Denen einer abging ( warum "einer"? warum Maskulinum? )

Hallo!

"Von diesen Karren gab es auf dem Kiez eine ganze Menge, eigentlich beeindruckten ihn schon lange nicht mehr - mit ihren dröhnenden Motoren, den verspiegelten Scheiben und den posenden Fahrern, denen einer abging, wenn sie mit quietschenden Reifen und wummernden Bässen wie die Geisteskranken über die Straßen rasten.

Das ist ein Zitart aus dem Dora Heldts Buch „Mathilda“.

Worauf bezieht sich „einer“? Was bedeutet „denen einer abging“?

Danke

Hallo,

siehe Duden → Bedeutung 7:

WENDUNGEN, REDENSARTEN, SPRICHWÖRTER
jemandem geht einer ab (salopp: jemand hat [ohne Geschlechtsverkehr auszuüben] einen Samenerguss)

Gruß

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Hallo Kreszentia,

warum nicht „eine“ oder „eins“? Geht „einer“ auf Samenerguss zurück? Die KI spuckt etwas ganz anderes aus:

Jemandem geht ein ab" = Freude an etwas haben = jemand ist begeistert und euphorisch

Danke

Die KI-Erklärung passt schon, aber bei freudigen Ereignissen sollte -zumindest bei einem männlichen Exemplar- klar sein, wer ( grammatikalisch und biologisch ) sich da noch (er)regt.

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Moin!
Mann holt sich ja auch „eineN“ runter. Ist halt so🤷🏽‍♂️
Eine rein „männliche“ Angelegenheit.
Und ich mach mir jetzt mal’n Cappu.

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Servus,

nein, so kompliziert werden solche Redensarten nicht konstruiert. Am ehesten könnte man von der Bedeutung her an „einen Orgasmus“ denken.

Welche KI? Die, die das geschrieben hat, ist jedenfalls für die Tonne, Du kannst sie knicken. (gleich zwei umgangssprachliche Wendungen auf einmal! :slight_smile: )

Schöne Grüße

MM

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Nein, weil sie nichts erklärt. Der kinschdliche Depp labert nur herum.

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Kommt halt darauf an, welche man fragt und wie man sie fragt. Hier die Antwort von Gemini pro auf die von Dir oben formulierte Fragestellung:


Die Redewendung „denen einer abging“ im Kontext von Dora Heldts „Mathilda“

In dem Zitat aus Dora Heldts Roman „Mathilda“ bezieht sich der umgangssprachliche Ausdruck „denen einer abging“ auf den intensiven Gefallen und die große Genugtuung, die die posenden Fahrer aus ihrem rücksichtslosen Fahrstil ziehen.

Wörtliche und übertragene Bedeutung

Die Formulierung „jemandem geht einer ab“ hat eine vulgäre wörtliche Bedeutung, die einen Samenerguss beschreibt. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird sie jedoch weitaus häufiger im übertragenen Sinne verwendet. Hier beschreibt sie einen Zustand extremer Begeisterung, eines starken emotionalen Hochgefühls oder einer großen Befriedigung, die jemand aus einer bestimmten Handlung oder einem Ereignis zieht.

Analyse des Zitats

Das Zitat beschreibt eine Szene, in der die Protagonistin von Autofahrern auf dem „Kiez“ genervt ist. Die Beschreibung der Autos mit „dröhnenden Motoren“ und „verspiegelten Scheiben“ sowie das Verhalten der Fahrer, die „mit quietschenden Reifen und wummernden Bässen wie die Geisteskranken über die Straßen rasten“, zeichnet ein Bild von Angeberei und rücksichtslosem Verhalten.

In diesem Zusammenhang bedeutet die Phrase „denen einer abging“, dass die Fahrer aus genau diesem provokanten und lauten Auftreten eine immense Befriedigung zogen. Es war für sie ein regelrechter Kick, auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erregen und die Verkehrsregeln zu missachten. Der Ausdruck unterstreicht die kindische und übersteigerte Freude, die sie dabei empfanden.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Worauf bezieht sich „einer“? Im übertragenen Sinne bezieht sich „einer“ nicht auf eine konkrete Sache, sondern ist Teil der festen Redewendung. Es steht für den Moment der höchsten Lust oder Befriedigung.
  • Was bedeutet „denen einer abging“? Es bedeutet, dass die Fahrer extremen Spaß und eine große Genugtuung aus ihrem posenden und rücksichtslosen Fahren zogen. Sie haben sich daran berauscht und aufgegeilt.

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Selten habe ich mich mehr auf eine Erklärung von @Metapher gefreut :sweat_smile:

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@Pnegrin und @Metapher es ist die Urlaubszeit :woman_shrugging: In den Bergen oder am Meer?

Nein, keineswegs „etwas ganz anderes“! Es gibt aber zur Zeit keinen einzigen Ki-Chat, der auf deine Fragestellung

ausschließlich (!) dies hier

geantwortet hätte. Da stand ganz sicher noch mehr dabei :stuck_out_tongue_winking_eye: :flushed:

Abgesehen davon ist diese Antwort ja jedenfalls nicht falsch. Es ist jedenfalls in einem entsprechenden Szenarium die Bedeutung, in der der Ausdruck verwendet wird: provokante Beschreibung ekstatischer Begeisterung bei einem Erlebnis.

Was mit ihm jedoch konkret, also umgangssprachlich bzw. vulgärsprachlich, gemeint ist, ist ja sicher jetzt klar. Es bezieht sich jedenfalls auf männliche Probanden.

Einen analogen Ausdruck gibt es auch für weibliche Probanden.

Er ist aber genau genommen nicht eine → „Redewendung“ ( wie die von @C_Punkt zitierte Chatantwort schreibt). Und er ist auch in dem Szenarium des Buches (also in einem nicht eigentlich sexuellen Kontext) keineswegs „im übertragenen Sinn verwendet“. Denn er beschreibt ja - in elliptischer, umgangsprachlicher Form - ganz direkt eine sexuelle Reaktion, die dann allerdings tatsächlich auch physisch zu einer nicht primär sexuellen Situation gehören kann und ist - ebenso wie die weibliche Analogie des Ausdrucks - daher keine Metapher. Und auch keine „Redewendung“. In „Redewendungen“ kann man in der Regel die wörtliche Bedeutung nicht mehr erkennen und sie ist auch meist grammatisch nicht mehr transparent). Es handelt sich hier schlicht um geradezu ein Lehrbuchbeispiel einer → Metonymie .

In dem Szenarium des Buches (und auch sonst meistens in ähnlichen Szenarien) ist der Ausdruck aber jedenfalls auch eine → Hyperbel in Form einer provokanten Unterstellung.

Gruß
Metapher

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Ahem:

:thinking:

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der Beitrag von @Aprilfisch kommt am ehesten. Grüße

P.S. anscheinend sind sie feste Ausdrücke wie zum Beispiel „jemandem eins auswischen“. Warum steht dort „eins“ Neturum?

Hallo @Metapher

Wie heißt dieser Ausdruck? Grüße

Hallo @Metapher,

Ich habe noch einmal nachgeprüft.
Da ich alles ins Mikrofon spreche, wird das Gesprochene in Schrift umgewandelt.
Danach bekomme ich eine Antwort.
Die Maschine hat nicht „einer“, sondern „ein+R“ interpretiert.
Es ist besser, in Zukunft direkt einzutippen.

Grüße