Denn versus dann

Hallo!

Es ging im Buch um einen Dialog beim Einkaufen:

Wie viel brauchen Sie oder möchten Sie denn?

Das macht/kostet dann) … Euro, bitte.

Sind „denn“ und „dann“ in diesen zwei Sätzen austauschbar?

Danke

Nein. Dann beschreibt ja entweder einen zeitlichen oder auch so ein bisschen einen logischen Ablauf
(Zuerst stehen wir auf, dann frühstücken wir. -
Er hat gekündigt. Daraus folgt: Er kriegt kein Gehalt mehr.
Kürzer ausgedrückt:
Er hat gekündigt. Dann kriegt er also kein Gehalt mehr.
Gut, um die logische Folge deutlich auszudrücken, muss wohl das ‚also‘ mit rein - dann also)

Das Wort ‚denn‘ in diesem Zusammenhang kann ich eigentlich gar nicht erklären. Normalerweise kann man ‚denn‘ so benutzen wie ‚weil‘, mit einer Begründung des Vorhergehenden, nur ist es im ersten Fall wohl ein Nebensatz, im zweiten Fall zwei Hauptsätze.
Ich schlafe, weil ich müde bin.
Ich schlafe, denn ich bin müde.

Aber bei einer Frage: Wie viel möchten Sie denn? - da ist das so eine Redewendung, das drückt hier irgendwie aus, dass der Kunde schon gesagt hat, was er gerne hätte, nur nicht wie viel davon, also dass der andere sich irgendwie nicht klar ausdrückt. - Dieses denn am Ende einer Frage kann man aber auch einfach so verwenden, ohne dass es irgendwas ausdrückt. Oder es kann damit auch deutliche Ungeduld oder Missfallen ausdrücken. (Was denn? Was soll das denn?)

Das ist jetzt keine wissenschaftliche Antwort, nur so, wie ich es gerade empfinde.

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Genau genommen eine Partikel.

Gruß
Kreszenz

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Korrektur:

ausgedrückt werden.

In deinem Beispiel ist „denn“ nicht, wie meist, eine (nebenordnende) kausale Konjunktion. Und „dann“ ist nicht, wie meist, ein Temporaladverb.

Beide Wörter sind hier → Partikeln. Sie haben als solche vielfältige Bedeutung. „dann“ ist eine Fokuspartikel und „denn“ eine Abtönungspartikel.

„Na, dann bin ich jetzt ja mal gespannt, was du sagen wirst.“
„Was soll ich ihm denn nun antworten?“

Nein, sie sind nicht austauschbar. Sie können sogar zugleich gebraucht werden:

„Wie? Du willst keinen Erdbeerkuchen? Was willst du denn dann?“
Hier könnte „dann“ ggf. für „anderes“ oder für „sonst“ stehen.

Gruß
Metapher

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Es haengt auch von der Gegend ab. Im Berliner Raum machen sie zuerst Wasser ins Waschbecken, denn waschen sie sich die Haende und denn trocknen sie sich am Handtuch ab. Sie nehmen das „DENN“ wenn die anderen in Deutschland DANN" sagen wuerden.

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… ist btw mit dieser Bedeutung auch im Duden zu finden:

grafik

Gruß
Kreszenz

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