Definition: neoliberal

Hallo Klaus,

Wenn ich das richtig sehe, hast du die zitierte Textstelle aus
einem Thread im Brett Auslandspolitik.

Ja, ich habe doch auch den Link dahin gepostet.

Da ging es wohl um das
Thema Selbständigkeit vs. Angestelltenstatus und jemand
berichtete, dass er sich durch die Selbständigkeit
verschlechtert hat. Demgegenüber stehen möglicherweise viele,
die sich dadurch verbessert haben.

Das liest sich da eher, als hätten sich wenige verbessert und viele verschlechtert, mit der Tendenz, daß sich die Situation für die Allgemeinheit weiter verschlechtern wird.

So, wie du zitierst, liest es sich als wenn die Österreicher
alle auf mehr als ein Drittel ihres Monatseinkommen verzichten
würden. Das ist natürlich Unsinn.

Natürlich ist das Unsinn. Nur ein paar, Tendenz steigend. Es ist der Trend, der mich stört, der nicht aufgehalten wird.

Aber einige wirtschaftspolitische Massnahmen haben sich dort
eben positiv ausgewirkt und die Deutschen können hier das eine
oder andere vom kleinen Nachbarn lernen. Der Schlüssel zum
Erfolg ist hier sicher die hohe Beschäftigung.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Allmählich scheinen sich aber auch die Schattenseiten der Liberalisierung zu zeigen. Wenn die in den Vordergrund drängen, habe ich ein Problem damit.

Wir Deutschen
versinken mit unserer hohen Arbeitslosigkeit in einen Sumpf,
der handlungsunfähig und die Sozialsysteme auf Dauer nicht
mehr finanzbier macht. Anstatt gemeinsam einen Ausweg zu
finden, bilden sich aber derzeit Fronten. Es gibt die
Reformwilligen, die zunehmend als neoliberal abklassiert
werden und jene, die die Illusion aufrecht erhalten wollen, es
könne alles so bleiben, wie es ist oder mal war.

Auch da kann ich Dir wieder nur zustimmen. Es muß doch aber einen Weg geben, bei dem die Schwachen nicht auf der Stecke bleiben.

Gruß, Rainer

[ot]
Hallo, Leutz-Branden,

gelegentlich, bitte nicht hier, unterhalten wir uns mal darüber, weshalb ich ausgerechnet bei Dir immer an Nuhrs zweitbekanntestes Zitat denke: „Demokratie heisst, man *darf* eine eigene Meinung haben, man *muss* aber nicht.“

Gruß,
Andreas

Erklär mal, was das mit mir zu tun hat, Hallo-Andreas.

Hallo.

ja, besser verständlich. Trotzdem hatte der freie Markt 10
Jahre Zeit, sich auszutoben. Am Ende war fast die Hälfte der
Bevölkerung arm, wie wir uns das kaum vorstellen können.

Die Alternative wäre gewesen, daß der Staat pleite und damit ein noch größerer Teil der Bevölkerung arm gewesen wäre, wobei „arm“ sowieso wieder so eine Definitionsgeschichte ist. Alles in allem hat die Wirtschaftspolitik nur bestehende aber bis dahin versteckte Probleme aufgedeckt.

Das
belibt ein Beispiel dafür, daß der Markt das am schlechtesten
geeignete Mittel ist, um soziale Gerechtigkeit herbeizuführen.

Nur der Markt sorgt dafür, daß Du etwas zu essen hast. Würde sich der Anbau und der Vertrieb von Nahrung nicht lohnen, gäb es keine, außer daß der Staat den Anbau bezahlt, sich dafür verschuldet und am Ende alles in die Grütze geht.

Die Verschuldung, die Deutschland gerade hat, kommt schließlich auch nicht daher, daß wir Dinge gefördert haben, die uns zukünftig um so höhere Erträge bringen (so wie das jeder Unternehmer machen würde), sondern weil das Geld für Dinge zum Fenster hinausgeblasen wird, an die wir uns in Zukunft bestenfalls erinnern aber von denen wir sicherlich nichts haben werden.

Gruß,
Christian

haben wir für RECHTS jetzt eben NEOLIBERAL

du mußt schon zwischen wirtschafts- und gesellschaftspolitik unterscheiden! liberale sind wirtschaftspolitisch (!) rechts, was nicht heißt, daß sie auch gesellschaftspolitisch rechts, d.h. autoritär wären, sondern im gegenteil!

gruß
dataf0x