Depression und ALG1

Hallo,

lass Dich krankschreiben, dann bist Du erstmal den Druck mit
Bewerbungen schreiben los.

tja, das klingt so einfach. Aber wenn ich dann lese, was bei einer Krankschrift auf mich zu kommt (MDK, die SPON-Artikel, die ich ganz unten in einer Antwort auf Zoelomat verlinkt habe…), dann komme ich ins Grübeln. Ich weiß auch nicht, wieviel Druck das Arbeitsamt üblicherweise (bei ALG1) macht, im Moment lassen die mich ja noch in Ruhe. Das scheint also erstmal der einfachere Weg. Aber ist dies rechtlich vielleicht problematisch?

Viele Grüße,
ente

1 Like

Depression ist so nicht als Diagnose im ICD10
verzeichnet, es ist immer ein Syndrom mit wielen
Nebenwirkungen/-erscheinugen.

Ach ja ???
Wie wäre es denn dann mal mit der Lektüre des ICD-Codes F 32 ? Da steht komischerweise nämlich ständig was von Depression:
http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodes…

Gruss

Kopfschüttelnd

BobMarleyson

Wolfgang

1 Like

Lass dir nicht unnötig hohe Berge aufbauen!

Wenn du dich dazu entschlossen hast, noch mal therapeutisch daran zu gehen, dann tu das. Wenn das tiefenpsychologische Verfahren deiner letzten Therapie etwas gewesen ist, mit dem du zurecht gekommen bist, tu das und suche dir einen solchen Therapeuten.

(Es ist bei 2 Monaten Pause inklusive Wohnortwechsel - so hatte ich das verstanden? - sehr gut möglich, dass man auch diese noch in eine Langzeittherapie umwandeln kann. Muss der Therapeut nur begründen. Aber das muss er sowieso, auch wenn du das Verfahren wechselst. Sprich deinen alten Therapeuten darauf mal an.) Du hast für Tiefenpsychologie noch ein Maximalkontingent von 80-24= 56 Stunden! Und selbst das kann nach Gutachten verlängert werden.
Die 2-Jahre-Pause-Regelung ist ein Gerücht, das sich selbst unter Psychotherapeuten hartnäckig hält. Sie stimmt nicht!

Du kannst das Verfahren auch wechseln, wenn du da mal etwas anderes ausprobieren möchtest oder mehr Wahlmöglichkeiten bei Therapeuten haben willst (das Problem der Wartezeiten). In jedem Fall ist es ratsam, sich bei mehreren Therapeuten parallel auf die Warteliste setzen zu lassen, um das zu verkürzen. Es gibt auch keine evt. qualitative Reihenfolge unter den Psychotherapien (also alla: Analyse = Königsdisziplin) Man muss sehen, was einem liegt. Und man muss vor allem mit dem Therapeuten können.

Zum Arbeitsamt: Man sollte Respekt haben, aber nicht unnötig bange machen lassen. Das schwingt nicht sofort die Keule! Es kann dir genauso passieren, dass das auch eine lange Zeit gar nicht passiert. Das hängt von den Sachbearbeitern ab. Auch der MDK wird nicht sofort eingeschaltet. Erst recht dann nicht, wenn du dich grundsätzlich kooperativ zeigst, also signalisierst, dass dein Ziel ist, wieder die (volle) Arbeitsfähigkeit zu erreichen! Wenn du allerdings da hingehst mit dem Signal: Aaaaalso… ich will da erst mal in aller Ruhe schauen, wie sich das bei mir so entwickelt… irgendwann mal in einem halben Jahr oder Jahr kann ich mal sehen, ob ich mich aufraffe, einen Therapeuten zu suchen, das wird dann wahrscheinlich auch mind. 1/2 Jahr dauern… und wenn ich dann meine 100 Stunden Analyse rum habe… Sie können sich schon mal vormerken, dass sie mich vor 2017 nicht einladen brauchen… :wink: - dann brauchst man sich eigentlich nicht wundern, wenn die erst mal den Amtsarzt rufen.

Wenn du mit Depressionen zu tun hast, erscheinen dir die Berge ohnehin schon groß. Mach sie dir nicht größer und lass sie dir nicht von anderen größer machen!

4 Like

Vorsichtshalber Nachtrag
Ich hoffe es ist deutlich genug geworden, dass ich dir die Haltung, die im letzten Absatz mitschwingt, nicht unterstelle. Du kommst ganz anders rüber.

Sie sollte nur verdeutlichen, dass zwar beim Arbeitsamt oft Holzklötze sitzen, die wenig Verständnis für so eine Situation haben und auch unter Druck stehen. Oft genug haben Sie aber auch mit Menschen zu tun, die - nicht nur Krankheitsbedingt - den Eindruck vermitteln, dass sie eigentlich darauf aus sind, sich in ihrer Krankheit einzurichten.

Und das ist weder für das System gut, dass dies finanzieren muss, aber auch nicht für den Betroffenen.

1 Like

Hallo,

Schön, daß Du das mal klarstellst - dafür ein Sternchen

Die 2-Jahre-Pause-Regelung ist ein Gerücht, das sich selbst
unter Psychotherapeuten hartnäckig hält. Sie stimmt nicht!

Und hier ist noch ein bißchen inhaltliche „Unterfütterung“ bzw. Argumentationshilfe:
http://www.gegen-missbrauch.de/images/content/immo/p…

&Tschüß