Depression? -trau mich nicht zum Arzt zu gehen

Hallo www-ler,

ich bin neu in diesem Forum und habe bereits einige Beiträge sehr interessiert mitgelesen. Vielleicht könnt ihr mir Tipps, Ratschläge und auch eure Hilfe anbieten.

Ich hatte einige Schwierigkeiten in meinem Lebenund das bereits leider seit meiner Kindheit. Es gibt immer wieder Phasen in denen ich wie ein Schloßhund heule (aus versch. Gründen). Außerdem habe ich in den Firmen (inkl. Ausbildungsbetrieb sind es schon 3) in denen ich bisher gearbeitet habe ständig Probleme mit den Kollegen/innen. Vor etwa einem Jahr hat sich meine Heulerei erneut zugespitzt, momentan habe ich das Gefühl es wird wieder besser. Allerdings habe ich noch beinahe täglich Nächte in denen ich erst nach 1-2 Std. einschlafe bzw. morgends um ca. 3-4 Uhr aufwache und nicht mehr einschlafen kann, obwohl das Baby ruhig schläft. Ich grübele in diesen Stunden bzw. meine Gedanken drehen sich im Kreis, übrigends tagsüber kann ich auch schlecht schlafen.

Ich bin im letzten Jahr Mutter geworden und habe in einem anderem Forum zum ersten Mal zufälligerweise etwas von Schwangerschafts-depressionen gehört und gelesen. Nach div. Infos und Selbsttests die es im www zu finden gibt, sollte ich mich an einen Spezialisten wenden. Aber ich trau mich nicht zum Arzt zu gehen und meine Gefühle „offen zu legen“. Ich kann häufig Fremden und auch Verwandten (inkl. Eltern) gegenüber eine „Maske“ aufsetzten um meine waren Gefühle zu verstecken. Mit meinem Partner kann ich über vieles reden, auch er meinte neulich zu mir, dass er den Verdacht bereits hatte, dass ich eine Depri habe. Ich möchte nicht, dass auch noch damit hinter meinem Rücken gesprochen wird.

Könnt ihr mir vielleicht online mitteilen was bei einer Therapie alles gemacht wird. Wann muß/sollte man in einer Klinik behandelt werden? Wer soll/muß es alles erfahren, dass man zu einem „Psychofritzen“ geht oder gar in einer „Klappse“ ist? Wie lange dauert so ca. die Behandlung bis jemand „geheilt“ ist?

Ich würde mich für eure Mithilfe sehr freuen. Entschuldigt bitte, dass der Beitrag so lang und vielleicht auch mißverständlich ist.

LG Angie

Hi,

unter http://www.kompetenznetz-depression.de/ findest Du weiterführende Links und ein Forum, in dem Du sicher Hilfe finden kannst (wenn hier keiner was passendes für Dich antwortet).

Grüsse,

Herb

Hi Angie,

dein Beitrag ist weder unglaublich lang, noch unverständlich geschrieben.

Vorerst geht es bei einer Therapie nicht darum dich in einer geschlossenen Nervenheilanstalt einzusperren. Da du keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellst, wäre das vollkommen unnötig und sogar fahrlässig. Davor bräuchtest du keine Angst haben. :o)

Was in einer Therapie gemacht wird? Kommt ganz drauf an. Es gibt viel zu viele verschiedene Therapieen. Lässt sich nicht so leicht beantworten.

Ich empfehle dir eine Konsultation deines Hausarztes. Er wird dir sehr wahrscheinlich Therapeuten nennen, bei denen du einfach mal dein Problem ansprechen kannst. Lass auch lieber einen von ihnen entscheiden, was dein Problem könnte. Bekannte ohne eine therapeutische Ausbildung haben nur selten wirklich Ahnung von seelischen Leiden, und können sie noch seltener diagnostizieren, auch wenn sie bestimmt nur helfen wollen.

Geh’ einfach mal zum Hausarzt und lass dich beraten.

Gute Besserung und viel Erfolg!

Hallo Angie,

Deine Beschwerden könnten Zeichen einer Depression sein. Dafür spricht Deine Heulerei, Deine Schlafschwierigkeiten und die Grübeleien. Ob tatsächlich Depression dahinter steckt, kann allerdings nur in einer Untersuchung durch einen Arzt und / oder Psychotherapeuten festgestellt werden. Weil Deine Beschwerden dafür sprechen, würde ich Dir empfehlen, einen Arzt, möglichst einen Facharzt (Psychiater) aufzusuchen. Wegen einer solchen Untersuchung brauchst Du Dich nicht zu sorgen: Gewöhnlich ist es ein Gespräch über Deine Beschwerden und Deinen Lebenshintergrund (Werdegang, Beruf, Familie, frühere und bestehende (andere) Krankheiten).

Wenn die Untersuchung ergibt, daß eine Depression zu Deinen Beschwerden führt, wird der Arzt einen Behandlungsvorschlag machen. Dazu können Medikamente (Antidepressiva) gehören und / oder Psychotherapie. Beide Behandlungsformen sind nachgewiesenermaßen erfolgreich. Ein Klinikaufenthalt ist bei Depressionspatienten erst dann notwendig, wenn die Depression den Patienten in seinem täglichem Leben so schwer beeinträchtigt, daß er nicht mehr allein für sich sorgen kann oder wenn er akut suizidgefährdet ist. Das hat aber nichts mit „Einsperren“ oder „Ruhigstellen“ (Medikamente) zu tun.

Die Dauer der Behandlung ist unterschiedlich. Es kommt auf die Form der Behandlung und die Schwere der Depression an. In den meisten Fällen wird die Therapie der akuten depressiven Phase (Depressionen verlaufen in Phasen) nach einem halben Jahr schon deshalb beendet sein, weil die meisten depressiven Phasen nicht länger als ein halbes Jahr anhalten. Anschließend ist meistens eine Nachsorge sinnvoll, damit keine neue Phase ausbricht.

Noch mehr Infos gibt es hier:

http://www.verhaltenswissenschaft.de/Psychologie/Psy…

Beste Grüße,

Oliver Walter

Danke und noch weitere Fragen
Hallo

vielen Dank für deine ausführliche Rückmeldung.

Ich vermute du bist ein spez. Doc in diesem Bereich, deshalb habe ich noch weitere Fragen an dich.

Wie würdest du vorgehen, zuerst zum Hausarzt und dort eine Überweisung holen oder gleich zu einem Psychologen gehen? Woher kann ich im 2. Fall erfahren welcher gut ist? (ist das überhaupt entscheident?)Adressen kann ich über das Branchenbuch oder sicherlich auch über die Krankenkasse erfahren.

Wie soll ich ein solches Gespräch anfangen/führen? Vielleicht in dem Stiel, hallo ich glaube ich habe eine Depri aus dem und dem Grund? Ich denke, dass dieser Anfang auch nur im geschriebenem Zustand ich mir so vorstelle und in Wirklichkeit sähe es ganz anders aus, vielleicht eher so. Hallo, (stille) ähm… ich bin hier weil … ähm … möglichlicherweise habe ich ein Problem (um den „heißen Brei“ werde ich reden) … Es hört sich vielleicht merkwürdig an, dass es mir im www relativ leicht fällt darüber zu schreiben. Mir fällt es aber schwer meine Gefühle offen zu zeigen, obwohl mein Partner immer meint ich sei ein offenes Buch. In meinem Gesicht könnte man immer (?) meine Gedanken ablesen??? Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass mich niemand hier erkennen wird, das hoffe ich jedenfalls sehr.

…Ein Klinikaufenthalt ist bei Depressionspatienten erst dann notwendig, wenn die Depression den Patienten in seinem täglichem Leben so schwer beeinträchtigt, daß er nicht mehr allein für sich sorgen kann oder wenn er akut suizidgefährdet ist. …

Was bedeutet akut suizidgefährdet? Jetzt denke bitte nicht gleich ich möchte mich umbringen. Es ist nur so, dass sich bereits ein paar Menschen aus unserem Verwandtem- u. auch Bekanntemkreis sich das Leben genommen haben bzw. wollten. Diese waren vorher häufig nicht in psychologischer Behandlung.

Ich habe etwas Angst, dass es jeden von heute auf morgen treffen kann der eine Depression hat. Aus diesem Grund habe ich mich bisher auch über dieses Thema informiert und auch hier geschrieben. Die Selbsttest die ich bisher gemacht habe, brachten häufig als Ergebnis leichte bis mittelschwere Depression oder auch (eher seltener) mittelschwere bis schwere Depression in einem Fall sogar eine schwere Depression würde vorliegen. Ich muß vielleicht noch sagen, dass zwischen dem 1. (schwere Depri) und dem letzten Test (leicht - mittel Depri) ein Zeitraum von über 4 Monaten liegt, da ich nicht immer die Energie aufbringen konnte im www darüber zu recherchieren (richtig geschrieben?)

Dein Beitrag hat mir etwas Mut gemacht, Danke dafür. Eine letzte Frage hätte ich aber noch.

Kann ich falls es sich tatsächlich beständigen sollte, dass es eine Depression ist, es vor den Verwandten (einschl. Eltern) und Bekannten verheimlichen? Ich möchte, falls unser Baby es zuläßt, wieder in einer Mannschaft spielen, allerdings wird dies dann in einer 2. Bundesliga sein. Wenn ich Tabletten nehmen muß, werden/müssen diese angezeigt werden (nach den Doppingrichtlinien?). Falls ja, dann kann ich mein Problem gar nicht verheimlichen oder zumindest in einer höherklassigen Liga mitspielen? Wäre es in diesem Fall überhaupt empfehlenswert in einer Mannschaft mitzumachen oder ist es besser nur als Einzelspielerin (auch möglich) an Turnieren teilzunehmen.

Danke schonmal im Voraus für deine Rückantwort.

LG Angie

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Angie,

ich bin Pscho-Laie und kann deshalb keine fachlichen Tipps geben. IN Deinem Posting fällt mir der Satz auf:

. . . Aber ich trau mich nicht
zum Arzt zu gehen und meine Gefühle „offen zu legen“.

Wer sagt denn, dass Du das (sofort) solltest oder musst? In einer Therapie muss m. E. zunächst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden und Dir Sicherheit gegeben werden, in einem geschützten Raum zu bleiben, aus dem nichts herauskommt, was Du nicht ausdrücklich willst. Ferner geht es nicht darum, Taten, Gedanken oder Gefühle zu „verurteilen“ - vielmehr erhältst Du Hilfe, diesen Teil von Dir (besser) zu verstehen und ggf. einen anderen Umgang damit zu bekommen.

Im Umkehrschluss möchte ich Deinen Satz dahingehend ändern, dass es viel mehr Traute braucht, Deine Situation nicht zu ändern als zu einem Arzt oder Therapeuten (beides gibts auch weiblich) zu gehen.

Hallo liebe Angie,

warum sorgst Du Dich so sehr, dass Du irgendwie psychisch erkrankt sein könntest und unbedingt behandelt werden musst? Was ja viel wichtiger ist, sind Details zu den Umständen, unter denen Du lebst. Du schreibst, dass Du schlecht schläfst, auf der Arbeit nicht so gut klarkommst und oft weinst. Aber das muss man doch alles in Zusammenhang mit Deiner gesamten Lebenssituation sehen. Vielleicht hast Du eine Scheidung hinter Dir, Probleme mit Deinem Partner, eine schwerwiegende Krankheitsdiagnose, erdrückende finanzielle Probleme, einen Todesfall in der Familie, Heimweh, chronische Schmerzen, Angst vor einem Jobverlust oder andere Dinge, die Dich ständig belasten.

Dann wäre Deine Traurigkeit ja verständlich und nicht etwa etwas Krankhaftes, was man behandeln muss.

Ich verstehe das sehr sehr gut, wenn Du schreibst, Du hast Hemmungen, zu einem Arzt zu gehen. Rein formal wäre tatsächlich Dein Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er kann Dich beraten und falls nötig weiter überweisen.

Hast Du denn schon mal überlegt, was Du selber tun kannst, damit Du Dich besser fühlst? Was macht Dir denn Spaß? Findest Du Unterstützung bei Deinem Partner? Kann Dich Deine Arbeit ablenken? Und macht Dir Dein Baby Freude? Hier wären doch schon einige Ansatzpunkte …

Liebe Grüße
Anna

Depression? -trau mich nicht zum Arzt zu gehen
Hallo Anna,

vielen Dank erstmal für das interesse an meinem Beitrag.

Warum ich glaube eine Depression zu haben würdest du gerne wissen? Wie soll ich es kurz fassen? … Also die Idee, dass es eine Depri sein könnte habe ich zufällig in einem anderem Forum gelesen von einer Mutter die über ähnliche Probleme/Symtome schrieb wie ich sie habe/hatte. In den Antworten die sie erhielt wurde immer wieder erwähnt, dass es sich bei ihr um eine postpartable Depression handeln würde/könnte. Ich habe daraufhin im WWW gesucht was eine pD ist. Zu dieser Zeit ging es mir furchtbar schlecht.

Die Probleme die ich erwähnte sind nicht die einzigen. Probleme die von einer Scheidung, Finanzen, Todesfall oder Krankheit herstammen könnten habe ich nicht. Allerdings vielleicht von einem Unfall. In dem Selbsttest von www.schatten-und-licht.de den ich zuerst gemacht habe erhielt ich gleich das niederschmetterende Ergebnis, dass ich sofort zu einem Arzt gehen sollte. Es war die Rede von einer möglicherweise schweren Depression. Ich hatte bis dahin keine genauen Infos was eine Depression ist. Nachdem ich, sobald ich mich wieder etwas besser gefühlt habe, mich im www genauer belesen habe und auch weiß dass einige gute Verwandte und Bekannte von mir/uns/ihm Suizid versuchten oder sogar erfolgreich waren habe ich schon etwas mit der Angst bekommen.

Trotz der anonymität des www möchte ich nicht viel mehr preisgeben. Vielleicht noch das…
An meinem Baby habe ich mittlerweile halt gefunden. Mein Partner kann trotz der vielen Gespräche mich nicht voll verstehen. Oft heule ich einfach ohne Grund. Ich wurde schqanger um endlich aus dem Arbeitsverhältniss fliehen zu können.

LG Angie

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Angie,

Ich vermute du bist ein spez. Doc in diesem Bereich, deshalb
habe ich noch weitere Fragen an dich.

ich bin promovierter Psychologe und habe klinische Psychologie und Verhaltenstherapie im Schwerpunkt studiert. Eines meiner Fächer in der Doktorprüfung war Psychopathologie (Lehre von den psychischen Störungen; Teilgebiet der Psychiatrie). Zur Zeit bin ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer großen internationalen Studie in der Bildungsforschung tätig.

Wie würdest du vorgehen, zuerst zum Hausarzt und dort eine
Überweisung holen oder gleich zu einem Psychologen gehen?

Von Hausärzten wissen wir, daß viele von ihnen psychische Beschwerden oftmals nicht erkennen. Ich rate daher, einen Facharzt (Psychiater) aufzusuchen oder einen psychologischen Psychotherapeuten.

Woher kann ich im 2. Fall erfahren welcher gut ist? (ist das
überhaupt entscheident?)

Du kannst Dich bei Menschen mit ähnlichen Problemen nach deren Erfahrungen erkundigen, wenn Du welche kennst. Aber es ist und bleibt eine Sache des Ausprobierens.

Adressen kann ich über das
Branchenbuch oder sicherlich auch über die Krankenkasse
erfahren.

Ja. Du kannst Deine Krankenkasse bitten, Dir eine Liste von Psychotherapeuten zuzuschicken. Frage direkt nach psychologischen Psychotherapeuten, weil Dir sonst u.U. nur die ärztlichen Psychotherapeuten genannt werden.

Außerdem kannst Du hier schauen:

http://www.psychotherapiesuche.de

Wie soll ich ein solches Gespräch anfangen/führen?

Du kannst darauf hinweisen, daß es Dir schwer fällt, über Deine Gefühle und Dein Anliegen zu sprechen. Ansonsten: Sei, wie Du bist.

Was bedeutet akut suizidgefährdet?

Wenn jemand ernsthafte und konkrete Pläne hat, sich demnächst zu töten.

Möglicherweise wirst Du gefragt werden, ob Du schon einmal daran gedacht hast, Dich zu töten. Das sollte Dich nicht vor den Kopf stoßen, denn die Frage bedeutet nicht, daß der Arzt oder Psychologe glaubt, daß Du es vor hast. Es hat sich bloß gezeigt, daß es besser ist, die Frage zu stellen, als sie nicht zu stellen.

Jetzt denke bitte nicht
gleich ich möchte mich umbringen. Es ist nur so, dass sich
bereits ein paar Menschen aus unserem Verwandtem- u. auch
Bekanntemkreis sich das Leben genommen haben bzw. wollten.
Diese waren vorher häufig nicht in psychologischer Behandlung.

Deshalb wird immer wieder von Psychiatern und Psychologen darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, bei Verdacht auf Depression einen Arzt oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Es hat nicht geschadet, wenn sich der Verdacht nicht bestätigt. Aber es bringt u.U. viel Leid mit sich, wenn man trotz Verdacht nicht hingeht. Deshalb ist es sehr ärgerlich, wenn Leute das Thema Depression immer wieder konsequent herunterspielen, obwohl sie von diesem Thema Null Ahnung haben.

Ich habe etwas Angst, dass es jeden von heute auf morgen
treffen kann der eine Depression hat. Aus diesem Grund habe
ich mich bisher auch über dieses Thema informiert und auch
hier geschrieben.

Das finde ich vorbildlich.

Die Selbsttest die ich bisher gemacht habe,
brachten häufig als Ergebnis leichte bis mittelschwere
Depression oder auch (eher seltener) mittelschwere bis schwere
Depression in einem Fall sogar eine schwere Depression würde
vorliegen. Ich muß vielleicht noch sagen, dass zwischen dem 1.
(schwere Depri) und dem letzten Test (leicht - mittel Depri)
ein Zeitraum von über 4 Monaten liegt, da ich nicht immer die
Energie aufbringen konnte im www darüber zu recherchieren
(richtig geschrieben?)

Tests können Hinweise darauf ergeben, ob eine Depression vorliegt oder nicht. Sie können aber eine richtige Untersuchung durch einen Arzt oder Psychotherapeuten nicht ersetzen.

Dein Beitrag hat mir etwas Mut gemacht, Danke dafür.

Gern geschehen. :smile:

Kann ich falls es sich tatsächlich beständigen sollte, dass es
eine Depression ist, es vor den Verwandten (einschl. Eltern)
und Bekannten verheimlichen?

Es ist Deine Entscheidung, wem Du etwas anvertraust, was so persönlich ist wie eine solche Erkrankung. Ich würde empfehlen, dieses Thema auch in einer Therapie anzusprechen, falls Du Dich dazu entscheiden solltest.

Ich möchte, falls unser Baby es
zuläßt, wieder in einer Mannschaft spielen, allerdings wird
dies dann in einer 2. Bundesliga sein. Wenn ich Tabletten
nehmen muß, werden/müssen diese angezeigt werden (nach den
Doppingrichtlinien?). Falls ja, dann kann ich mein Problem gar
nicht verheimlichen oder zumindest in einer höherklassigen
Liga mitspielen?
Wäre es in diesem Fall überhaupt
empfehlenswert in einer Mannschaft mitzumachen oder ist es
besser nur als Einzelspielerin (auch möglich) an Turnieren
teilzunehmen.

Kennst Du den Profi-Fußballer Sebastian Deisler, der in der 1. Liga bei Bayern München spielt? Deisler war in stationärer Behandlung wegen Depression. Nun spielt er wieder. Daran siehst Du, daß es möglich ist. Wie die Sache mit den Medikamenten und Richtlinien ist, würde ich an Deiner Stelle zu gegebener Zeit in Erfahrung bringen. Ich würde auch mit einem Arzt über die Sache sprechen.

Beste Grüße,

Oliver

3 Like

Danke
Hallo Oliver,

vielen Dank für deine ausführlichen Ratschläge.

Mir bereitet es ziemliches kopfzerbrechen wenn ich an suizid denke.
Erst im Dezember haben wir nämlich einen guten Bekannten dadurch verloren. Er wurde kurz vorher (2 Tage) auf Weihnachtsurlaub geschickt. Zuhause nahm er dann ein Vollbad zusammen mit einem Fön. :frowning:(

Ich gebe zu, dass ich auch schon in meiner Vergangenheit hin und wieder daran dachte mit allem aufzuhören, aber ich hatte immer wieder Gründe gefunden (zum Glück! Sonst hätte ich meinen Partner nicht gefunden, und das Baby wäre heute auch nicht da) weiterzumachen und nicht aufzuhören. Ist man allein dadurch schon suizidgefährdet, wenn einem solche Gedanken gekommen sind? Bedeutet dies dann schon Aufenthalt in einer Klinik?

Auf deine Antwort (warscheinlich, wirklich die letzte Frage an dich) wäre ich dankbar. Ich werde mich dann (wohl oder übel) in den nächsten Tagen nach einem Psychologen mich umsehen müssen.

LG Angie

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Liebe Angie,

ich bin kein Profi, habe aber selbst schon mal eine Therapie gemacht.
Du mußt natürlich niemandem mitteilen, daß Du eine Therapie machst. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, daß es, zumindest in meinem Umfeld, viel mehr Leute gibt, die schon mal eine Therapie gemacht haben, als man denkt. Manchmal ist es hilfreich, wenn man offen damit umgeht, weil die Leute dann besser verstehen können, warum man sich so oder so verhält, und einige werden evtl. von ähnlichen Erfahrungen erzählen. Es ist ja auch nichts dabei, man ist ja nicht gleich „verrückt“, weil man Probleme hat und versucht, diese mit Hilfe eines Spezialisten zu lösen. Aber ich kann gut verstehen, wenn Du es für Dich behalten willst. Du mußt das entscheiden und beurteilen, wem Du vertrauen kannst.
Ich glaube auch, daß sehr viele Leute hin und wieder an Selbstmord denken, ohne es wirklich vorzuhaben und akut suizidgefährdet zu sein. Wie das bei Dir ist, kannst Du natürlich nur selbst wissen. Daß Du Dir Gedanken darüber machst, weil es in Deinem Bekanntenkreis vorgekommen ist, ist verständlich.
Jede Therapie verläuft anders. Bei mir war es so, daß die Therapeutin am Anfang einer Sitzung gefragt hat, ob es ein aktuelles Thema gibt, über das ich sprechen möchte. Wenn nicht, hat sie eines vorgeschlagen oder Phantasiereisen und Entspannungsübungen gemacht oder ein Rollenspiel, bei dem ich mir vorstellen sollte, eine bestimmte Person säße mir gegenüber und ich sollte mit dieser Person reden. Aber es war keinerlei Zwang dabei, wenn ich es nicht machen wollte, war es auch okay. Außerdem hat mein Arzt mir Johanniskraut-Tabletten empfohlen, ein Mittel, das man überall frei kaufen kann, das aber lt. Arzt erst nach 4 Wochen Einnahme wirkt.
Du solltest Dich jedenfallst nicht scheuen, den Therapeuten zu wechseln, wenn er Dir nicht zusagt oder ihm zu sagen, wenn Dir etwas nicht gefällt.
Ich glaube, Du bist auf einem guten Weg, weil Du Dich schon so intensiv mit dem Thema beschäftigst. Ich würde Dir empfehlen es zu versuchen und einfach mal einen Termin für ein Vorgespräch zu vereinbaren. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

Liebe Grüße,
Ria

Hallo Angie,

Mir bereitet es ziemliches kopfzerbrechen wenn ich an suizid
denke.
Erst im Dezember haben wir nämlich einen guten Bekannten
dadurch verloren. Er wurde kurz vorher (2 Tage) auf
Weihnachtsurlaub geschickt. Zuhause nahm er dann ein Vollbad
zusammen mit einem Fön. :frowning:(

das tut mir leid.

Ich gebe zu, dass ich auch schon in meiner Vergangenheit hin
und wieder daran dachte mit allem aufzuhören, aber ich hatte
immer wieder Gründe gefunden (zum Glück! Sonst hätte ich
meinen Partner nicht gefunden, und das Baby wäre heute auch
nicht da) weiterzumachen und nicht aufzuhören.

Schön, daß es so ist.

Ist man allein dadurch schon suizidgefährdet, wenn einem solche
Gedanken gekommen sind? Bedeutet dies dann schon Aufenthalt in einer
Klinik?

Die Klinikeinweisung ist dann notwendig, wenn jemand ernsthafte und konkrete Absichten hat, sich in nächster Zeit selbst zu töten. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn jemand nur nach an den Tod durch Suizid denken kann, keinen anderen Ausweg aus seiner Situation sieht, die Art, wie er sterben möchte, ausgewählt, konkrete Vorkehrungen für seinen Tod getroffen (z.B. Tabletten gehortet, eine Waffe besorgt) und seine Selbstötungsabsicht angekündigt hat.

Auf deine Antwort (warscheinlich, wirklich die letzte Frage an
dich) wäre ich dankbar. Ich werde mich dann (wohl oder übel)
in den nächsten Tagen nach einem Psychologen mich umsehen
müssen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf diesem Weg. Du kannst es schaffen.

Beste Grüße,

Oliver

Hallo liebe Angie,

das, was Du online oder in Zeitschriften oder Büchern gelesen hast, muss gar nicht auf Dich zu treffen. Ich verstehe schon, dass Du nach den Ursachen für Deine Traurigkeit suchst. Aber dabei hilft Dir doch ein Test im Internet recht wenig. Vielmehr würde es helfen, wenn Du Dir zunächst etwas suchst, das Dich aus solchen Tiefs herausholt. Dein Baby oder Dein Partner oder ein schönes Hobby. Bücher und Tests geben Dir keine Antwort auf Deine Probleme. So verlockend das auch sein mag. Da liest Du was und denkst, das trifft auf Dich zu. Wochenbettdepression und ähnliches.

Du hast ja in Deinem zweiten Posting schon angedeutet, dass es tiefergehende Probleme gibt in Deinem Leben. Anscheinend macht Dir etwas auf Deiner Arbeitsstelle ganz massiv zu schaffen. Und die Schwangerschaft war eine Möglichkeit, dem ganzen zu entkommen.

Liebe Angie, ich denke, kein Buch der Welt kann Dir erklären, warum Du so traurig bist. Das kannst nur Du selber. Nicht Tests im Internet geben die Antwort. Sondern Du gibst sie. Wenn es Dir hilft, gemeinsam mit einem Therapeuten.

Alles Liebe
Anna

2 Like

grüss dich,

evtl noch ein kleines argument, was dir ggfs. den gang zum arzt erleichtern kann.

du schreibst, dein kind gibt dir halt…

das ist aber nicht die aufgabe eines kindes meine ich.
es ist die aufgabe der eltern dem kind halt zu geben und ich für meinen
teil bin davon überzeugt, auch ein kleines menschenwesen spürt die last die du ihm ungewollt aufbürdest mit der aufgabe dich „zu tragen“.

von der wirkung einer traurigen mutter gar nicht zu reden. das lässt sich nicht verbergen, das wirkt mit auf das kind.

das soll keine schuldgefühle auslösen, auch wenn mir klar ist, dass das gut möglich ist. nur kann ich nicht umhin die seite des kindes
anzusprechen und vielleicht motiviert dich der blick aus dieser richtung dir hilfe zu holen um zu ergründen was los ist und veränderungen zu bewirken die sich dann auch auf dein kind auswirken.

LG
nina

2 Like