Depression beim Partner heilen

Sehr geehrte Experten,
der Titel meiner Frage mag wirklich sehr naiv klingen, aber irgenetwas muss man doch tun können:
Mein Freund mit dem ich seit 3 Jahren zusammen bin, ist seit einem Jahr auf Grund eines Todesfalles in der Familie häufig sehr traurig bis depressiv. Wenn er wieder eine sehr trauruge Phase habe und ich mich lange mit ihm unterhalte habe ich manchmal das Gefühl, dass es ihm danach wieder gut geht, mir dafür aber schlecht. Es klingt gemein, aber ich kann dies leider nicht mehr tragen und er möchte patu keine Therapie machen. ich bin Ratlos und unsicher darüber, wie ich ihm jetzt noch helfen kann!
Ich bin dankbar über jeden Tipp Ihrerseits und wünsche eine schöne Weihnachtszeit!

Mein Freund ist seit
einem Jahr auf Grund eines Todesfalles häufig
sehr traurig bis depressiv.

Liebe/r NomenestOmen!
Ich bin kein Arzt. So ganz spontan würde ich folgendes sagen:
Es kann immer noch sein, dass dein Partner trauert.
Die einzelnen Phasen seiner Trauer kommen zu verschiedenen Zeiten wieder hoch.
Vielleicht kommt jetzt noch ein „Winter-blues“ dazu „Winter-Depression“.
Hilfreich ist in diesen Zeiten:

  • Viel Licht! Viel Bewegung an der Luft,
    gute Ernährung, Fenster auf und z.B.auf das Trimm-Rad etc.), treffen mit guten Freunden,gute Gespräche, gute Filme anschauen, mal zum Grab gehen und etwas niederlegen,
    „Aua-Tag“ akzeptieren (wir sind keine Maschinen!),
    ausreichend Schlaf (schon ein halbes Jahr schlimme Schlafstörungen könnten Depressionen auslösen).
    Als Partner ist es genauso wichtig, früh zu schlafen.
    Ganz schnell rutscht man dann selbst in eine Depression.
    Wie ist der Arzt deines Partners? Kannst du ihn ansprechen? Möchte vielleicht dein Partner in eine Trauergruppe? Es gibt auch so eine Art „eigene Schuldzuweisung“ - also, wenn jemand stirbt, dass man teilweise denkt, man hätte den Tod verhindern können etc.
    Sage liebevoll, dass du im Augenblick überfordert bist, wenn er mit dir über den Tod spricht.

Vielleicht gibt es in eurer Gegend eine Tanzgruppe
(Line-dancing, Squere-dancing etc.), in die ihr jetzt könntet. Das kann so viel Spaß bringen - und dazu neue Freunde und ganz viel Glückshormone!
Sage deinem Freund liebevoll, dass du dir Sorgen machst und gerne möchtest, dass er glücklich ist.
Du kannst aber nicht seine Depressionen heilen, wenn er denn welche hat.
Vielleicht hilft euch auch eine Beschäftigung, dass es ein Leben nach dem Tode gibt und man daraus Trost bekommen kann.Sofort euch dieses Thema anspricht.
Tod bedeutet oft Verlust und dass es nicht mehr so ist, wie es mal war. Veränderung. Anpassung.
Aber auch Neu-Anfang.
Auf dieser Seite ein trauriger Abschied und auf der anderen Seite ein herzliches Wiedersehen mit den bereits Verstorbenen…
Wie auch immer - verbreite ZUVERSICHT und kümmere dich auch um dich selbst.
Es kann sein, dass du eher professionelle Hilfe brauchst, als er.
So hört sich das für mich an…Achte auch selbst auf Ausgewogenheit (warum auch immer du die Mail um diese Uhrzeit geschrieben hast?!)
Ihr werdet es schaffen!
Alles braucht seine Zeit!
Ganz viel Zuversicht und Freude, alles Liebe und fröhliche Weihnachten!!!
Lilly

Liebe/r NomenestOmen,
dies ist immer eine sehr schwierige Situation für alle beteiligten, vor allem wenn der betroffene keine Hilfe
annehmen möchte, da es in dem Fall ja schon eigentlich positiv wäre, wenn er wenigstens mal versuchen würde, ob ihm ein Therapeut helfen kann. Mir fällt da noch als einzige Idee ein, dass es ein paar sehr schöne Bücher gibt, die darüber informieren, wie man jemanden mit Depressionen helfen kann oder wie die Person selbst wieder den Weg zum Glück findet, vielleicht hilft dass Ihnen weiter? Ansonsten muss ich sagen, ist es sehr schwer andere Wege/Ideen vorzuschlagen, aber wenn ihr Partner nix dagegen unternimmt, kann sich der Zustand schnell verschlimmern und vielleicht sogar die Beziehung daran kaputt gehen, da das über Jahre einfach nicht zu tragen ist. Ich wünsche Ihnen jedenfalls das Beste und hoffe, dass er sich schon bald wieder erholt und wieder lernt die positiven Dinge im Leben zu erkennen. Hier ein paar Beispielbücher die ich auf die schnelle gefunden habe, jedoch nicht garantieren kann, ob sie halten was sie versprechen. :smile:

http://www.amazon.de/Depressionen-%C3%BCberwinden-au…

http://www.amazon.de/Das-Monster-die-Hoffnung-ich/dp…

http://www.amazon.de/Endlich-frei-Schritte-aus-Depre…

http://www.amazon.de/haben-doch-gemeint-Depression-F…

http://www.amazon.de/Ratgeber-Depression-Information…

Ich hoffe ich konnte Ihnen wenigstens ein wenig weiter helfen. :confused:

Liebe Grüße
Saria90

Hallo,
wir sind alle miteinander energetisch verbunden. Das hat die Quantenpysik schon 1920 heraus gefunden, wird aber bis heute nicht zur Kenntnis genommen. Du übernimmst demnach die Trauer-Energien von Deinem Freund. Soweit ist das also völlig verständlich. Nun gibt es Fachleute, die so etwas entkoppeln können, schau mal unter Familiensystemik oder mach bei einem dieser Kollegen einen Termin aus (am besten mit ihm zusammen):
http://is.gd/uXkK7x

Liebe Grüße und viel Erfolg
Albrecht Henze

Da stellt sich für mich jedoch erstmal die Frage, wieso dich das traurig macht. Wenn du ihm dadurch hilfst, sollte es dich glücklich machen, ihm helfen zu können. Viele Männer wollen gar nicht über ihre Gefühle reden, aber wenn dein Freund dir gegenüber so offen ist, sollte es dich stolz machen, dass er sich dir anvertraut und dich auch glücklich machen, ihn wieder glücklich zu sehen.
So funktioniert nunmal Liebe: Man tut etwas für seinen Partner, auch wenn man es nicht gern macht.

Ein Vorschlag meinerseits wäre, dass DU dann vielleicht zu einem Therapeuten gehst, wenn er es nicht will. An den kannst du dich dann wenden und dir gegebenenfalls Rat holen.
Hast du mit deinem Freund denn schon darüber gesprochen, wie es dir dabei geht? Wenn nicht, dann würde ich das auf jeden Fall schonmal machen, damit er auch weiß, was du für eine Verantwortung dabei übernimmst. Eventuell könnt ihr euch da gegenseitig helfen, dass er dich wieder aufmuntert anschließend.

Ich hoffe, ich konnte helfen. Bei Rückfragen einfach anschreiben :wink:

MfG

Hallo,

ich glaube, das ist eine schwierige Situation, und es ist immer schwierig, wenn in einem 2-er-Gespann solch ein Ungleichgewicht herrscht. Ich denke, sie sollten da eine Beratungsstelle aufsuchen. Weiter kann ich Ihnen da auch keine Empfehlung geben.

Viel Erfolg!

Marco

Hallo,
ich kann dich gut verstehen,auch als selbst erkrankte(mittel-schwere Depression).Mein Ehemann fragt mich auch immer wieder wie er mir helfen kann. Aber es ist nicht leicht wenn man als erkrankter es selbst nicht versteht was in einem selbst vorgeht.Mach dich nicht auch noch kaputt,sag ihm du hilfst ihm gerne aber du bist keine Therapeutin. Er muss sich Hilfe such da er es allein nicht schafft. Vieleicht kann er erstmal im Forum vom „Deutsches-Bündnis gegenDepression“ teilnehmen,da ist er anonym.Er wird feststellen wieviel gleichgesinnte es gibt.Und dann fällt es ihm sicherlich leichter den Schritt zum Therapeuten zu machen.Biete ihm an beim ersten Besuch mitzukommen,das hilft vieleicht auch.Es gibt auch sehr viel im Internet darüber zu lesen oder auch Lektüre.
„Wir sind nicht allein“
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft.
Biggy1901

Hallo,

Du gehst mit Verstand an die Sache dran. Du bemerkst, dass es Dich belastet, wenn Du ihm zuhörst. Und da wäre, wie Du ja auch meinst, wirklich eine Aufarbeitung des Schicksals mit einem Psychologen hilfreich. Doch wenn er das nicht von sich aus will, dann wird es schwierig in Eurer Beziehung.
Er soll doch wenigstens mal zu seinem Hausarzt sagen, dass er an Depressionen leidet. Wahrscheinlich glaubt er selbst, er sei eben nur traurig. Doch diese Melancholie muß unterbrochen werden.
Depressionen lassen sich durch geeignete Medikamente therapieren. Natürlich kommen auch dann noch traurige Phasen, doch es wird nicht mehr so schlimm.

LG
Marie

Hallo!

Ich verstehe Deine Situation sehr gut!

Aber ich denke, die einzige Möglichkeit für Dich besteht darin, ihm klipp und klar zu sagen, daß Du diese Situation nicht mehr erträgst. Du könntest ihm sagen, entweder er macht eine Therapie- sucht sich Hilfe oder Du trennst Dich. So hat es damals bei mir und meinem Mann geklappt. Darauf hin hat er etwas unternommen und er hat eine stationäre Therapie gemacht. War auch nicht so einfach- für uns beide nicht- und ich bin ( auch aufgrund dessen) in ein Burn aut gerutscht und habe heute noch depressive Phasen.
Es ist auch nicht gesagt, daß durch eine Therapie sich grundlegend was verändert- es besteht nur die Möglichkeit. Vielleicht wäre er ja auch bereit, Medikamente zu nehmen. Da gibt es unzählige Möglichkeiten.
Die letzte Konsequenz wäre, Dich von ihm zu trennen, aber ich denke, soweit bist Du noch nicht. Nur, Du mußt auch an Dich denken, Dich schützen. Überlege Dir gut, ob Du stark genug bist, diese Krankheit Deines Freundes mit zu tragen!
Es könnte natürlich auch sein, daß Dein Freund „einfach“ so stark trauert- und keine Depression vorliegt. Jeder Mensch geht anders damit um. Die Diagnose müßte erst mal von einem Neurologen/Psychiater gesichert werden!
Du siehst, einfach ist das alles nicht!
Aber ich wünsche Dir Kraft und Mut, um diese Situation zu klären und durchzustehen!
Trotz allem eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2012!
Liebe Grüße, Doreen

Zunächst mal: Ein Laie kann, so schwer es auch sein mag, einem Depressiven nicht helfen. Das kann nur ein Therapeut. Nun sagst du, dass dein Freund keine Therapie machen will. DANN muss er aber auch allein damit klarkommen, wenn es ihm schlecht geht. Helfen kann man nur jemandem, der diese Hilfe auch sucht und annimmt.

Wenn es dir nach solchen Gesprächen schlecht geht, sind sie leider eben auch nicht gut für dich, möglicherweise auch deshalb, weil deine „Hilfe“ nicht angenommen wird.
Hauptsächlich aber geht es dir wahrscheinlich schlecht, weil du sein „Schicksal“ unter deine Haut lässt, sprich: Du LEIDEST mit…Wenn du helfen willst, darf das nicht passieren! Mitgefühl kannst du haben, aber nicht mitleiden…
Ich wünsche deinem Freund, dass er noch zu der Einsicht kommt, dass eine Therapie ihm helfen kann und dir, dass du Mitgefühl und Mitleid trennen kannst.

Liebe Unbekannte,

meine Idee wäre: Geh` Du doch mal zu einem Psychotherapeuten und lass´ Dich beraten, was Du tun
könntest, damit er sich inprofessionale Hände begibt.

„Wenn man Zahnweh hat, geht man ja auch zum Zahnarzt“
hatte mir mal jemand gesagt. Auch ich hatte anfangs eine Therapie verweigert. Obiger Satz hat mir dann aber schon eingleuchtet.

Im Moment fällt mir leider nichts anderes ein!

Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles Gute für eine Lö-sung!

Liebe Vorweihnachtsgrüße von

Xarena

Liebe Lilly!
ich danke dir für deine wunderbaren und auch hilfreichen Worte!! Ich werde alles berücksitigen und wünsche dir ebenfalls frohe Weihnachten und besinnliche Tage!

Hallo!
Ist es mittlerweile besser? Es gibt gute Info-Broschüren von der Krankenkasse z.B. wie man als angehörige mit so was umgeht.