Hallo!
Ich (w,33,verh.,2 Kinder) habe seit 2014 erhebliche Probleme meinen Alltag zu bewältigen.
Zur Geschichte: Im Sommer 2014 litt ich schon seit einiger Zeit an Innerer Unruhe und hatte „Durchatem“ Probleme. An einem Tag ging es mir so schlecht, das ich dachte ich sterbe und mein Mann musste den Krankenwagen rufen. Durch die Atemprobleme steigerte ich mich so rein, das ich eine Panikattacke erlitt, die mir im Krankenhaus auch diagnostiziert wurde. Konnte am selben Tag wieder nach Hause! Tage später ging es mir nicht besser. Zur Unruhe/ Atemproblemen kam Schwindel und Magen/Darm Probleme. Ich ging zur Hausärztin, die mir wegen meiner Stimmung (ich weinte sehr viel) Antidepressiva verschrieb und eine Depressive Episode mit Angstzuständen diagnostiziert… Ich sollte mich ausruhen. (Aber von was? Ich hatte ein paar Monate vorher meine Stelle als Haushaltshilfe gekündigt!) Mirtazipin nahm ich 1mal. Ich vertrug es nicht…Ich wusste gar nichts mehr und war total überfordert mit meiner Situation, weil ich dachte ich hätte eine Krankheit…
Mir ging es immer schlechter so das ich mich irgendwann wieder zum Arzt schleppte (Urlaubsvertretung meiner Ärztin) Ihre Diagnose nach sämtlichen Untersuchen, war eine Magenschleimhautentzündung. Mir ging es so schlecht, das sie mich ins KH überwies wo sich ihre Diagnose bestätigte (nach Magen/ Darmspieglung). Dazu kam ein Reizdarm. I
Ich verließ das Zimmer und mein Bett nie (habe deswegen auch nach 16 Jahren aufgehört zu rauchen…) Nach einer ANSAGE einer Krankenschwester rappelte ich mich auf und konnte Tage später auch nach Hause. Zu der Zeit weinte ich immer sehr viel und hatte Einschlafprobleme (Gedankenkarussel)
Mit dem Arztbericht ging ich zur Hausärztin die mir nicht mehr helfen konnte und mich zu einem Physiater und einer Psychologin überwies und gab mir mit, mir immer zu sagen, das das alles in meinem Kopf passiert. Damit habe ich heute noch zu kämpfen!
Beim Psychiater wurde ich gut auf Tabletten eingestellt die ich heute noch nehme. (Lamotrigin und Opipramol, Lorazepam (nie geholt) falls es gar nicht geht))
Körperlich ging es mir besser.
Und nach 25 Sitzungen bei einer Psychologin eigentlich Seelisch auch.
Aber nun sitze ich hier… Fast wieder an Anfang. Die Körperlichen Probleme kann ich gut einschätzen, aber manchmal geht es mir wieder so schlecht. Ich bin total müde und antriebslos! Die bösen Gedanken hab ich fast gar nicht mehr unter Kontrolle und das weinen auch nicht. Ich gehe selten aus dem Haus und an arbeiten ist im Moment schon wieder nicht zu denken.
Sollte ich eine erneute Therapie anfangen? Mit einem anderen Psychologen, da das Vertrauen in die und die o.g. Ärzte nicht wirklich groß ist. Sollte ich den Arzt wechseln?
Oder muss ich einfach damit Leben?
Vielen Dank im voraus!!
Ja, eine neue Therapie - vielleicht auch stationär zu Beginn? Sprich mit der Kasse - dass es eilt. M.W. nach sind die Wartezeiten bei guten Therapeuten schon teilweise recht lang …
Das liest sich wie ein Hilfeschrei.Dir geht es wirklich nicht gut.Hier in dem Forum wirst du keine Hilfe bekommen.Es wäre ratsam sich in stationäre Behandlung zu begeben,nicht zu verwechseln mit der Klapsmühle!Dort lernst du mit deiner Krankheit umzugehen und zu leben.Ich hoffe du hast die nötige Unterstützung von deinem Mann,Familie,und Freunden.Alles Gute,M.f.G
Hallo Japain,
ich schließe mich der Antwort von @newbee2010 und @Apokalyptiker an. Als erstes ist angesagt zu handeln. Danach erst frage die Krankenkasse. Klar, eine Therapie (Gestalttherapie statt Gesprächstherapie?) ist natürlich eine Option. Frage dazu direkt die stationär behandelnden Ärzte (Adressen etc.). Ansonsten: Immer wieder mal hier melden und sei es auch so nur aus Spaß .
Mit Wortspielen verstehst Du dich ja.
Beste Grüße mki
Hallo,
war es während der Behandlung auch so, dass Dir Vertrauen in die Psychologin und den Psychiater gefehlt hat? Oder kommt das jetzt, weil es Dir wieder so schlecht geht?
Davon würde ich abhängig machen, ob Du woandershin gehst oder wieder zu denen, die Dich schon kennen und Du sie.
Nein! Hast Du schon mit Deiner Hausärztin gesprochen? Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall nochmal zum Psychiater gehen und auch nochmal einen Termin mit einem Psychotherapeuten machen. Es kann allerdings sein, dass die Krankenkasse bockt, weil die erste Therapie noch nicht so lange her ist - aber damit soll sich der Therapeut rumschlagen.
Ansonsten gibt es immer noch die Möglichkeit, in die Klinik zu gehen - entweder mit Überweisung von Deiner Hausärztin oder, wenn es schlimm ist, einfach selbst als Notfall.
Und als Anlaufstelle gibt es auch noch die Telefonseelsorge, rund um die Uhr. Die sind gut, und das kannst Du ruhig nutzen.
Viele Grüße,
Jule
Hallo,
ich würde direkt in eine psychiatrische / neurologische Klinik gehen.
Das herumdoktern der Hausärzte bring zumeist nix.
Grüße
miamei
Warum kommen Ehemann und Kinder eigentlich in der Geschichte gar nicht vor ?
Hallo,
ja.
Nein. Falsches Fachgebiet.
Sie war beim Facharzt und beim Psychotherapeuten, Die Hausärztin hatte sie ganz richtig dahin überwiesen. Klinikaufenthalt ist nicht immer notwendig.
Jule
Hi,
Du musst nicht damit leben. Niemand muss das.
Such Dir schnellstmöglich wieder einen Therapieplatz. Falls Du lange warten musst, helfen die Lebensberatung der kath. und ev. Kirche - die haben keine Wartelisten und arbeiten gratis. Noch schneller ist die Telefonseelsorge da. Man muss geduldig immer wieder wählen, denn die leisten sehr gute Arbeit, und das spricht sich rum.
Warum hast du zu deinem ehemaligen Therapeuten kein Vertrauen? War das schon in der ersten Therapie so? Dann such Dir einen neuen. Du kannst mehrere gleichzeitig ausprobieren, die Krankenkasse zahlt bis zu 5 probatorische Sitzungen, eben grad weil es auch persönlich passen muss.
Oder hast Du kein Vertrauen, weil du trotz Therapie immer noch im Loch steckst? Depressionen sind kein Schnupfen. 25 Sitzungen sind nichts. Ich war mehrere Jahre in der Lebensberatung und dann bis vor wenigen Wochen 7 Wochen in einer psychosomatischen Klinik. Ich beginne langsam zu begreifen, dass ich ein Problem habe und mich nicht einfach nur mehr anstrengen muss, damit ich funktioniere. Eine ambulante Psychotherapie beginnt bald.
Alles, was Du an Symptomen beschrieben hast, inklusive Reizdarm, sind Begleiterscheinungen von DEpressionen. Das hat die Hausärztin sehr richtig diagnostiziert, und darauf scheint sich die Medikation des Psychiaters zu fokussieren. Wenn Du halbwegs eingestellt bist, sind die Ängste und die traurige Stimmung nicht mehr so gross, dass sie körperliche Beschwerden verursachen. Aber die Medikamente lösen dein eigentliches Problem nciht - die kreisenden Gedanken, das, worum sie kreisen, das was sie antreibt, und das, woher sie kommen. Das wird in einer Psychotherapie getan.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg.
die Franzi
Hi,
warum sollten sie das? Sie tut den ersten Schritt heraus aus der Depression - sie kümmert sich um sich selbst. Sie wird nicht gesund werden, indem sie sich um ihre Familie kümmert, und sie wird nicht gesund werden, indem sich ihre Familie um sie kümmert. Beides macht sie depressiver.
die Franzi
Hallo Franzi,
ja, schon. Aber sie hat ja schon eine (Kurzzeit-)Therapie abgeschlossen. Die Krankenkassen verlangen normalerweise eine Wartezeit (ich glaube, 2 1/2 Jahre), bevor sie wieder eine Psychotherapie bezahlen. Es gibt wohl trotzdem Möglichkeiten, weil die Vorgabe nicht fix ist; davon hat Branden mal geschrieben, glaube ich. Das müssten aber Psychiater und Therapeuten, die sie anfragt, genauer wissen und dann ggf. auch gegenüber der Kasse durchsetzen.
Ich vermute, dass probatorische Sitzungen trotzdem übernommen werden, aber sicher weiß ich es nicht.
Viele Grüße,
Jule
Hi,
da bin ich in meinem Eifer wieder über das Ziel hinausgeschossen
Klinik müsste aber trotzdem gehen, oder?
die Franzi
Hallo Franzi,
Du hast ja eigentlich inhaltlich recht!
Klinik müsste auf jeden Fall gehen, ob auch stationäre Therapie weiß ich nicht. Ein Facharzt weiß da sicher Rat und weiß sicher auch, wie auch eine ambulante Psychotherapie zu erreichen ist.
Ich habe nur folgendes gefunden:
„Nach Beendigung einer Psychotherapie wird bei gesetzlich versicherten Patienten eine weitere Psychotherapie dann bewilligt, wenn eine entsprechende Indikation vorliegt. Es kann auch schon innerhalb von zwei Jahren eine neue Psychotherapie beantragt werden, allerdings muss der Psychotherapeut/ die Psychotherapeutin die Indikation besonders begründen.
Psychotherapie als Leistung der Krankenkassen ist keine dauerhafte Lebenshilfe, sondern eine gezielte Behandlung für ein bestimmtes Problem. Wenn Sie jedoch behandlungsbedürftig sind, so steht Ihnen neben einer stationären Aufnahme auch die erneute Beantragung der Kostenübernahme für eine ambulante Psychotherapie offen.“ (Quelle: http://www.psychotherapiesuche.de/fragen-antworten)
Es geht also, wenn der Therapeut so begründet, dass die Krankenkasse es bewilligt.
Dein Hinweis auf die Lebensberatung ist auch gut, ich glaube allerdings, die Fragestellerin braucht mehr als das.
Viele Grüße,
Jule
Hi,
Mit stationär meinte ich die Aufnahme in eine Psychosomatische Klinik. Die behandeln Depressionen. Das wird aber soweit ich weiss auch in einem psychiatrischen Krankenhaus gemacht. Nurcgeht das wohl alles über den Hausarzt, ich kann mich nicht einfach selbst einliefern.
Ja, ich bin mir auch sehr sicher, dass die UP mehr braucht als Lebensberatung oder telefonseelsorge. Aber es überbrückt auf jeden Fall die Wartezeit.
Die Franzi
Hallo Franzi,
ich bewege mich auf dünnem Eis, weil ich mich nur ungefähr auskenne, aber ich versuch’s trotzdem mal (wer-ahnt-was):
Auf eine Akutstation einer psychiatrischen Klinik geht jederzeit, wenn es denn angezeigt ist. Da kann man auch im Notfall selbst hingehen - wenn’s sein muss (z.B. Suizidgefahr), auch nachts vor der Klinik stehen. (Bei Suizidgefahr müssen sie einen aufnehmen.)
Da werden auch Depressionen behandelt, aber es geht mehr darum, erstmal zu stabilisieren und dann weitere Schritte anzuleiern. Ist eine gute Anlaufstelle, wenn man schnell Hilfe braucht und nicht mehr zurechtkommt.
Eine stationäre Therapie, z.B. in einer Psychosomatischen Klinik, will geplant sein. Wie Du sagst, braucht man eine Überweisung vom Haus- oder Facharzt (evtl. geht’s auch vom Psychotherapeuten, das weiß ich nicht). Dabei geht es um eine intensive Therapie und Auseinandersetzung mit sich selbst. Und es ist oft von Vorteil, wenn man dafür aus den gewohnten Zusammenhängen mal raus ist. Man braucht aber, denke ich, eine gewisse Grundstabilität, damit man überhaupt in der Lage ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Stabilität ist vielleicht der falsche Ausdruck, aber in einer ganz schweren Akutsituation kann ich mir das nur schwer vorstellen.
Wie das Antragsverfahren genau ist, weiß ich nicht. Das wissen aber die Ärzte, die man ja sowieso braucht.
Ja, das auf jeden Fall! Die machen meist gute Arbeit, und es ist unabhängig von der Krankenkasse. Eine gewisse Wartezeit gibt es bei uns allerdings auch, weil die Nachfrage so groß ist (ca. 6-8 Wochen, glaube ich).
Viele Grüße,
Jule
Hi,
Stimmt, bei Suizidgefahr muss man sich selbst einweisen können.
Das mit der Grundstabilität ist eine gute Formulierung. Zumindest ich erlaube sie Dir, ich war ja grad selbst in der Klinik man muss schon noch fähig sein, sich um sich selber zu kümmern und die hausaufgaben der therapeuten zu machen. Man darf ja raus und alles. Das geht nicht, wenn man Gefahr läuft sich was anzutun oder auch nur verlorenzugehen.
Bei mir dauerte es 2-3 Wochen bis zum Termin in der Lebensberatung. Scheint regional unterschiedlich zu sein.
Die Franzi
Dein Problem ist das du in der Zukunft oder in der
Vergangenheit lebst. Diese Gedanken werden dir Stück für Stück deine Kräfte,
und Hoffnungen ausrauben, obwohl diese nur Illusionen sind. Um daraus zu kommen
musst du in der Gegenwart leben, das bedeutet den Moment genießen, den nur die
Gegenwart ist die Realität. Alles andere was in der Zukunft oder Vergangenheit
passiert ist wie gesagt eine Illusion.
Um diese Illusion zu durchbrechen kannst du folgendes tun. Beobachte die
Gedanken aber bewerte sie nicht, besonders nicht mit Emotionen, den mit diese
Emotionen fütterst du die Gedanken, und du Identifizierst dich damit. Beobachte
die Gedanken und sei dir bewusst das es nur Gedanken sind. Wenn du es schaffst
Stück für Stück im Moment zu leben werden diese Gedanken, Sorgen von alleine
Verschwinden. Viel Glück dabei
Hallo,
Du meinst es sicher gut, aber da hier nicht ein vorübergehendes Stimmungstief beschrieben wird, sondern eine Depression*, ist
der abwegigste Vorschlag, den man einem daran erkrankten Menschen machen kann.
*Zitat:
Die Betroffenen werden passiv und sind zum Teil nicht in der Lage, einfachste Tätigkeiten wie Einkaufen und Abwaschen zu verrichten. Bereits das morgendliche Aufstehen kann dann Probleme bereiten („Morgenloch“). Negative Gedanken und Eindrücke werden häufig überbewertet und positive Aspekte nicht wahrgenommen beziehungsweise für zufällig gehalten.
Gruß
Kreszenz
Die Lösung von der Depression weg zu kommen ist definitiv im
Moment zu leben. In meiner Antwort steht auch „Wenn du es schaffst Stück für Stück im Moment zu leben“.
Dies ist ein Prozess der eventuell Monate dauern kann. Und wenn jemand der
Depression hat sagt ich kann es nicht, bin zu schwach, dann wird es zu seiner
Realität. Und wenn es zu seiner Realität wird, lebt die Person wie gelähmt,
ohne jede Hoffnung etwas zu tun. Man kann vielleicht einen Arzt aufsuchen wird
aber nichts oder meistens nichts bringen, weil das Problem intern steckt, bzw
die Gedanken die Probleme sind. Dieses Ständige anheften an der Zukunft oder
Vergangenheit wird einen Stück für Stück in den Abgrund reisen. Zu guter letzt
möchte ich ein sehr altes Zitat zitieren.
"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal. "
Talmud
Grüße
Cielp