Demonstrationen für den Frieden

Emotionale Betrachtungen
Servus Raimund,

hallo Herbert,
wir sollten langsam aber sicher ein entspanntes Verhältnis zur
Geschichte bekommen und nicht emotional reagieren, wenn etwas
erwähnt wird, einem nicht passt.

Es gibt halt Dinge, mit denen kann ich nicht emotionslos umgehen und Hitler gehört dazu. Vielleicht können es meine Enkel, ich kann es (noch) nicht. Da wurden mir zu viele Geschichten erzählt. Dazu bin ich viel zu betroffen. Wenn es meinen Vater erwischt hätte, ich wäre nicht auf dieser Welt.

Ich rege mich z.B. nicht auf,
wenn der Name Gustav Adolf fällt. Dieser Schwedenkönig und
seine verbündeteten Verbrecherhorden hätten es fast geschafft
Deutschland zu entvölkern. Dagegen hören sich 6 Millionen
Menschen relativ harmlos an. Ich reagiere auch nicht
emotional, wenn ich katholische Kirche höre. Auch die haben x
-Millionen Menschen auf dem Gewissen. Das ist alles
Geschichte. Darüber ist Gras gewachsen.

Das ist jetzt schon mehrere Generationen her.

Genauso wie über das
Dritte Reich.

Vielleicht müssen wir auch so lange warten, dann können unsere Enkel das emotionslos diskutieren.

Die Aufregung bei Nennung des Namens Hitler oder
Drittes Reich ist künstlich und gewollt. Hier geht es nur noch
um monetäre Gewinne.

Nicht von mir. Was hätte ich davon? Ich wär ja froh, wenn ich daran emotional nicht beteiligt wäre.

Und diese Erkenntnis ist nicht von mir.
Und nun zu Deinen Fragen:

hat er 6 Millionen Juden ermordet?

nein, das er persönlich noch nicht geschafft. Er ist aber auf
dem bestem Wege dazu. USA hat wesentlich mehr auf dem
Gewissen.

Da gibt’s natürlich viel, von den Indianern bis zu Hiroshima und Nagasaki. Du sprichst aber von dem jetzigen Bush.

Einen Weltkrieg
veranstaltet,

Ja, den hat er: wir befinden uns im 3. Weltkrieg. Nicht jeder
Krieg muss so spektakulär ablaufen, wie der erste und der
zweite.

Jetzt? Ein Krieg braut sich zusammen, aber wir ham ihn noch nicht.

der 65 Millionen Menschen das Leben gekostet
hat?

Wenn wir ihn gewähren lassen, werden es noch mehr werden.

So pessimistisch bin ja nicht mal ich.

Einen ganzen Kontinent ruiniert?

Er selber noch nicht. Doch hat er ganz offen von seinen
Zerstörungswünschen gesprochen.

Außerdem ging es in meinem Text nicht darum, wer der
schrecklichere ist: Hitler oder Nush, sondern um seine
Missachtung des Völkerbundes/UNO. Seine Herabsetzung der
Mitglider als Debatierclub. Und seine Aussage, dass er, ob die
UNO zustimmt oder nicht, den Irak überfällt und sich ganz
offen als Pirat disqualifiziert.

Was ich über Bush denke, weißt Du. Ich denke, da liegen wir gar nicht so weit auseinander. Natürlich gibt es ganz leichte Parallelen, die trotzdem niemals einen Vergleich rechtfertigen. Ich ärgere mich ja auch gar nicht, daß Du Bush niedermachst, da wär ich ja mit Dir. Mich ärgert der Vergleich mit Hitler. Mich würde sogar ein Vergleich Hussein mit Hitler ärgern. Gegen den Teufel Hitler ist der ein einfacher Schurke.

Was wurde früher mit Piraten gemacht?
Richtig… das gehört mit ihm auch gemacht.
Wir brauchen ein neues Nürnberger Tribunal. Doch Belgien wird
das schon regeln.

Wenn er Kriegsverbrechen begeht, dann gehört er auch vor ein Gericht. Ob Nürnberg oder wo anders…

Servus
Herbert

Und natuerlich gibt es kein verbindliches inter-nationales
Recht, deshalb ist eine solche Anklage rein hypothetisch.

*ächtz*, ich will ja nicht unhöflich sein, aber vielleicht beginnst du damit dich zu informieren, was es mit den Genfer Konventionen auf sich hat.

Gruss
Marion

Und natuerlich gibt es kein verbindliches inter-nationales
Recht, deshalb ist eine solche Anklage rein hypothetisch.

*ächtz*, ich will ja nicht unhöflich sein, aber vielleicht
beginnst du damit dich zu informieren, was es mit den Genfer
Konventionen auf sich hat.

Und? Was passiert bei Verstoessen? Sanktionen? Die muessen aber militaerisch ueberwacht und notfalls gegen „Schmuggler“ durchgesetzt werden. Da es kein uebernationales Militaer gibt, ist man wieder auf die Mitwirkung einzelner Nationalstaaten angewiesen, was diese „natuerlich“ mit der eigenen Staatsraeson vereinbaren muessen. Deshalb gab es Sanktionen gegen Jugoslawien, im wesentlichen von der Nato durchgesetzt, aber keine gegen die Tuerkei. Wenn man also sowieso zu den „Guten“ (also miltiaerisch Starken) gehoert, kann man solche Vereinbarungen wesentlich flexibler auslegen, als wenn man zu „Wackelkandidaten“ oder gar den „Boesen“ gehoert.

Deshalb ist ja auch die Verurteilung der USA wegen irgendsoeiner Minenaktion in Nicaragua folgenlos geblieben, denn die sind ja die „Ultra-Guten“, eigentlich sogar die Definitionsmacht fuer „Gut“ und „Boese“.

Ciao Lutz

*ächtz*, ich will ja nicht unhöflich sein, aber vielleicht
beginnst du damit dich zu informieren, was es mit den Genfer
Konventionen auf sich hat.

Und? Was passiert bei Verstoessen? Sanktionen? Die muessen
aber militaerisch ueberwacht und notfalls gegen „Schmuggler“
durchgesetzt werden. Da es kein uebernationales Militaer gibt,
ist man wieder auf die Mitwirkung einzelner Nationalstaaten
angewiesen, was diese „natuerlich“ mit der eigenen
Staatsraeson vereinbaren muessen. Deshalb gab es Sanktionen
gegen Jugoslawien, im wesentlichen von der Nato durchgesetzt,
aber keine gegen die Tuerkei.

*ächtz* du verwechselst hier Sanktionen, wie sie beispielsweise durch den UN-Sicherheitsrat verhängt werden, mit dem internationalen Gerichtshof. Am internationalen Gerichtshof können Personen verurteilt werden, die gegen die Genfer Konventionen verstoßen haben, also z.B. Herren wie Milosewic, Sharon oder auch Saddam Hussein. Sicher muss man die betreffenden Personen erstmal haben und dann nach Den Haag schleppen, aber die Gunst der Stunde ist mutmaßlichen Kriegsverbrechern selten ein Leben lang treu. Es muss nur mal die Unterstützung einer Supermacht wegfallen, und schon wird aus „unserem Freund Hussein“ ein Fall für den internationalen Gerichtshof. Das kann anderen auch passieren.

Sanktionen wie sie jedoch der UN-Sicherheitsrat fällt, richten sich gegen Staaten und dazu hatte ich mich bereits an anderer Stelle ausgelassen. Hier handelt es sich nicht um ein juristisches oder moralisches Verfahren sondern ein politisches. Da spielen Begriffe wie „Gut“ und „Böse“ dann auch keine Rolle.

Gruss
Marion