Den Sozialismus in seinem Lauf

Hallo,

Nun, alle demokratisch existierenden Sozialismen endeten in
einer Diktatur. Nicht wirklich das, was man will.

Warum nicht?

Merkmal einer Diktatur ist die Unterdrückung der Menschen. Ich kenne keinen, der das wirklich will.

Hallo,

Nun, alle demokratisch existierenden Sozialismen endeten in
einer Diktatur. Nicht wirklich das, was man will.

Warum nicht?

Merkmal einer Diktatur ist die Unterdrückung der Menschen.

Vielleicht verstehen wir dann einfach verschiedene Dinge darunter.
Ich: Demokratie - Mehr-Personen-Herrschaft, Diktatur - Ein-Personen-Herrschaft.

Was ist besser - viele „Dumme“/„Böse“ herrschen oder ein „Schlauer“/„Guter“?
Wenn diese „Vielen Demokraten“ sich nicht mehr um das „Wohl des Volkes“, sondern nur noch um sich selbst kümmern und sich gegenseitig blockieren, besteht eben die Möglichkeit, dass da jemand kommt und die Dinge allein in die Hand nimmt!

Beatrix

Die SPD sollte ganz klar definieren, was sie sich darunter
vorstellt.

Natürlich ist er nicht endgültig und allumfassend
ausschliesslich definiert, wie auch? Das ist nun mal das Kreuz

Und wieso meint man dann, dass diese Form besser wäre, als der bestehende Kapitalismus?

Annäherungen. Eine allgemeingültige Definition wie in den
Naturwissenschaften gibt es dort nicht.

Nun, man wird doch wohl festlegen können, wie es sich mit den Produktionsfaktoren verhält. In welcher Hand sind diese? Was passiert mit Minderheiten, Andersdenkenden. Was macht man mit Menschen, die dieses sozialistische Gedankengut nicht tragen wollen? Wie verhindert man, dass wenige Menschen fleißig und ehrgeizig sind und daraus Kapital schlagen wollen oder steht dieser kapitalistische Gedanke nicht im Widerspruch zum demokratischen Sozialismus.

Das sind nur ein paar wenige Fragen, für die man kein Politwissenschaftler sein muss.

Alleingültigkeitsanspruch erhebt. Er akzeptiert demokratische
Spielregeln und damit auch die Durchsetzung der Vorstellungen
der anderen Lager, wenn sie die Mehrheiten stellen.

In diesem Fall schließt sich wohl der Sozialismus selber aus, denn wäre er demokratisch, müsste er kapitalistische Spielregeln befolgen, es sei denn, in dieser Demokratie wären es den Menschen nicht gestattet, eigene Ziele zu verfolgen.

Und zu guter Letzt wäre die einfache Frage zu klären, wie ein demokratischer Sozialismus zum Grundgesetz steht. Mir fallen da Artikel 2 und 14 ein.

Dieser Unterschied zu anderen „Sozialismen“ fällt durch den
kalten Krieg Indokrinierten immer noch schwer.

Der demokratische Sozialismus wurde ja schon vor knapp 100 Jahren definiert. Mir scheint es eben, dass es verschiedene Versionen des demokratischen Sozialismus gibt.

Wie soll man denn für diesen argumentieren, wenn man nicht mal weiß, was man sich darunter vorstellen kann?

Du selber behauptest
„Der demokratische Sozialismus ist halt demokratisch.“

Woher willst du wissen, dass dieser demokratisch ist?

Hallo,

Ich: Demokratie - Mehr-Personen-Herrschaft, Diktatur -
Ein-Personen-Herrschaft.

Du verwechselst Diktatur mit Monarchie.

Hallo,
etwas relativiere ich es, nicht IMMER, aber oft.

Kannst du dafür mal ein paar Beispiele anführen? Mir fallen im
Moment keine ein … muss allerdings zugeben, dass ich in der
Antike nicht so gut auskenne und ich überhaupt nicht weiß, wie
da die Demokratien beendet wurden.

Beispiel Rom: Die Republik geriet seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. in eine innenpolitische Krise, die schließlich in die Epoche der Bürgerkriege mündete und mit dem Untergang der bisherigen Staatsform enden sollte. (Zitat aus Wikipedia)
Beispiel Deutschland: Die Weltwirtschaftskrise und der Aufstieg der Nationalsozialisten zwischen 1929 und 1933 mündeten in Agonie und Untergang der Republik. (Zitat aus Wikipedia)

Ich sehe es so (etwas vereinfacht ausgedrückt): Wenn mehrere Personen eine Entscheidung zu einem komplexen Problem treffen sollen (wie es in der Regierung zweifelsohne täglich vorkommt), dann kann man so viele Meinungen erhalten, wie Personen beteiligt sind - und hat am Ende oft als Entscheidung einen (faulen) Kompromiss, der das Problem nicht löst. Wenn stattdessen vielleicht EINE Expertenmeinung genommen würde…Und wenn sich mal ein „Experte“ durchsetzt und das Ergebnis positiv ist, dann möchte man doch gerne, dass dieser Experte vielleicht so weitermacht :wink:

Beatrix

OK, ja. Für mich war eine Monarchie immer ein „König“ :wink:

Beatrix

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Die SPD sollte ganz klar definieren, was sie sich darunter
vorstellt.

Natürlich ist er nicht endgültig und allumfassend
ausschliesslich definiert, wie auch? Das ist nun mal das Kreuz

Und wieso meint man dann, dass diese Form besser wäre, als der
bestehende Kapitalismus?

Den Kapitalismus als Wirtschaftsform stellt doch niemand der Sozialdemokraten in Frage. Selbst in der PDS werden diese inzwischen mundtot gemacht.

Annäherungen. Eine allgemeingültige Definition wie in den
Naturwissenschaften gibt es dort nicht.

Nun, man wird doch wohl festlegen können, wie es sich mit den
Produktionsfaktoren verhält. In welcher Hand sind diese? Was
passiert mit Minderheiten, Andersdenkenden. Was macht man mit
Menschen, die dieses sozialistische Gedankengut nicht tragen
wollen? Wie verhindert man, dass wenige Menschen fleißig und
ehrgeizig sind und daraus Kapital schlagen wollen oder steht
dieser kapitalistische Gedanke nicht im Widerspruch zum
demokratischen Sozialismus.

Das gehört alles zu unserem Demokratieverständnis. Übrigens ist der Kaptitalismus genausowenig wie der Sozialismus zwangsläufig mit Demokratie verbunden, siehe China.
Was ist das da eigentlich? Ein raubtierkapitalistischer Sozialismus?

Das sind nur ein paar wenige Fragen, für die man kein
Politwissenschaftler sein muss.

Alleingültigkeitsanspruch erhebt. Er akzeptiert demokratische
Spielregeln und damit auch die Durchsetzung der Vorstellungen
der anderen Lager, wenn sie die Mehrheiten stellen.

In diesem Fall schließt sich wohl der Sozialismus selber aus,
denn wäre er demokratisch, müsste er kapitalistische
Spielregeln befolgen, es sei denn, in dieser Demokratie wären
es den Menschen nicht gestattet, eigene Ziele zu verfolgen.

Der demokratische Sozialismus hat sich sehr gut mit unserer kapitalistischen Wirtschaftsform arangiert. Jedenfalls ist mir nicht bekannt, dass Brandt, Schmidt oder Schröder unsere Wirtschaftsform ändern wollten.

Und zu guter Letzt wäre die einfache Frage zu klären, wie ein
demokratischer Sozialismus zum Grundgesetz steht. Mir fallen
da Artikel 2 und 14 ein.

Meines Wissens nach waren demokratische Sozialisten bei der Schaffung dieses Grundgesetzes maßgeblich beteiligt.

Dieser Unterschied zu anderen „Sozialismen“ fällt durch den
kalten Krieg Indokrinierten immer noch schwer.

Der demokratische Sozialismus wurde ja schon vor knapp 100
Jahren definiert. Mir scheint es eben, dass es verschiedene
Versionen des demokratischen Sozialismus gibt.

Richtig.

Wie soll man denn für diesen argumentieren, wenn man nicht mal
weiß, was man sich darunter vorstellen kann?

Indem man sich über die Ausgestaltungen informiert, hier in D. siehe die SPD.

Du selber behauptest
„Der demokratische Sozialismus ist halt demokratisch.“

Woher willst du wissen, dass dieser demokratisch ist?

Weil die SPD ihn schon seit knapp hundert Jahren als Basis für ihre Politik hat. Und wenn ich mich recht erinnere, war es die SPD, die unsere erste Demokratie gestaltete und als einzige Partei nicht freudig strahlend beerdigte, sondern sich wehrte.

Grüsse

Jörg

Den Kapitalismus als Wirtschaftsform stellt doch niemand der
Sozialdemokraten in Frage. Selbst in der PDS werden diese
inzwischen mundtot gemacht.

Wie sollen denn beide Formen nebeneinander existieren? Das widerspricht jetzt der Definition, oder ist das nicht die wahre Definition?

http://www.informatik.uni-ulm.de/JusoHSG/socialis/de…

  • "Gerechtigkeit erfordert mehr Gleichheit in der Verteilung von Einkommen" , unabhängig von der erbrachten Leistung. Wer legt sowas fest?

  • "ungleiche Verteilung materieller Lebensbedingungen (Stichwort: 2/3-Gesellschaft)", nehmt es den Reichen und gebt es den Armen.

  • "eine neue ökonomische Logik, die sich am gesellschaftlichen Bedarf orientiert, Risikopotentiale minimiert und nicht vom privaten Profit bestimmt ist. , ich glaube, mir kommt es gleich hoch.

  • „Vergesellschaftung bedeutet freilich nicht Verstaatlichung in dem Sinne, wie es in den ehemaligen Ostblock-Staaten der Fall war. Vielmehr ist darunter die Demokratisierung der Verfügungsgewalt zu verstehen, woran Vertreterinnen und Vertreter des Staates, der Belegschaften und Verbraucher, gegebenenfalls incl.“

So, sag mir bitte, dass mit demokratischen Sozialismus nicht das gemeint ist, was dort geschrieben ist. Wo ist der Schutz des privaten Eigentums, wenn man sich hier gegen privates Eigentum ausspricht? Und zeige mir bitte mal eine gültige Definition, meinetwegen auch mit Versionsangabe.

Was ist das da eigentlich? Ein raubtierkapitalistischer
Sozialismus?

Eher ein Frühkapitalismus. China nimmt zweifelsohne eine Sonderstellung ein, die einmalig ist und nicht als Argumentationsbeispiel herhalten kann.

Der demokratische Sozialismus hat sich sehr gut mit unserer
kapitalistischen Wirtschaftsform arangiert. Jedenfalls ist mir
nicht bekannt, dass Brandt, Schmidt oder Schröder unsere
Wirtschaftsform ändern wollten.

Nun setzt du aber demokratischen Sozialismus mit sozialer Marktwirtschaft gleich.

Meines Wissens nach waren demokratische Sozialisten bei der
Schaffung dieses Grundgesetzes maßgeblich beteiligt.

Das beantwortet nicht die Frage.

Indem man sich über die Ausgestaltungen informiert, hier in D.
siehe die SPD.

Was die SPD beschreibt, ist kein Demokratischer Sozialismus. Sie fasst soziale Elemente in eine Worthülse. Schau ich mir das Programm an, dreht sich alles nur um soziale Komponenten. Sozial ist aber nicht gleichbedeutend mit Sozialismus, denn so wie es die SPD formuliert, würde dieser eine neue Definition benötigen. Soziale Demokratie wird mit demokratischem Sozialismus verwechselt.

Weil die SPD ihn schon seit knapp hundert Jahren als Basis für
ihre Politik hat. Und wenn ich mich recht erinnere, war es die

Sie hat die soziale Demokratie als Basis. Die Leitsätze erinnern daran, was heute so jeder Industriestaat befolgt. Es wäre jedoch abwegig zu behaupten, dass die Industriestaaten den demokratischen Sozialismus beinhalten.

Und eins wäre auf jeden Fall zu klären:
Wie lässt sich Sozialismus und Kapitalismus miteinander vereinen, denn soziale Elemente im Kapitalismus, machen noch lange keinen Sozialismus aus.

Hallo,

ich teile nicht die Theorie, dass die SPD sozialistisch ist
und die NSdAP nicht. Das ist doch nur ein Wunschtraum von
Sozialismusfans um sich selbst das Image zu polieren.

Na ja, unsere sozialdemokratischen Regierungen konnten sich
bis jetzt auch ganz gut ohne staatlichen Terror an der Macht
halten. Vielleicht wirds unter Beck ja anders.

Dank dem ‚Godesberger Programm‘ hat sich die SPD vom Sozialismus
ausdrücklich gelöst und hin zur ‚Sozialdemokratie‘ entwickelt
und wurde erst dadurch regierungsfähig.

Helmut Schmidt und Gerhard Schröder haben nach Meinung der meisten
Sozialismusfans diesen gründlich verraten - und das ist auch gut so.

Wenn du dich mit der Unterscheidung beschäftigen würdest,
müsstest du die SPD, die Grünen und auch die Linke nicht
als eine gleichartige Bedrohung ansehen wie Stalin und Mao.

Keine Angst … das tu ich nicht. Im Gegenteil, ich halte
die Sozialdemokratie sogar für den wirksamsten Schutz vor
einer sozialistischen Diktatur. Alle Räterepubliken in
Deutschland wurden von Sozialdemokraten zerschlagen und
auch der kommunistische Putschversuch durch den ‚Oktober-
streik 1950‘ in Östereich wurde von den Sozis per Dachlatte
beendet.

Was die Grünen demnächst für eine Entwicklung mitmachen warte
ich gespannt ab. In vielen Kommunen (z.B. in Frankfurt am Main)
funktionieren Schwarz/Grüne Koalitionen ausgezeichnet und im
Hamburg hat sich einer der radikalsten Landesverbände der
Grünen auch dazu entschlossen …

Viele Grüße

Jake

Hallo

Beispiel Rom: Die Republik geriet seit der Mitte des 2.
Jahrhunderts v. Chr. in eine innenpolitische Krise, die
schließlich in die Epoche der Bürgerkriege mündete und mit dem
Untergang der bisherigen Staatsform enden sollte.

Im 2. Jhdt v. Chr.? Was hatten die denn danach für eine Diktatur? Cäsar, der doch 44 v. Chr. ermordet wurde, war doch noch demokratisch gewählt worden. Der hatte ja doch den Zwiespalt, ob er sich zum Imperator machen lassen soll oder nicht. -

Beispiel Deutschland: Die Weltwirtschaftskrise und der
Aufstieg der Nationalsozialisten zwischen 1929 und 1933
mündeten in Agonie und Untergang der Republik. (Zitat aus
Wikipedia)

Ok, das Beispiel kennen wir alle. Allerdings ist es wirklich ein bisschen fraglich, ob diese Diktatur wirklich so gewollt war. Erstens fragt sich, ob auch alle Wähler überhaupt deren Parteiprogramm gelesen haben, bevor sie sie gewählt haben, und ob sie das wussten, dass die sofort die freien Wahlen abschaffen würden, und ob sie die nicht nur gewählt haben, damit nicht die Kommunisten drankommen. Und dann hatte die NSDAP ja auch gar nicht die absolute Mehrheit bei ihrer letzten freien Wahl.

Ein zunächst umwerfend erscheinender Erfolg in Kombination mit gezielten Terrormaßnahmen haben dann später bei der Bevölkerung wohl sehr überzeugend gewirkt.

Mir fiele übrigens noch Frankreich ein, nach der Revolution kam doch Napoleon, der Imperator. Allerdings: War das eine Demokratie, was die davor hatten? Ich weiß im Moment nicht, was zwischen Robespierre und Napoleon war …

Wenn mehrere
Personen eine Entscheidung zu einem komplexen Problem treffen
sollen (wie es in der Regierung zweifelsohne täglich
vorkommt), dann kann man so viele Meinungen erhalten, wie
Personen beteiligt sind - und hat am Ende oft als Entscheidung
einen (faulen) Kompromiss, der das Problem nicht löst. Wenn
stattdessen vielleicht EINE Expertenmeinung genommen
würde…

Das ist wohl wahr. Es ist nur ziemlich fraglich, ob es wirklich ein Experte wäre, der diese EINE Meinung hätte. Ich wäre ja für einen König, der am besten durch Los bestimmt wird. Da könnte durch Zufall ja wirklich mal ein Experte dabei sein. :wink:

Ich würde aber eher sagen, dass in der Geschichte - jedenfalls in der jüngeren Geschichte - häufig auf langdauernde Feudalgesellschaften nach kurzem Protest oder kurzer von Drittländern (USA) eingeführten Demokratien häufig Diktaturen irgendwelcher Art folgten. Rußland, Deutschland, Frankreich 19. Jrht… Eventuell noch Spanien, aber da weiß ich wieder nicht bescheid. - Die Länder mit langen demokratischen Traditionen haben doch alle ihre Könige noch.

Viele Grüße
Simsy

Toll!

So besteht die Möglichkeit, immer auf einen anderen Sozialismus zu verweisen, von dem man gerade nicht spricht.

Genau so machen die Sekten das auch: alle *anderen* Vereine haben Schwächen, Probleme, Mängel - und unser Abgrenzungskriterium ist, daß wir *anders* sind O.o

Alle real existierten Sozialismen waren nach Meinung der Befürworter des Sozialismus keine gewesen.

Damit wäre dann also Sozialismus selbst nicht real - d.h. es gibt ihn gar nicht. Wie kann man etwas befürworten, das es nicht gibt?

Naja, in USA gibt’s ja auch die Church of the U.F.O.— wenn ich nur fest genug daran glaube, wird’s schon stimmen?

Nach meinen bisherigen gesammelten Erfahrungen in Foren, ist Sozialismus etwas, was sich nicht in Worte fassen lässt, was man aber unbedingt anstrebt :smile:

Sozialismus ist sowas Ähnliches wie „Glauben“: man kann nicht beweisen, daß es funktioniert, denn sonst würde es ja jeder machen.
Und das sozialistische Grundprinzip so etwas wie „Gott“: man spricht darüber, keiner hat es je irgendwo gesehen, jede Definition wird der Sache nicht gerecht und wenn irgendjemand es mit Fakten wiederlegt heißt es nur „Da verstehst Du was falsch“…

Im Endeffekt also nichts weiter als eine Religion, und somit nicht anders zu behandeln als jede andere auch: jeder darf dran glauben und es auch gerne praktizieren, aber ich werde nicht konvertieren!

Moin!

hält weder Beck, noch Merkel auf.

Hallo,

Für wie wahrscheinlich haltet ihr die Zunahme sozialsitischen
Gedankengutes in Deutschland?

100% Wahrscheinlichkeit, dass dies noch weiter (!) zunehmen wird.

Initiiert durch die Zunahme der
Steuern und Niedriglöhne und Preise und die Linke…

Die Ursache liegt nicht in der Existenz von niedrigen Löhnen oder einer linksextremen Partei, sondern in mangelnder Bildung der Bevölkerung.

Würde der Normaldeutsche auch nur über ein rudimentäres Wissen über die Mechanismen der internationalen Wirtschaft verfügen, würde niemand links oder rechts außen wählen.

Hättet ihr Angst davor? Und wovor genau?

Ich hätte Angst davor, wenn ich über 40 und Familienvater und/oder eher durchschnittlich ausgebildet wäre.
So finde ich es eher schade, früher oder später umziehen zu müssen.

Gruß,

M.

Hallo Dagmar!

ich denke, dass es eine erhebliche Zunahme sozialistischen
Gedankengutes in Deutschland geben wird, weil sich der
Kapitalismus, insbesondere durch die Globalisierung vermehrt
erschwerend auf die allgemeinen Lebensbedingungen der Menschen
ohne Kapital auswirkt

…tut er das?
Ich denke, dass sich die absolut mangelhafte Ausnutzung der Chancen der Globalisierung durch die deutsche Gesellschaft sehr negativ auf so gut wie alle Schichten im Lande auswirkt bzw. noch auswirken wird.

und die Politik - insbesondere in
Deutschland - keine geeigneten Maßnahmen zum eigentlichen
Konsenz der sozialen Marktwirtschaft einleitet.

So ist es. „Sozial“ haben wir nun schon bis zur geselschaftlichen Lähmung. Ein wenig „Marktwirtschaft“ wäre nun angeraten.
Das Gegenteil passiert - der Staat greift immer weiter in die Belange der Bevölkerung ein, reguliert immer mehr Bereiche und erzwingt somit eine fade Mittelmäßigkeit, die nicht konkrrenzfähig ist. Die DDR lässt grüßen…

Diese
Maßnahmen könnten zum Beispiel ein gesetzlicher Mindestlohn
sein, der klare Schutz der Gesellschaft gegenüber Kindern,
Kranken und Alten, eine zu Ende gedachte Strategie zur
Bildung, die der tatsächlichen Zeit entspricht.

All das haben wir ohnehin. In mehr als ausreichender, gar völlig übertriebener Form.

Klar ist, dass ohne Steuern keine Staatsaufgaben erfüllt
werden können, jedoch müssen die Mechanismen stimmen!

Zunächst einmal muss klar sein, was eigentlich diese „Staatsaufgaben“ sind.

Wenn
die Gesellschaft Flexibilität und Mobilität vom Volk fordert,
so zu Recht! Aber im zweiten Teil des Forderungssatzes z.B.
die Pendlerpauschalen streichen oder kürzen ist infach
demagogisch.

Nein, die Streichung von Subventionen ist absolut richtig.
Nur darf man den Bürger auf der anderen Seite nicht mit den so gut wie höchsten Energiesteuern der Welt von der Arbeit abhalten.

Ängste hätte ich vor einer Definition eines Klassenkampfes und
Doktrinen, die Gesellschaftsklassen bilden oder auszugrenzen
beabsichtigen und das gesellschaftliche Tun auf Ideenspiele
längst verstorbener Fanasten setzen, wie Marx, Engels oder
Lenin.

Tja, so weit sind wir ja bereits. Genossin Wagenknecht, IM Gysi und Leninfontaine finden im Deutschland des Jahres 19 nach der Wiedervereinigung immer mehr Zulauf.
In meinen Augen ist das ein politischer Dammbruch. Die Zerstörung der Fundamente der (west-)deutschen Gesellschaft von innen heraus ist das Ziel. Der erste Schritt ist nun die völlige Entmündigung und Verängstigung des Volkes. Danach folgen dann Verstaatlichungen von Unternehmen, Quoten, Enteignungen u.s.w.

Wie immer gehen dann die größten Häuser und die bequemsten Alltagsgoodies an die Funktionäre, das Volk hat dann eben pech gehabt.
Nur soll dann keiner sagen, man hätte ihn nicht gewarnt.

Hoch die Faust, Genossen…!

Gruß,
M.

hallo,

ich sehe als CDU-Mitglied keinen Anlass mich vor sozialistischem Gedankengut zu fürchten.

Unser Bürger rufen nicht nach Sozialismus. Sie rufen nach mehr Gerechtigkeit innerhalb unseres Systems.

Diese aufgeworfene Frage nutzt die Linke derzeit mit Vorschlägen, die sei als Regierungspartei nie so umsetzen könnten, ja, ich glaube, sie wäre nicht einmal in der Lage einen Bruchteil der Ideen umzusetzen. Die Linke kann zunehmen, weil CDU und SPD in der Regierungspolitik auf allen Feldern ein Versagen vorzuwerfen ist. Man kann und darf Politik nicht gegen die Menschen machen, allerdings hat dies bis vor wenigen Jahren leider funktioniert.

ZU den Löhnen und Steuern. Hier haben die deutschen Regierungen geschlafen. Um uns herum ist man flexibler. Preise regeln Angebot und Nachfrage. In der Marktwirtschaft kann die Regierung hier nichts erreichen.

Und um auf einen anderen Hinwneis einzugehen - nicht bei Dir - niemand der in unser Land kommt ist schuld an der Misere. Wir haben sie selbst verursacht.

Gruss Günter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Die Linke kann zunehmen,
weil CDU und SPD in der Regierungspolitik auf allen Feldern
ein Versagen vorzuwerfen ist. Man kann und darf Politik nicht
gegen die Menschen machen, allerdings hat dies bis vor wenigen
Jahren leider funktioniert.

Das ist doch wohl großer Unsinn. Wie sollen denn bitte Schulden abgebaut werden, ohne dass jemand dafür belastet wird?

Wenn du einen Kredit aufnimmst, um deinen Lebensstandard zu verbessern, wie willst du ihn abbezahlen, ohne diesen Standard einzuschränken? Das geht doch nur, wenn du mehr Einnahmen hast.

Notwendige Reformen im Sozialssystem als Versagen vorzuwerfen, halte ich für sehr gewagt. Es war klar, dass es um so schmerzhafter wird, je länger man wartet. Der Schritt in die richtige Richtung mit Hartz4 und Riesterfaktor wurde getan. Ledier rudert man z.B. bei der Kilometerpauschale wieder zurück. Das ist ein Fehler.

Hallo,

Die Linke kann zunehmen,
weil CDU und SPD in der Regierungspolitik auf allen Feldern
ein Versagen vorzuwerfen ist. Man kann und darf Politik nicht
gegen die Menschen machen, allerdings hat dies bis vor wenigen
Jahren leider funktioniert.

Das ist doch wohl großer Unsinn. Wie sollen denn bitte
Schulden abgebaut werden, ohne dass jemand dafür belastet
wird?

Ich habe auf die Frage geantwortet, ob Angst vor der Linken besteht. Für mich ein klares Nein. Und ich bleibe dabei, dass die beiden großen Parteien versagt haben. Das hat aber nicht mit der Linken begonnen, sondern bereits seit etwa 1980.

Ich war 1976 im engen Umfeld des Staatssekretärs des seinerzeitigen Bundesfinanzminister Stoltenberg Dr. Hans-Jörg Häfele. Schon dort war allen Beteiligten - und wenn man in Bonn gewesen ist - quer durch alle Parteien klar, dass es nicht so weitergehen kann, weil es zum Kollaps kommt. Wenn aber 1976 schon massgebliche Personen der SPD und der CDU, die jeweils die Regierungen gestellt haben ( mit entsprechendem Partner) dort schon erkannt haben, was erst Schröder in Angriff genommen hat, ist den Parteien Versagen vorzuhalten.

Wenn du einen Kredit aufnimmst, um deinen Lebensstandard zu
verbessern, wie willst du ihn abbezahlen, ohne diesen Standard
einzuschränken? Das geht doch nur, wenn du mehr Einnahmen
hast.

Notwendige Reformen im Sozialssystem als Versagen vorzuwerfen,
halte ich für sehr gewagt. Es war klar, dass es um so
schmerzhafter wird, je länger man wartet. Der Schritt in die
richtige Richtung mit Hartz4 und Riesterfaktor wurde getan.
Ledier rudert man z.B. bei der Kilometerpauschale wieder
zurück. Das ist ein Fehler.

Die Änderung der Kilometerpauschale erachte ich für richitg. Wer von anderen erwartet, dass diese mobil bleiben, muss auch den Mut haben, hier entsprechende Entlastungen zu erlauben und dies nicht nur für Gesshäftsfahrzeuge ab Kilometer 1 zu erlauben.

Wer sein Leben lang gearbeitet hat, dann ohne Eigenverschulden dann arbeitslos wird, dem kann niemand erklären, dass er nach einen Jahr Arbeitslosigkeit Hartz IV bekommt und genauso gestellt ist wie all jene, die noch nie gearbeitet haben, aber durch Hartz IV sogar mehr erhalten.

Ich arbeite, da in Rente, ehrenamtlich bei einer Arbeitsloseninitiative und in einem Mieterverein mit. Mir sind die Probleme bewusst, die ich mit meiner aus ehemaliger leitender Tätigkeit zweifacher Rente nicht kenne. Ich brauche die Korrektur des Faktors bei der Rente nicht. Aber es gibt in dem Land auch Menschen, die stets gearbeitet haben, aber sehr geringe Einkommen hatten. Sie haben etwas geleistet und müssen sich von jenen, die seit dem Studium selten etwas auf die Reihe gebracht haben - vorhalten lassen, sie seien Schmarotzer. Solche Politiker, Funktionäre und Vertreter der „Eliten“ braucht das Land nicht.

Wir sollten lernen, die Probleme der Menschen zu sehen, die Gesamtsituation und weniger andere an unseren Maßstäben messen. Unser Land wäre, hätten die, die derzeit beschimpft werden, nicht gearbeitet nie in diese demokratische und wirtschaftliche Situation gelangt.

Gruss Günter

Partner) dort schon erkannt haben, was erst Schröder in
Angriff genommen hat, ist den Parteien Versagen vorzuhalten.

Du kannst den Parteien damaliges Versagen vorwerfen aber nicht heute. Du tust jetzt so, als wäre es ewiges Versagen. Sie machen es jetzt richtig.

Die Änderung der Kilometerpauschale erachte ich für richitg.
Wer von anderen erwartet, dass diese mobil bleiben, muss auch
den Mut haben, hier entsprechende Entlastungen zu erlauben und
dies nicht nur für Gesshäftsfahrzeuge ab Kilometer 1 zu
erlauben.

Für was ist diese Entlastung gut? Menschen, die aufgrund der Firmennähe in der Stadt wohnen, erhalten auch keine Mietentlastung. Wer subvntioniert wird, hat überhaupt keinen Anreiz, sein Verhalten zu ändern. Und wenn es eine Entlastung geben sollte, dann bitte nicht von staatlicher Seite.

Wer sein Leben lang gearbeitet hat, dann ohne Eigenverschulden
dann arbeitslos wird, dem kann niemand erklären, dass er nach
einen Jahr Arbeitslosigkeit Hartz IV bekommt und genauso
gestellt ist wie all jene, die noch nie gearbeitet haben, aber
durch Hartz IV sogar mehr erhalten.

Ja und? Soll er dann für den Rest des Lebens besser gestellt sein, als andere Arbeitslose?

Man kann genauso sagen, wer ein Leben lang gearbeitet hat, hatte genügend Zeit, sich auf so eine Situation finanziell vorzubereiten. Dann kann er in Frührente gehen, von seinen Ersparten leben und muss sich nicht arbeitslos melden, wenn er das als Erniedrigung ansieht.

die Korrektur des Faktors bei der Rente nicht. Aber es gibt in
dem Land auch Menschen, die stets gearbeitet haben, aber sehr
geringe Einkommen hatten. Sie haben etwas geleistet und müssen
sich von jenen, die seit dem Studium selten etwas auf die
Reihe gebracht haben - vorhalten lassen, sie seien
Schmarotzer. Solche Politiker, Funktionäre und Vertreter der
„Eliten“ braucht das Land nicht.

Moment. Niemand nennt diese Schmarotzer. Sie stellen sich selber in diese Ecke, um Mitleid zu bekommen. Zeige mir bitte ein Link, wo ein Politiker sowas behauptet hat.

Schmarotzer sind diejenigen, die arbeitsfaul sind. Obstbauern können davon ein Lied singen.

Wir sollten lernen, die Probleme der Menschen zu sehen, die
Gesamtsituation und weniger andere an unseren Maßstäben
messen.

Die Problem vieler Menschen in diesem Land lassen sich in wenige WOrte fassen:
„Warum habe ich nicht das, was der Nachbar hat.“
Nicht Ehrgeiz regiert das Land, sondern Neid.

Unser Land wäre, hätten die, die derzeit beschimpft
werden, nicht gearbeitet nie in diese demokratische und
wirtschaftliche Situation gelangt.

Äh, sorry, das ist Unsinn. Diese Menschen sind seit Ewigkeiten in Rente.

Verglichen mit anderen, vielleicht unsozialeren Wirtschaftsmächten, ist man in Deutschland gar nicht gewillt, den Arsch hoch zu bekommen.

Hi Mathias

Die Ursache liegt nicht in der Existenz von niedrigen Löhnen
oder einer linksextremen Partei, sondern in mangelnder Bildung
der Bevölkerung.

Die Spaltung der Bevölkerung von arm und reich zu superarm und superreich ist
eine Entwicklung die ganz sicher nicht von „den Linken“ herbeigeführt wurde,
sondern ist das Ergebnis von 50 Jahren Marktwirtschaft in Deutschland.
Nicht nur die mangelnde Bildung ist es, die Menschen den Extremisten in die
Hände treibt sondern auch das Gefühl der Ungerechtigkeit und Chancenlosigkeit in
der globalisierten Welt. Wenn heute schon die Hälfte des Mittelstandes Angst vor
dem sozialen Abstieg hat, wenn seit 1995 14% des Mittelstandes in die Armut
abgerutscht ist, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, daß die Prinzipien der
Marktwirtschaft eben nicht gleichbedeutend mit Wohlstand sind. Da der Mensch
aber von Geburt an egoistisch ist (auch ein Glaubenssatz der Betriebswirte)
akzeptiert er diesen Zustand nicht sondern bekämpft ihn. Damit schafft sich der
Kapitalismus in Teilen dieser Erde selber ab. Lafontaine müsste noch nicht
einmal polemisieren - die Leute würden auch so zu ihm kommen.

Würde der Normaldeutsche auch nur über ein rudimentäres Wissen
über die Mechanismen der internationalen Wirtschaft verfügen,
würde niemand links oder rechts außen wählen.

Rudimentäres Wissen über eine Pseudowissenschaft deren eine Hälfte auf
empirischem Wissen gründet, welches sich in Zehnjahreszyklen im Kreise dreht
(Insourcen - Diversifizieren - nein doch lieber Kernkompetenzen stärken -
Outsourcen - scheiße, externe Dienstleistung zu teuer - eigenes Know-How
aufbauen - Insourcen) und deren andere Hälfte vollkommen erratischen, nicht
validier- und reproduzierbaren Kräften gehorcht sollte man nicht zu hoch
einschätzen.

Ich hätte Angst davor, wenn ich über 40 und Familienvater
und/oder eher durchschnittlich ausgebildet wäre.
So finde ich es eher schade, früher oder später umziehen zu
müssen.

Ein wenig naiv zu glauben woanders wäre es besser. Welches Land schwebt Dir denn
so vor?

Gruss
Tom

Hallo Dagmar

Ängste hätte ich vor einer Definition eines Klassenkampfes und
Doktrinen, die Gesellschaftsklassen bilden oder auszugrenzen
beabsichtigen und das gesellschaftliche Tun auf Ideenspiele
längst verstorbener Fanasten setzen, wie Marx, Engels oder
Lenin.

Die von Dir aufgezählten Protagonisten des Sozialismus bitte ich doch vor dem
Hintergrund ihrer Zeit zu beurteilen. Sie waren unter diesen Umständen
wahrscheinlich immer noch Fantasten, aber so abwegig erscheinen ihre Theorien
dann gar nicht mehr.

Wenn wir einmal postulieren, daß der Kapitalismus einen wachsenden Teil der
Menschen nicht mehr am Wohlstand beteiligen kann, und mehr noch, ein wachsender
Teil nicht mehr unter würdigen Bedingungen leben und arbeiten kann. Wenn man
heute auch mit Arbeit nicht automatisch sein Lebensunterhalt bestreiten kann,
dann sehe ich ganz natürlich ein neues Klassendenken auf Deutschland zukommen.
Die Zukurzgekommenen werden sich mit dieser Rolle nicht abfinden mögen. Was
daraus wird, werden wir wahrscheinlich in den kommenden 10-20 Jahren erleben.

Gruß
Tom