ja für ziemliche Verwirrung gesorgt hat…

Vielleicht - weil der Zug wieder zurückgefahren ist? Das kann alle möglichen Gründe haben, die wir hier nicht erriechen können.

Oder wollte die Bahn einfach sparen und hatte zufällig eine
weitere Lok die sowieso zum Ursprungsbahnhof fährt und war zu
geizig diese zuvor zum Zielbahnhof fahren zu lassen?

Quatschkopp.

Gruß S

Hallo auch,

naja das ist wie mit der Flußüberquerung:

Du willst einen 100m breiten Fluß durchschwimmen, du steigst ins Wasser und schwimmst los. Nach 90m gehen dir die Kräfte aus und du beschliesst umzukehren.

OK, Quatsch beiseite…die Frage hättest du im Zug dem Zugbegleiter stellen sollen. Alles andere ist nur Rätselraten.

Gruß Angus

Hallo,

DB-Bashing würde ich das nicht nennen, vielmehr teile ich meine Erfahrungen mit der Bahn, wenn dieses Unternehmen so agiert dass es entweder lustig oder traurig ist sollte man nicht die Person welche das nach außen kommuniziert verantwortlich für deren schlechtes Image machen.

Der Zug sollte von München nach Nürnberg fahren und ist in Ingolstadt nach München zurück gefahren. Die anderen Dinge weiß ich nicht, war zu sehr mit dem Umsteigen beschäftigt.

Gruss

Desperado

Hallo,

also Extrakosten sind der Bahn wohl nicht entstanden da alle Passagiere in einen parallel fahrenden Zug umsteigen konnten, die Verspätung hielt sich deshalb auch in Grenzen.

Gruss

Desperado

MNE - Steuerwagen
Servus,

im RE „München-Nürnberg-Express“ hängt die Lokomotive Richtung München, der Zug war also geschoben unterwegs. Ausnahmen sind extrem selten, weil die Parks für den MNE bloß auf dieser Linie eingesetzt werden, so dass es nicht zum „Dreieck“ kommen kann.

Die Steuerwagen für den MNE (von denen stehen zu wenige zur Verfügung, sie sind aus dem Fernverkehr abgeknapst worden, wo man sie eigentlich auch bräuchte) sind ziemlich störungsanfällig, sie wurden vor inzwischen 17 Jahren „mit heißer Nadel“ aus älteren Reisezugwagen umgebaut. Unabhängig von der Elektrik und Elektronik fallen sie auch öfter mal wegen Vogelschlag an den Frontscheiben aus - der MNE wird dann „im Sandwich“ mit je einer Lokomotive an beiden Enden gefahren.

Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass am bewussten Tag ein Schaden am Steuerwagen oder sonstwo an der Wendezugsteuerung aufgetreten war.

Ob überhaupt die Alternative bestanden hätte, in Ingolstadt die schiebende Lokomotive nach vorn umzuspannen und den Zug nach neuer Bremsprobe gezogen nach Nürnberg zu bringen, hängt davon ab, was genau kaputt war.

Wenn das möglich gewesen wäre, aber in Nürnberg keine 101er oder 120er Lokomotive bereitgestellt werden konnte, um den Zug im Sandwich weiter zu fahren, so dass man dort auch wieder hätte umspannen müssen und nach wieder einer neuen Bremsprobe irgendwann nach München zurückgekommen wäre, hätte bereits das zweimalige Umspannen den Betrieb (nicht nur dieses Zuges, sondern der ganzen MNE-Linie an diesem Tag und des Fernverkehrs auf der Strecke) mehr gestört als das Brechen des Zuges in Ingolstadt.

Es kann auch sein, dass ein Schaden aufgetreten ist, der zwar den Betrieb des Zuges nicht unmittelbar beeinträchtigte, zu dem aber keine sichere Prognose möglich war (z.B. erhöhte, aber noch zulässige Temperatur an irgendeinem Aggregat), so dass es sinnvoll war, den Zug flott nach München zu bringen, wo die Wagen (Werk München Pasing) und Lokomotiven (Werk München Hbf) beheimatet sind, bevor er irgendwo weiter weg von den Münchener Werken liegen geblieben wäre.

Dass manches bei der DB für die Reisenden leichter und besser bewältigt werden könnte, wenn nicht alle Ressourcen auf Kante genäht wären, steht außer Frage - die Bundesbahn hatte die nötigen Reserven an Material und Personal. Aber das kostet halt Geld, und die DB AG hat von ihrem alleinigen Aktionär nicht den Auftrag bekommen, den hoch defizitären Betrieb der Deutschen Bundesbahn weiterzuführen - man kann das mögen oder nicht.

2012 wurde übrigens die Beschaffung von neuen Zügen für den MNE ausgeschrieben - das wird in ein paar Jahren zum üblichen Effekt führen: Zuerst eine Zeit lang völliges Chaos, bis die ausgelieferten Fahrzeuge für den Betrieb tauglich zurechtgeschraubt sind - und nach diesem Tal der Tränen eine sehr deutliche Verbesserung des Betriebs auf dieser Linie.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Guten Abend Blumepeder,

an diese Möglichkeit habe ich nicht gedacht (auch weil die Durchsage schon kam bevor der Zug in Ingolstadt eingefahren ist).

Ist aber sowieso ein wenig unpraktisch dass nicht in bestimmten Abständen Werkstätten und Ersatzloks… bereit stehen. In diesem Fall wurde es nur ein wenig eng da die Gäste von zwei Zügen in einem gepackt wurden, in anderen Fällen ist es dramatischer.

Solange es in Deutschland Arbeitslosigkeit gibt sehe ich keinen Sinn darin dass ein Unternehmen in Staatshand wie die Bahn Personal einspart, aber das ist wieder ein politisches Thema.

Gruss

Desperado