Hello again,
and again:smile:)
Dass ein „dem seiner“ in der Hochsprache auch durch Blicke
oder Gesten nicht richtiger wird, ist eh klar. Aber was meinst
du mit „es sei denn, ich legte es darauf an, so zu
sprechen…“?
Naja, man ist doch immer wieder versucht, sich in Dialektformen, die man nicht beherrscht, zu versuchen. Selbst im Wienerischen, das ja prinzipiell mein Sozio- und Dialekt ist, gibt es so viele Varianten, dass ich z.B. mit „Ottakringerisch“ oder astreinem „Simmeringerisch“ genauso scheiterte, wie mit Bairisch-Versuchen…*lach*
Wenn du es drauf anlegen würdest, würden Blicke
es vielleicht auch in der Hochsprache richtig machen?
Ja, natürlich - ich meinte ja nicht, dass es den „nonverbale Bezug“ in der Hochsprache nicht genauso gibt, da habe ich mich völlig unscharf ausgedrückt.
Und auch der Wiener Dialekt, wo das recht üblich ist, verliert
in meinen Ohren
mit solchen Konstrukten seinen Charme:smile:)
Ehrlich? Gibt es im Wienerischen den astreinen Genitiv?
*lach*…nicht wirklich…aber ein herzhaftes „deraner ihrer“ kommt doch einer Genitivkonstruktion schon näher als der verwortakelte Dativ. Oder?
Hmmm…was ist deraner ihrer eigentlich??
wird alternativ dann eher die Umschreibung mit „von“ gewählt?
Im Nordbairischen Dialekt wäre m. E. jeglicher Genitiv total
falsch und hätte somit auch nicht viel Charme.
Es gibt ein „Hochwienerisch“ —>Schönbrunnerdeutsch, Cottagedeutsch (Cottage gesprochen Cotääääsch), Villenvierteldeutsch, das den Genitiv sehr bewußt einsetzt, wie es sich überhaupt einer Standardsprache bedient, die man mittlerweile als Österreichisches Standarddeutsch bezeichnet - charakteristisch sind dann an diesem Wienerisch nicht so sehr grammatische Besonderheiten oder gar Fehler, sondern die Sprachmelodie.
Wie die des Berliners oder des Frankfurters, die, auch wenn nicht „wild ballinert“ oder „gefrangfuddert“ wird, als die Melodie der jeweiligen Stadt erkannt wird.
Sei lieb gegrüßt, J.