Hallo zusammen,
ich weiß nicht, ob ich in diesem Brett richtig bin oder doch eher im Arbeits- & Sozialamtsbrett oder im Versicherungsbrett? Ich probiere es trotzdem erstmal hier, da es sich v.a. um ein psychisches Problem handelt…
Ich leide seit einiger Zeit an Depressionen (naja, eine genaue Diagnose habe ich noch nicht, es geht aber in diese Richtung). Im Frühjahr kam so langsam die Erkenntnis durch, dass ich therapeutische Hilfe brauche und ich konnte mir endlich einen Ruck geben, mir einen Therapeuten zu suchen.
Damals habe ich noch in einem anderen Bundesland gearbeitet und hatte eine befristete Stelle, die vor einigen Wochen auslief. Die Arbeit hatte mir wirklich Spaß gemacht, aber zum Ende hin merkte ich, wie ich eigentlich nur noch mechanisch funktionierte. An die Jobsuche war eigentlich nicht mehr zu denken, bei diesem Thema bin ich auch wie blockiert…
Dort hatte ich bereits eine Therapie angefangen, 25 h tiefenpsychologisch fundierte Methode. Die 25 h liefen etwa zu dem Zeitpunkt aus, als auch meine Arbeitsstelle auslief. Da mich an dem Ort nichts mehr hielt, zog ich zurück in meine Heimatstadt und nach langen Jahren einer Fernbeziehung wieder bei meinem Lebensgefährten ein. Ich meldete mich auch ordnungsgemäß arbeitslos und bekomme nun ALG1. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem neuen Therapieplatz, denn die 25 h Kurzzeittherapie scheinen mir lange noch nicht geholfen zu haben…
Kürzlich bracht mich meine Mutter auf die Idee, mich krank zu melden. Wer weiß wie das mit Krankmeldungen während ALG1 läuft? Ich bin zwar arbeitslos/arbeitssuchend gemeldet, sehe mich z.Z. jedoch außerstande Bewerbungen zu schreiben, also zu einer Arbeit zu kommen (bekomme allein bei dem Gedanken daran Heulanfälle und Panik u.a. auch wegen dem Druck, dem ich mich selbst aussetze).
Auf den Seiten des Arbeitsamtes steht, dass die Leistungsfortzahlung nicht erfolgt, wenn die Arbeitsunfähigkeit vor Leistungsbeginn eintrat. Hm, wie wäre das bei mir? Ich habe bis zum Ende gearbeitet, jedoch schon vorher eine Therapie angefangen und fange demnächst wieder eine an…
Ist es überhaupt sinnvoll sich „krank“ zu melden? Welche rechtlichen Konsequenzen ergeben sich daraus? Verlängert sich dann die ALG1-Zahlung (sind ja nur 12 Monate) um den Zeitraum der Krankschreibung? Wenn nicht, wie läuft das, wenn das Jahr rum ist? Hat jemand Erfahrung mit dem Thema?
Ich mache mir eigentlich weniger Sorgen um das Arbeitslosengeld (habe ein bisschen angespart) als mehr, dass mir irgendwann das Arbeitsamt im Nacken sitzt und mir Druck macht, mit dem ich im Moment nicht umgehen kann. Zurzeit lassen sie mich noch in Ruhe.
Habe auch ein wenig Angst vor der Krankenkasse. Wenn sie dann nach 6 Wochen das Krankengeld zahlen, sind sie dann an einer ausführlichen Therapie interessiert (man hat mir bereits von mehreren Seiten eine Analyse vorgeschlagen) oder können die das vielleicht ablehnen, weil es ihnen zu kostenintensiv wird?
Was ist, wenn das ALG1 ausläuft? Ich habe in den letzten Jahren recht sparsam gelebt und mein Lebensgefährte verdient vermutlich auch ein bisschen zu viel. Was, wenn ich keinen Anspruch auf ALG2 habe, wie läuft das dann mit der Krankenkasse? Es ist noch ein bisschen hin, aber auch diese Gedanken lassen mich nicht los.
Ich habe z.Z. noch keinen endgültigen Therapeuten, den ich mit meinen Fragen nerven kann. Kann vielleicht einer von euch meine Sorgen ein wenig zerstreuen?
Liebe Grüße,
ente