Demonstrationen für den Frieden

Servus Freunde,

Also, die Bilder waren schon beeindruckend.
Eine Million Menschen in London, ebenso viele in Madrid und Rom. 500 000 in Berlin… In Wien 30 000, naja… Und nicht nur in Europa, überall auf der Welt gehen die Menschen gegen den Krieg auf die Straße. Jetzt kommen die ersten Bilder aus den USA. Wenn es jetzt noch Krieg gibt, dann muß klar sein, es ist ein Krieg gegen die Meinung der Bevölkerung(en). Auch ist klar, das waren keine Demonstrationen pro Saddam, wie es vielleicht so mancher hinstellen wird. Es waren Demonstrationen gegen Krieg und Gewalt. Ein Schild welches mir immer wieder aufgefallen ist: ‚Krieg = Terror‘. Es zeigt auch die Angst auf, es könnte ein globaler Krieg werden. Schauen wir mal wie Blair und Bush das verdauen… Ist der Krieg jetzt nicht ein ganz klein wenig unwahrscheinlicher geworden?

Hofft
Euer Herbert

wer demonstriert gegen saddam?
wo sind die friedlichen moslems, die gegen terror und saddam demonstrieren?

Ein Schild welches mir
immer wieder aufgefallen ist: ‚Krieg = Terror‘.

krieg = terror
usa = schurkenstaat
bush = hitler

gruß lehitraot.

hm, ich sah auch schilder „no to war - no to terrorism“.

gruss

Servus meine liebe Lehi,

ich sah auf der Demo in Wien genug Schilder gegen Saddam.
Es geht ja nicht darum, ob er ein ‚Schurke‘ ist, oder nicht. Daran besteht kein Zweifel. Es geht darum ob dieser Krieg gegen die Bevölkerung des Iraks gerechtfertigt ist. Man spricht immerhin von begrenzten Atomschlägen und schätzungsweise von 1/4 Millionen toter Irakis.

Die USA sind trotz der Verwirrungen für mich immer noch in vielen Dingen ein Vorbild gewesen. Daran wird dieser President nichts ändern, in ein paar Jahren haben sie sicher wieder einen anderen.

Der Krieg macht die Gefahr für Israel und viele andere Länder nicht kleiner, ganz im Gegenteil.

Daß viele Muslime gegen Saddam sind, daß weiß ich.

Servus
Herbert

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Hallo Herbert, juten morjen!

ich sah auf der Demo in Wien genug Schilder gegen Saddam.
Es geht ja nicht darum, ob er ein ‚Schurke‘ ist, oder nicht.
Daran besteht kein Zweifel.

Es geht darum ob dieser Krieg
gegen die Bevölkerung des Iraks gerechtfertigt ist. Man
spricht immerhin von begrenzten Atomschlägen und
schätzungsweise von 1/4 Millionen toter Irakis.

Naja, fragt sich, ob der Krieg Saddams gegen seine Bevoelkerung gerechtfertigt ist und allein der zielgerichtete Terror/Mord gegen mittlerweile tausende Einzelpersonen bis hin zu einer den Leichenteilen beigelegten Quittung fuer die Kugel, Lieferung frei Haus an Vater und Mutter. Aber stop, ich will nicht gegenrechnen. Zumal Dabbelju et al Saddam ja lange protekiert haben.

Wo aber begrenzte Atomschlaege meiner Ueberzeungung nach nur Propaganda, sprich Medienkrieg wider den Krieg sind und 250 000 Tote es sicher nicht geben wird, sprich dito. Da werden allein auch Teile der republikanischen Garden naemlich mitmachen gegen Saddam, denn alle Truppenkoerper jener Garden haben striktes Verbot Bagdad zu betreten, wegen diverser Putschversuche nach dem 2. Golfkrieg. Wer also kaempft noch fuer Saddam, bzw. wer stellt sich noch hinter in? Mit 20 000 bis 50 000 Toten ist leider zu rechnen mit dem Beschluss Texas gegen Tigrit ins Feld zu ziehen.

Die USA sind trotz der Verwirrungen für mich immer noch in
vielen Dingen ein Vorbild gewesen. Daran wird dieser President
nichts ändern, in ein paar Jahren haben sie sicher wieder
einen anderen.

Der Krieg macht die Gefahr für Israel und viele andere Länder
nicht kleiner, ganz im Gegenteil.

Kein Krieg genauso wenig. Man stelle sich vor, die Umgebung ruestet auf, weil Saddam ploetzlich nach Wegfall aller Sanktionen wahrhaft aufruestet und irgendwann kommt es irgendwann zu einem fundamentalistischen Umsturz? Leiden wird immer die Zivilbevoelkerung.

Daß viele Muslime gegen Saddam sind, daß weiß ich.

Yep.

viele Gruesse, Peter

Seawas Lego, griaß Di :smile:

Hallo Herbert, juten morjen!

ich sah auf der Demo in Wien genug Schilder gegen Saddam.
Es geht ja nicht darum, ob er ein ‚Schurke‘ ist, oder nicht.
Daran besteht kein Zweifel.

Es geht darum ob dieser Krieg
gegen die Bevölkerung des Iraks gerechtfertigt ist. Man
spricht immerhin von begrenzten Atomschlägen und
schätzungsweise von 1/4 Millionen toter Irakis.

Naja, fragt sich, ob der Krieg Saddams gegen seine
Bevoelkerung gerechtfertigt ist und allein der zielgerichtete
Terror/Mord gegen mittlerweile tausende Einzelpersonen bis hin
zu einer den Leichenteilen beigelegten Quittung fuer die
Kugel, Lieferung frei Haus an Vater und Mutter.

Daß Saddam (warum nennen wir diesen grusigen ?Menschen? dauernd beim Vornamen?) einer der grauslichsten Diktatoren der Weltgeschichte und vermutlich DER grauslichste Diktator von heute ist, daran besteht für mich kein Zweifel. Giftgas gegen die eigene Bevölkerung, der Giftgaskrieg gegen den Iran… Zudem ist er so viel ich weiß (vielleicht mangels meines Geschichtswissens) der einzige Diktator, der eigenhändig gemordet hat.

Aber stop, ich
will nicht gegenrechnen. Zumal Dabbelju et al Saddam ja lange
protekiert haben.

Wo aber begrenzte Atomschlaege meiner Ueberzeungung nach nur
Propaganda, sprich Medienkrieg wider den Krieg sind und 250
000 Tote es sicher nicht geben wird, sprich dito. Da werden
allein auch Teile der republikanischen Garden naemlich
mitmachen gegen Saddam, denn alle Truppenkoerper jener Garden
haben striktes Verbot Bagdad zu betreten, wegen diverser
Putschversuche nach dem 2. Golfkrieg. Wer also kaempft noch
fuer Saddam, bzw. wer stellt sich noch hinter in? Mit 20 000
bis 50 000 Toten ist leider zu rechnen mit dem Beschluss Texas
gegen Tigrit ins Feld zu ziehen.

Immer noch zu viel, da die meisten unschuldig. Das ist jetzt sehr zynisch angesichts der Toten was ich schreibe: Wenn das stimmt kommen wir (sie) noch mit einem blauen Auge davon. Ich glaub aber eher an die Schätzung der Briten.

Die USA sind trotz der Verwirrungen für mich immer noch in
vielen Dingen ein Vorbild gewesen. Daran wird dieser President
nichts ändern, in ein paar Jahren haben sie sicher wieder
einen anderen.

Der Krieg macht die Gefahr für Israel und viele andere Länder
nicht kleiner, ganz im Gegenteil.

Kein Krieg genauso wenig.

Ja, vielleicht. Wir wissen es nicht. Das macht es für mich so schwer gegen diesen Krieg zu argumentieren. Dennoch, ich glaube, sollten die USA und Verbündete gegen den Irak vorgehen, dann ist vor allem die Israeli in großer Gefahr. Umgekehrt dürfen ‚wir‘ ihn nicht aufrüsten lassen. Beim Schachspiel ist es oft so: manchmal ist eine Drohung stärker als das tatsächliche Schlagen der Figur.

Krieg hingegen ist Krieg gegen jene Leute, die unschuldig sind. Saddam sitzt dann sicher schon unerreichbar in einem geheimen Bunker. Erfahrung hat er ja schon darin. Wie hoch ist eigentlich die Gefahr, daß sich dieser Krieg unkontrolliert ausweitet?

Man stelle sich vor, die Umgebung
ruestet auf, weil Saddam ploetzlich nach Wegfall aller
Sanktionen wahrhaft aufruestet und irgendwann kommt es
irgendwann zu einem fundamentalistischen Umsturz? Leiden wird
immer die Zivilbevoelkerung.

Ja, schreckliche Vorstellung…

Viele Grüße
Servus
Herbert

liebe lehitraot,
da haben wir es wieder: wer nicht für mich ist, ist gegen mich - wer gegen Bush ist, ist für Saddam - wer gegen sharon ist, ist für arafat usw. usw.

dabei solltest genau du, genau die israelis eigentlich wissen, was das bringt: so wie die bisherige politik israels nichts, aber auch gar nichts gebracht hat, die unruhen einzudämmen, geschweige denn zu einem ende zu bringen, so wird die politik bushs nicht das geringste bringen, die situation in der region zu bereinigen, friedlicher zu machen. jetzt wirst du sagen: „sieh da, sieh da - wieder erwähnt er nur israel und nicht die palästinenser!“ das habe ich bewusst gemacht, da ich israel (und die usa) für die „vernünftigeren“, für die demokratischeren, moralischeren staaten halte - zumindest betonen sie das immer selbst, dass sie das sind.
wenn wirklich ein krieg stattfindet, braucht saddam überhaupt nichts zu tun, damit sich die 11. september mehrfach und schlimmer wiederholen. es laufen genug selbstmordattentäter ausserhalb iraks herum.

das ist viel zu formaler politik, krisenmanagment und wie das alles heisst. hat eigentlich schon mal jemand an die menschen gedacht? wieviel tausend amerikanische soldaten und wieviel 100.000 irakische menschenleben ist es wert, einen diktator zu beseitigen?
sage keiner mehr was gegen putin, als er das theater in moskau „befreite“.

guuß und schönen sonntag noch
stucki

Ein Schild welches mir
immer wieder aufgefallen ist: ‚Krieg = Terror‘. Es zeigt auch
die Angst auf, es könnte ein globaler Krieg werden.

Jo, genau so ist es wohl. War schon beim letzten Golfkrieg so. Die Demos gingen (in D) erst richtig los, nachdem die Bildzeitung geschrieben hatte, der Irre aus Bagdad wolle die Ölquellen anzünden und die Welt in einen atomaren Winter schicken.

Ich denke, die meisten demonstrieren nicht, weil sie so pazifistisch eingestellt wären, weil sie sich Sorgen um die Zivilbevölkerung im Irak machen, sondern weil sie zuhause hinterm Ofen zittern, dass der Krieg, sei’s durch Terrorkommandos, sei’s durch Ölpreiserhöhungen, auch in ihre heile Welt einbrechen könnte.

Lasst Saddam doch daheim morden und massakern, lasst ihn doch Israel, den Iran oder Kuweit angreifen, aber bringt nicht unsere Gemütlichkeit in Gefahr.

Wir versprechen auch, nachher ein paar Euro für die Welthungerhilfe zu spenden und ein paar Blumen an den Denkmälern für Saddams Opfer abzulegen.

Just my 2 cents,
Schorsch

hallo Schorsch,
ich glaube, Du schätzt den Menschen zuuuu negativ ein.
Ja, er hat Angst um sein eigenes Wohlergehen. Das ist aber legitim.
Doch ganz so egoistisch ist er nicht. Ein großer (der größte?) Teil geht auf die Straße um den Irrsinn Einhalt zu gebieten, hundettausende Menschen abzuschlachten um den Geldbeutel irgendwelcher Firmen zu füllen.
Ein Mitleid der besten, positivsten Art.
Grüße
Raimund

hallo Herbert,
dass sich da noch etwas zusammenbraut war gestern in den nachrichten zu hören: die Vertreter der islamischen Staaten haben sich getroffen.
Sie lieben Saddam alle nicht (klar. er ist eine Gefahr für Monarchien), doch immerhin ist er Moslem und die Iraker ebenfalls. Sie werden von Ungläubigen angegriffen. Das hat die Moslem schon öfters geeint.
dieses Treffen ist nur ein kleines Flämmchen, das aber zu einem Flächenbrand führen kann.
Die USA sollten genau hinhören.
Doch vermute ich, dass sie in ihrer Überheblichkeit diese Zeichen achtlos zur Seite schiben werden.
Grüße
Raimund

Hallo Schorsch,

Ich denke, die meisten demonstrieren nicht, weil sie so
pazifistisch eingestellt wären, weil sie sich Sorgen um die
Zivilbevölkerung im Irak machen, sondern weil sie zuhause
hinterm Ofen zittern, dass der Krieg, sei’s durch
Terrorkommandos, sei’s durch Ölpreiserhöhungen, auch in ihre
heile Welt einbrechen könnte.

für Deine Vermutung sehe ich keine stützenden Hinweise. Es gibt keinerlei Hinweise, daß vom Irak aktuell eine Gefahr für seine Nachbarn ausgeht. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, daß friedliche Mittel zur Entwaffnung des Iraks nicht zum Ziel führen werden. Es gibt aber nicht nur Hinweise, sondern letzte Sicherheit, daß ein Krieg die Zivilbevölkerung trifft. Es gibt massive Hinweise, daß ein Krieg ausschließlich nationalen Machtinteressen der USA nützt. Es gibt letzte Sicherheit, daß mit einem Krieg das Terrorpotential nicht einmal anzukratzen ist. Es gibt Gewißheit, daß ein Krieg die Region destabilisieren würde, daß weitere Waffengänge folgten, daß immer noch rein nichts zum Interessenausgleich unter den Völkern, nichts zum Entschärfen des Pulverfasses Nahost beigetragen würde.

Gruß
Wolfgang

Hallo lehitraot,

wer demonstriert gegen saddam?
wo sind die friedlichen moslems, die gegen terror und saddam
demonstrieren?

Diese Frage stelle ich mir auch, Aber auch die Frage, warum dieselben nicht gegen den Nahost-Konflikt demonstrieren.

Ein Schild welches mir
immer wieder aufgefallen ist: ‚Krieg = Terror‘.

krieg = terror
usa = schurkenstaat
bush = hitler

Demonstrationen für den Frieden sollen sein und sind berechtigt. Friedensdemostrationen sollten jedoch nicht auf antiamerikanischen Kurs ausgehen.

Andererseits muss natürlich ein Europäer sich fragen, was die US-Administration gebissen hat, u.a. DE mit Kuba und Lybien zu vergleichen. Die Europäer sind wohl auch gegen die USA aufgebracht, weil die USA wirklich skrupellos alle nicht kriegsbereiten Staaten der Hilfe für Sadamm beschuldigen. Europa ist mündig geworden. Die US - Administration unter Bush hat jedes Mass überzogen. Die USA haben seit Bush an der Regierung ist wichtige internationale Vereinbarungen gegen Europa boykottiert und teilweise sogar behindert ( Internationale Gerichtshof, Kioto-Schutabkommen - um nur zwei zu nennen ) und die freie Welt bemerkt, dass die USA unter Bush und Israel unter Scharon mit der UN nichts zu tun haben wollen, wenn es sie betrifft, dass beide aber die UN benutzen, um ihre eigenen Interessen gegen den Rest der Welt, notfalls mit „Mord und Totschlag“ durchzusetzen.

Meine Generation hat erstmal bei den Verbrechen der USA in Vietnam Zweifel bekommen, ob das Land, das uns befreit hat, das uns Demokratie und Menschenrechte brachte, selbst bereit ist, sich an den eigenen Vorgaben für andere zu orientieren. Wir haben in der Folge lernen müssen, dass die USA weit weniger wie es manchmal scheint die Menschenrechte achten.

Es dürfte auch erkennbar sein, dass die USA versuchen, die Chance zu nutzen, die Welt zu kontrollieren, nachdem Russland als Gegenpart weggefallen ist.

Wenn dann aber der US-Präsident davon spricht, dass das amerikanische Volk dazu berufen ist von Gott der Welt die Freiheit und Demokratie zu bringen, ist zwar der Vergleich mit Hitler nicht zulässig, aber die Intension dieses christlichen Fundamentalisten liegt sehr nahe an Hitlers Antsemitismus.

Ob man es sehen, hören oder haben will oder nicht, Bush hat mit dieser Rede zu erkennen gegeben, dass es um einen Kulturkampf geht und weit weniger um Freiheit, Demokratie und auch nicht um Menschenrechte. Eine der Seiten.

Eine andere Seite ist, dass China als Großmacht in den kommenden Jahren den USA Parolie bieten wird. Nordkorea, ein Satelit von China, ist nur das aussenpolitische Vorspiel.

Das Vorgehen der US-Regierung gegen europäische Staaten wie Frankreich, DE, Belgien hat u.a. zur Verbindung mit Russland und China geführt und wenn die USA nun nicht vorsichtiger handeln, müssen sie durchaus damit rechnen, dass die Achse Frankreich, DE , Russland sich nicht nur um einige weitere europäische Staaten erweitert, sondern auch China einbezieht. DE hat von je her schon gute Beziehungen zu China.

Die Europäer sind in der Mehrheit mehr auf Frankreich und DE angewiesen als auf die USA und auch England, das ohnehin im Rahmen der europäischen Völker mit seiner Regierung dem Größenwahn des Empires nachrennt und völlig isoliert von Europa handelt.

Grüsse Günter

Warum jetzt Krieg ?
Hallo

Jo, genau so ist es wohl. War schon beim letzten Golfkrieg so.
Die Demos gingen (in D) erst richtig los, nachdem die
Bildzeitung geschrieben hatte, der Irre aus Bagdad wolle die
Ölquellen anzünden und die Welt in einen atomaren Winter
schicken.

Du überschätzt die Bildzeitung :smile:.

Ich denke, die meisten demonstrieren nicht, weil sie so
pazifistisch eingestellt wären, weil sie sich Sorgen um die
Zivilbevölkerung im Irak machen, sondern weil sie zuhause
hinterm Ofen zittern, dass der Krieg, sei’s durch
Terrorkommandos, sei’s durch Ölpreiserhöhungen, auch in ihre
heile Welt einbrechen könnte.

Ja und Nein. Viele Menschen sind mit dem Vorgehen der USA nicht einverstanden. Eine einfache Frage: Was passiert, wenn die USA noch 1 Jahr mit dem Krieg wartet und die Inspektoren in der Zwischenzeit aufpassen, dass Saddam nichts anstellt ? Geht dann die Welt entzwei ?

Lasst Saddam doch daheim morden und massakern, lasst ihn doch
Israel, den Iran oder Kuweit angreifen, aber bringt nicht
unsere Gemütlichkeit in Gefahr.

Er hat aber Israel nicht angegriffen ! Unsere Rechtsstaatlichkeit, auf die wir mit Recht so stolz sind verbietet einen Präventivbestrafung.

Herr Busch hat von vorn herein nur das Ziel gesehen, militärische Konfrontation zu suchen. Er hat sich nicht mit seinen Verbündeten - auch nicht mit England - abgestimmt. Er hat nicht nach neuen Verbündeten gesucht. Er hat nicht versucht Frieden zu stiften. Er hat sich nicht die Klagen anderer angehört.

Das ist keine zukunftsweisende Politik.

Ich erwarte von unseren Politikern, dass sie mir seriös erläutern, warum andere Wege als Krieg nicht in Frage kommen. Es kostet schließlich Menschenleben und ist grausam.

Gruß Andreas, den die Veranstaltungen von gestern ermutigt haben.

Doch ganz so egoistisch ist er nicht. Ein großer (der größte?)
Teil geht auf die Straße um den Irrsinn Einhalt zu gebieten,
hundettausende Menschen abzuschlachten

Genau darum geht es. Um hunderttausende Menschen, die von Saddam Hussein abgeschlachtet worden sind. Und um weitere hundertausende, zwecks deren Abschlachtung er sich seit Jahrzehnten um Massenvernichtungswaffen bemüht. Und es ist mit Sicherheit keine humane Lösung, ihn am Terror nach aussen zu hindern, im eigenen Lande aber ungehindert weitermorden zu lassen.

Die ganzen Szenarien, die in den letzten Wochen aufgebaut worden sind, von wegen Häuserkampf in Bagdad, von wegen erbittertem Widerstand der republikanischen Garden, von wegen ein Angriff auf ihn wird ihn den Terror in die Welt tragen lassen, sind angesichts der realen Lage völlig unglaubwürdig. Und die islamische Welt weiss genau, dass ein Angriff auf einen Schwerverbrecher kein Angriff auf den Islam ist.

Die Fanatiker und Terroristen unter den Muslims, die einen Angriff auf den Irak als Vorwand zu Terroranschlägen nehmen, brauchen in Wirklichkeit keinen Vorwand. Das haben sie immer wieder bombastisch bewiesen. Ein Terrorregime weniger wird ein adäquates Mehr an Sicherheit zur Folge haben. Auch dann, wenn einige Kriegsgewinnler pekuniäre Vorteile daraus ziehen werden.

Schönen Sonntag noch,
Schorsch

Hallo

Genau darum geht es. Um hunderttausende Menschen, die von
Saddam Hussein abgeschlachtet worden sind. Und um weitere
hundertausende, zwecks deren Abschlachtung er sich seit
Jahrzehnten um Massenvernichtungswaffen bemüht. Und es ist mit
Sicherheit keine humane Lösung, ihn am Terror nach aussen zu
hindern, im eigenen Lande aber ungehindert weitermorden zu
lassen.

Nein, es geht nicht darum. Das ist nur das, was Busch und Blair sagen, weil es viele Menschen gibt, die sich zu recht mehr Gerechtigkeit auf der Welt wünschen.

Die USA hat sich selten um solche schlimme Menschen militärisch gekmmert - im Gegenteil, sie hat sie sogar massiv unterstützt, wenn es ihren Interessen dienlich war.

Es geht um Öl, Macht und Einfluß in der Region. Es geht zudem um den Schutz von Israel. Alles andere ist vorgeschoben.
Machen wir uns nichts vor. Die Welt ist grausam und ungerecht. Aber von einer demokratischen Macht, die die Meinungsführerschaft in der (westlichen) Welt beansprucht, erwarte ich entsprechendes Benehmen.

Allen Diktatoren muss das Handwerk gelegt werden. Sie müssen im Zweifel vor das Haager Kriegsverbrechertribunal. Aber auch die USA darf nicht zum Kriegsverbrecher werden.

Gruß Andreas

Hallo

Jo, genau so ist es wohl. War schon beim letzten Golfkrieg so.
Die Demos gingen (in D) erst richtig los, nachdem die
Bildzeitung geschrieben hatte, der Irre aus Bagdad wolle die
Ölquellen anzünden und die Welt in einen atomaren Winter
schicken.

Du überschätzt die Bildzeitung :smile:.

Es war nicht nur die Bildzeitung, die hatte das Thema nur als erste gross auf der Titelseite. Danach konntest du wochenlang kaum ein Medium mehr aufschlagen oder einschalten, ohne auf dieses Thema zu stossen.

Während es aber bis zu diesen Veröffentlichungen keinerlei nennenswerte Proteste gegen das Vorgehen der Anti-Hussein Koalition gegeben hatte, sind mit dem Aufkommen dieses Themas die Demonstrationen wie Pilze aus dem Boden geschossen und Kundgebungen aus dem Boden gestampft worden.

Was mich damals aber überaus angewidert hat, war nicht, dass die Leute aus Angst oder Egoismus demonstriert haben. Sondern dass sie ihre eigene Angst in einen üblen Moralismus a la „Kein Blut für Öl“ umgemünzt und die angegriffen haben, die einen Massenmörder stoppen wollten.

Und für genau diesen heuchlerlichen Moralismus hat Pastor Schorle mit seiner Rede in Berlin gestern wieder ein abstossendes Beispiel geboten.

Shalom,
Schorsch

Die USA hat sich selten um solche schlimme Menschen
militärisch gekmmert - im Gegenteil, sie hat sie sogar massiv
unterstützt, wenn es ihren Interessen dienlich war.

Was denn nun? Wirfst du den USA vor, dass sie in anderen Fällen zu spät oder auf der falschen Seite eingegriffen hat…

Machen wir uns nichts vor. Die Welt ist grausam und ungerecht.
Aber von einer demokratischen Macht, die die
Meinungsführerschaft in der (westlichen) Welt beansprucht,
erwarte ich entsprechendes Benehmen.

oder dass sie jetzt auf einmal doch - und dann noch auf der richtigen Seite - eingreifen wollen?

Verwirrt,
Schorsch

Hallo Schorsch

jetzt müssten wir mal die Frage klären, was ist Ursache und was ist Wirkung. Haben Bildzeitung und Co diese Bewegung ausgelöst, wie Du behauptest, oder schreiben sie nur das, was popolär ist und Verkaufszahlen bringt ?

Nein ich glaube, viele Bürger haben erkannt, dass sie von Busch an der Nase herumgeführt werden. Trotz oder gerade wegen des Massenmörders Hussein.

Wir sind uns einig, dass dieser Mann zur Rechenschaft gezogen werden muss.

Ich bin nicht der Meinung, dass dies jetzt mit einem Krieg geschehen muss.

Pazifismus ist nichts schlimmes, er allein ist unsere Zukunft.

Sondern
dass sie ihre eigene Angst in einen üblen Moralismus a la
„Kein Blut für Öl“ umgemünzt und die angegriffen haben, die
einen Massenmörder stoppen wollten.

Was ist denn daran umgemünzt ? Es geht leider nicht um Moral, sondern um Macht und Geld. Sonst nichts. Die Geschichte hat uns nichts anderes gelehrt. Es laufen so viele Massenmörder in Staatsämtern rum, da hat sich Busch noch nicht mal drum gekümmert. Und hier schickt er 'ne ganze Armee.

Ich bleibe dabei: Geld und Macht ist der Zweck !

Traurig

Andreas

Die USA hat sich selten um solche schlimme Menschen
militärisch gekmmert - im Gegenteil, sie hat sie sogar massiv
unterstützt, wenn es ihren Interessen dienlich war.

Was denn nun? Wirfst du den USA vor, dass sie in anderen
Fällen zu spät oder auf der falschen Seite eingegriffen hat…

Ja, aber das ist doch nichts Schlimmes. Es besteht Hoffnung, dass es in Zukunft besser wird.

Machen wir uns nichts vor. Die Welt ist grausam und ungerecht.
Aber von einer demokratischen Macht, die die
Meinungsführerschaft in der (westlichen) Welt beansprucht,
erwarte ich entsprechendes Benehmen.

oder dass sie jetzt auf einmal doch - und dann noch auf der
richtigen Seite - eingreifen wollen?

Was ist denn bitte die richtige Seite ?

Saddam ist nicht auf der richtigen Seite, klar. Das bedeutet doch aber nicht, dass die USA jetzt immer, egal, was sie machen, alles richtig machen und damit „auf der richtigen Seite“ sind.
Ich mag diese schwarz-weiss-Malerei nicht. Wir sind die Guten und die anderen die schlechten.

Kritik ist doch etwas positives. Auch Kritik an Amerika. Wenn Herr Busch meine Bedenken ausräumt, bin ich je gerne wieder für seine Politik.

Gruß Andreas

Hallo Schorsch,

… er sich seit
Jahrzehnten um Massenvernichtungswaffen bemüht.

Du täuschst Dich. Vor gar nicht langer Zeit mußte sich Saddam Hussein nicht um Waffen aller Art bemühen. Sein Regime wurde von den USA hochgerüstet. Hussein war nicht besser oder schlechter als heute und dennoch ein gehätschelter Zögling (wie übrigens auch Bin Laden).

Die ganzen Szenarien, die in den letzten Wochen aufgebaut
worden sind, von wegen Häuserkampf in Bagdad, von wegen
erbittertem Widerstand der republikanischen Garden, von wegen
ein Angriff auf ihn wird ihn den Terror in die Welt tragen
lassen, sind angesichts der realen Lage völlig unglaubwürdig.

Du täuschst Dich schon wieder, jedenfalls hinsichtlich der Folgen jedes Krieges für die Zivilbevölkerung. Jeder Krieg - ohne jede Ausnahme - ist ein Krieg gegen Zivilisten. Die Zeit, als sich Heere draußen vor der Stadt gegenüber standen, sind seit 100 Jahren vorbei. Heute werden Städte bombardiert.

Wovon ist hier überhaupt die Rede? Herr Bush bezeichnet die UN als irrelevanten Debattierclub und kündigt an, auch ohne Mandat ein Land anzugreifen. Das ist ein Bruch des Völkerrechts. Da schnitzt sich der Stärkere sein Recht selbst. Wenn dagegen die Menschen auf die Straße gehen, demonstrieren sie gegen ein geplantes Verbrechen.

Gruß
Wolfgang