Depression? Wie helfen?

Hallo ihr Lieben,
mir geht es im Moment irgendwie gar nicht gut. Seit ich glaub jetzt ungefähr einem Jahr hab ich das Gefühl immer depressiver zu werden. Ich bin 15 und grade ein Jahr im Ausland (aber noch relativ am Anfang) und ich fühl mich hier auch wohl, aber deshalb habe ich mich auch von meinem Freund getrennt, weil wir uns halt 10 Monate nicht sehen können und er meinte das hat keinen Sinn mehr, weil er auch im Ausland ist und außerdem was mit ner anderen da hat. WIr waren über ein Jahr zusammen und ich liebe ihn immernoch und denke so gut wie jeden Tag an ihn. Das macht mich einfach noch viel mehr fertig und es ist seit dem auch wieder schlimmer geworden. Jetzt mal zum eigentlichen Problem: Ich denke einfach ganz oft dass alles eh keinen Sinn mehr hat und hab relativ viel an Suizid gedacht und das einzige was mich davon abhält ist meine Familie, weil ich es denen einfach nicht antun könnte. Wenn ich in der Schule bin (ich bin auf einem Internat, dass heißt ich hab bis halb 5 jeden Tag) könnte ich die ganze Zeit nur heulen, auch wenn ich eigentlich echt gut in der Schule bin. Ich hab einfach nur noch an ganz wenigen Sachen wirklich Spaß und krieg immer mehr Komplexe. Ich hatte schon mal eine Essstörung, bin aber zum Glück wieder da raus gekommen. Wenn ich im Internat bin will ich am liebsten zurück nach Hause, aber wenn ich dann zu Hause bin (in den Ferien), will ich einfach nur noch zurück und ich fühl mich zu Hause einfach nicht mehr wie zu Hause. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll und bin irgendwie nurnoch am verzweifeln. Der einzige, dem ich jemals irgendwas davon erzählt habe war mein Freund und ihm hab ich auch nich wirklich viel gesagt, ich kann das irgendwie nur für mich behalten. Ich hoffe einfach dass ihr irgendeine Idee habt wie ich mich wieder wohl und glücklich fühlen kann. Danke schonmal im Voraus.

Nach einer Trennung hat man meist eine schwere Zeit und ist oft traurig und hat zu nichts Lust. Aber Du bist noch jung, glaube mir, das vergeht wieder. Hast Du keine Freunde im Internat? Schließe Dich Gruppen an und unternimm etwas. Vielleicht hast Du anfangs keine Lust, aber Du wirst sehen, Aktivität hilft. Wenn Du allerdings wirklich oft an Suizid denkst, solltest Du unbedingt mit einer Vertrauensperson sprechen. Wenn es niemand aus Deiner Familie sein osll oder kann, dann sprich mit einem Psychologen. Aus der Ferne kann Dir niemand helfen, da keiner beurteilen kann, ob Du gerade „nur“  in einer Trauerphase oder wirklich depressiv bist. Depression ist eine Krankheit, die kann behandelt werden.

Hab Dir mal was gegoogelt: http://www.t-online.de/eltern/gesundheit/id_60046252…

Das sollte genau sein was Du suchst. Unten sind Kommentare. Da gehts auch um Hilfe-Möglichkeiten

Hallo Sophia,

erst Mal finde ich es klasse, dass Du die Idee hattest, Dich mit Deinem Problem an das Forum zu wenden. Du hast in den letzten Monaten viele Veränderungen durchgemacht: Die Trennung von Deinem Freund, die Freundschafts-Unterbrechungen durch den Umzug, der Aufenthalt in einem fremden Land, das neue Umfeld… Das erfordert viel Mut, eine große Portion Kraft und Anstrengung eine Anpassung auf die neuen Bedingungen. Das würde sicherlich viele Menschen verunsichern.

Im Moment hast Du eine dunkle Ansicht auf Dein Leben. In einer solchen Situation oder Phase findest Du dann viele Details, die Dich in dieser Einschätzung bestätigen und Du fühlst Dich noch schlechter. Das ist dann wie eine Abwärtsspirale. Es ist schwierig, auch noch etwas Positives zu erkennen. Du könntest Dir dies zu einer lieb gewordenen Aufgabe machen: Ein Mal am Tag, vielleicht abends vor dem Einschlafen, eine Sache zu finden, die an diesem Tag schön war. Es fällt Dir bestimmt etwas ein.

Überlege Dir, was Dich früher glücklich gemacht hat. Was war noch vor dem einen Jahr, seit dem Du das Gefühl hast depressiv geworden zu sein? Was hast Du gerne gemacht? Sport, Hobby, Freunde treffen…? Versuche wieder aktiv zu werden. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit Schönes zu erleben, neue Kontakte zu knüpfen, Vertrauen zu finden.

Ich lese aus Deiner Frage auch ganz viel Positives heraus:
Deine Familie ist Dir wichtig. Du hast vermutlich gute Beziehungen zu den Familienmitgliedern. Das ist ein schönes Fundament, auf das Du stolz sein kannst.
Du bist eine gute Schülerin und hast keine Probleme mit der Schule. Das ist toll. Mit diesem Problem schlagen sich viele andere Schüler herum.
Und Du kannst lieben. Du kannst tiele Gefühle zu einem anderen Menschen entwickeln, das ist etwas ganz Wunderbares. Wenn das bisher ging, dann klappt es auch ein anderes Mal wieder.

Ich würde Dir empfehlen, Dich einem Therapeuten anzuvertrauen. Vielleicht hast Du bisher eher versucht Deine Probleme mit Dir alleine auszumachen. Das ist aber nicht notwendig. Manchmal ist es einfach hilfreich, einem außenstehenden Menschen, die eigene Situation zu erklären. Bereits dabei kann aus dem Durcheinander im Kopf eine neue Ordnung entsehen. Ein Psychotherapeut ist zur Verschwiegenheit verpflichtet, er steht Deinem Problem mit uneingeschränkter Akzeptanz gegenüber, er hat Erfahrung und findet mit Dir gemeinsam einen Ausweg. Gerade wenn Du schon häufiger über Selbstmord nachgedacht hast, solltest Du Dich einer professionellen Person anvertrauen.

Ich bin überzeugt, Du hast noch so viel Schönes in Deinem Leben vor Dir. Wirf es nicht unversucht weg, sondern kämpfe darum.

Viel Glück, und alles Gute
Sputnik

Liebe junge Frau
Situationen wie deine kenne ich. Du hast es schwer im Augenblick und tust mir leid.
Als Jugendpsychologe weiß ich um die Not, in die junge Frauen immer wieder geraten, wenn sie sich weder zu Hause noch in der Schule wirkich daheim fühlen und aktuell sogar noch den Verlust eines Freudes verkraften müssen. Wenn so viel zusammen kommt wie bei dir (Verlust an Lebensfreude, Suizidgedanken, Trennung vom Freund und allenfalls eine Lebensphase ohne gute Freundin), hast du Anrecht auf Begleitung und Hilfe. Eine gute Freundin wäre ja schon mal Golfd wert; aber ich weiß, das kann man nicht einfach herzaubern. Ich empfehle dir, eine Psychologin (Therapeutin oder nicht) aufzusuchen und mit ihr mal deine Situation ausführlich zu besprechen. Vielleicht fällt dir das nicht leicht und bist du auch unsicher, wer das bezahlen kann oder soll. Auch das musst / kannst du mit einer Psychologin besprechen. – Warte nicht zu! Du hast schon mal einen Anfang gemacht mit deiner Afrage hier; gehe jetzt einen Schritt weiter. Auch du verdienst in deiner noch jungen Jugend Lebensfreude.

Hallo Sophia, was dir jetzt am ehesten hilft, sind nicht gut gemeinte Ratschläge irgendwelcher Hobby-Psychologen, sondern ein radikaler Wechsel der Lebensumstände. Das heißt: Arbeite intensiv darauf hin, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren!

Hallo,
Du befindest dich gerade in einer schwierigen Lebensphase, du hast deinen einzigen Vertrauten verloren, bist in der Fremde und in deinem Alter fragt man sich sowieso wo man eigentlich hingehört und fühlt sich dann nirgendwo richtig dazugehörend, das stimmt einen verständlicherweise traurig. Wie meine Vorredner aber schon gesagt haben,  neigen wir in solchen Situationen dann dazu nur noch das Negative zu sehen und alles andere ausser Acht zu lassen, was uns letztendlich noch trauriger und im schlimmsten Fall depressiv macht.
Versuche tatsächlich mal abends eine Sache zu überlegen, die dir gut gelungen ist, wo du Spass hattest, wo du oder dir jmd eine Freude gemacht hat. Und versuche die so gefundenen Aktivitäten häufiger in deinen Alltag einzubauen. 
Wenn du wieder an Selbstmord denkst, rede mit jemanden, statt eine Dummheit zu begehen. Das Leben hat keine Reset-Taste und sollte nicht weggeworfen werden. Hat euer Internat vielleicht einen Vertrauenslehrer oder - lehrerin oder vielleicht sogar einen Schulpsychologen? Wenn ja, red mal mit denen, die sind für eure Probleme da und falls du dich Ihnen nicht völlig anvertrauen möchtest, können sie dir zumindest Adressen ausserhalb des Internats   vermitteln. In Deutschland gibt es auch Notrufnummern bspw des Arbeitskreis Leben.  
Vielleicht gibt es bei dir vor Ort auch entsprechende Hotlines, die du übers Telefonbuch oder  Internet erfahren kannst. 
Lass dich von Tom nicht verunsichern. Die Vorschläge von Mialana und Sputnik sind aus meiner Sicht keine Hobbypsychologie, sondern verhaltenstherapeutisch geprägt und haben damit Hand und Fuss (bin selber VTlerin).  
Lass dich nicht unterkriegen und vertrau dich jemanden an.