Depression als Volkskrankheit?

Nur hier noch einmal: niemand kann Objektiv über das subjektive Erleben eines Menschen urteilen.

Dieses „schau mal, wie gut es dir eigentlich geht“, „andere Leute haben auch Probleme“ oder sowas. (Natürlich wird ein Therapeut dann auch helfen, Probleme vielleicht anders einzuschätzen).
Aber man muss einfach anerkennen, dass ein Mensch mehr aushalten kann als ein anderer.

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Nicht dass ich jetzt inhaltlich was beitragen könnte, aber ich hab mal folgenden Satz gelesen, den angeblich ein Depressiver an nen Astmathiker gesagt haben soll: „Was japste denn so nach Luft? Ist doch genug da!“

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Ist das eine Abwertung der Wissenschaften Medizin und Psychologie?

Nach welcher/wessen Philosophie?

Abgesehen davon sind Depressionen eine Krankheit und keine philosophische Frage.

Tatsächlich wird in der Medizin in Sachen Depression keineswegs zwischen Physis und Psyche getrennt. In vielen Fällen gehen Depressionen mit einer messbaren Störung des Gehirnstoffwechsels einher, und neuere Forschungen zeigen einen spannenden Zusammenhang mit epigenetischen Veränderungen.

Ich finde es ärgerlich, dass von Depressionen Betroffenen die Einnahme von Medikamenten in einer Weise um Vorwurf gemacht wird, wie das bei anderen Erkrankungen nicht der Fall ist.

Genau wie beispielsweise bei Erkrankungen des Her-Kreislauf-Systems oder bei Diabetes können zwar Veränderungen im Alltag durchaus auch bei Depressionen positive Effekte haben, aber oft genug sind eben auch Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankung notwendig.

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