was bedeutet neoliberal für euch ? Dafür, dass er so häufig benutzt wird, ist er mir zu abstrakt.
was bedeutet neoliberal für euch ? Dafür, dass er so häufig
benutzt wird, ist er mir zu abstrakt.
Wie es in den Medien und in diesem Forum mißgebraucht wird: Freie Fahrt den Märkten, der Stärkste überlebt.
Die richtige Definition:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Je nachdem, was man sich aussucht, trennt sich die Sachlichkeit von der Plattitüde.
Gruß,
Christian
Zeitgeist
Hi Franz
Da die Letz sich neuerdings ein bißchen genieren, von LINKS und RECHTS innerhalb der politiuschen Lager zu sprechen, nachdem irgendwelche rechten (neoliberalen) Klugscheißer das als nicht mehr zeitgemäß definierten (weil es ihnen gerade gelegen kam), haben wir für RECHTS jetzt eben NEOLIBERAL.
Ich ahne, dass einige Korintherkacker von RECHTS und MITTE jetzt dagegen was schreiben mögen, aber das geht mir am …NEOLIBERALEN vorbei.
Gruß,
Branden
Geist ist geil
Hallo Branden,
zunächst einmal vielen Dank für deinen ausführlichen, wohl formulierten und informativen Artikel.
Nach dem Studium deines Beitrags würde ich die Quintessenz auf folgende Formel bringen: „Rechte nennen sich jetzt neoliberal, weil das salonfähiger klingt.“
Dem gegenüber würde ich komplett gegensätzlich subsumieren: „Mit dem Begriff „neoliberal“ wird heute, insbesondere aus dem linken Lager, alles bezeichnet, was von der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik abweicht.“
Du bemerkst die Diskrepanz? Einmal negativ als Schimpfwort bzw. Begriff zur Deklassierung des politisch anders Denkenden und einmal positiv als Schönfärberei und Tarnung, sowie du es interpretierst.
Ich gebe einmal eine kleine Aufgabe mit auf den Weg: Lass mal Google nach dem Begriff „neoliberal“ suchen und achte dabei darauf, auf welche Seiten die Ergebnisse verweisen. Sehr aufschlussreich, wie ich finde!
Gruss,
Klaus
Dem gegenüber würde ich komplett gegensätzlich subsumieren:
„Mit dem Begriff „neoliberal“ wird heute, insbesondere aus dem
linken Lager, alles bezeichnet, was von der
nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik abweicht.“
Da steh ich jetzt auf dem Schlauch, wie meinst du das ?
ratlos
franzhapper
Hallo Klaus,
Ich gebe einmal eine kleine Aufgabe mit auf den Weg: Lass mal
Google nach dem Begriff „neoliberal“ suchen und achte dabei
darauf, auf welche Seiten die Ergebnisse verweisen. Sehr
aufschlussreich, wie ich finde!
das habe ich Branden mal abgenommen und komme mit Wikipedia über ein paar Umwege zu einem Beispiel für den Erfolg neoliberaler Politik, dem ‚Wunder von Chile‘. Eine Textzeile daraus:
Das durchschnittliche Wachstum zwischen 1973 und 1990 lag bei rund 3 Prozent, der Durchschnittslohn ist während der Pinochet-Ära gesunken, und der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze ist von 20 auf 44 Prozent gestiegen.
Was manche Leute so als Erfolg bezeichnen …
Wenn das der typische Erfolg neoliberaler Politik ist, kann ich nicht verstehen, daß diese politische Richtung noch Anhänger hat.
Gruß, Rainer
Hallo Christian,
aus Deinem verlinkten Link
Als „Experimentierfeld“ für neoliberale Wirtschaftspolitik gilt Chile. Milton Friedman prägte den Begriff vom „Wunder von Chile“ und betonte den wirtschaftlichen Erfolg unter dem Diktator Pinochet.
Hast Du da mal auf ‚Wunder von Chile‘ geklickt und weiter gelesen?
Ein hervorragendes Beispiel, was Neoliberalismus schfft.
Hier der entsprechende Satz daraus:
Das durchschnittliche Wachstum zwischen 1973 und 1990 lag bei rund 3 Prozent, der Durchschnittslohn ist während der Pinochet-Ära gesunken, und der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze ist von 20 auf 44 Prozent gestiegen.
44% Faulpelze ich Chile. Ist ja jeder selbt verantwortlich.
Das müssen wir wirklich unbedingt nachmachen.
Nicht daß ich das als Ziel der Liberalen unterstelle.
Bei Wikipedia wird das aber als ‚Erfolg‘ bezeichnet, was der Begriff Wunder ja wohl auch ausdrücken soll.
Mit solchen ‚Erfolgen‘ als normales ergebnis neoliberaler Politik kann ich mich nicht anfreunden.
Gruß, Rainer
frullipär
Wenn das der typische Erfolg neoliberaler Politik ist, kann
ich nicht verstehen, daß diese politische Richtung noch
Anhänger hat.
Hallo Rainer,
es wäre sicherlich einen eigenen Thread wert, die Systeme Allende und Pinochet hinsichtlich der jeweiligen wirtschaftspolitischen Ausrichtung hin zu untersuchen, sowie Vor- und Nachteile zu benennen. Dazu fühle ich mich aber leider nicht berufen. Zudem war Pinochet ein Diktator und es würde mir schwer fallen, seine wirtschaftspolitischen Erfolge zu preisen.
Aber im Thread wurde doch deutlich, dass ein jeder eine eigene Vorstellung davon hat, was „neoliberal“ ist und inwiefern der Begriff positiv oder negativ besetzt ist. Für mich ist war der Begriff eher positiv besetzt, weil ich mir durch „neoliberale“ Akzente in der Wirtschaftspolitik (Deregulierung, Steuersenkung, Flexibilisierung, Abbau von Bürokratie, Schwächung der Verbände, Abbau von Behinderungen für Neueinstellungen, Stärkeres Fordern von Transferzahlungsempfängern, etc.) eine Verbesserung der Volkswirtschaft verspreche. Nachdem aber linke Gruppierungen den Begriff inflationär verwenden und negativ besetzen, erscheint mir die Bezeichnung zunehmend unpassend.
Ich möchte eine leistungsfähige, wettbewerbsfähige, finanzierbare und soziale Marktwirtschaft. Wenn „neoliberal“ also sauer aufstösst, u.a. weil sich ein Pinochet ihrer bedient hat, dann nennen wir es „frullipäre Wirtschaftspolitik“. Jetzt besser?
Gruss,
Klaus
Hallöchen,
Nicht daß ich das als Ziel der Liberalen unterstelle.
Bei Wikipedia wird das aber als ‚Erfolg‘ bezeichnet, was der
Begriff Wunder ja wohl auch ausdrücken soll.
nun, lesen bildet und ich bin sehr dafür, Texte ganz zu lesen und vor allem dafür, nicht einfach einzelne Worte herauszupicken und zu interpretieren. So steht doch gleich am Anfang des Textes folgendes: „Friedman sagte, das wahre Wunder von Chile war nicht, dass die ökonomischen Reformen so gut funktionierten, sondern dass die Militärjunta bereit war, sie ausführen zu lassen.“
Weiterhin sollte man als Interpretation der Ereignisse wissen, daß vor Pinochet Kollege Allende im Amt war, der sich sozialistische Ideen auf die Fahnen geschrieben hatte, weswegen er ja nun auch von den USA des Amtes - hmmm - enthoben wurde. Allende hat so ziemlich die ganze Volkswirtschaft verstaatlicht, was zur Folge hatte, daß die verdeckte Arbeitslosigkeit erheblich war, was wir ja nun auch aus der DDR kennen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Armut in Chile ist also nicht zwangsläufig auf die Wirtschaftspolitik zurückzuführen, sondern lediglich deren (also der Arbeitslosigkeit und Armut) Aufdeckung.
Gruß,
Christian
Hallo Klaus,
Ich möchte eine leistungsfähige, wettbewerbsfähige,
finanzierbare und soziale Marktwirtschaft. Wenn „neoliberal“
also sauer aufstösst, u.a. weil sich ein Pinochet ihrer
bedient hat, dann nennen wir es „frullipäre
Wirtschaftspolitik“. Jetzt besser?
ja, sehr viel besser. Ich habe doch auch gar nicht gemeint, daß neoliberale Politik solche Ziele hat. Aber …
Als einer der hervorragenden Theoreziker des Neoliberalismus wird bei Wikipedia öfter ‚Milton Friedmann‘ genannt und mit diesen Satz zitiert.:
Als „Experimentierfeld“ für neoliberale Wirtschaftspolitik gilt Chile. Milton Friedman prägte den Begriff vom „Wunder von Chile“ und betonte den wirtschaftlichen Erfolg unter dem Diktator Pinochet.
Also ich würde mich davon distanzieren.
OK, Wikipedia ist nicht immer die beste Quelle. Ich bin nur einem Link von Christian (exc) dahin gefolgt.
Hst Du bessere Beispiele für bereits erzielte Erfolge neoliberaler Politik?
Gruß, Rainer
Hst Du bessere Beispiele für bereits erzielte Erfolge
neoliberaler Politik?
Frullipär, Rainer, nicht neoliberal!
Was ich darunter verstehe passiert derzeit recht erfolgreich in Österreich und zuvor in vielen anderen europäischen Staaten. Lesenswert dazu ein recht aktueller Bericht im Stern:
http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/:%D6s…
Gruss,
Klaus
Klaus, schön gesagt, Klaus
Hallo Klaus
Wusste garnicht, dass Du Dich so sehr mit „neoliberal“ identifizierst, dass Du Dich zu einer deratigen Verteidigungsrede aufgerufen fühltest.
Gruß,
Branden
Hallo Klaus,
Frullipär, Rainer, nicht neoliberal!
das habe ich noch nie gehört und das gegenteil von den verstanden, was Du gemeint hast.
Was ich darunter verstehe passiert derzeit recht erfolgreich
in Österreich und zuvor in vielen anderen europäischen
Staaten. Lesenswert dazu ein recht aktueller Bericht im Stern:
Das habe ich mir gerade mal durchgelesen. Nach guter Stern-Manier zu viele Einzelschicksale, aber folgender Satz hat mir gut gefallen.
Obwohl Graz nur 30 Kilometer vom billigen Slowenien entfernt liegt, würde der deutsche Manager niemals vorschlagen, die Produktion dorthin zu verlagern. „In der Autoindustrie liegt der Lohnkostenanteil bei zehn Prozent. Selbst wenn ich die Mitarbeiter um 20 Prozent drücken könnte, würde ich an den Gesamtkosten nur zwei Prozent sparen.“ Für zwei Prozent legt man sich in Österreich aber nicht mit der Gewerkschaft an.
Wenn ich das sage, werde ich zerfetzt, nun kann ich das jemand anderen tun lassen. Wenn’s doch nur ankommen würde.
Ja, das gefällt mir schon erheblich besser, als das, was ich von Herrn Westerwelle höre. Schick dem doch mal den Artikel.
Gruß, Rainer
Hallo Christian,
nun, lesen bildet und ich bin sehr dafür, Texte ganz zu lesen
und vor allem dafür, nicht einfach einzelne Worte
herauszupicken und zu interpretieren. So steht doch gleich am
Anfang des Textes folgendes: „Friedman sagte, das wahre Wunder
von Chile war nicht, dass die ökonomischen Reformen so gut
funktionierten, sondern dass die Militärjunta bereit war, sie
ausführen zu lassen.“
Stimmt, trotzdem hat er auch von wirtschaftlichem Erfolg gesprochen, als würde der unter den Umständen irgend etwas bedeuten.
Weiterhin sollte man als Interpretation der Ereignisse wissen,
daß vor Pinochet Kollege Allende im Amt war, der sich
sozialistische Ideen auf die Fahnen geschrieben hatte,
weswegen er ja nun auch von den USA des Amtes - hmmm -
enthoben wurde. Allende hat so ziemlich die ganze
Volkswirtschaft verstaatlicht, was zur Folge hatte, daß die
verdeckte Arbeitslosigkeit erheblich war, was wir ja nun auch
aus der DDR kennen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit und der
Armut in Chile ist also nicht zwangsläufig auf die
Wirtschaftspolitik zurückzuführen, sondern lediglich deren
(also der Arbeitslosigkeit und Armut) Aufdeckung.
Da steht etwas von während der Pinochet-Ära gesunken, und der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze ist von 20 auf 44 Prozent gestiegen. also eine Veränderung während dieser Zeit.
An anderer Stelle steht sinngemäß, daß sich Pinochet praktisch nicht um die Wirtschaftspolitik gekümmert hat und nur dem Markt freien Lauf gelassen. Das war also nicht das Ergebnis von Politik, sondern das Ergebnis von ‚Deregulierung‘. Das ist ein Beispiel, was dabei herauskommt, wenn man den Markt das regeln läßt. Ein abschreckendes Beispiel finde ich. Danke für den Link.
Gruß, Rainer
Hallo
Nachdem hier viele ihre eigene Interpretation von Neoliberalismus disktutiert haben (oder die von Wikipedia) mal die Definition von Liberalismus.at ( http://www.liberalismus.at/argumente/?letter=N#neoli… ):
Strömung gemäßigter Liberaler, die in den 30er Jahren in Freiburg aufkam (um Müller-Armack) und deren Selbstbezeichnung „ordoliberal“ war. Der Ordo- oder Neoliberalismus war eine eng auf Deutschland bezogene politische Programmatik, die als Gegenentwurf zum Nationalsozialismus konzipiert war und den Laissez-faire-Gedanken ablehnte. Von den Neoliberalen wurde der Begriff der „sozialen Marktwirtschaft“ geprägt. Am ehesten entspricht der Neoliberalismus der aktuelleren „Third Way“ - Ideologie. Heute in bewusster, ideengeschichtlicher Ignoranz als Kampfbegriff der Antiliberalen in den öffentlichen Diskurs eingeschleust (Neo wie Neonazi), zumeist mit kruden Verschwörungstheorien verbunden. Da sich heute kaum mehr jemand als „Neoliberaler“ bezeichnet, eignet sich der Begriff hervorragend als nebuloses Feindbild. Ein trauriger Umstand, zumal oft ehrlich empfundene und teilweise richtige Kritik unter diesem für denkende Menschen peinlichen Etikett angebracht wird: an Machtpolitik, Kriegstreiberei, Freunderlwirtschaft, Diskrepanzen zwischen politischer Rhetorik und Handeln, weltweitem Elend - kurz, an vielem, das vernünftige Menschen am Zustand der Welt stört. Daher der unglaubliche Erfolg dieses Feindbildes: andere Feindbilder sind zumeist weitaus beschränkter - „Ausländer“ mögen für Arbeitslosigkeit und Kriminalität verantwortlich gemacht werden, „Neoliberale“ eignen sich als Schuldige für fast jedes Übel.
Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang auch ein Text von Wilhelm Röpke, den man hier findet: http://www.liberalismus.at/Geschichte/?name=roepke
Alles in allem ist der Begriff Neoliberalismus also genauso wischiwaschi und nichtssagend wie Sozialdemokratisch, Konservativ oder Sozialliberal.
gruß
(…)
[Team] Name entfernt
Hallöchen,
aus der DDR kennen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit und der
Armut in Chile ist also nicht zwangsläufig auf die
Wirtschaftspolitik zurückzuführen, sondern lediglich deren
(also der Arbeitslosigkeit und Armut) Aufdeckung.Da steht etwas von während der Pinochet-Ära gesunken, und
der Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze ist von 20
auf 44 Prozent gestiegen. also eine Veränderung während
dieser Zeit.
ja, sag ich doch: Vorher Beschäftigung auf Teufel und Staatsschulden komm raus, unter Pinochet Privatisierung und Entlassung der vorher schon überflüssigen und durchgefütterten Mitarbeiter. Die Wirtschaftskrise ist unter Allende eingetütet worden (nicht zu letzt unter Mithilfe der Amerikaner), der die Wirtschaft verstaatlichte und sich dabei an der DDR, in der auch 50-100 % zuviele Menschen bezahlt (ich sage bewußt nicht „beschäftigt“) wurden, ein Beispiel nahm. Sichtbar wurde die Krise aber erst, als die Zahl der Mitarbeiter der Unternehmen auf die Zahl reduziert wurde, die gebraucht wurde, um das Unternehmen zu betreiben.
Jetzt besser?
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
ja, sag ich doch: Vorher Beschäftigung auf Teufel und
Staatsschulden komm raus, unter Pinochet Privatisierung und
Entlassung der vorher schon überflüssigen und
durchgefütterten Mitarbeiter. Die Wirtschaftskrise ist
unter Allende eingetütet worden (nicht zu letzt unter Mithilfe
der Amerikaner), der die Wirtschaft verstaatlichte und sich
dabei an der DDR, in der auch 50-100 % zuviele Menschen
bezahlt (ich sage bewußt nicht „beschäftigt“) wurden, ein
Beispiel nahm. Sichtbar wurde die Krise aber erst, als die
Zahl der Mitarbeiter der Unternehmen auf die Zahl reduziert
wurde, die gebraucht wurde, um das Unternehmen zu betreiben.Jetzt besser?
ja, besser verständlich. Trotzdem hatte der freie Markt 10 Jahre Zeit, sich auszutoben. Am Ende war fast die Hälfte der Bevölkerung arm, wie wir uns das kaum vorstellen können. Das belibt ein Beispiel dafür, daß der Markt das am schlechtesten geeignete Mittel ist, um soziale Gerechtigkeit herbeizuführen.
Sicher brauchen wir die Marktwirtschft, aber nicht so, wie in Chile unter Pinochet.
Gruß, Rainer
vgl. dazu ‚neokonservativ‘
Liebe Mitdiskutanten,
interessant ist, die Älteren werden sich erinnern (hüstel), dass Anfang der 80er Jahre der Begriff neokonservativ geprägt wurde. Konservativ war man nach 68 ja nicht mehr, aber neokonservativ schien dann akzeptabel, wenn man nur die Errungenschaften des modernen Sozialstaates akzeptierte. So habe ich es jedenfalls in Erinnerung.
Insofern wäre es also dasselben wie neoliberal.
Wer weiß mehr?
Andreas
Hallo Klaus,
Was ich darunter verstehe passiert derzeit recht erfolgreich
in Österreich und zuvor in vielen anderen europäischen
Staaten.
schade, das hat so gut ausgesehen. Sieh Dir mal diesen Thread an.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
So toll scheint das in Österreich auch nicht zu funktionieren.
Mal eine Textstelle daraus:
Jaja, ich spreche jedoch von Leuten die noch vor ein paar Jahren etwa 1500 € verdient haben, ein 13. und 14. Monatsgehalt hatten und arbeitslosen- und krankentagegeldversichert waren. Jetzt stecken viele in Jobs fest in denen sie das gleiche tun, im Schnitt gleich lange arbeiten, jetzt im Schnitt 1000 € verdienen, ohne Arbeitslosenversicherung und ohne Krankengeld. Und ohne Sicherheit, dass sie im nächsten Monat Arbeit haben. Und aja, ohne 13. und 14. Gehalt.
hmmmm, passt nicht zu Deiner Beschreibung. Mit 1000 Euro könnte ich nicht überleben. (Jedenfalls nicht auf den jetzigen Niveau. )
Ich denke, das muß ich nicht haben.
Gruß, Rainer
Österreicher
hmmmm, passt nicht zu Deiner Beschreibung. Mit 1000 Euro
könnte ich nicht überleben. (Jedenfalls nicht auf den jetzigen
Niveau.)
Ich denke, das muß ich nicht haben.
Wenn ich das richtig sehe, hast du die zitierte Textstelle aus einem Thread im Brett Auslandspolitik. Da ging es wohl um das Thema Selbständigkeit vs. Angestelltenstatus und jemand berichtete, dass er sich durch die Selbständigkeit verschlechtert hat. Demgegenüber stehen möglicherweise viele, die sich dadurch verbessert haben.
So, wie du zitierst, liest es sich als wenn die Österreicher alle auf mehr als ein Drittel ihres Monatseinkommen verzichten würden. Das ist natürlich Unsinn.
Aber einige wirtschaftspolitische Massnahmen haben sich dort eben positiv ausgewirkt und die Deutschen können hier das eine oder andere vom kleinen Nachbarn lernen. Der Schlüssel zum Erfolg ist hier sicher die hohe Beschäftigung. Wir Deutschen versinken mit unserer hohen Arbeitslosigkeit in einen Sumpf, der handlungsunfähig und die Sozialsysteme auf Dauer nicht mehr finanzbier macht. Anstatt gemeinsam einen Ausweg zu finden, bilden sich aber derzeit Fronten. Es gibt die Reformwilligen, die zunehmend als neoliberal abklassiert werden und jene, die die Illusion aufrecht erhalten wollen, es könne alles so bleiben, wie es ist oder mal war.
Gruss,
Klaus