Verzeihung, Tino …
… es war unhöflich von mir, so lapidar zu antworten.
Hier ein zweiter Versuch - mit etwas mehr Rücksicht auf Deine Schwierigkeiten:
In dem Wort „gottlos“ steckt das Wort „Gott“. Ich sehe nicht, wie man die Bedeutung von „gottlos“ klären könnte, ohne zuvor die Bedeutung von „Gott“ geklärt zu haben.
In meiner lapidaren Antwort habe ich eine Möglichkeit, das Wort „Gott“ zu verstehen, in Betracht gezogen, die ich nicht für so abwegig halte, wie Du mir attestiert hast. (Vielleicht habe ich Dein Vorurteil verfehlt, aber bestimmt nicht Dein Thema.)
Nach dieser Möglichkeit steht „Gott“ für das allem Sein Zugrundeliegende. Ich kann diesen Grund „atheistisch“ verleugnen, „blasphemisch“ verlästern oder „agnostisch“ aus meinen Überlegungen ausklammern. Ich kann ihn für irgendwie existent halten, ihn dann jedoch auf die eine oder andere Weise (als Sünder, als Irrgläubiger …) verkennen. Aber all das kann nach der Logik dieser Möglichkeit nicht dazu führen, dass ich „gottlos“ (im Sinne von grund-los) werde.
Deshalb sage ich, dass es (vielleicht) gar nicht von mir abhängt, ob ich „gottlos“ bin oder nicht.
Keine Sorge: Du hast Dich schon eindeutig genug ausgedrückt. Wenn Du darüber hinaus noch ein wenig Deinen Möglichkeitssinn trainierst, steht unserer Verständigung eigentlich nichts mehr im Weg.
Es grüßt Dich
Leo