Hallo,
es ist ja nun spätestens durch Deine Folgepostings offensichtlich geworden, dass es hier um eine Hausaufgabenhilfe geht. Daher von mir ein paar grundsätzliche Hinweise, keine direkten Antworten für irgendwelche copy-and-paste-Referate.
Zunächst einmal - diese Formulierung:
es ist die Frage aufgekommen warum wir eine qualitativ hochwertige Demokratie haben
ist schon äußerst merkwürdig. Sollte da nicht eher " ob" statt " warum" stehen? Wenn Deine /Eure Aufgabe tatsächlich sein soll, Euch Argumente dafür auszudenken, „warum wir eine qualitativ hochwertige Demokratie haben“, dann hat das mit Geschichtsunterricht überhaupt nichts, dafür aber viel mit politischer Indoktrination zu tun. Politische Indoktrination an Schulen ist übrigens gerade kein Kriterium für eine Demokratie, schon gar nicht für eine „hochwertige“, im Gegenteil. Ich würde mal sagen, das träfe eher auf Erziehung zu selbständigem Denken und Urteilen zu …
Ich hoffe sehr, dass das eher auf einem Missverständnis Deinerseits beruht.
Herangehensweise an das Thema:
- was sind Merkmale einer Demokratie bzw. was sind die Kriterien für eine Demokratie?
- wie sind diese Kriterien im politischen System Deutschlands praktisch umgesetzt?
Dann kannst Du ggf. die Aussage treffen, dass die deutsche Demokratie „hochwertig“ ist (in diesem Zusammenhang ein bescheuerter Ausdruck übrigens) und diese Aussage begründen. Politische Systeme sind nicht per se „hochwertig“ oder „minderwertig“ - sie sind allenfalls mehr oder weniger demokratisch. Ob man sie nun als mehr oder weniger demokratisch beurteilt, hängt wiederum von den angewandten Kriterien ab (s.o.) - anders gesagt, vom Demokratieverständnis. Ein Zeitgenosse des Perikles hätte Deiner Einschätzung, unsere Demokratie sei „fortgeschrittener“ als die im Athen des späten 5. Jahrhunderts (ich nehme mal an, dass Du die meinst, wenn Du so pauschal von ‚Griechen‘ schreibst) wohl kaum zugestimmt. Ich tue es davon abgesehen auch nicht. Um so wichtiger ist es, zunächst einmal klarzustellen, wie das eigene Demokratieverständnis denn überhaupt aussieht.
Auch Geisteswissenschaften - und Geschichte ist eine solche - haben grundsätzlich ergebnisoffen vorzugehen. Auch und gerade an der Schule. D.h. eine Fragestellung aufzuwerfen, dann zunächst die für die Klärung der Fragestellung erheblichen Fakten zusammenzustellen und auszuwerten und dann erst anhand der ausgewerteten Fakten die Frage zu beantworten. Eine Antwort vorzugeben („wir haben eine qualitativ hochwertige Demokratie“) und dann dazu aufzufordern, jetzt mal schön Begründungen dafür zu suchen - so konnte und sollte man vielleicht in der DDR Geschichte unterrichten.
Freundliche Grüße,
Ralf