Hallo Martina,
Ein „DAF-Begriff“ - das erklärt, warum ich ihn vorher nicht
gekannt habe. Ich habe das immer als Demonstrativpronomen
bezeichnet, aber „Artikel als Personalpronomen“ ist natürlich
auch eine gute Beschreibung.
Im Falle des Genitivs (Singular und Plural) und im Falle des Dativ Plurals weicht das Definitpronomen auch formal vom entsprechenden Artikel ab. Deshalb wäre es keine gute Beschreibung, vom „ Artikel als Personalpronomen “ zu sprechen, mal ganz abgesehen davon, dass der Stellvertreter eines Nomens natürlich funktional etwas ganz anderes ist als der Begleiter eines Nomens.
Die beiden Kinder leiden an Diabetes. Denen (nicht den) dürfen Sie keine Schokolade geben!
Häufig wird im Deutschen auch fälschlicherweise von „Possesivpronomen“ gesprochen, obwohl tatsächlich „Possesivartikel“ gemeint sind:
Mein Auto ist etwas anderes als meins , wie man schon an der Endung sieht.
Viele Deutsch als Fremdsprache Lernende lassen sich von solch schlampiger Terminologie verwirren und sagen dann *meins Auto. Das muss ja nicht sein.
Deshalb ist es im Deutschen angebracht, zwischen Definit-, Indefinit-, Negativ- und Possesiv artikeln einerseits und Definit-, Indefinit-, Negativ- und Possesiv pronomen andererseits zu unterscheiden. Das würde auch Muttersprachlern nicht schaden!
Im Italienischen gibt es meines Wissens übrigens Possesiv adjektive und keine Possesiv artikel :
„La mia macchina“.
Im Portugiesischen auch:
„O meu carro“.
… was diese portugiesischsprachige Grammatik-Seite dazu verleitet, von „Possessive Adjectives“ auch im Englischen zu sprechen:
http://www.grammarnet.com/ghtml/possadj.htm
Dabei wäre es auch im Englischen dringend geboten, terminologisch korrekt zwischen Possesive Article und Possessive Pronoun zu unterscheiden ( my vs. mine ), um jeder Verwirrung bei Englischlernern vorzubeugen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Possessive_adjective
Gruß Gernot